Schlagwort: Tabak

  • Verbot ist „typisch deutsch“

    BERLIN // Noch knapp zwei Monate, dann tritt laut Tabakproduktrichtlinie (TPD 2) am 20. Mai das Mentholverbot für Tabakprodukte in der EU in Kraft. Ab dem Stichtag ist der Verkauf verboten. Davon ist auch Shisha-Tabak betroffen. Das will Sven Plaeschke, Geschäftsführer vom [link|http://www.wpt-verband.de/]Verband Deutscher Wasserpfeifentabak-Manufakturen und -Händler[/link], kurz: Shisha-Verband, so nicht stehen lassen.

    Grundlage
    Grundlage für die Verbote ist das deutsche Tabakerzeugnisgesetz. „Die EU-Tabakproduktrichtlinie II schreibt jedoch keineswegs vor, dass Minze und Menthol nicht mehr in Shisha-Tabak verwendet werden dürfen“, erklärt Plaeschke im DTZ-Gespräch. „Wenn Sie sich in Europa umschauen, stellen Sie fest, dass die Gesetze zum Verbot von Minze und Menthol beispielsweise in Spanien, Italien oder Frankreich nur Feinschnitt-Tabak und Zigaretten, nicht etwa Shisha-Tabak betreffen“, betont Plaeschke.

    „Das Menthol-Minz-Verbot für Shisha-Tabak ist eine typisch deutsche Erfindung.“ Es stärke den Schwarzmarkt und behindere alle, die saubere legale Geschäfte mit Shisha-Tabak machen und den Menschen Genuss und Freude bereiten wollen.

    Abstimmung
    Vor diesem Hintergrund nutze der Shisha-Verband die Internet-Plattform [link|https://t1p.de/bkpi]„Openpetition“[/link] für eine Abstimmung. Parallel dazu sei der Fachhandel aufgerufen, entsprechende [link|https://t1p.de/6fuk]Unterschriftenlisten[/link], auszulegen. Dort will er die Konsumenten direkt ansprechen.

    Öffentliche Anhörung

    „Ziel des Quorums ist eine öffentliche Anhörung im Bundestag“, sagt Plaeschke. Er ist zuversichtlich, dass die erforderlichen 50 000 Unterschriften auch erreicht werden. „Nach nur drei Tagen hatte die Petition bereits 10 000 Unterstützer. Die rege Beteiligung zeigt, wie wichtig unser Anliegen vor allem den Konsumenten unserer Produkte ist“, berichtet Plaeschke. Vom Verbot seien in Deutschland schätzungsweise rund 40 bis 60 Prozent der Wasserpfeifentabaksorten und zirka 50 bis 70 Prozent der Absatzmenge betroffen.

    Europäischen Grundgedanken
    „Viele dieser traditionsreichen Sorten wird es nicht mehr oder – soweit überhaupt möglich – nur noch in stark abgeänderter Rezeptur geben“, informiert er. „Hintergrund ist das seit 2016 geltende Minzverbot und das ab dem 20. Mai 2020 vorgeschriebene Mentholverbot als Zusatzstoff für Wasserpfeifentabak“, erklärt er. Vom europäischen Grundgedanken der Harmonisierung des Binnenmarkts sei hier nichts übriggeblieben. Ganz im Gegenteil: „Wir deutschen Hersteller sehen uns massiv benachteiligt gegenüber unseren europäischen Marktbegleitern. Deshalb fordern wir: eine Ausnahme von Shisha-Tabak vom Verbot von Menthol und Minze und eine Gleichberechtigung deutscher Konsumenten gegenüber ihren europäischen Nachbarn“, so Plaeschke.

    kes

    DTZ (12/20)

  • „Dynamik beschleunigt sich“

    BERLIN // Welche Erwartungen hat die Branche? Und was kommt auf den Handel in diesem Jahr zu? Mit diesen Fragen setzen sich Branchenexperten auseinander und wagen den berühmten Blick in die Glaskugel. Im fünften Teil der DTZ-Serie kommt Dustin Dahlmann, Vorsitzender des Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG), zu Wort.

    Der E-Zigarettenmarkt hat sich insgesamt entwickelt, liegt aber durch die negative Berichterstattung seit August weit hinter den Möglichkeiten. Wir rechnen damit, dass sich dieser negative Einfluss 2020 wieder legt und die Wachstumskurve für die Branche erneut deutlich ansteigt.

