Schlagwort: Tabakbranche

  • Anti-Bevormundungs-Demo in Brüssel

    BRÜSSEL (DTZ/vi). Die EU hat Ende 2012 die sogenannte EU-Tabakproduktrichtlinie 2 (TPD2) auf den Weg gebracht, die u. a. flächenfüllende Bildwarnhinweise für Zigarettenpackungen und Feinschnitt beinhaltet. Darüber hinaus ist ein komplettes Verbot für alle zugesetzten Aromen geplant.[p][/p]

    Mit TPD 2 startet Brüssel nicht nur erneut einen sehr schmerzhaften Angriff auf die Interessen der Tabakbranche. TPD 2 ist zudem ein zusätzlicher Schritt auf dem Weg der Entmündigung des Bürgers. Daher ist es wichtig, durch ein zahlreiches Erscheinen ein Zeichen zu setzen![p][/p]

    Die European Confederation of Tobacco Retailers (CEDT) hat daher zu einer Demonstration aufgerufen, die am 22. Januar 2013 in Brüssel stattfinden wird. Der CEDT liegen bereits feste Zusagen aus Frankreich (1000 Händler), Italien (800), Polen (100) und Spanien (200) vor. Die Organisation MUT (Mittelständische Unternehmen der Tabakwirtschaft) unterstützt diese Aktion und ruft die Mitarbeiter der gesamten deutschen Tabakbranche sowie Verbraucher und Genussraucher auf, an dieser Demonstration teilzunehmen.[p][/p]

    Die Teilnehmer der Demonstration werden sich am 22. Januar um 11.30 Uhr am Square Frère Orban, dem Brüsseler Sitz der CEDT, versammeln und von dort aus ihren etwa einstündigen Marsch zum Rond point Schuman beginnen. Dort werden die weitreichenden Folgen resultierend aus TPD 2 innerhalb von Ansprachen und Interviews mit der Presse problematisiert. Im Anschluss werden sich die Teilnehmer der Demonstration zum Arc du Cinquantenaire begeben, um dann wieder ihre Rückreise anzutreten. Das Ende der Veranstaltung wird voraussichtlich um 16 Uhr sein. [p][/p]

    Marc Benden, 1. Vorstand von MUT, fährt am 22. Januar nach Brüssel und lädt zur Mitfahrt ein. Abfahrt ist gegen 8.30 Uhr an der Cigarworld Lounge der Tabac Benden GmbH in der Burghofstraße 28 in Düsseldorf-Bilk. Je nach Teilnehmerzahl geht es mit dem Pkw oder einem Bus nach Brüssel. Marc Benden bittet jene, die eine Mitfahrgelegenheit benötigen oder selber anbieten möchten, mit ihm Kontakt aufzunehmen (Mail: info@cigarworld.de Telefon: 02 11 / 15 93 985).[p][/p]

    Auch die Ermuri organisiert Fahrten zur Demonstration nach Brüssel. Sie sponsert Busse ab Dortmund und Köln und sorgt auch für die Verpflegung der Reiseteilnehmer. Der Bus in Dortmund startet am 22. Januar um 7.00 Uhr, ZOB am Hauptbahnhof, Steinstraße. Zusteigen ist in Oberhausen um 8.15 Uhr, CentrO, Centroallee 254, möglich. Abfahrt in Köln ist um 7.45 Uhr, Hauptbahnhof, Trankgasse. Weitere Teilnehmer können um 8.30 Uhr in Bergheim-Niederaußem (Voltastraße/Ohmstraße 71) zusteigen. Die Rückreise nach Deutschland mit den Bussen ist gegen 16 .00 Uhr geplant. Interessenten sollten sich bis zum 17. Januar bei der Ermuri (Mail: info@ermuri.com, Telefon: 052 31 / 96 76–0) anmelden.[p][/p]
    DTZ 03/13

