Schlagwort: Zigaretten

  • Chancen für den Fachhandel

    RÖSRATH // Der Präsident des Bundesverbandes des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE), Rainer von Bötticher, sieht in E-Zigaretten Chancen für den Fachhandel, sich mit seiner Beratungskompetenz zu profilieren.

    An dieser margenstarken Sortimentserweiterung komme der Fachhandel – wenn auch standortverschieden – nicht vorbei, erklärte er am 29. Mai auf dem BTWE-Branchendialog in Rösrath.

    Bei der zweiten Innovation, den Heat-not-burn-Produkten, sei der Aufklärungsbedarf noch ein Stück größer. Nun komme es darauf an, im Fachhandel erfolgreiche Überzeugungsarbeit zu leisten, damit dieser ein „derart beratungsintensives Produkt mit ausbaufähigen und damit korrekturbedürftigen Margen mit Überzeugung dauerhaft in sein Sortiment aufnimmt“. Ausführlich ging von Bötticher auf die TPD 2 ein.

    Den ausführlichen Bericht lesen Sie auf Seite 4 in der Printausgabe 22/17.

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  • Die Zukunft des Tabakhandels liegt im „E-Business“

    RÖSRATH // Die Zukunft im Blick: Beim BTWE-Branchendialog traten am ersten Tag Experten aus den Bereichen E-Zigarette und „Heat not burn“ vor die versammelten Fachhändler. Thema des Nachmittags: „Wie sich die Branche neu erfindet.“

    Dac Sprengel, Vorsitzender des Verbands des E-Zigarettenhandels (VdeH), wies darauf hin, dass der Umsatz mit E-Zigaretten und Zubehör in Deutschland im vergangenen Jahr bei etwa 420 Millionen Euro gelegen habe. Zugleich habe die Branche in den vergangenen Jahren im Durchschnitt stets über 50 Prozent zugelegt. Sprengel legte den Teilnehmern ans Herz, die Produktkategorien besonders sorgfältig auszuwählen. So sei es zum Beispiel nicht sinnvoll, erklärungsintensive Nachfüll-Systeme an Tankstellen verkaufen zu wollen, weil die Zeit für die Beratung fehle.

    Was E-Zigarette und Tabakpfeife eint
    Mit 30 bis 60 Minuten Erstberatung rechnet auch Frank Hackeschmidt bei einer Erstberatung für solche offenen Systeme. Hackeschmidt ist Geschäftsführer des Handelsunternehmens iSmokeSmart und zugleich im Vorstand des Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG) aktiv. Allerdings: Er vergleiche den Aufwand mit dem für eine klassische Tabakpfeife. Geld werde ohnehin nicht mit der Hardware, sondern in erster Linie mit den Liquids und Ersatzteilen gemacht.

    Margenstark mit steigendem Marktanteil und großem Potenzial – so sieht Bernd Kleinpeter, Geschäftsführer beim Liquid-Produzenten Niko Liquids, die E-Zigarette. Das Geschäftsfeld sei erwachsen und damit unverzichtbar geworden. Kleinpeter hob hervor, es habe eine Marktbereinigung eingesetzt, bei der Importeure nicht zulässiger Produkte aus Osteuropa oder Fernost und Hinterhof-Panscher billiger Liquids ihr Geschäft einstellen müssten. Allerdings, so Kleinpeter weiter, gebe es auch heute noch nicht-verkehrsfähige Ware im Handel, die den Anforderungen der TPD2 nicht entspreche. Das Problem: Es haftet der sogenannte Inverkehrbringer – also zunächst der Händler. Schließlich rief Kleinpeter dazu auf, den Schulterschluss zwischen Fachhandel und Herstellern zu wagen. Händler, die den Konsumenten kompetent berieten, könnten sich ein starkes Zusatzgeschäft aufbauen. Der E-Zigarette gebühre ein fester Stammplatz im Regal, da sie den Status des Nischenproduktes verlassen habe.

    iQos im Handel
    Mit der Frage „Was verkaufen wir morgen?“ setzte sich Julia Kerl auseinander, die bei Philip Morris als National Key Accounter für den Convenience Channel zuständig ist. Sie schlug den Bogen vom rückläufigen Tabakmarkt, der zwischen 2000 und 2016 rund 28 Prozent verloren habe, zu einem notwendigen neuen Produkt. Für Philip Morris ist das iQos mit dem Slogan „Das ändert alles“. Kerl nannte vielversprechende Zahlen: So wurden in den deutschen Testmärkten bereits mehr als 25.000 Geräte verkauft, der Marktanteil liege dort bei gut 0,7 Prozent, Top-Händler verkauften mehr als 40 Heets-Päckchen pro Woche. Laut Kerl will der Konzern nun bundesweit mit iQos-Boutiquen, einem Online-Store, einem flächendeckenden Netz an Heet-Händlern sowie etwa 800 bis 1000 Device-Händlern aktiv werden. Auf wenig Gegenliebe stieß dabei die Ankündigung, etwa 600 Außendienstmitarbeiter auch für den Verkauf direkt an den Endkunden zu schulen.