    Fachhandel
    Der Fachhandel hat in den vergangenen Jahren stark zugelegt. Die stabil wachsende Kundengruppe der erfahrenen Käufer (langjährige Dampfer) legt bei E-Zigaretten Wert auf innovative Technik und smarte Funktionen, die die gesamte Vielfalt des Dampfens abbilden können. Diese Technologie, bei der nicht der Preis ausschlaggebend ist, bietet in erster Linie der Fachhandel.

    Convenience-Bereich
    Auch der Convenience-Bereich entwickelt sich gut: Immer mehr Raucher werden am Kiosk, in der Tankstelle oder Supermarkt auf die E-Zigarette aufmerksam. Damit es dann zur Kaufentscheidung kommt, geht es für viele Händler darum, ein günstiges Angebot für ein einfach handhabbares Gerät ohne großen Beratungsaufwand im unteren bis mittleren Preissegment zu bieten.

    Wachstumsmarkt
    Die Raucherzahlen gehen immer weiter zurück. Wir hoffen, dass sich dieser Prozess 2020 weiter beschleunigt. Die E-Zigarette ist nach wie vor der wichtigste Wachstumsmarkt für Nikotinkonsumenten. Nach neuesten Studien ist die elektrische Zigarette beinahe doppelt so erfolgreich bei der Rauchentwöhnung wie Nikotinpflaster und -sprays. Entsprechend werden die Zahl der Dampfer und damit der Marktanteil weiter stark wachsen. Laut BfTG-Prognose für 2020 ist mit einem Wachstum von 20 bis 25 Prozent für die Branche zu rechnen. Wir sind optimistisch, weil wir zuletzt positive Signale in der Berichterstattung sahen, die mit Falschmeldungen zu E-Joints aufräumen – nicht zuletzt dank unserer bundesweiten Aufklärungs-Kampagne.

    Entscheidend ist, dass der Gesetzgeber versteht, dass die E-Zigarette nichts mit Tabak zu tun hat und eigene Regulierungen braucht. Dringendstes Thema ist hier das Tabak-Werbeverbot, das nun auch E-Zigaretten einschließen soll. Für ein tabakfreies Produkt, das Raucher zu Nichtrauchern macht, muss die Möglichkeit erhalten bleiben, den erwachsenen Verbraucher zu informieren. Niemand möchte Nichtraucher oder gar Kinder ansprechen. Auch deshalb hat das BfTG den Werbekodex der beiden E-Zigarettenverbände initiiert. Unsere Mitglieder tragen diesen bei allen Marketingentscheidungen sehr bewusst mit.

    Dampfer und Nicht-Dampfer
    Dampfen ist mittlerweile ein Bestandteil des öffentlichen Lebens. Das heißt natürlich nicht, dass Dampfer keine Rücksicht auf Nicht-Dampfer nehmen müssten. Wo Dampfen nicht gestattet ist, muss dies akzeptiert werden. Aber natürlich stört man sich weit weniger am Dampf einer E-Zigarette als an Tabakrauch. Weil bei der E-Zigarette – anders als beim Rauchen – kein sogenannter Nebenstromrauch entsteht, also nichts dampft, wenn nicht am Gerät gezogen wird, ist die Umwelt weit weniger belastet und das Dampfen wird insgesamt akzeptiert.

    E-Joint-Krise in den USA
    Leider wird medial immer noch zu wenig zwischen Tabak und E-Zigaretten einerseits und der regulierten europäischen E-Zigarette im Gegensatz zu illegalen Schwarzmarktprodukten andererseits unterschieden. Während der Forschungsstand einheitlich die geringeren Gesundheitsrisiken für Dampfer belegt, hat sich das Image der E-Zigarette 2019 mit der undifferenzierten, teils verantwortungslos irreführenden Berichterstattung zur E-Joint-Krise in den USA verschlechtert. Die BfTG-Informationskampagne dampfen-statt-rauchen.de kämpft mit breiter Unterstützung der Branche für eine Akzeptanz der E-Zigarette als im Vergleich zur Tabakzigarette deutlich weniger schädlichen Möglichkeit für den Tabakstopp. Wir setzen deutschlandweit Plakate und Poster für die Shops sowie Kundenflyer ein und planen eine Fortsetzung der Kampagne im TV.