  • Europas Tabakwarenfachhändler demonstrieren in Brüssel

    BRÜSSEL (DTZ/fh). Die Europäiache Kommission hat Ende letzten Jahres den Entwurf zur Änderung der EU-Tabakproduktrichtlinie (TPD 2) veröffentlicht, der u.a. flächenfüllende Bildwarnhinweise für Zigarettenpackungen und Feinschnitt beinhaltet. Die European Confederation of Tobacco Retailers (CEDT) hat daher zu einer Demonstration aufgerufen, die am 22. Januar in Brüssel stattfinden wird. Der CEDT liegen bereits feste Zusagen aus Frankreich (1 000 Händler), Italien (800), Polen (100) und Spanien (200) vor. MUT (Mittelständische Unternehmen der Tabakwirtschaft) unterstützt diese Aktion und ruft die Mitarbeiter der gesamten deutschen Tabakbranche auf, an dieser Demonstration teilzunehmen.[p][/p]

    Die Teilnehmer der Demonstration werden sich um 11.30 Uhr am Square Frère Orban, dem Brüsseler Sitz der CEDT, versammeln und von dort aus ihren etwa einstündigen Marsch zum Rond point Schuman beginnen. Dort werden die weitreichenden Folgen, resultierend aus der EU-Tabakproduktrichtlinie 2, im Rahmen von Ansprachen und Interviews mit der Presse problematisiert. Im Anschluss werden sich die Teilnehmer der Demonstration zum Arc du Cinquantenaire begeben, um dann wieder ihre Rückreise anzutreten. Das Ende der Veranstaltung wird voraussichtlich um 16 Uhr sein.[p][/p]

    Mit TPD 2 startet Brüssel nicht nur erneut einen sehr schmerzhaften Angriff auf die Interessen der Tabakbranche. TPD 2 ist zudem ein zusätzlicher Schritt auf dem Weg der Entmündigung des Bürgers. Daher ist es wichtig, dass durch eine zahlreiche Teilnahme an der Demonstration der Widerstand aller Interessengruppen dokumentiert wird.[p][/p]
    DTZ 02/2013

  • Jahrestagung des BTWE 2013

    KÖLN (DTZ/vi). Der Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels e.V. (BTWE) hat den Termin seiner Jahrestagung 2013 bekannt gegeben.

    Diese findet am Sonntag und Montag, 9. und 10. Juni 2013 im Geno-Hotel in Rösrath bei Köln statt und wird der Erörterung von Chancen und Risiken der Tabakbranche unter Berücksichtigung der regulatorischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der nächsten Jahre dienen.

    Namhafte Vertreter aus Handel und Industrie, Kollegen der Einzelhandelsorganisation sowie die Partnerverbände der Tabakbranche werden dort erwartet.

    (DTZ 41/12)

  • Neues Informationsportal zur TPD

    BERLIN (DTZ/vi). Das erfolgreiche Bündnis der Tabakbranche „Entscheiden Sie selbst“ hat in der vergangenen Woche in Berlin sein neu gestaltetes Informationsportal über die Pläne zur EU-Tabakproduktrichtlinie (Tobacco Products Directive, TPD) vorgestellt.

    Die Website [link|http://www.entscheiden-sie-selbst.de]www.entscheiden-sie-selbst.de [/link] wurde überarbeitet und ist seit kurzem online: Sie bietet umfangreiche Informationen über die Pläne der EU-Kommission zur Tabakregulierung und die Positionen betroffener Unternehmen, Händlerverbände und Gewerkschaften zu den einzelnen Themen.

    Rainer von Bötticher, Präsident des Bundesverbandes des Tabakwaren-Einzelhandels erläuterte die gemeinsame Branchenaktivität: „Die neu gestaltete Bündnishomepage ist eine sehr interessante Plattform für Handel, Industrie und Bürgerinnen und Bürger, um sich über die geplanten regulativen Maßnahmen aus Brüssel zu informieren. Raucher und Nichtraucher haben ein Recht darauf zu wissen, welche Konsequenzen mit dem Richtlinienentwurf verbunden sind. Nicht nur der Handel, sondern auch viele Endverbraucher sehen keine Notwendigkeit, die bestehende Richtlinie zu ändern.“

    Das bereits im Herbst 2010 gegründete Bündnis „Entscheiden Sie selbst“ besteht aus Verbänden und Gesellschaften der Tabakwirtschaft sowie der Gewerkschaft NGG (Nahrung, Genuss und Gaststätten). Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, über die geplanten Maßnahmen umfassend zu informieren. Denn die Sachlage ist so umfangreich und komplex, dass es insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen oft schwierig ist, sich umfassend zu informieren und eine Meinung zu bilden, obwohl sie von den Konsequenzen unmittelbar betroffen sein werden.

