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  • Verbraucherstimmung sinkt auf Allzeittief

    BERLIN // Der Negativtrend bei der Verbraucherstimmung hält im Oktober an. Das Konsumbarometer des [link|https://einzelhandel.de/]Handelsverbandes Deutschland (HDE)[/link] geht den dritten Monat infolge zurück und erreicht erneut ein Allzeittief.

    Der Index befindet sich damit in einem Abwärtstrend, der nach der Verlangsamung im Sommer nun in den Herbstmonaten an Fahrt gewinne, teilt der HDE mit. Es sei zu erwarten, dass sich der Pessimismus der Verbraucher in den nächsten Monaten negativ auf den privaten Konsum auswirken werde.

    Steigende Lebenshaltungskosten und hohe Energiekosten dämpften die Konsumlaune der Verbraucher erheblich: Ihre Anschaffungsneigung fällt auf einen neuen Allzeit-Tiefststand. Die Konsumzurückhaltung dürfte in den bevorstehenden Wochen und Monaten weiter zunehmen. Allerdings würde auch nicht mehr gespart; der finanzielle Spielraum sowohl für Konsumausgaben als auch fürs Sparen sinke.

    Verbraucher pessimistisch
    Obwohl sich am Arbeitsmarkt bislang keine Eintrübung abzeichne, blickten Verbraucher pessimistisch auf die Entwicklung ihres verfügbaren Einkommens. Auch ihre Konjunkturerwartungen verschlechterten sich weiter und spiegelten die aktuellen Konjunkturprognosen wider. In den nächsten Monaten rechneten Verbraucher zudem mit zunehmenden Preissteigerungen, während sie Zinssteigerungen für weniger wahrscheinlich hielten. Eine Entspannung ihrer wirtschaftlichen Situation erwarteten Verbraucher in nächster Zeit nicht, sodass sie den Konsum einschränkten.

    War zuvor laut HDE noch von einem Verharren der Verbraucherstimmung auf niedrigem Niveau bis Frühjahr 2023 auszugehen, zeichnete sich inzwischen weiteres Abwärtspotenzial ab. Der reale private Konsum werde voraussichtlich bis dahinsinken, sodass er auch im nächsten Jahr unter dem Vor-Corona-Niveau liegen dürfte. Inwieweit die schlechte Stimmung auf den Einzelhandelskonsum tatsächlich durchschlagen werde, würden die kommenden Monate zeigen, wenn die Verbraucher in der Breite mit hohen Nachzahlungen konfrontiert werden. Aktuell sei Geld durchaus noch vorhanden, analysiert der HDE.

    Das HDE-Konsumbarometer erscheint monatlich und basiert auf einer Umfrage unter 1.600 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und anderen konsumrelevanten Faktoren. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten.

    pi

  • Inflationsrate steigt auf 10,0 Prozent

    WIESBADEN // Die Inflationsrate in Deutschland wird nach Angaben des [link|http://www.destatis.de/DE/Home/_inhalt.html]Statistischen Bundesamtes[/link] im September voraussichtlich auf 10,0 Prozent steigen. Dies ist die höchste Jahresteuerung seit Herbst 1951.

    Energie und Lebensmittel verteuern sich weiter
    Verantwortlich für die hohe Inflation im September waren erneut die hohen Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln. Die Preise für Energie legten laut Statistik um 43,9 Prozent im Vorjahresvergleich zu, die für Nahrungsmittel um 18,7 Prozent.

    Unterhalb der Inflationsrate lagen Dienstleistungen, darunter Wohnungsmieten, die um 1,7 Prozent zulegten. Beeinflusst wurde die Entwicklung unter anderem von Preisanstiegen aus den vorgelagerten Wirtschaftsstufen, von Lieferkettenproblemen und weil dämpfende Maßnahmen wie der Tankrabatt und das 9-Euro-Ticket ausliefen, wie die Statistiker erklärten.

