Schlagwort: Zigaretten

  • Steuerzeichenbezug erreicht Mengen und Werte des Vorjahresherbstes nicht

    WIESBADEN (DTZ/SB/fok). Die Versteuerungszahlen für Tabakwaren lagen im September 2012 auf einem beachtlichen Niveau, konnten das hohe Volumen des Vorjahres aber nicht erreichen.

    Zwar kassierte der Fiskus bei den Tabaksteuereinnahmen einen Betrag von 1,190 Mrd. Euro (netto) und damit 0,6 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. In den ersten drei Quartalen 2012 summierten sich die Einnahmen (netto) auf 9,552 Mrd. Euro, was einem Minus von 0,6 Prozent entsprach. Unter Berücksichtigung vorverlagerter Einnahmen im Zeitraum des letzten Jahreswechsels 2011/12 ist die fiskalische Zielsetzung aber durchaus noch in Reichweite. Im Neun-Monats-Zeitraum brachte der Feinschnitt deutlich höhere Einnahmen (plus 12,6 Prozent), während die Einnahmen aus der Zigarettenversteuerung um 2,8 Prozent niedriger ausfielen.

    Beim Bezug von Steuerzeichen lagen die Mengen im September fast durchweg unter den Mengen des Vorjahresmonats, der allerdings auch einen sehr hohen Banderolenbezug verzeichnet hatte. Bei der Zigarette wurden im September 2012 Banderolen für 7,801 Mrd. Stück bezogen (minus 6,5 Prozent). Ihr Kleinverkaufswert bezifferte sich auf 1,910 Mrd. Euro (minus 4,5 Prozent).

    Kumuliert für die ersten drei Quartale wurden Steuerzeichen für 60,818 Mrd. Zigaretten bezogen (minus 6,3 Prozent); deren Kleinverkaufswert betrug 14,829 Mrd. Euro (minus 2,7 Prozent). Unterm Strich lässt sich erkennen, dass der zweite Schritt der Tabaksteuererhöhung, flankiert von der demografischen Entwicklung, vermutlich Auswirkungen auf den Zigarettenkonsum hat, wenngleich hier eher von einer leichten Erosion als von einem kräftigen Einbruch zu sprechen ist.

    Der Feinschnitt steht zwar etwas besser da als die Fabrikzigarette, weist aber auch negative Mengengrößen auf. Im September 2012 gab es hier einen Banderolenbezug für 2 332,4 Tonnen (minus 6,6 Prozent). Der Kleinverkaufswert ging um 2,3 Prozent auf 285,5 Mio. Euro zurück. Im Zeitraum der ersten neun Monate 2012 wurden Feinschnittsteuerzeichen für 19 802,6 Tonnen bezogen, also 1,9 Prozent weniger.

    Aufgrund der überproportionalen Steuer- und Preisänderung für Feinschnitt kletterte der Kleinverkaufswert aber gegenläufig um plus 9,1 Prozent auf 2,427 Mrd. Euro. Unterm Strich lässt sich erkennen, dass der Feinschnitt gut stabil ist und, vor allem mit den stark nachgefragten Volumentabaken, auch in Teilbereichen deutliches Wachstum aufweist, während andere Bereiche wie die traditionellen Feinschnitttabake nach Angaben des Verbands der deutschen Rauchtabakindustrie rückläufige Tendenzen zeigen.

    Bei Zigarren und Zigarillos gab es im September 2012 einen kräftigen Einbruch im Steuerzeichenbezug: Die versteuerte Menge ging um 26,9 Prozent auf 299,0 Mio. Stück zurück, der Wert bezifferte sich auf 58,3 Mio. Euro (minus 21,3 Prozent). Für die ersten drei Quartale 2012 kumuliert lag die Menge mit 2,851 Mrd. Stück Zigarren/Zigarillos um deutliche 9,9 Prozent niedriger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, der Kleinverkaufswert hingegen stieg aufgrund der kräftigen Anhebung der Mindeststeuer um 3,2 Prozent auf 570,7 Mio. Euro.