    (DTZ 09/12)

  • DZV Branchentreffen: Gemeinsam an Herausforderung TPD arbeiten

    BERLIN (DTZ/fok). Zu zweiten Mal fand am vergangenen Donnerstag in Berlin das DZV Branchentreffen statt. Unter dem Dachthema „Arbeiten im Spannungsfeld zwischen Genuss und Regulierung“ hatte der Deutsche Zigarettenverband geladen.

    Ad Schenk, General Manager BAT Deutschland, nutzte seine letzte Amtshandlung als DZV-Vorsitzender (bei den turnusmäßigen Neuwahlen am nächsten Morgen wurde Marcus T. R. Schmidt, Reemtsma, zum Nachfolger gewählt), um die Ziele des DZV nochmals zu erläutern. Schenk betonte die Notwendigkeit, alle Stakeholder in die wirklich wichtigen Dinge einzubinden. „Die ganz großen Herausforderungen können wir nur dann bewältigen, wenn wir als Branche versuchen, gemeinsame Standpunkte zu entwickeln und in den politischen Prozess einzubringen.“

    Dass die Vernetzung auf verbandlicher Ebene durchaus Sinn macht, unterstrich der Hauptgeschäftsführer des BDI, Dr. Markus Kerber, als Gastredner. Er machte deutlich, dass sich die deutsche Industrie nur als Ganzes Berücksichtigung schaffen kann, der DZV als 38. BDI-Mitglied gehöre mit seinen produzierenden Unternehmen nun wieder zu diesem Dachverband. Mit Blick auf die Tabakbranche sieht Dr. Kerber in dem Einfluss gesellschaftlicher Entwicklungen durchaus Parallelen zu anderen Branchen, etwa dem Energiebereich.

    Nebenparlamente bestimmten immer stärker, was für die Gesellschaft richtig sei und hätten Eingriffe in die Lebensgewohnheiten zur Folge. „Wir brauchen wieder Vernunft“, mahnte Dr. Kerber und regte Anpassungsprozesse an, ohne die Grundfreiheiten aufzugeben. So sei ein Energiemonitoring notwendig, an dem die BDI-Mitglieder mit ihren 8 Millionen Arbeitsplätzen Mitsprache erhalten. Auch werde sich der BDI gegen überzogenen Verbraucherschutz innerhalb der EU wie auch in Deutschland aussprechen. Einen solchen überzogenen Eingriff sieht Dr. Kerber z.B. in den EU-Vorschlägen für ein Plain Packaging bei Zigaretten. Allgemein plädierte der BDI-Hauptgeschäftsführer für eine Politik mit Augenmaß.

    (DTZ 45/11)

  • Bünde informiert zum nächsten Steuerschritt

    BÜNDE (DTZ/pnf/fok). Die Steuerzeichenstelle Bünde hat in einem Schreiben an Verbände und Unternehmen der Tabakbranche Termindetails im Zusammenhang mit dem nächsten Schritt der fünfstufigen Tabaksteuererhöhung mitgeteilt.

    Diese nächste Tabaksteuererhöhung wird am 1. Januar 2012 wirksam werden. Die Steuerzeichenstelle informiert, dass der Restbedarf an (alten) Steuerzeichen für den Bezugszeitraum bis einschließlich 31. Dezember 2011 rechtzeitig, spätestens jedoch bis zum 18. November 2011 und nur im erforderlichen Maße anzumelden bzw. mit Steueranmeldung zu bestellen ist (§ 32 Abs. 4 TabStV).

