Schlagwort: Zigaretten

  • Top-Infos für den Fachhandel

    FRANKFURT // Im Rahmen der Fachhandels-Messe Ambiente in Frankfurt am Main (wir berichten) veranstaltete Die Tabak Zeitung (DTZ) einen „Workshop E-Zigarette“. Dieser stand unter dem Motto „Mehr Ertrag mit der neuen Produktkategorie“. Und das Programm hielt, was es versprach.

    Zunächst machte DTZ-Chefredakteur Marc Reisner deutlich, wie groß das Potenzial der „Dampfen“ ist. Auf bis zu 42 Milliarden Euro könnte der Markt bis zum Jahr 2023 wachsen, bis 2025 sind 47 Milliarden Euro möglich. Zum Vergleich: 2017 lag der globale Umsatz zwischen acht und neun Milliarden Euro. Auch in Deutschland sind die Steigerungsraten immens: Lag das gesamte Marktvolumen 2010 noch bei etwa fünf Millionen Euro, dürfte es laut Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) 2017 bereits 585 Millionen Euro erreicht haben, Tendenz: aufwärts.

    Neben Trends wie „mehr Leistung“ und „eigener Code“ machte Reisner zudem Chancen für den Handel aus. Hohe Margen, eine intensive Beratung und eine gezielte Ansprache der Konsumenten sind in seinen Augen das Rezept für erfolgreiche Dampfer-Shops und Fachhandels-Abteilungen.

    Dass das möglich ist, erläuterte Sebastian Rother, der seit einigen Jahren sein Tabakwarenfachgeschäft um E-Produkte erweitert. Rother macht bislang etwa zehn Prozent seines Umsatzes mit Hardware, Liquids und Zubehör. Bei Margen von 30 bis 50 Prozent bei E-Zigaretten und 50 Prozent bei Liquids ist das ein interessantes Business. Wichtig zu wissen: Mit einem – beratungsintensiven – Verkauf ist die Kundenbeziehung nicht beendet. Im Gegenteil: Rother verkauft nach eigenen Angaben viele Liquids, Ersatzteile wie die nur etwa zwei bis vier Wochen haltenden Heizspiralen und immer neue E-Zigaretten, denn: „Dampfer sind probierfreudig“. Rother jedenfalls denkt darüber nach, ein reines E-Zigaretten-Geschäft aufzubauen.

    Immer noch viel Unwissen

    Dabei könnten ihm allerdings verschiedene Behörden Knüppel zwischen die Beine werfen, wie Dustin Dahlmann, Vorsitzender des Bündnisses für Tabakfreien Genuss (BfTG) ausführte. Laut Dahlmann, der auch Geschäftsführer von InnoCigs ist, könnte Deutschland eine Steuer auf E-Zigaretten einführen – obwohl die Europäische Kommission dieses Thema zuletzt zurückgestellt hatte. Insgesamt, so Dahlmann, werde das Thema Dampfen in Deutschland zu kritisch bewertet. Und nicht nur in der Politik gebe es oft eine große Unkenntnis – auch in der Bevölkerung gebe es viele Menschen, die die E-Zigarette zu Unrecht als mindestens so schädlich wie die klassische Tabakzigarette einstuften. Das müsse sich ändern.

    Außerdem führte Dahlmann einige Beispiele aus der Praxis an, wie E-Zigaretten und Zubehör gekennzeichnet werden müssten. Das beginnt bei der Anmeldung der Produkte sechs Monate vor dem eigentlichen Marktstart in einem zentralen Register. Auch in und auf den Verpackungen müssen zahlreiche Hinweise und Informationen untergebracht werden, etwa das bekannte CE-Siegel, deutschsprachige Nutzeranleitungen und Gift-Piktogramme.

    Für Neulinge auf dem Gebiet der E-Zigarette zeigte Christian Schims, Chefredakteur von „VAP. – Das Magazin für Dampfer“ einen Querschnitt über verfügbare Modelle vom schmalen Kapselsystem über offene „All in One“-Geräte (AIO) bis zur „Profi-Dampfe“. Schims nahm den Zuhörern die Furcht vor Explosionen, falscher Bedienung und geschmacklichen Ausrutschern. Aber der Journalist machte auch deutlich: Wer erfolgreich E-Zigaretten verkaufen möchte, muss in seine persönliche Ausbildung investieren, um die Produkte kompetent und auf Augenhöhe anbieten zu können.