    Den Abschluss des informativen Events bildete der Vortrag von Andreas Thoma, Head of Trade Marketing & Distribution bei BAT Germany. Thoma stellte klar: Für BAT bleibt auch die klassische Zigarette ein enorm wichtiges Thema, auch wenn sogenannte „Heat not burn“-Produkte und E-Zigaretten künftig parallel existierten. Aber: 77 Prozent aller Dampfer rauchten weiter, 88 Prozent verringerten ihren Konsum nicht oder nur marginal. Das liege auch daran, dass etwa jeder dritte Umsteiger nicht das gleiche Genusserlebnis verspüre wie beim Rauchen. Für den Handel sei es entscheidend, das „richtige“ Produktsortiment aufzunehmen, den Konsumenten zu leiten, im Geschäft zu kommunizieren und kompetent zu beraten.

    Aus dem Publikum kamen Fragen nach der Margenpolitik der Branchenriesen auf. Wenig zufrieden zeigten sich die Zuhörer, als Thoma sagte, die Industrie müsse jetzt in den Aufbau der Marken investieren und das natürlich finanzieren. Im Klartext: Höhere Margen sind auf absehbare Zeit nicht zu erwarten. Dabei, konstatierte ein Teilnehmer , sei das „eine existenzielle Frage“.

    max

    (DTZ 22/17).

  • Kleinere Plaketten

    BERLIN // Alles neu macht der Mai – in diesem Fall allerdings erst im Jahr 2019. Dann nämlich laufen die Übergangsregelungen zum Anbringen kombinierter Text-Bild-Warnhinweise auf Zigarettenpäckchen aus. Danach müssen Warnhinweise auf beiden Seiten der Oberkante anzubringen. Darauf weist das Bundesfinanzministerium hin.

    Als Folge müssen auch die Steuerzeichen angepasst werden. Der Plan der Berliner Behörde: Sie sollen auf dann 18 mal 42 Millimeter verkleinert werden. Das Erscheinungsbild soll „im Wesentlichen erhalten“ bleiben, allerdings seien geringe Design-Anpassungen erforderlich.

    Bis es soweit ist, werden jedoch die wesentlichen Stakeholder gehört, allen voran die Verbände der betroffenen Unternehmen.

    red

    (DTZ 21/17)

  • Studie: Raucher werden Dampfer

    LONDON // Eine große Umfrage der britischen Nichtraucherschutzorganisation ASH (Action on Smoking and Health) fördert neue Erkenntnisse zur Verwendung von E-Zigaretten zu Tage. Darauf weist der Verband des E-Zigaretten-Handels (VdeH) hin. In Großbritannien haben große Teile der Anti-Tabak-Lobby sich den Befürwortern von E-Zigaretten angeschlossen.

    Die Zahl der E-Zigarettennutzer in Großbritannien hat sich innerhalb von fünf Jahren vervierfacht. Aktuell dampfen rund 2,9 Millionen erwachsene Briten. Mehr als die Hälfte davon (1,5 Millionen) nutzen ausschließlich E-Zigaretten und konnten sich damit das Rauchen abgewöhnen. Der Rest der Dampfer gehört zu den „Dual Usern“, greift also auch noch zur Tabakzigarette. Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Umfrage zeigt die Unkenntnis weiter Teile der Bevölkerung über das Potenzial der E-Zigarette zur Risikominimierung. Lediglich 13 Prozent der Befragten war klar, dass die E-Zigarette nach dem gegenwärtigen Stand der Wissenschaft erheblich weniger schädlich ist als die Tabakzigarette. Die Zahl der Umsteiger könnte viel größer sein, wenn die Bevölkerung über die Fakten aufgeklärt würde.

    Ann McNeill, Professor für Suchtforschung am King‘s College in London, sagte zu den Untersuchungsergebnissen: „Das sind ermutigende Erkenntnisse. Die Nachricht für die 1,3 Millionen Dampfer, die zugleich noch rauchen, lautet: Macht weiter und steigt komplett um.“

    Das Ergebnis der Studie aus Großbritannien kann laut VdeH nahezu analog auf die Situation in Deutschland übertragen werden. Einer Umfrage von TNS Infratest zufolge wussten 2016 nur rund 17 Prozent der Menschen in Deutschland, dass die Nutzung der E-Zigarette weniger schädlich ist als die Verbrennung und Inhalation von Tabak. Diese Argumentation greifen mittlerweile nicht nur praktisch alle Anbieter von Liquids in Deutschland auf. Auch die Tabakkonzerne BAT und Philip Morris weisen bei ihren Produkten – insbesondere Vype und iQos – unermüdlich darauf hin, dass diese Geräte potenziell weniger schädlich seien als Tabakzigaretten.