    Inflationsrate im August noch bei 7,9 Prozent
    Im August war die jährliche Rate nach zwei Monaten mit leichter Entspannung bereits auf 7,9 Prozent gestiegen. Im Juni und Juli hatten Tankrabatt und Neun-Euro-Ticket die Teuerung noch etwas gedämpft.
    Preissprünge bei den Energiekosten infolge des Ukraine-Krieges und steigende Lebensmittelpreise heizen die Inflation in Europa größter Volkswirtschaft bereits seit Monaten an. Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern, weil sich diese für einen Euro weniger leisten können. Der finanzielle Spielraum der Menschen schrumpft. Die Europäische Zentralbank reagierte auf die Entwicklung in Deutschland und den anderen Ländern der Eurozone bereits mit Zinserhöhungen.

    red

  • Starke Signale für Demokratie

    GRÄFELFING // Angesichts neuer gesellschaftspolitischer Herausforderungen stehen Unternehmen zunehmend in der Pflicht, über ihre eigene Wertschöpfungskette hinaus Verantwortung zu übernehmen. In diesem Zusammenhang lobt Philip Morris erneut seinen [link|https://powerfordemocracy.de/]Award Power for Democracy[/link] aus, um einen Beitrag zur Stärkung der Demokratie und ihrer Institutionen zu leisten und bürgerschaftliches Engagement zu fördern.

    Mit je 20.000 Euro Preisgeld werden bis zu drei Initiativen und Organisationen ausgezeichnet, die sich für ein stabiles und zukunftsgewandtes demokratisches Miteinander in der Gesellschaft stark machen.

    „Im Rahmen einer repräsentativen Umfrage haben wir vor einigen Wochen Bürgern und Bürgerinnen in Deutschland befragt, was Unternehmen im Einsatz für unsere Demokratie tun sollten – mehr als die Hälfte der Befragten wünscht sich konkrete finanzielle Unterstützung. Mit unserem Demokratiepreis Power for Democracy möchten wir genau diesen Beitrag leisten und würdigen außergewöhnliche Initiativen, die sich auf besondere Weise für die Stärkung demokratischer Werte in Deutschland einsetzen“, erklärt Iris Brand von Philip Morris Deutschland. „Ich glaube, wir sind alle gefragt, stärker Verantwortung zu übernehmen – Politik, Zivilgesellschaft und auch die Wirtschaft.“

    Dynamische und vielfältige Initiativen
    „In Deutschland gibt es eine dynamische und vielfältige Landschaft von Initiativen, die sich den Herausforderungen der Demokratie stellen und demokratische Strukturen und Grundwerte stärken”, heißt es.

    Die Auswahl der Preisträger erfolgt laut Philip Morris in einem mehrstufigen Verfahren: Zunächst nominiert ein Expertengremium demokratiefördernde Organisationen und Initiativen.

    Im Anschluss entscheidet eine vom Unternehmen unabhängig besetzte Jury aus renommierten Persönlichkeiten der Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Politik und Medienlandschaft über die Preisträgerorganisationen. Die ausgezeichneten Preisträger der zweiten Runde werden im Januar 2023 bekanntgegeben und geehrt.

    „Demokratie lebt — das zeigen die unzähligen und vielfältigen Initiativen in ganz Deutschland, die aufklären, Demokratie erlebbar machen und neue Impulse setzen. Ihnen möchten wir mit Power for Democracy eine Bühne und spürbare finanzielle Unterstützung geben“, so Prof. Dr. Matthias Quent. „Daher freue ich mich sehr, auch in diesem Jahr wieder bei Power for Democracy mit dabei zu sein und in meiner neuen Rolle als Jurymitglied so großartige und mutige Menschen auszeichnen zu dürfen wie unsere Preisträger aus dem letzten Jahr.“

    pi

  • Fälscher bedrohen Wirtschaft und Gesellschaft

    GRÄFELFING // Die Folgen von gefälschten Produkten sind massiv. Im Rahmen der Studie „Bewusst einkaufen für unsere Sicherheit“ wurden die ökonomischen Schäden, die für Wirtschaft und Gesellschaft entstehen, näher untersucht. Zugleich zeigen sich weitere weitreichende gesamtgesellschaftliche Auswirkungen von Produkt- und Markenpiraterie.