    Michael Plesch von Nikoliquids wies darauf hin, dass ein starker Außendienst der betreuenden Großhändler oder Hersteller ein wesentlicher Baustein bei der Installation eines erfolgreichen Geschäfts sei. Er mahnte, Händler müssten ihr Sortiment mit Fingerspitzengefühl aufbauen. Den Beratungsbedarf schätzte er als „moderat“ ein. Probierstationen und Wohlfühlbereiche könnten zum Erfolg beitragen.

    max

    (DTZ 07/18)

  • In der Gesellschaft angekommen

    MAINZ // Viel bewegt. Im vergangenen Jahr gab es für die E-Zigarettenbranche nur eine Richtung: nach oben. Daran hat auch die kontroverse Berichterstattung in den Medien nichts geändert. Im Gegenteil: Die Tabak‧alternative ist in der Gesellschaft angekommen. Und ebenso im Handel. Dazu trug auch die TPD 2 bei, die den Unternehmen in Deutschland die nötige rechtliche Sicherheit brachte. DTZ liefert einen Überblick.

    E-Zigaretten werden, wenn auch aus unterschiedlichen Motiven, gesellschaftlich stärker wahrgenommen. Davon zeugen nicht nur die Dampfwolken, die in deutschen Fußgängerzonen aufsteigen. In Tageszeitungen erscheinen immer häufiger Beiträge zu diesem Thema. Oft noch mit dem Tenor: „E-Zigaretten sind wohl weniger schädlich, aber …“. Auch in der DTZ wurde und wird die Tabakbranche regelmäßig über das boomende Segment informiert, wie Beiträge aus dem vergangenen Jahr zu Menthol in Liquids, Fakten-Checks der E-Zigarettenverbände, den neuesten Studien oder zur Steuerpolitik belegen.

    Stichwort Studien: Selbst namhafte Institutionen der Ärzteschaft in Deutschland attestieren inzwischen die geringere gesundheitliche Beeinträchtigung beim Konsum von E-Zigaretten. So publizierte kürzlich der Dachverband der Suchtfachgesellschaften (DSG) in einem Positionspapier, dass der Dampf zwar gesundheitsbedenkliche Substanzen enthalte, doch dass das Inhalat aus der E-Zigarette insgesamt weniger schädlich sei als der Tabakrauch.

    Und legt man die neuesten Modellrechnungen der Forscher der Washingtoner Georgetown Universität zu Grunde, verlängert sich das Leben von Rauchern, die auf Tabakalternativen umsteigen, signifikant. Allein in den USA könnten demnach 1,6 Millionen Raucher vor einem vorzeitigen Tod bewahrt werden, wenn diese sofort auf E-Zigaretten umsteigen würden, wobei in diesem Szenario sogar das denkbar schlechteste E-Produkt angenommen wurde. In einem optimistischen Szenario der gleichen Studie wird davon ausgegangen, dass nur fünf Prozent der Bevölkerung Tabak konsumieren. Die anderen Raucher sind innerhalb eines Zeitraums von zehn Jahren auf E-Zigaretten umgestiegen. In diesem Fall würden sogar 6,6 Millionen vorzeitige Todesfälle verhindert werden können.

    Interessierte Öffentlichkeit

    Zurück zur öffentlichen Wahrnehmung: In Deutschland etablieren sich inzwischen regelmäßig stattfindende Podiumsdiskussionen. Außerdem wächst bei Veranstaltungen wie den Vapor-Messen in Berlin und Frankfurt – in der Main-Metropole diesmal vom 22. bis zum 24. April – das Publikumsinteresse. Nicht zu vergessen der starke Auftritt der E-Branche auf der InterTabac, wenngleich in einer ungünstig gelegenen Halle.

    Und mit dem erstmals veranstalteten DTZ-Workshop „Mehr Ertrag mit E-Zigaretten“, der am 10. Februar auf der Frankfurter Ambiente stattfindet, haben Tabakwaren-Fachhändler die Möglichkeit, sich eingehend über diese Warengruppe zu informieren.

