Inter-tabac: Es wurde nicht geklagt, sondern geordert

Rekordbesuch auf der Dortmunder Messe

[pic|100|l|||Zum Jubiläum des 30-jährigen Bestehens verzeichnete die Inter-tabac neue Rekorde: 252 Aussteller aus 25 Ländern waren auf Europas größter Tabakwaren vertreten…|||]

DORTMUND (DTZ/da). Europas größte Tabakwaren-Fachmesse, die Inter-tabac in Dortmund, verzeichnete zum Jubiläum einen Besucherrekord und übertraf erstmals die 6000er Marke. Gleichzeitig unterstrich die 30. Fachmesse dieser Art ihr internationales Niveau mit einer wachsenden Zahl von Gästen aus dem Ausland und einem hohen Anteil ausländischer Aussteller. Von den 252 Ausstellern aus 25 Ländern kamen 35 Prozent nicht aus Deutschland.

Die Tabakbranche will endlich wieder zur Normalität zurückkehren und sich nicht vom Thema Rauchverbot beherrschen lassen. Diese Einstellung war auf der diesjährigen Inter-tabac, die vom 19. bis 21. September in den Dortmunder Westfalenhallen stattfand, deutlich zu spüren. „Wir müssen das beste aus der Situation machen“, war ein vielfach zu hörender Satz auf den Messefluren der Hallen vier, sieben und acht. Und so war denn auch von der Unsicherheit, die noch im Frühsommer in der Branche geherrscht hatte, deutlich weniger als erwartet zu merken. Zum einen half hier sicherlich, dass die warmen Sommermonate zum Rauchgenuss im Freien einluden, zum zweiten steht das Thema Rauchverbot bei den Medien nicht mehr so stark im Fokus und zum dritten werden bei einer Reihe von Herstellern und Importeuren die rückläufigen Entwicklungen im Inland durch steigende Nachfrage im Ausland kompensiert.

Mehr Besucher, höherer Umsatz
Nicht zuletzt dank der Zunahme an ausländischen Messegästen konnte die Inter-tabac erstmals in ihrer 30-jährigen Geschichte die 6000er-Marke übertreffen und die Rekordzahl von 6 251 Fachbesucher erreichen, wie die Dortmunder Westfalenhallen GmbH meldet. Das war gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 13,3 Prozent und mehr als dreieinhalb mal soviel Besucher wie auf der ersten Inter-tabac im Jahr 1978. Während die Messegesellschaft den Besucheranstieg gleichermaßen im nationalen wie im internationalen Bereich ausmacht, scheiden sich an dieser Frage bei den Ausstellern die Geister. Nach Beobachtung einiger Hersteller und Importeure fanden Fachhändler aus Deutschland eher in geringerer Zahl den Weg nach Dortmund.

[pic|101|r|||… und die Zahl der Fachbesucher kletterte erstmals in der Geschichte der Dortmunder Messe auf über 6000.|||]

Es waren zwar viele gute und sehr gute Fachhändler aus der gesamten Republik angereist, so mancher glänzte allerdings durch Abwesenheit, hatten gleich mehrere Aussteller beobachtet. Andere freuten sich hingegen über eine gestiegene Zahl auch der inländischen Fachbesucher oder zeigten sich zufrieden, dass sie zwar weniger Händler an ihren Messeständen registrierten, die Kunden aber mehr orderten und sie so am Ende das Gesamtniveau des Vorjahres erreichen konnten oder sogar darüber lagen. Laut Veranstalter erzielten die Aussteller in vielen Fällen ein besseres Umsatzergebnis als auf der Inter-tabac 2007. Insgesamt wurden auf der Messe etwa 55 Millionen Euro umgesetzt.

Allgemein gelobt wurde die Attraktivität der Dortmunder Messe, die ihren internationalen Charakter weiter verstärkte und an Professionalität gegenüber der Vorjahresveranstaltung nochmals einen Tick zulegen konnte.

Antizyklisch zum schwierigen Marktumfeld nutzte der deutsche Fachhandel intensiv die vielfältigen Informations- und Einkaufsmöglichkeiten auf Europas wichtigster Tabakwaren-Fachmesse. Die gefragtesten Produktgruppen waren Zigarren, Zigarillos, RBA, Pfeifen und Tabak.

„Den Kopf in den Sand zu stecken, hilft nicht weiter“, meinte ein Zigarrenanbieter, der wie die meisten anderen Zigarrenaussteller zufrieden mit dem Messeergebnis war. Gut nachgefragt wurden kleinere Zigarrenformate und Zigarillos für den kurzen Rauchgenuss, aber auch die größeren Kaliber fanden ihre Abnehmer. Besonderes Interesse zeigte der Fachhandel an Produkten mit dem „gewissen Etwas“. Ebenso liegen aromatisierte Zigarillos weiterhin stark im Trend.

Hoffnung auf eine leichte Besserung der Marktsituation macht die Inter-tabac bei Pfeifen, Tabak und RBA. Hier zeigte der Fachhandel im Hinblick auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft ein wachsendes Kaufinteresse, wobei von einer allgemeinen Trendwende bei der Pfeife kaum jemand zu sprechen wagt. Auf lebhaftes Interesse stieß das Thema Sortimentserweiterung um attraktive Artikel, die zum Charakter eines Fachgeschäfts passen. Ein Stichwort lautete dabei „Genussportal“, weshalb von vielen Fachhändlern der Ausbau der Dortmunder Messe um zusätzliche Produktbereiche wie zum Beispiel Spirituosen, Kaffee etc. begrüßt wurde. Dass zur Absicherung der wirtschaftlichen Existenz in Zeiten massiver Restriktionen gegen das Rauchen Sortimentsergänzungen sinnvoll sind, war eine häufig zu hörende Feststellung in Dortmund. Im nächsten Jahr findet die Inter-tabac vom 18. bis 20. September in der Messe Westfalenhallen Dortmund statt.

(DTZ 39/08)

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