    Weiterhin macht die Steuerzeichenstelle darauf aufmerksam, dass der Bedarf an neuen Steuerzeichen für die Zeit ab 1. Januar 2012 rechtzeitig anzumelden bzw. mit Steueranmeldung zu bestellen ist. Die neuen Steuerzeichen für Zigaretten, Feinschnitt und Zigarren/Zigarillos können frühestens ab dem 1. November 2011 bezogen werden, sofern die Bestellfristen des § 32 TabStV zu beachten sind. Beim Pfeifentabak, der nicht von der Steuererhöhung betroffen sein wird, sind die neu gekennzeichneten Steuerzeichen sofort erhältlich.

    Alle Steueranmeldungen bzw. Bedarfsmeldungen für neue Steuerzeichen, gültig ab 1. Januar 2012, sollen bis 31. Dezember 2011 deutlich mit der Anmerkung „Neu“ gekennzeichnet werden. Alle übrigen Steueranmeldungen/Bedarfsmeldungen sind deutlich mit dem Hinweis „Alt“ zu kennzeichnen. Damit sollen Verwechslungen ausgeschlossen werden.

    (DTZ 37/11)

  • Tabakbranche braucht positive Anstöße

    Und die gibt’s auch – zum Beispiel aus Neustadt

    NEUSTADT (DTZ/fok). „Da kann man ja depressiv werden, nix als schlechte Nachrichten“, meinte ein Gesprächspartner am Telefon der DTZ. In Bayern sperren sie die Raucher aus, in Karlsruhe geben sie noch ihren richterlichen Segen dazu. In NRW wollen sie das Rauchen in Einkaufszentren verbieten und in Brüssel brüten sie über Display Ban, Plain Packs und Zusatzstoffverbote.

    Eine Mischung aus Wut und Hilflosigkeit legt sich wie Mehltau über unsere einstmals „königliche“ Branche, vor allem im Fachhandel versteht man die Welt nicht mehr. Und doch gibt es auch immer wieder mal gute Nachrichten, Meldungen von Händlern, die sich nicht unterkriegen lassen, und damit auch Erfolg haben.

    Bauchladen mit Tabakprodukten
    Zum Beispiel Thomas Hallier, Betreiber einer Tabakbörse in Neustadt/Holst. Dort findet am 6. August das Europäische Folklorefestival statt, mit Besuchern aus ganz Europa und sogar aus Südamerika. Eine prima Chance, diese Besucher per Bauchladen mit Tabakprodukten zu versorgen, sagte sich Hallier und beantragte eine entsprechende Genehmigung bei der Stadtverwaltung.

    Im Gespräch mit dem Amtsleiter bot er an, zusätzlich kostenlose Taschenaschenbecher zu verteilen, um zur Sauberkeit der Stadt beizutragen. Die Erlaubnis bekam er ohne Wenn und Aber und brauchte dafür keine Cent zahlen. Und der Tabak Zeitung schrieb Hallier: „Ich möchte andere Händler dazu animieren, auch in ihrer Stadt weiterhin für unsere Produkte einzustehen.“

    (DTZ 31/10)

  • Magdalena Maria Schuster †

    BÜNDE (DTZ/fok). Magdalena Maria Schuster, Seniorchefin der Zigarrenfabrik August Schuster GmbH & Co.KG, ist am 17. Juli 2010 im Alter von 86 Jahren verstorben. Weit über 50 Jahre hat sie die Geschicke des Familienunternehmens aktiv begleitet und gestaltet.

    Magda Schuster war schon zu Lebzeiten eine Legende in der Tabakbranche: Sie kannte jede Facette ihres Metiers und jeden Kunden. Sie wirkte eher im Hintergrund, aber dafür umso effektiver, und wurde deshalb auch von allen respektiert und hoch geschätzt.

    [br*000209.JPG**] Mit der Heirat des Zigarrenfabrikanten Dr. Hans Schuster lernte sie im 1909 gegründeten Betrieb der Schwiegereltern von Beginn an nahezu alle Tätigkeitsbereiche in Zigarrenherstellung und -vertrieb kennen – von der Auftragsbearbeitung bis zur Zollabwicklung. Als ihr Ehemann 1983 starb, führte sie das Unternehmen gemeinsam mit ihren Söhnen Manfred und Philipp fort.