    Für den Handel ein überaus lukratives Geschäftsfeld. Nach Angaben des Verbandes des E-Zigarettenhandels (VdeH) befindet sich der Markt in Deutschland in einer deutlichen Wachstumsphase. Innerhalb von sechs Jahren stiegen die Umsätze von fünf Millionen Euro im Jahr 2010 auf 420 Millionen Euro sechs Jahre später. Für 2017 rechnen Branchenkenner mit 600 Millionen Euro Gesamtumsatz.

    Nur wenige andere Marktsegmente können eine solche Steigerung vorweisen. Vor dem Hintergrund der Regularien im Rahmen der TPD  2 ist das umso erstaunlicher, da die Skepsis im Vorfeld groß war. Doch die Rechtssicherheit erklärt auch, warum im vergangenen Jahr führende E-Zigarettenanbieter ihr Sortiment sogar noch ausbauen konnten.

    Außerdem herrscht Klarheit bezüglich der Steuer auf E-Zigaretten, da eine EU-weite Regulierung vorerst nicht geplant ist, wie DTZ zu Jahresbeginn berichtete. Die Brüsseler Behörde will sich im Jahr 2019 erneut mit dem Steuerthema beschäftigen.

    Mit der wachsenden weltweiten Bekanntheit der E-Zigarette kommen in der Regel auch neue Probleme, etwa in Thailand, wo im vergangenen Jahr ein Schweizer Tourist verhaftet wurde, als er in der Öffentlichkeit eine E-Zigarette konsumiert hatte. Dampfer in Deutschland müssen sich um solch rigorose Gesetze sicherlich keine Gedanken machen. Da die Tabakkonzerne, entweder mit E-Zigaretten oder, wie Philip Morris mit dem Tabakerhitzer Iqos, inzwischen selbst auf den Zug aufgesprungen sind und eigene Produkte anbieten, ist anzunehmen, dass der Gesetzgeber dem Markt zunächst keine weiteren Steine in den Weg legt, da es um Investitionen in Milliardenhöhe geht. Die Hersteller sehen sich zwar mit einem wachsenden Wettbewerb konfrontiert, doch so lange der Kundenkreis weiter wächst, ist der Markt für alle Teilnehmer groß genug.

    Umsteiger berichten positiv

    Und Konsumenten, die meisten sind umsteigewillige Raucher, finden bei der Anschaffung mehr Optionen denn je vor. Angefangen bei günstigen Einsteiger-Sets bis hin zu den sogenannten Box-Mods, die mehr Leistung versprechen, statten die Hersteller die Händler mit umfangreichen Katalogen aus. Langzeitstudien zum Thema Gesundheit existieren zwar noch nicht, doch das tut der Entwicklung keinen Abbruch. Denn vor allem Umsteiger berichten durchweg positiv, wenn es um die Ersatzbefriedigung geht. Da konventionelle Tabakzigaretten weiter rückläufig sind, gibt es sogar eine logische Erklärung für den E-Boom.

    Da das Marktsegment verhältnismäßig jung ist, sind es auch viele der Konsumenten. Entsprechend tauscht sich diese Kundengruppe über soziale Medien aus. Auf YouTube veröffentlichen Vaper wie „Dampfwolke7“, die „Dampfbrothers“ und „Dampfeuphorie“ ihre informativen Beiträge. Ihr Rat: Wer von Tabak- auf E-Zigaretten umsteigen will und mit einem professionellen Tanksystem starten möchte, sollte sich zunächst unbedingt in einem stationären Einzelhandelsgeschäft persönlich beraten lassen.

    schu

    (DTZ 06/18)

  • Workshop zur E-Zigarette

    FRANKFURT // Besucher der Frankfurter Fachmesse Ambiente können sich freuen: Am 10. Februar veranstaltet Die Tabak Zeitung ab 13.30 Uhr im Raum „Conclusio“ einen Info-Nachmittag mit dem Thema „Workshop für den Fachhandel – Mehr Ertrag mit E-Zigaretten“.