    Gerade die E-Joint-Krise und die fatale Berichterstattung vieler Medien haben die Branche näher zusammenrücken lassen. Die Zahl der BfTG-Mitgliedsunternehmen ist zuletzt stark gestiegen: Mittlerweile haben wir über 100 Mitglieder. Das ist ein toller Erfolg und bestätigt unsere Arbeit als tabakfreier Verband für die E-Zigarettenbranche.

    Souveränität der E-Zigaretten-Händler
    Sommer und Herbst 2019 waren hart für die Branche. Gezeigt haben sich dabei jedoch die Souveränität und die Stärke der E-Zigaretten-Händler: Trotz der herausfordernden Situation haben sich die meisten Unternehmen am Markt behaupten können, wir konnten keine stärkeren Konzentrationsprozesse beobachten. Natürlich bietet die E-Zigarette viel Potenzial für einen starken Zukunftsmarkt, so dass wir auch für 2020 mit Dynamik rechnen.

    vi

    (DTZ 06/20)

  • Moderate Teuerungsrate

    WIESBADEN // Die Lebensmittelpreise haben sich 2019 gegenüber 2018 um 1,4 Prozent erhöht. Das hat das Statistische Bundesamt bekannt gegeben.

    Waren insgesamt verteuerten sich 2019 gegenüber 2018 um 1,3 Prozent. Am stärksten kletterten die Preise für Verbrauchsgüter (+1,5 %).

    Für die Preissteigerungen waren neben Nahrungsmitteln und Energie (jeweils +1,4 %) vor allem Tabakwaren (+3,7 %) und Druckerzeugnisse (+3,4 %) verantwortlich. Die Preise für Gebrauchsgüter erhöhten sich im gleichen Zeitraum nur um 0,7 Prozent.

    Im Vergleich zu den Waren erhöhten sich die Preise für Dienstleistungen insgesamt im Jahresdurchschnitt 2019 gegenüber 2018 mit 1,5 Prozent etwas stärker.

    red

    (DTZ 05/20)

  • Juul feuert Personal

    HAMBURG // Die Deutschland-Tochter des E-Zigarettenanbieters Juul spürt die Folgen der juristischen Querelen (DTZ berichtete), der Krankheitsfälle in den USA sowie der strategischen Neuausrichtung des Konzerns, nachdem Altria-Manager K. C. Crosthwaite das Ruder übernommen hat.

    Dem Vernehmen nach wurden zahlreiche Mitarbeiter entlassen – Beobachter gehen von 30 bis 40 Prozent aus. DTZ liegen Stellungnahmen vor, die besagen, „ein Großteil der Außendienst-Kollegen wurde bis zum Jahresende beurlaubt, die Verträge laufen aus“.

    Von Juul selbst war keine konkrete Stellungnahme zu den Kündigungen zu erhalten. Das Unternehmen teilte jedoch auf Anfrage mit, Deutschland werde ein strategischer Kernmarkt für Juul Labs in Europa bleiben. Und weiter: „Wir werden unsere vertrieblichen Aktivitäten auf ausgewählte Ballungsräume konzentrieren.“

    Juul war in Deutschland vor knapp einem Jahr in den Markt gegangen; in den USA hat das 2015 gegründete Unternehmen einen Marktanteil von etwa 75 Prozent. Der Tabakkonzern Altria besitzt seit Ende vergangenen Jahres 35 Prozent von Juul.

    max

    (DTZ 47/19)

  • WHO gegen Dampfen

    NEW YORK // Ein Vorstoß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) soll E-Zigaretten und Tabakerhitzer – insbesondere für junge Menschen – unattraktiv machen.

    Einer der Vorschläge: In Mitgliedstaaten, die E-Zigaretten als Tabakerzeugnis betrachten, sollten diese darauf abzielen, dass mindestens 75 Prozent des Einzelhandelspreises Steuern sind. Derzeit unterliegen E-Zigaretten in Deutschland der Umsatzsteuer, also 19 Prozent. Der Preis für ein Gerät, das im Shop 59,50 Euro kostet, setzt sich also aus dem eigentlichen Preis in Höhe von 50 Euro und einem Steueranteil von 9,50 Euro zusammen. Bei gleicher Spanne läge der Preis nach Vorstellungen der WHO bei mindestens 200 Euro, nämlich 50 Euro für die Hardware und 150 Euro Steueranteil.