    Durch Zuwachs vor allem beim Wasserpfeifentabak weist die Versteuerung von Pfeifentabak steigende Zahlen aus: Im September 2012 waren es 94,8 Tonnen (plus 10,7 Prozent) im Wert von 9,5 Mio. Euro (plus 2,0 Prozent); im Zeitraum Januar bis September 2012 kumuliert waren es 761,0 Tonnen (plus 14,1 Prozent) im Wert von 79,6 Mio. Euro (plus 9,0 Prozent).

    Fasst man alle Tabaksteuerobjekte zusammen, ergibt sich für die ersten drei Quartale 2012 ein Kleinverkaufswert von 17,907 Mrd. Euro. Das waren 1,1 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

    (DTZ 43/12)

  • Kostspielige Verluste für Griechenland

    ATHEN (DTZ/red). Griechenland braucht Geld. Umso tragischer für das krisengeschüttelte Land, wenn das Steueraufkommen allein durch Zigarettenschmuggel bis zu 400 Millionen Euro im Jahr verliert.

    Ein Betrag von dem die Gehälter sämtlicher Staatsbeamter oder das Arbeitslosengeld für 860.000 Menschen für einen Monat gezahlt werden könnten, schreibt die Nachrichtenagentur Athen Macedonian News Agency (Amna).

    Während es dem Staat immer schlechter gehe, blühe das illegale Geschäft mit Tabakprodukten. Schmuggel und Konsum der gesetzwidrigen Ware seien im April 2012 auf 13,2 Prozent gewachsen, betont Nikitas Theofilopoulos, Geschäftsführer der griechischen Philip Morris-Tochterfirma Papastratos Group auf einer Pressekonferenz vergangene Woche.

    2011 seien rund 26,8 Milliarden nicht versteuerte Zigaretten in Griechenland konsumiert worden, was rund 10,1 Prozent der insgesamt im Land verbrauchten Zigaretten entspreche, erläutert der CEO in seinem Bericht.

    Bei den illegal ins Land geschleusten Waren zählen Experten allein 45 Prozent zu den so genannten „illicit whites“ (dt. illegale Weiße), das heißt Zigaretten die ausschließlich für den Schmuggel produziert würden.

    Mit diesen Zahlen liegt Griechenland laut Theofilopulos an zweiter Stelle innerhalb der EU, was den illegalen Zigarettenmarkt betreffe. Und der Trend geht weiter nach oben. Nach Informationen des CEO wird erwartet, dass der illegale Zigarettenhandel und Konsum dieses Jahr insgesamt bei 13 Prozent des Gesamtmarktes liegen werde.

    Dagegen würde die Bekämpfung des Zigarettenschmuggels dem Fachhandel ein Umsatzplus von 15 Prozent bescheren, prognostiziert er.

    (DTZ 42/12)

  • BAT investiert 125 Millionen Euro in rauchlose Zukunft

    LONDON (DTZ/red). British American Tabacco (BAT) investiert umgerechnet 125 Millionen Euro in die Entwicklung rauchloser Produkte und will bis Ende 2014 eine entsprechende Alternative zur Zigarette vorstellen.

    Das zweitgrößte privatwirtschaftliche Tabakunternehmen weltweit reagiert damit auf das veränderte Rauchverhalten der Konsumenten, das durch Rauchverbote und Steuern beeinflusst wird, berichtet die „Financial Times“ (FT).

    Im Gespräch mit der Financial Times hält CEO Nicandro Durante fest, dass BAT verschiedene alternative Forschungsschwerpunkte zur herkömmlichen Zigarette habe. Dazu gehören die nichtbrennbare Zigarette und der Nikotin-Inhalator, zitiert die FT den BAT-Geschäftsführer.

    Kurz nachdem Durante im März 2011 CEO von BAT wurde, gründete er Nicoventures. Die BAT-Tochter, die sich der Entwicklung von Zigaretten-Alternativen widmet, will bis Ende 2014 einen Nikotin-Inhalator auf den Markt bringen.

    Das Geschäft mit den rauchlosen Produkten ist ausbaufähig, glaubt der CEO. Mit bis zu 40 Prozent veranschlagt er den Anteil der Geschäftseinnahmen für diese Alternative-Produkte – allerdings erst in 20 Jahren.