    Eingeladen sind alle Händler, die E-Zigaretten bereits führen oder in ihr Programm aufnehmen wollen. In verschiedenen kurzen Vorträgen informieren namhafte Referenten aus der Branche über ganz unterschiedliche Aspekte dieser noch jungen Produktgruppe. Die Teilnahme ist kostenlos; die Vorträge bauen nicht aufeinander auf und können auch einzeln besucht werden.

    red

    (DTZ 06/18)

  • Wenig Wissen um E-Zigarette

    STELLE // In einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag des Verbands des E-Zigarettenhandels (VdeH) geben 54 Prozent der Befragten an, dass sie E-Zigaretten für mindestens genauso schädlich halten wie Tabakzigaretten.

    Die Erkenntnisse der Wissenschaft sind in Deutschland allerdings bislang nicht zu den Menschen durchgedrungen, zugleich wünscht sich die Mehrheit der Befragten mehr Informationen zur E-Zigarette.

    Rund 1,5 Millionen erwachsene Raucher sind in Deutschland von der Tabakzigarette auf die E-Zigarette umgestiegen. Die E-Zigarette hat laut wissenschaftlichen Studien das Potenzial, die gesundheitlichen Risiken des Rauchens zu reduzieren: 95 Prozent weniger schädlich gegenüber herkömmlichen Zigaretten sind sie laut Experten von Public Health England. Der Großteil der Erwachsenen in Deutschland weiß das jedoch nicht: 54 Prozent der in einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag des VdeH Befragten geben an, dass sie E-Zigaretten für genauso schädlich oder sogar für schädlicher halten als herkömmliche Tabakzigaretten.

    Einseitige Berichte

    Ein Grund für das bestehende Meinungsbild sind offenbar fehlende Informationen: Mit 80 Prozent gibt die überwiegende Mehrheit der 1014 Befragten an, dass sie die E-Zigarette aus Medienberichten kennen. Zufrieden sind sie mit der Berichterstattung jedoch nur zum Teil: 58 Prozent aller Befragten hätten gerne mehr Informationen über die Auswirkungen auf die Gesundheit durch den Konsum von E-Zigaretten im Vergleich zu Tabakzigaretten und die damit verbundenen Chancen.

    „In der Vergangenheit wurde in Deutschland sehr einseitig über die E-Zigarette berichtet. Es war viel von giftigen Substanzen und spekulativen Langzeitfolgen die Rede – aber dem deutlich geringeren Gesundheitsrisiko wurde bislang kaum Beachtung geschenkt. Dabei schneidet die E-Zigarette im Vergleich mit Tabakprodukten in Sachen Schadstoffe um Längen besser ab“, so Dac Sprengel, Vorsitzender des VdeH.

    Die Zahl der Studien, die E-Zigaretten als bessere Alternative zu Tabakzigaretten bewerten, ist umfangreich, doch in Deutschland noch nicht zu den Verbrauchern durchgedrungen: Die wissenschaftliche Erkenntnis, dass E-Zigaretten 95 Prozent weniger schädlich sind als Tabakzigaretten, halten 84 Prozent der Befragten für weniger oder überhaupt nicht glaubwürdig. „Großbritannien nimmt hier eine absolute Vorreiterrolle ein. In der britischen Wissenschaft herrscht über die E-Zigarette als Chance längst Konsens – Deutschland hingegen hinkt hinterher. Wenn Ärzte, Wissenschaftler und Politiker den vorhandenen Studien misstrauen, dann ist es höchste Zeit, eigene Studien durchzuführen“, sagt Sprengel.

    Die Mehrheit der Deutschen wünscht sich laut der Umfrage in Sachen E-Zigaretten fachlich und wissenschaftlich fundierte Aufklärung. Sie vertrauen vor allem Medizinern und Forschern: Mit 81 Prozent hält die überwiegende Mehrheit der Befragten Lungenfachärzte für glaubwürdig, wenn es um die Bewertung der Chancen und Risiken von E-Zigaretten geht. Wissenschaftler an Universitäten und Forschungseinrichtungen belegen mit 69 Prozent Platz 2, gefolgt von Verbraucherverbänden mit 60 und Allgemeinmedizinern mit 51 Prozent.