    Und das in einer Branche, die sich immer stärker konzentrierte. Die Firma Schuster setzte damals konsequent auf 100 Prozent Tabakprodukte in sehr guter Qualität und kann sich seither in diesem Segment gut behaupten. Darüber hinaus gelang es, sich als Anbieter von Longfillerzigarren aus Lateinamerika einen guten Namen zu verschaffen.

    Enormer Fleiß und unternehmerische Tatkraft zeichneten Magda Schuster aus. Gleichzeitig gelang es ihr, die nachfolgenden Familiengenerationen für das Geschäft mit der Zigarre zu begeistern, zu motivieren und damit die Voraussetzungen für die erfolgreiche Fortsetzung ihres Lebenswerkes zu schaffen. Die Tabakbranche wird Magda Schuster in ehrender Erinnerung behalten.

    (DTZ 29/10)

  • Volksentscheid in Bayern

    Tabakbranche kämpft um ihre Existenz

    ULM (DTZ/fh). Der 4. Juli wird zum Schicksalstag für bayerische Tabakfachhändler und die Gastronomie. An diesem Tag ist die gesamte wahlberechtigte Bevölkerung in Bayern aufgerufen, über das Nichtraucherschutzgesetz abzustimmen.

    Bereits diese einleitenden Sätze enthalten für den Bürger auf der Straße so viele Unklarheiten, dass DTZ erneut den Sachverhalt darstellen und damit auf die Gefahren, die aus der Wahl entstehen können, hinweisen will.

    Unwissende Bürger
    Laut einer Studie der Bamberger Universität wissen 80 Prozent der Bürger überhaupt nicht, dass es diesen Wahltermin gibt und daraus resultierend auch nicht, worum es geht. Gleichzeitig gilt es festzuhalten, dass die ÖDP als Initiatorin des Volksentscheids (zurückgehend auf ein Volksbegehren im Dezember 2009), bewusst und penetrierend vom Nichtraucherschutz spricht.

    Damit wird suggeriert, und Umfragen zu Folge glauben dies viele Wähler auch, dass die Gegner, sprich das Aktionsbündnis für Freiheit und Toleranz – Bayern sagt Nein (www.bayern-sagt-nein.de) das grenzenlose Rauchen immer und überall fordern würde.

    Mit dieser Taktik hat die ÖDP bereits im genannten Dezember 1,3 Millionen Stimmen auf ihre Seite gebracht, höchstwahrscheinlich sogar viele tolerante Raucher, die eben diese Grenzenlosigkeit nicht befürworten. Warum geht es wirklich?

    Die Wahl und ihre Inhalte
    Nachdem der VEBWK (Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur) unter der Leitung von Franz Bergmüller mit Unterstützung von MUT (Mittelständische Unternehmen der Tabakwirtschaft) im Vorfeld der letzten bayerischen Landtagswahlen eine Kampagne für ein tolerantes Nichtraucherschutzgesetz erfolgreich durchgezogen hatte, brach die alleinregierende CSU vollkommen ein, die FDP wurde als Koalitionspartner aufgenommen und das existierende Gesetz auf deren Betreiben hin mit folgenden Inhalten installiert. Alleinige Ausnahmen für das Rauchen in der Gastronomie sind:•Lokale bis 75 qm, Nebenräume und Festzelte.

    Die ÖDP spricht taktisch klug nie von diesen minimalen Ausnahmen. Akzeptiert auch nicht eine Statistik des Münchener Kreisverwaltungsreferats vom Februar 2010, wonach 89 Prozent (!) der Münchener Gastronomie rauchfrei ist.