    Wichtig sei es auf die Bedürfnisse der Kunden zu achten, sagt Durante. „Wenn Sie die ihre Konsumenten nicht zufriedenstellen, werden Sie sie nicht für sich und ihre Produkte gewinnen.“

    Mittlerweile hat auch die Konkurrenz reagiert. Imperial Tobacco ist mit einem nicht bezifferten Anteil an einem E-Zigaretten-Unternehmen beteiligt während Japan Tobacco International ein Handelsabkommen mit einem Unternehmen eingegangen ist, das Nikotin-Zerstäuber produziert, heißt es.

    (DTZ 40/12)

  • Größer, schöner, weiter: „Olympia“ in Dortmund

    DORTMUND (DTZ/da). Quizfrage: Was haben die Inter-tabac und die Olympischen Spiel miteinander gemeinsam? Richtige Antwort: die Jagd nach Rekorden. Und davon gab es sowohl bei der diesjährigen Olympiade in London ebenso reichlich wie bei der Inter-tabac 2012 vom 14. bis 16. September in Dortmund.

    Die Messe-Veranstalter sprachen von mehr Ausstellern, mehr Fläche, mehr Fachbesuchern und mehr Umsatz. So gab es denn zum Messeende am späten Sonntagnachmittag zahlreiche zufriedene Mienen.

    Insgesamt 369 Aussteller aus 45 Ländern zeigten in den Dortmunder Westfalenhallen 4, 6, 7 und 8 auf einer Brutto-Ausstellungsfläche von zirka 30 000 Quadratmetern ein riesiges Sortiment rund um Tabak & Co. Das war neuer Rekord.

    Ebenso stieg die Besucherzahl: Die Westfalenhallen GmbH als Veranstalter und der Einzelhandelsverband Nordrhein-Westfalen, Fachbereich Tabakwaren, als ideeller Träger registrierten insgesamt 8 601 Messegäste. Das waren gegenüber der letztjährigen Veranstaltung 7,6 Prozent mehr.

    „Die Inter-tabac 2012 ist die größte und umfangreichste in der Geschichte dieser Fachmesse“, sagte Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Dortmund GmbH. Die Messe ist der Magnet der Branche mit zunehmender weltweiter Anziehungskraft. Bereits 36 Prozent der Besucher reisten in diesem Jahr aus dem Ausland nach Dortmund an; auf der letztjährigen Veranstaltung waren es 29 Prozent.

    Die Inter-tabac gewinnt nicht nur an Bedeutung, sie wird auch selbst von Jahr zu Jahr in der Qualität besser. Das lässt sich auch mit Fug und Recht vom Messepublikum behaupten. Zwar sind in Zeiten knapper Kassen immer noch einige Besucher mit Plastiktüten voll kostenloser Warenproben unterwegs, doch im Gesamtbild der Messe spielen diese, von manchen respektlos als „Beutelratten“ bezeichneten Messegäste eher eine untergeordnete Rolle.

    Allgemein war von einem sehr fachkundigen Publikum die Rede, das sich gegenüber den in Hülle und Fülle gezeigten Neuheiten aufgeschlossen zeigte. Apropos knappe Kassen: Als Wermutstropfen wurde von Ausstellerseite bedauert, dass die Messegesellschaft auch in diesem Jahr wieder an der Gebührenschraube für die Stände gedreht habe. „In Bezug auf die Standpreise würden wir uns für 2013 Zurückhaltung wünschen“, brachte es ein Aussteller auf den Punkt.

    Trotz der bekannten Probleme in der Branche – Stichwort Rauchverbote und Verschärfung der EU-Tabakproduktrichtlinie – war die Stimmung auf den Messefluren gut. „Besser als erwartet“, stellte etwa ein Zigarrenanbieter fest und gab damit die Meinung vieler seiner Kollegen wieder.
    Laut Messegesellschaft wurden auf der Inter-tabac 2012 insgesamt 118 Millionen Euro umgesetzt. Zum Vergleich: 2011 waren es 115 Mio. Euro.