    Die Studie, die von [link|https://www.pmi.com/markets/germany/de/about-us/overview]Philip Morris Deutschland[/link] in Auftrag gegeben wurde, ist in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsforschungsunternehmen Prognos und dem Meinungsforschungsinstitut Kantar Public entstanden.

    Die Untersuchung verdeutliche, welchen immensen wirtschaftlichen Schaden der Verkauf gefälschter Produkte dadurch verursache, dass dieser legal produzierte Ware verdränge und so Arbeitsplatz- sowie Steuerverluste nach sich ziehe, heißt es.

    Allein aus den in Deutschland verkauften Fälschungen der Produktkategorien Kleidung, (persönliches) Zubehör, Arzneimittel und Körperpflegeprodukte entstehe global ein Wertschöpfungsverlust von rund 1,9 Milliarden Euro. Des Weiteren gefährde der Verkauf gefälschter Produkte in Deutschland aus den drei untersuchten Produktkategorien circa 56.000 Arbeitsplätze weltweit.
    Knapp 36.000 Stellen seien davon in asiatischen Ländern und weitere 18.000 Arbeitsplätze in Europa betroffen. Neben dem globalen Schaden für Wertschöpfung und Beschäftigung gehen dem deutschen Staat auch Steuereinnahmen in Höhe von knapp 450 Millionen Euro verloren – davon 360 Millionen Euro durch fehlende Umsatzsteuereinnahmen und weitere 83 Millionen Euro durch fehlende Einkommensteuereinnahmen.

    Gesellschaftliche Folgen
    Ebenso seien die gesellschaftlichen Folgen der Produkt- und Markenpiraterie gravierend. Verbraucher seien beim Konsum gefälschter Waren erheblichen Risiken ausgesetzt – insbesondere hinsichtlich der eigenen Gesundheit. So fehlen bei gefälschter Ware jegliche Sicherheitsmechanismen, die gewährleisten, dass die Produkte sachgemäß hergestellt wurden und keine schädlichen, nicht deklarierten Substanzen enthalten, informiert der Hersteller.
    Gleichermaßen problematisch könne das Fehlen einer erwünschten Wirkung bei gefälschten Waren sein, etwa bei gefälschten Arzneimitteln und Airbags. Selbst wenn es sich bei dem Endprodukt um ein „Originalprodukt“ handele, es Kriminellen aber gelinge, gefälschte Komponenten in die Lieferkette einzuschleusen, könne die Gesundheit und Sicherheit der Konsumierenden gefährdet sein. Dies gelte umso mehr, da Fälschungen im Endprodukt nicht mehr zwangsläufig als solche erkennbar seien.

    Illegalen Netzwerke der Organisierten Kriminalität
    Nicht zuletzt stärken Produkt- und Markenpiraterie die illegalen Netzwerke der Organisierten Kriminalität, die den Fälschungsmarkt zunehmend beherrschen und ihn für sich als lukrative Finanzierungsquelle und Mittel zur Geldwäsche nutzen. Die Erlöse aus dem illegalen Handel tragen in der Folge maßgeblich zur Finanzierung schwerwiegender Verbrechen wie dem Menschen- und Waffenhandel bei. Zudem werden verschiedene Formen von Menschenrechtsverletzungen begünstigt – insbesondere durch das Entstehen prekärer Arbeitsbedingungen in den Fälschungsfabriken oder entlang der illegalen Lieferkette.
    Der Erwerb gefälschter Waren unterstütze somit nicht nur eine Produktion, die insbesondere durch Kinderarbeit, Zwangsarbeit und Menschenhandel ermöglicht werde, sondern stelle eine ebenso ernste Bedrohung für die öffentliche Sicherheit dar – sowohl in den Herkunftsländern der gefälschten Waren als auch in Deutschland.