    Unfairen Wahlkampf der ÖDP
    Vielmehr stellt sie eine keineswegs repräsentative Umfrage von wenigen punktuell ausgesuchten Betrieben gegenüber, wonach kaum ein Lokal rauchfrei sei. Franz Bergmüller, Sprecher des Aktionsbündnisses beklagt einen unfairen Wahlkampf: „Die ÖDP arbeitet mit unseriösen Argumenten, bezieht sich beispielsweise auf 9 000 gastronomische Betriebe, die man im Mai nach ihren Erfahrungen mit dem Gesetz befragt habe. Erfahrungsgemäß, solche Umfragen haben wir vom VEBWK in der Vergangenheit auch schon durchgeführt, ist das logistisch kaum machbar, zumal sich die Gastronomie zur Handhabung von Gesetzen am Telefon nur sehr ungern äußert.“

    Ein anderer Punkt seien die Kommunen, die die Arbeit des Aktionsbündnisses behindern. Aktuell, aber keinesfalls alleine, davon betroffen ist Christine Klever von der Nürnberger Casa del Habano, die vor ihrem Gebäude Straßenplakate aufgestellt hatte und der nun eine hohe Ordnungsstrafe droht.

    Plakate einkassiert
    Claus Fleischmann, Chef des Liegenschaftsamts, ließ die Plakate einkassieren und verwies auf ein Gesetz, wonach nur die Initiatoren des Volksentscheids, also die ÖDP oder andere politische Parteien dies tun dürften.

    Franz Bergmüller will dies verfassungsrechtlich prüfen lassen, denn hierdurch werde die Arbeit des Aktionsbündnisses gravierend behindert, zumal die CSU als Regierungspartei und Mitinitiatorin des existierenden, zur Wahl stehenden Gesetzes ihr Gesetz in keiner Weise verteidige. „Wenn das existierende Gesetz durch den Volksentscheid kippt, sehe ich in Bayern 10.000 Arbeitsplätze und Existenzen in der Gastronomie als stark gefährdet an. Vor allem in Kleinwirtschaften“, so Bergmüller.

    Folgen für die Tabakbranche
    Sollte das existierende Nichtraucherschutzgesetz in Bayern durch den Volksentscheid in Bayern am 4. Juli kippen, sind die Folgen für die Tabakbranche vielfältig.

    Nachdem am Arbeitsplatz vielfach nicht mehr geraucht werden darf, was bereits zu gravierenden Einbußen geführt hat, würde nun auch in der Gastronomie nicht mehr geraucht werden. Weder in Nebenräumen, noch in kleinen Wirtschaften oder in Festzelten. Keine Ausnahmen wären mehr möglich.

    Zigarettenautomaten in der Gastronomie erübrigen sich damit, das Rauchen in der Öffentlichkeit als normale alltägliche Erscheinung verschwindet noch mehr.

    Folgen für Deutschland
    Und schließlich die Folgen für ganz Deutschland? Bayern als Vorzeigebundesland hätte eine Signalwirkung im Dominostil. Beispielsweise auf das andere große Flächenland Nordrhein-Westfalen, wo mit den Grünen, Linken oder der SPD jederzeit noch Parteien in die Regierung einziehen können, die vehement gegen das Rauchen eingestellt sind und wie beispielsweise die Grünen dies auch im Parteiprogramm verankert haben.

    Die Grünen sprechen dort sogar davon, gegebenenfalls ein Volksbegehren wie in Bayern anzustrengen, was aber nicht notwendig wäre, wenn sie es innerhalb einer Koalition, wie im Saarland geschehen, als unbedingte Voraussetzung für eine Koalition fordern würden.

    Was kann der Fachhändler tun
    MUT hat sich als Mitglied des Aktionsbündnisses an der Finanzierung und Verteilung von Millionen von Flyern und Aufklärungsbroschüren sowie Werbemitteln wie Feuerzeugen beteiligt. Hierzu wurde die Firma Plattner beauftragt, 1,65 Millionen Feuerzeuge zu produzieren, welche die Fachhändler kostenlos an ihre Kunden verteilen sollen.

    Stellvertretend für viele engagierte Tätige sei die Firma Ostermeier in Ottobrunn genannt, die als MUT-Mitglied und mit Inhaber Rudolf Ostermeier im Lenkungsausschuss des Aktionsbündnisses vertreten, mit einem hohen logistischen Aufwand für die Verteilung von Flyern und sonstigen Werbemitteln sorgt.