    Die Branche kalkuliert mit gigantischen Zuwächsen im Geschäft mit sogenannten ENDS (Electronic Nicotine Delivery Systems): Bis zum Jahr 2020 könnte der Markt laut Ernst & Young von jetzt 7,3 auf gut 14 Milliarden Euro wachsen.

    pi/red

    (DTZ 20/17)

  • Tolerante Top-Staaten: Tschechien und Deutschland

    LONDON // Die europäischen Staaten genießen den zweifelhaften Ruf, ihre Bürger in Gesundheitsfragen zu bevormunden. Im Englischen treffend auch als „nanny state“, zu Deutsch: „Gouvernanten-Staat“, bezeichnet.

    Die Vorgaben und Einschränkungen zielen auf Alkohol, zuckerhaltige Getränke, E-Zigaretten und Tabak oder ähnliche Produkte. Vor kurzem hat das European Policy Information Centre (Epicenter) den „Nanny State Index 2017“ veröffentlicht und eine Rangliste der Europäer aufgestellt, schreibt die „Times“.

    Die Mitglieder des Epicenter setzten dort Großbritannien auf Platz zwei nach Finnland, dem Spitzenreiter der gesetzlichen Verbote und Vorgaben, die sich häufig an der europäischen Gesetzgebung orientieren. Damit hält Finnland laut Epicenter nicht überraschend den Titel das zweite Jahr in Folge.

    Das liberalste und toleranteste EU-Land ist demnach Tschechien, gefolgt von Deutschland. Die meisten EU-Staaten wurden wegen der TPD 2-Umsetzung zurückgestuft, heißt es.

    red

    (DTZ 19/17)

  • Tabaksteuer: Statistik weiter verzerrt

    BERLIN // Ein starker April hat sich positiv für den Fiskus ausgewirkt: Mit 1,2 Milliarden Euro nahmen die Behörden so viel Tabaksteuern ein, wie bislang in diesem Jahr noch nicht.

    Ein Grund: Das Steueraufkommen im Bereich Zigarette: Dort kamen im April 1,02 Milliarden Euro zusammen – rund 11,5 Millionen Euro mehr als im bisher stärksten Monat Februar.

    Bei Zigarren und Zigarillos allerdings ging das Steueraufkommen mit knapp 4,5 Millionen Euro zurück. Bei Feinschnitt (180 Millionen Euro) und Pfeifentabak (gut 8,4 Millionen Euro) wurden dagegen neue Jahreshöchstwerte erreicht.

    Im Vergleich zum Vorjahresmonat fällt die Bilanz auf den ersten Blick ernüchternd aus: Dort gab es zum diesjährigen April erhebliche Rückgänge, vor allem bei Zigaretten (-25,5 Prozent). Allerdings ist diese Ausnahmesituation der TPD 2 geschuldet: Vor einem Jahr wurden die Lager mit Packungen ohne Schockfotos allmählich geleert.

    Auch die Mengen der netto bezogenen Steuerzeichen leiden unter den Verzerrungen. Im Vorjahresvergleich liegen sie bei Zigaretten mit knapp 6,1 Milliarden fast 32 Prozent niedriger, beim Feinschnitt fällt der Rückgang mit 42,9 Prozent auf zwei Millionen noch deutlicher aus. Eine realistische Bewertung dürfte erst mit Auslaufen der Vorzieheffekte in der zweiten Jahreshälfte möglich sein.

    Laut Statistischem Bundesamt lagen die durchschnittlichen Kleinverkaufspreise je Zigarette im April bei 28,28 Cent. Der durchschnittliche Tabaksteueranteil betrug dabei 16,24 Cent, das entspricht rund 57,4 Prozent.

    red

    (DTZ 19/17)

  • E-Studie aus Italien

    ROM // Eine [link|https://goo.gl/bkjDDT] Kohortenstudie [/link]aus Italien hat das Verhalten von Tabakrauchern und E-Zigarettennutzern über zwei Jahre hinweg analysiert. Die Wissenschaftler befragten 1598 Teilnehmer im Alter von 30 bis 75 Jahren.