    Weitere Vorschläge der WHO: E-Zigaretten sollen Tabakwaren gleichgestellt werden; fruchtige, süße oder andere Geschmacksrichtungen, die Kinder ansprechen könnten, sollen verboten werden. Das geht aus einem Dokument hervor, dass auf „Vapers Guru“ abgerufen werden kann.

    red

    (DTZ 41/19)

  • Verhaltene Kundenfrequenz

    DORTMUND // Die Pressebranche befindet sich, ähnlich wie der Markt für Tabakwaren, im Umbruch. Presse-Grosso-Unternehmen fusionieren und werden zu neuen Firmen. Ein Ende ist nicht absehbar.

    Deshalb wunderte sich auch niemand darüber, dass sich auf der InterTabac die Zahl der ausstellenden Grossisten, Verlage und Nationalvertriebe weiter verringert hat. Dennoch: Die Firmen waren präsent und zeigten auf dem Gemeinschaftsstand Flagge.

    Auf der Herbstmesse dabei waren die vier Grossisten aus Nordrhein-Westfalen: Qtrado (Leverkusen), PDG Bielefeld, Pressevertrieb Lütkemeyer (Münster) und PVG Bonn-Rhein-Sieg (Frankfurt). Gemeinsam mit der Ladenbaufirma Turner aus Hagen präsentieren die Aussteller den Besuchern aus dem Tabak- und Presse-Facheinzelhandel ein modernes Presseregalsystem sowie verschiedene Lösungen für die zeitgemäße Präsentation von Zeitungen, Zeitschriften und Presse-Nebensortimenten. Einen Schwerpunkt bildete auch das Tabak- und Convenience-Angebot.

    Qtrado größter Pressegroßhändler Deutschlands
    Qtrado firmiert seit April 2019 als größter Pressegroßhändler in Deutschland. Das fusionierte Unternehmen bietet seinen Kunden nicht nur die tägliche Belieferung mit Presse sondern auch mit Tabak- und Convenience-Produkten. „Gerade im ersten Geschäftsjahr der Qtrado ist uns Präsenz für unsere Kunden in allen Sortimenten und Dienstleistungen sehr wichtig“, betonte Marc-Alexander Kalinowski, Teamleitung Tabak und Convenience bei Qtrado – in den vergangenen Jahren noch bei Print Medien Gesellschaft (PMG). „Die Kundenfrequenz in diesem Jahr ist äußerst verhalten und das Fachpublikum wird immer internationaler.

    Wir haben wenige, aber konstruktive und offene Gespräche geführt“, betonte Kalinowski. „Wir sind froh über jeden engagierten Fachhändler, der ein qualifiziertes Geschäft betreibt.“

    Präsenz auf der InterTabac 2019
    Das sieht auch Claudius Rafflenbeul-Schaub, Geschäftsführer von Qtrado, einst bei Schmitz Presse-Großhandel. „Durch die vielen Fusionen ist es noch wichtiger geworden, dass wir hier präsent sind“, sagte Rafflenbeul-Schaub. „Wir sind jetzt mit unserer Tochterfirma Hollmann auch Tabakfachhändler.“ Kalinowski ergänzte: „Wir sehen im Tabak- und Convenience-Segment klare Wachstumschancen in unserem Kundenkreis.“

    „Es ist enttäuschend wenig los, vielleicht wegen des guten Wetters“, sagte Anne-Katrin Schulte vom Deutschen Pressevertrieb (DPV). Die Firmen Ehapa, der Zeit-Verlag, Cora und DPV, die sich einen Stand teilten, legten den Messeschwerpunkt auf die Verkaufshilfen. „Präsenz ist uns wichtig“, meinte Schulte, „wir führten hier immer gute Gespräche und es ist mit den anderen Firmen immer wieder wie ein gelungenes Get-together.“

    kh

    (DTZ 40/19)

  • Der Genießer sucht das authentische Tabakerlebnis

    DORTMUND // Blickt man nur oberflächlich auf das Marktsegment von Pfeife, Pfeifentabak und RBA, könnte man fast zu der Ansicht kommen, die Branche würde zwar nicht stillstehen, aber eben auch nicht in Siebenmeilenstiefeln voranschreiten.

    Echte Innovationen sind derzeit tatsächlich weniger zu entdecken – eine E-Pipe als Gimmick mal außer Acht gelassen. Doch ein Blick auf die Details zeigt durchaus eine positive, ideenreiche und daher auch spannende Entwicklung jedes einzelnen Marktbereichs.