    „Produkt- und Markenpiraterie gehen zu Lasten aller. Fälschungen verdrängen nicht nur legale Wertschöpfung, zerstören Arbeitsplätze und verringern Steuereinnahmen für die Gemeinschaft. Vor allem stellen gefälschte Produkte eine große Gefahr für die Sicherheit von Verbraucherinnen und Verbrauchern dar“, so Markus Schütz, Leiter der Abteilung Prävention des illegalen Handels bei Phillip Morris Deutschland.
    Das Unternehmen ist eigenen Angaben zufolge selbst von Produkt- und Markenfälschungen betroffen und engagiert sich seit 2001 mit einer eigenen Markenschutzabteilung für die Bekämpfung von Fälschungen und Schmuggel der Produkte von Philip Morris. Dabei wolle man auch die Arbeit von Zoll- und Strafverfolgungsbehörden gegen den illegalen Tabakhandel und die Organisierte Kriminalität unterstützen.

    pi

  • Hurrikan Ian vernichtet Tabakfarmen auf Kuba

    HAVANNA // Hurrikan Ian hat auf Kuba die Stromversorgung lahmgelegt und schwere Schäden in einigen der wichtigsten Tabakanbaugebieten des Landes angerichtet, als er am 27. September auf die Westspitze der Insel traf.

    Menschen wurden evakuiert
    Der Sturm der Kategorie 3 verwüstete die Provinz Pinar del Río, in der ein Großteil des Tabaks für Kubas Zigarren angebaut wird. Zehntausende von Menschen wurden evakuiert, andere flohen vor der Ankunft von Ian, der Überschwemmungen verursachte, Häuser beschädigte und Bäume umstürzte, aus dem Gebiet. Die Behörden sind noch dabei, die Schäden zu bewerten.

    Der Hurrikan hatte nach Angaben des Wetterdienstes mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 Stundenkilometern fünf Stunden lang in der Region gewütet, bevor er zum Golf von Mexiko weiterzog.

    Ian sorgte in dem Karibikstaat für einen landesweiten Stromausfall. Das kubanische Energieministerium sprach von einer „außergewöhnlichen Situation" und kündigte an, die Stromversorgung schrittweise wiederherzustellen. Nach Angaben von staatlichen kubanischen Medien starben durch den Sturm mindestens zwei Menschen in der Region Pinar del Río.

    „Alles, was wir besitzen, ist beschädigt", sagte die 65-jährige Caridad Fernández in Consolación del Sur südwestlich der Hauptstadt Havanna. In der Zigarren-Hochburg San Juan y Martínez beschrieb Hirochi Robaina von der Tabakplantage Robaina die Sturmschäden als „apokalyptisch, eine echte Katastrophe".

    Vor einigen Tagen hatte Hurrikan "Fiona" bereits Teile der Karibik und Kanadas verwüstet. Mindestens zehn Menschen kamen dabei ums Leben.

    red

  • Bundestag stimmt für Gesetz

    BERLIN // Mit der Mehrheit der Koalitionsfraktionen hat der Bundestag am 22. September den Entwurf der Bundesregierung für das sogenannte „Achtes Gesetz zur Änderung von Verbrauchsteuergesetzen“ (20 / 2247) in der vom Finanzausschuss geänderten Fassung (20 / 3590) gebilligt. Die CDU / CSU stimmte dagegen, AfD und Linke enthielten sich.

    Mit dem Gesetz sollen die EU-Systemrichtlinie sowie die EU-Alkoholstrukturrichtlinie umgesetzt werden. Die Systemrichtlinie regelt das Verfahren zur Besteuerung, Beförderung und Lagerung von Tabakwaren, Alkohol und alkoholischen Getränken sowie von Energieerzeugnissen und elektrischem Strom, heißt es in dem Entwurf.

    Dabei gab es mit Blick auf die Besteuerung von Tabakwaren keine inhaltlichen Änderungen. Allerdings wurde der im Entwurf enthaltene Artikel 17, in dem es vor allem um – nicht mehr einzuhaltende – Termine ging aufgehoben. Das hat jedoch keine relevanten Auswirkungen.

    Im nächsten Schritt wird der Bundesrat am 7. Oktober über das Gesetz beraten und es voraussichtlich auch beschließen. Die aktuelle Beschlussvorlage kann auf der Homepage www.bundestag.de als Drucksache 464 / 22 abgerufen werden.

    red

  • Bargeld steigt in der Gunst

    KÖLN // Bargeld ist einer Umfrage zufolge in Deutschland und Österreich das mit Abstand beliebteste Zahlungsmittel. Im laufenden Jahr sei die Nutzung von Scheinen und Münzen nach drei Jahren mit stetigem Rückgang wieder leicht angestiegen, referierte das Beratungsunternehmen Bearing Point Ergebnisse einer Yougov-Erhebung.