    Material bestellen
    Auf der Internet-Seite www.bayern-sagt-nein.de kann jeder Fachhändler entsprechendes Material bestellen (Rubrik Mitmachen & Aktionen, dort Aktionsflyer anklicken). Die dort angegebenen unter Umständen recht hohen, im Übrigen kostenfreien Abnahmemengen sollten nicht abschrecken. Dies ist in einem persönlichen Gespräch unter der Telefonnummer 089 / 216 666 99 abzuklären.

    Anzusprechen sind dabei jede Art von Kunden. Raucher, aber auch Nichtraucher, die keinen Verbotsstaat Bayern wollen. In jedem Fall eine große Gruppe von Menschen, die noch nicht aufgeklärt sind darüber, was die Wahl zum Inhalt hat.

    Neben den Aufklärungsflyern und kostenlosen Feuerzeugen können dabei für den Innenraum oder das Schaufenster auch Plakate verwendet werden. Stellvertretend hierfür sei der Fachhändler Stephani in Passau genannt, der in der Heimat von Sebastian Frankenberger, dem Sprecher des ÖDP-Bündnisses, an der vordersten Front kämpft. Aber auch Harald Sommer, Vorstandsmitglied bei MUT, der seine Internet-Seite und seine Räumlichkeiten großflächig nutzt, um seine Kunden aufzuklären.

    Briefwahlunterlagen eingetroffen
    Mittlerweile sind in jedem bayerischen Haushalt übrigens die Wahlunterlagen eingetroffen. Sie enthalten wie üblich auch die Möglichkeit zur Briefwahl, die man allerdings gesondert anfordern muss.

    Die Wahl entscheidet sich über eine einfache Mehrheit. Gehen also nur drei Bürger zu Wahl, ist das Ergebnis entschieden. Auch wenn so manche Umfrage einen für die Tabakbranche negativen Ausgang vermuten lässt, sei dies laut Bergmüller keineswegs ein Signal aufzugeben.

    Das frühere CSU-Mitglied ist seit vielen Jahren in der Politik aktiv und weiß daher, dass jede Wahl erst in der letzten Woche entschieden wird und so mancher Bürger sogar noch auf dem Weg zur Wahlurne überlegt, was er wählen wird.

    (DTZ 24/10)

  • Inter-tabac: Es wurde nicht geklagt, sondern geordert

    Rekordbesuch auf der Dortmunder Messe

    [pic|100|l|||Zum Jubiläum des 30-jährigen Bestehens verzeichnete die Inter-tabac neue Rekorde: 252 Aussteller aus 25 Ländern waren auf Europas größter Tabakwaren vertreten…|||]

    DORTMUND (DTZ/da). Europas größte Tabakwaren-Fachmesse, die Inter-tabac in Dortmund, verzeichnete zum Jubiläum einen Besucherrekord und übertraf erstmals die 6000er Marke. Gleichzeitig unterstrich die 30. Fachmesse dieser Art ihr internationales Niveau mit einer wachsenden Zahl von Gästen aus dem Ausland und einem hohen Anteil ausländischer Aussteller. Von den 252 Ausstellern aus 25 Ländern kamen 35 Prozent nicht aus Deutschland.

    Die Tabakbranche will endlich wieder zur Normalität zurückkehren und sich nicht vom Thema Rauchverbot beherrschen lassen. Diese Einstellung war auf der diesjährigen Inter-tabac, die vom 19. bis 21. September in den Dortmunder Westfalenhallen stattfand, deutlich zu spüren. „Wir müssen das beste aus der Situation machen“, war ein vielfach zu hörender Satz auf den Messefluren der Hallen vier, sieben und acht. Und so war denn auch von der Unsicherheit, die noch im Frühsommer in der Branche geherrscht hatte, deutlich weniger als erwartet zu merken. Zum einen half hier sicherlich, dass die warmen Sommermonate zum Rauchgenuss im Freien einluden, zum zweiten steht das Thema Rauchverbot bei den Medien nicht mehr so stark im Fokus und zum dritten werden bei einer Reihe von Herstellern und Importeuren die rückläufigen Entwicklungen im Inland durch steigende Nachfrage im Ausland kompensiert.