    Stimmung positiv
    Gefragt nach der Stimmung auf der Messe äußert sich Julia Eckert für die Firma Vauen, der letzten verbliebenen deutschen Pfeifenfabrik in Deutschland, positiv. Mancher Händler zeige sich allerdings auch leicht genervt, was die immer größer werdende Messe betreffe. So passe die Präsentation manch neuer Aussteller beispielsweise aus dem Bereich der Shisha-Branche nicht unbedingt zum klassischen Auftritt von Pfeife & Co. Doch schreibt Eckert dies auch der Tatsache zu, dass die Branche eben wachse, wozu wohl auch die Extreme gehörten. Selbst setzte man auf einen gelungenen Mix aus Seriosität und modernem Auftritt, was nicht nur die einzelnen Angebote dokumentierten, sondern auch ein wirklich ansprechend gestalteter Prospekt im DIN-A5-Format mit allen wichtigen Angaben zu den einzelnen Shapes und dem neuen Tabak, der herbstlich-winterlichen Mischung „Crusted Blend“.

    Mut zur Farbe
    Bei Vauen konnte man ein Designmodell bestaunen, allgemein war weiterhin der Mut zur Farbe zu sehen. Außerdem konnte der Messebesucher aktuell ein allgemeines Rückbesinnen auch die klassischen Shapes beobachten. Jeder Importeur oder Hersteller hat seine Preziosen im Angebot: die begehrten Freehands (unter anderem bei Aßmann), preiswerte und -intensivere Serienware, hochwertig gefertigte neue Serien unter anderem aus Italien (Kopp). Zwei Anbieter hatten offenbar die gleiche Idee, nämlich sich vom Jubiläum 90 Jahre Popeye inspirieren zu lassen: Bei Curly & Smooth gibt es eine spinatgrüne (von Vauen produzierte) Pfeifenserie mit dem Konterfei der berühmten Zeichentrickfigur, bei Hauser eine an Popeyes berühmte Maiskolbenpfeife erinnernde Variante aus Bruyère – zwar ohne direkten Hinweis auf den schlagfertigen Seemann, aber mit klarem maritimen Outfit.


    Limitiert Modelle

    Im Feuerzeugangebot legt man Wert auf Design, Wertigkeit und die Verbindung zum Edlen wie Akra mit Produkten von Porsche-Design. Die bunte Welt der Anzünder gab es auch bei Bic, KP Plattner und Hauser zu sehen. Aus Augsburg kommen dabei wieder limitierte Zippo-Sondermodelle. Auffällig ist das Anwachsen der Angebote für den alternativen Rauchgenuss von Hanfprodukten. Dabei haben die Firmen das Thema schon lange aus der Schmuddelecke herausgeholt und bieten neben den klassischen Bongs und Grindern auch ganz edle Modelle in hochwertiger Verpackung an.


    Kaum Überraschungen bei Pfeifentabak

    Beim Pfeifentabak gab es hingegen kaum Überraschungen, sieht man von der bereits gemeldeten Rückkehr der Dunhill-Tabake als Peterson-Mischungen bei der Scandinavian Tobacco Group Deutschland ab. Kohlhase & Kopp setzt weiter erfolgreich auf saisonale und limitierte Spezialmischungen und trifft damit offenbar genau den Nerv, um die Kundschaft von ihren gewohnten Pfeifentabaken weg und zum neugierigen Ausprobieren hinzuführen. Auch dieser Marktteil lebt also nach wie vor und gewinnt vielleicht künftig wieder mehr an Bedeutung, wenn die Politik das Rauchen weiter verteufelt und die Industrie immer mehr auf E-Produkte setzt: Dann nämlich bleibt die Pfeife neben der Zigarre das einzig authentische Tabakerlebnis, das noch immer auf gesellschaftliche Akzeptanz trifft.

    jgw

    (DTZ 40/19)

  • USA wollen Aromen für E-Zigaretten verbieten

    WASHINGTON // Die US-Regierung plant ein landesweites Verbot von E-Zigaretten mit Aromastoffen.

    Nach Angaben des US-Gesundheitsministers Alex Azar arbeitet die Gesundheitsbehörde der USA, die FDA (Food and Drug Administration) derzeit an Richtlinien, die alle Geschmacksrichtungen mit Ausnahme von Tabak vom Markt verbieten sollen.

    Präsident Donald Trump hatte vor wenigen Tagen erklärt, er sei beunruhigt über die Erkrankungswelle im Zusammenhang mit E-Zigaretten. In den letzten Monaten häuften sich in den USA Meldungen über ungeklärte Lungenerkrankungen nach dem Konsum von E-Zigaretten.