    Demnach zahlen 69 Prozent der Befragten in Deutschland und 77 Prozent in Österreich häufig bar. „Die Tatsache, dass sich die Nutzung von Bargeld weiterhin hartnäckig auf hohem Niveau hält, liegt unter anderem daran, dass in unsicheren Zeiten das Bargeld als besonders vertraut empfunden wird“, analysierte Christian Bruck von Bearing Point. In den nächsten zwei Jahren ganz auf Bargeld zu verzichten, können sich der repräsentativen Umfrage zufolge nur 13 Prozent der Menschen in Deutschland und Österreich vorstellen. 65 Prozent in Deutschland und 74 Prozent in Österreich erwarten demnach in den nächsten zehn Jahren keine Abkehr vom Bargeld.

    Andere Zahlungsmethoden – beispielsweise online per Paypal oder mit dem Smartphone per Apple Pay – gewinnen jedoch an Beliebtheit, wie auch andere Umfragen bestätigen. Zudem hat das kontaktlose Bezahlen mit der Bankkarte an der Supermarktkasse während der Corona-Pandemie Schub bekommen.

    pi

  • Mehr illegale E-Liquids

    BERLIN // Mit Sorge beobachten Experten derzeit, dass der grenzübergreifende Schmuggel illegaler Produkte seit Einführung der Steuer auf Tabak-Substitute stark gestiegen ist. Verantwortlich dafür sind gravierende Fehlentscheidungen und das wissentliche Ignorieren sämtlicher Warnungen durch die Politik. Darauf weist der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) hin.

    Die Reform der Tabakbesteuerung wurde am Ende der vergangenen Legislaturperiode unter der Leitung des damaligen Finanzministers Olaf Scholz mit Hochdruck verabschiedet. Seit dem 1. Juli fällt nun auch für Tabak-Substitute eine Steuer an. Diese beträgt aktuell 16 Cent je Milliliter. In weiteren Schritten zum 1.  Januar 2024, 2025 und 2026 wird die Steuer auf insgesamt 32 Cent pro Milliliter angehoben.

    Warnungen ignoriert
    Bereits im Gesetzgebungsprozess, so der VdeH, seien sämtliche Warnungen und Stellungnahmen von Experten ignoriert worden. Auch die Gewerkschaft der Polizei (GDP Zoll) habe intensiv vor einer Zunahme des Schmuggels durch die Einführung einer Steuer auf Tabak-Substitute gewarnt. Die GDP Zoll sprach in diesem Zusammenhang sogar von einem „Startup“ für die Organisierte Kriminalität.

    Es ist zwar erfreulich, dass die Behörden und besonders der Zoll immer häufiger aktiv gegen den illegalen Handel mit Tabak-Substituten vorgehen. Das sei jedoch nur die Spitze des Eisbergs, ein Ende sei nicht absehbar. Vielmehr, so der VdeH, sei damit zu rechnen, dass der für Kriminelle lukrative Markt durch die weiteren geplanten Steuererhöhungen an Attraktivität gewinne. Die dadurch entstehende Herausforderung für die Zollbehörden stellten eine unnötige Belastung dar und bänden wichtige Ressourcen an den falschen Stellen.

    Auffällig sei außerdem, dass es sich bei vielen der im Markt befindlichen Geräte um Plagiate und nicht verkehrsfähige Waren handele. Hier entstehe eine unmittelbare Gefahr für den Verbraucher, da gefälschte Erzeugnisse häufig falsch deklariert, nicht geprüft und nicht registriert seien.

    Der VdeH ist nach eigenen Angaben zwar bereits in vielen Fällen erfolgreich gegen Hersteller und Händler vorgegangen und hat Vertriebsverbote erwirkt; die Masse an Verstößen mache jedoch das dringende Handeln der Behörden zwingend erforderlich. Zuständige Ordnungsbehörden seien jedoch nur selten ausreichend über die Thematik informiert und wirkten zunehmend hilflos.