    Etliche Aussteller berichteten von Umsatzsteigerungen pro Kunde, einige auch von einer insgesamt gestiegenen Kundenzahl. Das Gros der 369 Aussteller zeigte sich denn auch zufrieden mit dem Orderverhalten der Fachbesucher. So sprachen nahezu alle bekannten Zigarren- und Zigarilloanbieter von einer regen bis sehr guten Nachfrage und einem großen Interesse an den wieder in beachtlicher Zahl präsentierten Neuheiten. Gefragt waren im Bereich der Premiumzigarren vor allem Produkte in Preislagen bis fünf Euro, an zweiter Stelle waren es Premiumzigarren zu Stückpreisen bis zu zehn Euro.

    Oberhalb der Zehn-Euro-Preisschwelle musste es schon etwas Besonderes sein, das sich deutlich vom allgemeinen Angebot abhob. Dann wurden auch Stückpreise von mehr als 15 Euro akzeptiert. Am anderen Ende der Preisskala waren Bundles in Dortmund kein großes Thema. Im normalen Rahmen verkauften sich Shortfiller-Zigarren, meist ohne nennenswerte Ausschläge nach oben oder unten. Bei Zigarillos rückten Minis und Filterprodukte in den Fokus, ohne dass die übrigen Segmente, allen voran aromatisierte Produkte, an Bedeutung verloren.

    Bei Zigaretten und Feinschnitt steht zwar der unmittelbare Verkauf auf der Messe nicht so stark im Vordergrund. Dennoch berichteten die Aussteller von einer guten Akzeptanz ihrer Messe-Angebotspakete. Im Trend lagen vor allem additivfreie Zigaretten und Feinschnitt sowie Großpackungen, meist unter dem Dach großer Markenfamilien.

    Auch im Bereich Pfeife und Pfeifentabak wurde das Thema Genussrauchen auf der Inter-tabac mit viel Leben erfüllt. Obwohl das Gros der neuen Pfeifenserien meist schon im Frühjahr auf der Frankfurter Messe präsentiert wurde, hatten auch in Dortmund mehrere Anbieter neue attraktive Serien im Gepäck. Der Bogen spannte sich dabei von klassisch bis futuristisch anmutend. Bei Pfeifentabak setzte die Branche in diesem Jahr offenbar darauf, Bestehendes zu pflegen und weiterzuentwickeln. Aber auch die eine oder andere neue Mischung wurde in Dortmund vorgestellt.

    Im jungen Geschäft der E-Zigaretten waren fast 50 Anbieter auf der Messe präsent. Der Fachhandel, soweit er hier noch engagiert ist, setzte jedoch überwiegend auf die bereits etablierten Anbieter. Nach starkem Einbruch sprechen die Anbieter inzwischen wieder von leichtem Marktwachstum.
    Und wie ist die Meinung zur Neuaufteilung der Messe? Denn die Besucherströme verteilten sich nicht mehr nur auf drei Messehallen, sondern auf vier. „Angenommen wurde auch die Halle 6, die in diesem Jahr erstmals in die Inter-tabac integriert war“, hieß es seitens der Messegesellschaft. Kritische Stimmen merkten an, dass Halle 6 für die Besucher nicht so leicht zu finden war. Hier hätte man sich ein besseres Wegweiser-System gewünscht.

    Ganz zufrieden mit der Neuaufteilung waren indes nicht alle. Nicht selten hieß es: „Das Besucheraufkommen lag unter dem Niveau der übrigen Hallen.“ Und mindestens ein namhafter Marktteilnehmer hatte wegen der Neuaufteilung sogar auf seine Messeteilnahme verzichtet. Die Messegesellschaft ist dennoch für 2013 zuversichtlich. Laut ihrer Umfrage mochte kein einziger der 369 Aussteller die Wiederbeteiligung ausschließen. Außerdem hätten neun von zehn Fachbesuchern erklärt, dass sie auch im nächsten Jahr wieder zur Messe kommen möchten. 2013 findet die Inter-tabac vom 20. bis 22. September statt.

    (DTZ 38/12)

  • EU hält am Snus-Verbot fest

    BRÜSSEL (DTZ/red). Die EU-Kommission will am Verkaufsverbot für Snus festhalten. Nach Informationen des „Wall Street Journals“ will Brüssel an seiner mittlerweile 20-jährigen Regelung nicht rütteln.