    450 Fälle wurden bekannt, sechs Menschen starben.

    In Deutschland oder Europa ist bislang kein ähnlicher Anstieg solcher Fälle bekannt.

    red

    (DTZ 38/19)

  • Studie totaler Quatsch?

    LOUISVILLE // Für Aufsehen sorgte jetzt die Aufforderung des Wissenschaftlers Brad Rodu von der University of Louisville, einen Beitrag von Professor Stanton Glantz zurückzuziehen. Glantz hatte behauptet, die Studie belege, dass E-Zigaretten Herzattacken verursachten.

    Tatsächlich, so Rodu, habe er beim Sichten der Daten der insgesamt 38 Patienten feststellen können, dass ihr Infarkt durchschnittlich zehn Jahre bevor sie mit dem Dampfen begannen eingetreten war. Damit widerspreche die Studie, die auch in Deutschland häufig zitiert wurde, allen wissenschaftlichen Standards, so Rodu. Rodu gilt als „Freund“ der Tabakindustrie.

    red

    (DTZ 32/19)

  • VdR sieht bei individueller Freiheit „Alarmstufe rot“

    BERLIN // Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des Verbandes der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR) in Berlin standen die neue Struktur und die sich daraus ergebenden Vorteile im Mittelpunkt des Dialogs. Nachdem die Zigarettenkonzerne die mittelständisch geprägte Interessengemeinschaft verlassen haben, begründen sich ein klares Mittelstandsmandat und eine Konzentrierung auf den im Trend liegenden Sektor „Genuss“.

    Um so mehr, so der Vorsitzende des VdR, Patrick Engels, sei das regulatorische Bürokratiemonster Track & Trace, das die EU auf den Weg gebracht hat, abzulehnen. Dass auch in Deutschland alle Warenströme von Zigaretten und Drehtabak rückverfolgbar sind – vom Tabakhersteller bis zum Kiosk, koste die Mitgliedsunternehmen des VdR nach Verbandsangaben Unsummen und ist kein Schritt auf dem Weg, Schmuggel nachhaltig einzudämmen. Doch die Rauchtabakindustrie kämpft weiter damit, die schlimmsten Folgen des Gesetzes abzumildern.

    Engels, der gerade ins Kuratorium des Lebensmittelverbandes Deutschland gewählt wurde, betonte, wie wichtig die Zugehörigkeit und Zusammenarbeit mit starken Partnern heutzutage sei – national wie auf europäischer Ebene. Man sei ansonsten der Verbots-Bürokratie bedingungslos ausgeliefert.

    „Die Liebe zum Verbot ist allgegenwärtig.“
    VdR-Hauptgeschäftsführer Michael von Foerster hob in seiner Grundsatzrede auf die Gefahr der Umerziehungsgelüste eines allumfassend regeln wollenden Staates ab: „Die Liebe zum Verbot ist allgegenwärtig. Der Idee eines aufgeklärten mündigen Bürgers wird die belehrende Erziehung durch grüne Politik und subventionsnaher Nicht-Regierungsorganisationen (NGO) entgegengesetzt. Wir müssen energisch gegen die Einschränkungen individueller Freiheiten kämpfen. Es ist Alarmstufe rot.“ Von Foerster vermisst mehr denn je einen gesellschaftlichen Liberalismus, der für die Freiheitssehnsüchte des Menschen kämpfe.

    Er gab auch einen Ausblick auf das 100-Jahre-Jubiläum im kommenden Jahr. Der Verband der deutschen Rauchtabakindustrie ist die älteste Stimme der Tabakwirtschaft in Deutschland. Nach dem Ausscheiden der Industrie hat der Verband aktuell (Stand: 1. Juli) 13 Mitgliedsunternehmen. Seit 1920 besitzt der VdR eine starke Verankerung im deutschen Mittelstand und vertritt die Interessen seiner Mitglieder gegenüber der Politik, den Medien und der Öffentlichkeit.

    Im Mittelpunkt steht die wirtschaftliche und kulturelle Vielfalt von Tabak in Deutschland und auf europäischer Ebene. Tabakkultur in Deutschland sei eng verbunden mit den Werten Verantwortung, Transparenz und Verantwortungsbewusstsein, ganz besonders im Hinblick auf den Jugendschutz.

    vi

    (DTZ 26/19)