    Mehr Besucher, höherer Umsatz
    Nicht zuletzt dank der Zunahme an ausländischen Messegästen konnte die Inter-tabac erstmals in ihrer 30-jährigen Geschichte die 6000er-Marke übertreffen und die Rekordzahl von 6 251 Fachbesucher erreichen, wie die Dortmunder Westfalenhallen GmbH meldet. Das war gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 13,3 Prozent und mehr als dreieinhalb mal soviel Besucher wie auf der ersten Inter-tabac im Jahr 1978. Während die Messegesellschaft den Besucheranstieg gleichermaßen im nationalen wie im internationalen Bereich ausmacht, scheiden sich an dieser Frage bei den Ausstellern die Geister. Nach Beobachtung einiger Hersteller und Importeure fanden Fachhändler aus Deutschland eher in geringerer Zahl den Weg nach Dortmund.

    [pic|101|r|||… und die Zahl der Fachbesucher kletterte erstmals in der Geschichte der Dortmunder Messe auf über 6000.|||]

    Es waren zwar viele gute und sehr gute Fachhändler aus der gesamten Republik angereist, so mancher glänzte allerdings durch Abwesenheit, hatten gleich mehrere Aussteller beobachtet. Andere freuten sich hingegen über eine gestiegene Zahl auch der inländischen Fachbesucher oder zeigten sich zufrieden, dass sie zwar weniger Händler an ihren Messeständen registrierten, die Kunden aber mehr orderten und sie so am Ende das Gesamtniveau des Vorjahres erreichen konnten oder sogar darüber lagen. Laut Veranstalter erzielten die Aussteller in vielen Fällen ein besseres Umsatzergebnis als auf der Inter-tabac 2007. Insgesamt wurden auf der Messe etwa 55 Millionen Euro umgesetzt.

    Allgemein gelobt wurde die Attraktivität der Dortmunder Messe, die ihren internationalen Charakter weiter verstärkte und an Professionalität gegenüber der Vorjahresveranstaltung nochmals einen Tick zulegen konnte.

    Antizyklisch zum schwierigen Marktumfeld nutzte der deutsche Fachhandel intensiv die vielfältigen Informations- und Einkaufsmöglichkeiten auf Europas wichtigster Tabakwaren-Fachmesse. Die gefragtesten Produktgruppen waren Zigarren, Zigarillos, RBA, Pfeifen und Tabak.

    „Den Kopf in den Sand zu stecken, hilft nicht weiter“, meinte ein Zigarrenanbieter, der wie die meisten anderen Zigarrenaussteller zufrieden mit dem Messeergebnis war. Gut nachgefragt wurden kleinere Zigarrenformate und Zigarillos für den kurzen Rauchgenuss, aber auch die größeren Kaliber fanden ihre Abnehmer. Besonderes Interesse zeigte der Fachhandel an Produkten mit dem „gewissen Etwas“. Ebenso liegen aromatisierte Zigarillos weiterhin stark im Trend.

    Hoffnung auf eine leichte Besserung der Marktsituation macht die Inter-tabac bei Pfeifen, Tabak und RBA. Hier zeigte der Fachhandel im Hinblick auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft ein wachsendes Kaufinteresse, wobei von einer allgemeinen Trendwende bei der Pfeife kaum jemand zu sprechen wagt. Auf lebhaftes Interesse stieß das Thema Sortimentserweiterung um attraktive Artikel, die zum Charakter eines Fachgeschäfts passen. Ein Stichwort lautete dabei „Genussportal“, weshalb von vielen Fachhändlern der Ausbau der Dortmunder Messe um zusätzliche Produktbereiche wie zum Beispiel Spirituosen, Kaffee etc. begrüßt wurde. Dass zur Absicherung der wirtschaftlichen Existenz in Zeiten massiver Restriktionen gegen das Rauchen Sortimentsergänzungen sinnvoll sind, war eine häufig zu hörende Feststellung in Dortmund. Im nächsten Jahr findet die Inter-tabac vom 18. bis 20. September in der Messe Westfalenhallen Dortmund statt.

    (DTZ 39/08)