    Snus darf zwar in Schweden, seit 1992 nicht aber in 27-Mitglieds- Ländern der Europäischen Union verkauft werden.

    Die schwedische Handelsministerin Ewa Björling betont im Gespräch mit der Zeitung die Vorteile des Snus gegenüber Zigaretten hat, und dass er eine „sicherere Alternative“ zu anderen Tabakprodukten sei.

    (DTZ 38/12)

  • E-Zigarettenhändler vor Gericht

    FRANKFURT (DTZ/red). Die Frankfurter Staatsanwaltschaft hat als erste deutsche Strafverfolgungsbehörde einen Unternehmer angeklagt, der mit elektronischen Zigaretten handelt.

    Dem 45-jährigen Unternehmer, der einen Onlineversand mit Sitz in Schwelm in Nordrhein-Westfalen betreibt, wird Medienberichten zufolge ein Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz vorgeworfen.

    In der Anklage heißt es, dass er zwischen November 2012 und Februar 2012 in 135 Fällen E-Zigaretten, nikotinhaltige Liquids und entsprechendes Zubehör aus China über den Frankfurter Flughafen eingeführt haben soll. Der Zoll hatte im Vorfeld rund 400 Packungen mit Flüssignikotin am Frankfurter Flughafen beschlagnahmt, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ).

    Die juristische Einschätzung zu nikotinhaltigen Liquids ist bundesweit unterschiedlich.

    Im April hatte das Verwaltungsgericht Köln entschieden, dass es sich bei der E-Zigarette um ein Genussmittel handele. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hält sie allerdings für Arzneimittel und deshalb für apothekenpflichtig.

    (DTZ 37/12)

  • EU-Kommissar Dalli konkretisiert Pläne zur Tabak-Überregulierung

    BRÜSSEL (DTZ/pnf/fok). Einem Bericht der Zeitung „Die Welt“ zufolge hat EU-Gesundheitskommissar John Dalli einen Entwurf zur Überarbeitung der Tabakproduktrichtlinie fertig gestellt, der sich derzeit noch im Abstimmungsprozesse mit dem juristischen Dienst der Kommission befindet.

    In diesem Papier wird laut „Welt“ auf fünf Feldern Regulierungsbedarf gesehen. Drastische Vergrößerung der Warnhinweise, Zugangsbeschränkungen zu Zigarettenautomaten (in Deutschland de facto bereits erfolgt), neue Regelungen für den Umgang mit Kautabak und tabaklosen Kräuterzigaretten, neue Regeln für die Präsentation am PoS und Regulierung von Produkt- und Packungsdesign sowie Inhaltsstoffen.

    Danach soll in dem Entwurf vorgeschlagen werden, bei Zigaretten europaweit nur noch einen Mindestinhalt von 20 Zigaretten pro Packung zuzulassen, Packungszuschnitt und -gestaltung genau vorzugeben (z.B. keine Round Corner Packungen mehr). Auch die Zigarettenform will Dalli normen im Durchmesser (keine Slims mehr), in zylindrischer Form (keine ovalen Zigaretten mehr).

    Das Zigarettenpapier in weißer Farbe soll keine Aufdrucke mehr tragen dürfen ebenso wie die Filterummantelung (keine Kork-Optik mehr).

    Diese „Einheitszigarette“ soll in Packungen angeboten werden, die eine Bildwarnhinweis von 75 Prozent tragen sollen. Mit den weiteren Pflichtangaben zu Trace & Tracking sowie dem Platz für die Steuerbanderole verblieben für die Hersteller dann nur noch 10 Prozent des Platzes der Packung, um diese als eigenständige Marke zu präsentieren.

    Unterscheidungsmerkmale zwischen den Marken sollen also weitestgehend entfallen, selbst für ein totales Plain Packaging will sich der Kommissar die Tür offen halten, indem er hier wie in vielen weiteren Punkten der Richtlinie fordert, diese zu einem späteren Zeitpunkt ohne Mitwirkungsrecht des EU-Parlaments und mit nur noch eingeschränkter Mitwirkung des Ministerrats verändern und verschärfen zu können.