    Oliver Pohland, Geschäftsführer des VdeH, betont: „Die Steuer fördert Schmuggel und Schwarzmarkt, belastet die Exekutive sowie den legalen Handel und gefährdet letztlich auch die Verbraucher. Durch die überzogene Steuer und die Lücken in der Überwachung ist ein sehr lukrativer Markt für Kriminelle entstanden.“

    Verzicht auf weitere Steuererhöhungen
    Der E-Zigaretten-Verband fordert daher die Politik auf, weitere Steuererhöhungen unverzüglich auszusetzen und nicht noch stärkere Anreize für Schmuggler durch weitere Steuererhöhungen zu setzen. Der VdeH sei jederzeit bereit, sich mit den verantwortlichen Politikern an einen Tisch zu setzen und über eine vernünftige und dem Schadenspotenzial angemessene Steuer auf Tabak-Substitute zu sprechen. Dabei müssten jedoch wissenschaftliche Fakten Vorrang haben vor ideologischen Meinungen.

    Es sei außerdem dringend erforderlich, dass die Behörden weiter aktiv blieben und besonders den Vertrieb über Verkaufsstellen, die keine Altersprüfung vornähmen, Online-Shops mit mangelhafter Altersprüfung und die Social-Media-Kanäle im Blick behielten.

    Der Verband ist nach eigenen Angaben jederzeit bereit für eine Kooperation mit den Behörden und bietet fachliche Hilfestellung an, besonders bei der Frage nach der Verkehrsfähigkeit von E-Zigaretten.

    Studie: Gigantische Schäden
    Im Rahmen der von der Philip Morris beauftragten Studie „Bewusst einkaufen für unsere Sicherheit“ wurden aktuell ökonomische Schäden, die durch gefälschte Waren für Wirtschaft und Gesellschaft entstehen, untersucht. Zugleich zeigten sich weitreichende Auswirkungen von Produkt- und Markenpiraterie.

    Der globale Wertschöpfungsverlust durch den Verkauf gefälschter Artikel in Deutschland in den untersuchten Kategorien Kleidung, (persönliches) Zubehör, Arzneimittel und Körperpflege beläuft sich auf etwa 1,9 Milliarden Euro.

    Weltweit gehen 56 .000 Arbeitsplätze durch den Verkauf gefälschter Erzeugnisse aus den drei Produktkategorien in Deutschland verloren.

    Dem deutschen Staat entgehen durch den Verkauf gefälschter Produkte aus den drei Produktkategorien Steuer- und Zolleinnahmen in Höhe von 450 Millionen Euro.

    vi

  • Sehen und gesehen werden

    DORTMUND // Es sind die „Wohlfühltage“ der Branche, die vom 15. bis zum 17. September auf der InterTabac in Dortmund gefeiert wurden. Nach zwei Jahren Zwangspause ist die weltgrößte Tabakmesse stärker zurück denn je. Mit an Bord eine selbstbewusste Zigarrenbranche, die ihre Marktpräsenz einem internationalen und deutschen Publikum demonstrierte und dabei sogar auf Unterstützung durch Hollywood setzen konnte.

    An drei Tagen fanden rund 12.000 Besucher ihren Weg in neun Messehallen. Die InterTabac und ihre Schwester, die InterSupply, haben augenscheinlich trotz der Corona-Pandemie nichts an Strahlkraft verloren. Das bewies auch der Blick in die Hallen 4 und 7, wo sich die Zigarrenbranche versammelt hatte. In gewohnt familiär-geschäftstüchtiger Atmosphäre war man hier quasi unter sich.