    Ergebnisse:
    [bul]61,1 Prozent der ausschließlichen Nutzer von E-Zigaretten hörten mit dem Rauchen auf.
    [bul]23,1 Prozent der Tabakraucher gelang der Rauchstopp.
    [bul]Bei „Dual Usern“ waren es 26,1 Prozent.

    red

    (DTZ 18/17)

  • Gummibärchen und E-Liquids

    HAMM // Das Oberlandesgericht (OLG) Hamm hat entschieden, dass der Verkauf von nikotinfreien Aromastoffen für E-Zigaretten und E-Shishas im Online-Handel ohne Altersbeschränkungen zulässig ist.

    Damit hat das OLG ein erstinstanzliches Urteil des Landgerichts Bochum bestätigt.
    Ein Unternehmen aus Lünen hatte gegen eine Firma aus Bünde geklagt. Beide betreiben einen Online-Handel unter anderem mit Liquids und Aromen für E-Zigaretten. Stein des Anstoßes ist ein nikotinfreies „Aroma Gummibärchen“, das die beklagte Firma im Angebot hat.

    Laut Artikelbeschreibung ist das Aroma nicht nur zum Kochen oder Backen, sondern auch zur Aromatisierung von E-Liquids geeignet. Diese Aromastoffe wurden ohne Altersverifikation verschickt, was die Klägerin bei einem Testkauf herausfand. Ihrer Ansicht zufolge verstieß das Angebot damit gegen das Jugendschutzgesetz.

    Die beklagte Firma wiederum war der Ansicht, ein handelsübliches Lebensmittelaroma zu vertreiben, das ohne Altersbeschränkung verkauft werden darf. Das OLG gab jetzt der beklagten Firma in Bünde recht: Angebot und Versand von Aromastoffen für E-Zigaretten werden nicht durch das Jugendschutzgesetz eingeschränkt (siehe auch www.goo.gl/z8Fynl).

    Der unsachgemäße Gebrauch der Aromastoffe durch Minderjährige werde dadurch verhindert, dass Kinder und Jugendliche die Geräte wie E-Zigarette oder Shisha durch die Altersbeschränkung nicht kaufen können.

    Das[link|http://www.goo.gl/z8Fynl] Urteil[/link] ist nicht rechtskräftig. Die Klägerseite kann noch in Revision gehen.

    pi/red

    (DTZ 18/17)

  • Mentholverbot auch für E-Zigarette

    BERLIN // Viele Dampfer schätzen – gerade in den Sommermonaten – eine kühle, frische Mentholnote in ihren Liquids. Die Tabakerzeugnisverordnung, also die deutsche Umsetzung der Tabakproduktdirektive (TPD 2), sah jedoch vor, dass der aus Pfefferminz gewonnene Stoff nicht mehr zur Produktion von Liquids genutzt werden dürfe. Grund: Das zuständige Landwirtschaftsministerium in Berlin bewertet Menthol als Stoff, der das Inhalieren von Tabakrauch erleichtert. Damit wird er als Zusatzstoff für Zigaretten verboten.

    Die „Zweite Verordnung zur Änderung der Tabakerzeugnisverordnung“ räumt der Industrie nun jedoch „für Menthol als Inhalationserleichterer in elektronischen Zigaretten und Nachfüllbehältern“ eine Übergangsfrist bis zum 20. Mai 2020 ein.

    Der Bundestag wird über den vorliegenden Entwurf Mitte Mai entscheiden. Beobachter rechnen nicht mit gravierenden Veränderungen. max

    (DTZ 16/17)

  • Gegen Schmuggel

    BERLIN // Der Zigarettenschmuggel soll international effektiver bekämpft werden. Dazu soll das „Protokoll zur Unterbindung des unerlaubten Handels mit Tabakerzeugnissen“ von November 2012 ratifiziert werden. Der entsprechende Gesetzentwurf liegt nun dem Bundestag zur Beratung vor. Ziel ist die effiziente Überwachung der Lieferkette für Tabakerzeugnisse.

    Geplant sind demnach ein Lizenz- beziehungsweise Kontrollsystem sowie ein weltweites Verfolgungs- und Rückverfolgungssystem für Tabakprodukte. Das Protokoll regelt zudem Buchführungspflichten und die Verfolgung von Verstößen gegen Protokollbestimmungen.
    Das Protokoll geht zurück auf Artikel 15 des Rahmenübereinkommens vom 21. Mai 2003 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Eindämmung des Tabakgebrauchs. Die Vertragsparteien haben sich verpflichtet, gegen alle Formen des illegalen Handels mit Tabakprodukten – insbesondere gegen Schmuggel, illegale Herstellung und Fälschung – vorzugehen.

    Der ständige Vertreter Deutschlands bei den Vereinten Nationen in New York habe das Protokoll am 1. Oktober 2013 unterzeichnet. Ende 2016 hätten 54 Vertragsparteien das Protokoll unterschrieben, 25 Vertragsparteien hätten es zu dem Zeitpunkt bereits ratifiziert. pnf

    (DTZ 16/17)