    Als weitere geplante Einschränkungen wird in dem 125seitigen Entwurfspapier das Verbot von Werbeaussagen vorgeschlagen, die den Eindruck erweckten, der Tabak sei natürlich oder biologisch. Auch Zusatzstoffe wie Menthol sollen untersagt werden. Besonders hart für den Handel ist der Vorschlag im Entwurf, in den Geschäften jeweils nur eine Packung pro Marke zeigen zu dürfen.

    (DTZ 37/12)

  • Steuerzeichenstelle informiert über Terminierung für Banderolenbezug

    BÜNDE(DTZ/fnf/fok). Die Steuerzeichenstelle in Bünde hat in einem Schreiben an die Verbände der Tabakwirtschaft Informationen zur Kennzeichnung der Warengattungen und zur Terminierung des Steuerzeichenbezugs im Zusammenhang mit dem dritten Schritt der fünfstufigen Tabaksteuererhöhung vermittelt.

    Zum 1. Januar 2013 wird der Steuertarif bei Zigaretten dahingehend geändert, dass der Steuersatz auf 9,44 Cent je Stück (derzeit 9,26 Cent) steigt und der darüber hinaus erhobene spezifische Steuersatz bei 21,80 Prozent des Kleinverkaufspreises (derzeit 21,87 Prozent) liegen wird.

    Die Mindeststeuer steigt dann auf 18,881 Cent je Stück (bisher 18,518 Cent) abzüglich der Umsatzsteuer des Kleinverkaufspreises der zu versteuernden Zigarette. Beim Feinschnitt lautet der neue Steuertarif ab 1. Januar 2013:
    45,00 Euro je Kilogramm (bisher 43,31 Euro) und 14,51 Prozent des Kleinverkaufspreises (bisher 14,41 Prozent), mindestens 88,20 Euro je Kilogramm (bisher 84,89 Euro) abzüglich der Umsatzsteuer des Kleinverkaufspreises des zu versteuernden Feinschnitts. Zigarren und Zigarillos sowie Pfeifentabak unterliegen zum Jahreswechsel keiner Steueränderung.

    Die Steuerzeichenstelle weist darauf hin, dass die neuen Steuerwerte voraussichtlich ab dem 12. September 2012 mit ihr abgeglichen werden können.

    Für die einzelnen Tabakwarengattungen gibt es folgende Kennzeichnungen:

    [bul]Zigarren/Zigarillos seit dem 1. Januar 2012 (derzeit unbefristet) den Buchstaben I für die Regelsteuer und die Buchstaben B+I für die Mindeststeuer;
    [bul]Zigaretten vom 1. Januar 2013 bis 31. Dezember 2013 den Buchstaben O für die Regelsteuer und die Buchstaben N+O für die Mindeststeuer;
    [bul]Feinschnitt vom 1. Januar 2013 bis zum 31. Dezember 2013 den Buchstaben L für die Regelsteuer und die Buchstaben C+L für die Mindeststeuer;
    [bul]Pfeifentabak, der keiner Änderung unterliegt, hat seit dem 1. Januar 2011 die Kennzeichnung G für die Regelsteuer und A+G für die Mindeststeuer.

    Der Restbedarf an Steuerzeichen für den Bezugszeitraum bis einschließlich 31.12.2012 sollte laut Steuerzeichenstelle rechtzeitig, spätestens jedoch bis zum 16. November 2012 und nur im erforderlichen Maß angemeldet bzw. mit Steueranmeldung bestellt werden (§32 Abs. 4 TabStV).

    Ebenso soll der Bedarf an neuen Steuerzeichen für die Zeit ab dem 1. Januar 2013 rechtzeitig angemeldet bzw. mit Steueranmeldung bestellt werden. Die neuen Steuerzeichen können frühestens ab dem 1. November 2012 bezogen werden, wobei die Bestellfristen des § 32 TabStV zu beachten sind.