    Aussteller ziehen positive Bilanz
    Den Wermutstropfen mancher Besucher, der nicht alle „seine“ Anbieter vor Ort vorfand, war schnell verdaut. Denn die Fülle und die Professionalität des Angebots waren beeindruckend. Dass in diesem Jahr einige der namhaften Branchenvertreter dem Ereignis ferngeblieben waren, tat der guten Stimmung offensichtlich keinen Abbruch.
    Im Gegenteil, so schien es. Nahezu alle von DTZ besuchten Aussteller zogen eine positive Bilanz für das diesjährige Großereignis und das Geschäft mit Zigarren und Zigarillos. Selbstbewusst und erfolgreich gibt sich die Branche. Das passt zum flotten Graffiti-Spruch, der die Besucher vor der Halle 7 mit „Smoke more Cigars“ begrüßte.

    Mit ihrer Präsenz werteten zudem viele internationale Zigarrenanbieter wie Habanos, Plasencia Cigars oder Alec Bradley Cigars das Branchen-Highlight in der nordrhein-westfälischen Metropole auf. Und auch mit spannenden Neuheiten wie dem ‚International Cigar Pavilion‘, der vom Publikum „positiv aufgenommen und sehr gut besucht wurde“, wie die Messegesellschaft betonte.

    Internationales Geschäft
    Das internationale Geschäft hat auf der InterTabac bereits vor der Corona-Pandemie immer stärker an Bedeutung gewonnen. Aber auch der Fachhandel war in Dortmund präsent. Ein Besuch des Branchentreffpunkts sei alternativlos, hieß es immer wieder. Vor allem an den ersten beiden Messetagen füllten sich die Tische in den Zigarrenhallen mit Händlern aus dem gesamten Bundesgebiet. Ungebrochen dabei die große Nachfrage nach Longfillern, betonten die Anbieter. Echte Trends wollte man dieses Jahr allerdings nicht ausmachen.

    Herausforderungen für die Branche
    Die Branche sieht sich wie andere wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen gegenüber. Auf DTZ-Nachfrage wurden speziell die Inflation und die EU-Regulierungen genannt. Es sei unklar wie sich Konsumenten angesichts der allgemein steigenden Teuerungsrate verhalten und ob sie beim Genuss sparen werden. In trockenen Tüchern hingegen sind bei vielen Unternehmen die Vorbereitungen für Track & Trace. Nach der TPD 2 folgt 2024 die nächste Umsetzungsstufe der Rückverfolgbarkeit von Tabakerzeugnissen. In diesem Zusammenhang hatten 2019 Marktkenner mit einer Fusionswelle sowie mit Firmenschließungen auf dem europäischen Zigarren- und Zigarillomarkt gerechnet. Die Übernahme von Woermann Cigars und Wolfertz durch die Vandermarliere Cigar Family (VCF) – die Muttergesellschaft von J. Cortès und Oliva Cigar im Sommer 2022 – ist eine logische Folge davon (DTZ berichtete).

    Bis Mai 2024 muss die Branche die Track & Trace-Vorgaben erfüllen. Angesichts zu erwartender Marktverwerfungen wächst das Unverständnis gegenüber der Maßnahme. Schließlich hat die EU die Rückverfolgbarkeit zur Bekämpfung des Schmuggels eingeführt. Doch bei Zigarren gibt es keinen Schmuggel.

    Zurück zur Messe, für die man sich dieses Jahr ein paar besondere Höhepunkte für das Publikum hatte einfallen lassen (siehe Seite 2). Nicht nur Zigarrenfans freuten sich über den Besuch von Ralf Moeller, der am Messesamstag in Dortmund war. Der sympathische Hollywood-Mime und gebürtige Recklinghausener begeisterter sein Publikum durch Nähe und Herzlichkeit. Geduldig ließ er sich vor einer Fotowand am Nordeingang mit Longfiller und seinen Fans ablichten. Darüber hinaus flanierte Moeller mit Händlern durch die Messehallen.

    Insgesamt erfüllte Dortmund erneut seine Rolle als Branchenprimus der Zigarrenbranche, was den Austausch und das Netzwerken angeht. Kaum ein anderer Ort der Zigarrenszene eignet sich weltweit besser, um zu sehen und gesehen zu werden.

    Der neue Termin für das Messe-Duo InterTabac und InterSupply steht bereits fest: Vom 14. bis zum 16. September 2023 trifft sich die Branche erneut in Dortmund.

    kes

  • Ist die Zukunft des Markts wirklich elektrisch?