    Die Steuerzeichenstelle bittet, alle Steueranmeldungen bzw. Bedarfsanmeldungen für neue Steuerzeichen (Zigaretten; Feinschnitt) gültig ab 1. Januar 2013 bis zum 31. 12. 2012 deutlich mit „NEU“ zu kennzeichnen. Alle übrigen Steueranmeldungen/Bedarfsanmeldungen sollen deutlich mit „ALT“ gekennzeichnet werden. Damit soll die Wahrscheinlichkeit von Verwechslungen nahezu ausgeschlossen werden.

    Im Rahmen der Umsetzung der dritten Stufe des Steuermodells wird bei Zigarettensteuerzeichen noch eine optische Änderung am Preis-/Inhaltsfeld vorgenommen.

    (DTZ 37/12)

  • Griechischer Zigarettenmarkt bricht ein

    ATHEN (DTZ/red). In Griechenland blüht der Konsum von Schmuggelzigaretten. Zwischen 2010 und 2011 ist der legale Markt nach Angaben der nationalen Zigarettenindustrie um 25 Prozent geschrumpft.

    Im gleichen Zeitraum ist der Verkauf der illegalen Ware um 3,5 Milliarden Euro pro Jahr gewachsen, was rund 15 Prozent des legalen Marktes entspricht, berichtet die Online-Zeitung „Ekathimerini.com“.

    Diese Entwicklung bedrohe die griechische Zigarettenindustrie und den Fiskus, warnen die Hersteller. Als Unterstützung im Kampf gegen das organisierte Verbrechen bietet das Tabakunternehmen Papastratos Seminare für Polizisten an, die die Bekämpfung des Zigaretten- und Tabakschmuggels thematisieren.

    Für die dramatische Entwicklung beim Schmuggel macht die Industrie nicht nur die schwierige wirtschaftliche Lage des Landes verantwortlich, sondern auch den hohen Steuersatz auf ihre Produkte verantwortlich, der bei 84 Prozent des Preises liegt. Den Angaben zufolge einer der höchsten innerhalb der EU, wo der durchschnittliche Steuersatz sich bei 75 Prozent bewegt.

    (DTZ 36/12)

  • US-Berufungsgericht kippt Gesetz zu Bildwarnhinweisen für Zigaretten

    WASHINGTON (DTZ/pnf). Der Bundesberufungsgerichtshof der Vereinigten Staaten in Washington hat am Freitag letzter Woche entschieden, dass die Regierung den Zigarettenherstellern keine großen grafischen Warnhinweise auf den Packungen vorschreiben darf.

    Damit wurde ein von der Food and Drug Administration (FDA) initiiertes Gesetz für ungültig erklärt, das die Produzenten verpflichten wollte, durch Ekelbilder wie schwarzgefärbte Lungen oder verfaulte Zähne die Konsumenten vom Zigarettenkonsum abzuhalten.

    In der Gerichtsentscheidung, die durch eine Mehrheit vom 2 zu 1 der drei RichterInnen fiel, wurde vor allem darauf verwiesen, dass die FDA nicht beweisen konnte, dass durch den Aufdruck der abstoßenden Warnungen tatsächlich, wie von ihr behauptet, der Zigarettenkonsum zurückgehe. Gleichzeitig verstoße das Gesetz gegen die Rechte der Unternehmen hinsichtlich einer selbstbestimmten Information. Kläger waren die Tabakkonzerne Reynolds USA, Lorillard, Commonwealth Brands, Liggett Group und Santa Fe Natural Tobacco.

    Während die Hersteller den Gerichtsentscheid sehr begrüßten, wollte sich die US-Gesundheitsbehörde zunächst nicht dazu äußern. Das Justizministerium will das Urteil zunächst prüfen. Es ist nicht auszuschließen, dass die Auseinandersetzung weiter bis vor den Obersten US-Gerichtshof gebracht wird.

    Mit dem Urteil ist aber ein neuer Meilenstein gesetzt worden, nachdem zuvor ein australisches Gericht für dieses Land die Diskriminierung durch Schockbilder und Plain Packaging zugelassen hatte und auch die EU über indirektes Plain Packaging in Form großer Bildwarnhinweise im Rahmen der Überarbeitung der Tabak-Produktrichtlinie nachdenkt.

    (DTZ 35/12)