    DORTMUND // Seit 1. Juli wird eine Nikotinsteuer auf alle Flüssigkeiten erhoben, die in E-Zigaretten verdampft werden können. Die InterTabac war auch deshalb ein wichtiges Treffen der (deutschen) Branche.

    An vielen Ständen zeigten sich die Unternehmer im Gespräch mit DTZ überrascht vom großen Erfolg der Einweg-E-Zigaretten. Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit sind die sogenannten Disposables alles andere als sinnvoll; Kritiker monieren zudem die starke Aromatisierung und die bunte Aufmachung, die die Produkte für junge Menschen besonders interessant machten.

    Auf der anderen Seite beträgt der Umsatz dieser Kategorie am Gesamtmarkt immerhin rund 40 Prozent. Das teilt das Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG) mit. Mit der Verbreitung der Produkte seit dem Frühjahr habe sich die Zahl der Verkaufsstellen, die E-Zigaretten anbieten, vervielfacht.

    Und so hofft die Branche auf einen Gesamtumsatz von 575 Millionen Euro – etwa 40 Prozent mehr als im Krisenjahr 2021. Das hat das BfTG in einer Mitgliederbefragung ermittelt. Allerdings seien die Verteuerung der Produkte, aber auch die Kosten für die Hersteller durch die steuerrechtlichen Anpassungen der Produktion spürbar. Der BfTG-Vorsitzende Dustin Dahlmann: „Wir blicken voller Sorge auf die in der Zukunft gesetzlich festgelegten, weiteren Steuerschritte.” Die Steuer wird sich gegenüber dem aktuellen Niveau bis 2026 von 16 auf 32 Cent je Milliliter verdoppeln.

    Eckpfeiler: Einfache Handhabung und Vielfalt der Aromen
    Beim Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) sorgt man sich zudem um die bestehende Geschmacksauswahl. Bei der Akzeptanz der E-Zigarette als Rauchalternative spiele nicht nur die einfache Handhabung, sondern als wichtiger Eckpfeiler auch die Vielfalt der Aromen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Selbst langjährige Raucher begeisterten sich für verschiedenste Aromen-Mischungen, die ihnen ein abwechslungsreiches Geschmackserlebnis beim Konsum von Nikotin böten. Es zeige sich immer mehr, dass Raucher eine risikoreduzierte, aber auch geschmackvolle Alternative zur Tabakzigarette suchten. Die Vielfalt steigere sowohl die Motivation zu einem Umstieg als auch die Akzeptanz der E-Zigarette, damit Nutzer nicht wieder zur Tabakzigarette zurückkehrten.

    Besonders vor diesem Hintergrund, so der VdeH weiter, wäre eine regulatorische Einschränkung der Aromenvielfalt, wie sie sich auf europäischer Ebene im Rahmen des „Europe’s Beating Cancer Plan“ abzeichnet, ein kontraproduktives Signal, vor dem der Verband eindringlich warnen wolle.

    „Das große gesundheitspolitische Potenzial der E-Zigarette und die täglichen Erfolge für viele Raucher beim Umstieg können gar nicht oft genug hervorgehoben werden. Wichtig ist aber auch: Aromen spielen eine bedeutende Rolle beim Wechsel von der Tabakzigarette zur risikoreduzierten E-Zigarette“, betonte VdeH-Geschäftsführer Oliver Pohland.

    Trotz aller Widrigkeiten, denen sich die Branche aktuell ausgesetzt sieht – mit der Messe waren die Aussteller durchaus zufrieden. So sagte Rico Winkel, Marketing-Manager von Dinner Lady: „Sich auf der InterTabac zu zeigen, ist für unser Unternehmen ein absolutes Muss. Vor allem für New-Generation-Products bieten sich hier tolle Chancen. Es bieten sich auf der Messe viele Möglichkeiten, um sich zu präsentieren und im Austausch potenzielle neue Kunden zu gewinnen. Wir haben in diesem Jahr dabei vor allem die Kommunikation neuer Produkte in den Fokus gerückt, aber auch Inspirationen für Weiterentwicklungen gesammelt.“

    max