    Einer der ersten Mediziner aus dem deutschsprachigen Raum, die die Chancen der E-Zigaretten erkannt haben und öffentlich dazu stehen, ist Bernd Mayer, Pharmakologe an der Universität Graz: „Untersuchungen zeigen, dass der Anteil toxischer Substanzen im Blut von E-Zigaretten-Dampfern bereits zwei Wochen nach dem Umstieg so niedrig ist wie der von Nichtrauchern. Wer auf Nikotinkonsum nicht verzichten will, hat mit der E-Zigarette eine wesentlich unbedenklichere Alternative.“

    Öffentliche Diskussion

    Der VdeH will mit der Umfrage einen weiteren Beitrag dazu leisten, die öffentliche Diskussion in Gang zu bringen: „Der Umstieg auf die E-Zigarette kann dazu beitragen, die Gesundheitsrisiken von Rauchern drastisch zu verringern und die Lebensqualität eines Fünftels der Bevölkerung zu verbessern. Diese Chance darf nicht vertan werden. Die Politik ist dabei ein unverzichtbarer Akteur. Erst wenn die Debatte offen und öffentlich geführt wird, kann die Bevölkerung aufgeklärt werden und an die Stelle der Fehlinformationen können die bereits vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse treten“, so Sprengel.

    vi

    (DTZ 06/18)

  • Phase der Überregulierung

    MAINZ // Wie schon in den vergangenen Jahren hat Die Tabak Zeitung Vertreter der wichtigen Branchenverbände gebeten, für unsere Leser einen Ausblick aufs Jahr 2018 zusammenzustellen. In dieser Ausgabe finden Sie den vierten Teil unserer kleinen Serie. Folge 4: der Bundesverband Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenaufsteller (BDTA).

    Der Umgang mit Überregulierungen aus der EU, etwa das Thema Warenrückverfolgbarkeit (Tracking & Tracing), prägte das Jahr 2017. Dabei geht es nicht darum, eine Regulierung, die uns nicht gefällt, zu verhindern, sondern eine sinnfreie Regelung, die zur politischen Zielset-zung zur Verringerung des Schmuggels kaum etwas beiträgt, wenigstens praktikabel und pragmatisch zu halten. Für sachliche Argumente fand man in Brüssel und Berlin jedoch kaum Gehör. Der Anhörungsprozess ist abgeschlossen.

    Die finalen Entwürfe der Durchführungsrechtsakte (secondary legislation) zum Rückverfolgbarkeitssystem für Tabakwaren gemäß Richtlinie 2014/40/EU wurden am 16. November 2017 von der Europäischen Kommission veröffentlicht.

    Verband und Branche warten auf Post aus Brüssel
    Nach der Zustimmung der Mitgliedsstaaten hat die Europäische Kommission begonnen, die Rechtsakte in die verschiedenen Amtssprachen zu übersetzen und diese zu prüfen. Aktuell wartet der BDTA, wie die gesamte Branche, auf die Veröffentlichung der Rechtsakte im Europäischen Amtsblatt.

    Es müssen zwar noch etliche Punkte geklärt, genauer definiert und besprochen werden, wozu sich der BDTA bereits im Dialog mit der Europäischen Kommission und der deutschen Politik befindet. Dennoch ist das System prinzipiell umsetzbar und von den Großhändlern zu bewältigen.

    Jetzt ist die Branche gut beraten, sich nur noch mit der technischen Umsetzung bis zum 20. Mai 2019 zu beschäftigen. Der verbleibende Zeitraum für den technischen Roll-out sowie für alle weiteren internen technischen und organisatorischen Vorbereitungs- und Umsetzungsmaßnahmen in dem sehr heterogenen Gebilde der rund 4000 Großhandelsunternehmen in Europa ist auch ohne zusätzliches Taktieren der Marktteilnehmer sportlich bemessen.

    Der BDTA hat sich durch Gespräche mit Politik und in Arbeitskreisen des gesamten Handels eingebracht, um auf die nicht geklärten Fragen aufmerksam zu machen. Besonders zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang die kooperative Zusammenarbeit mit dem BTWE und dem Handelsverband HDE. Auch im aktuellen Jahr wird die gemeinsame Arbeit und Abstimmung im Handelskreis wichtig für alle Beteiligten sein.

    Zusätzlich wird der Verband 2018 den Prozess der Umsetzung von Track and Trace bei den Tabakwarengroßhändlern und den Software-Häusern eng begleiten und unterstützend tätig sein, sodass möglichst alle Mitgliedsbetriebe diese Herausforderung meistern können.

    Verdecken von Bildwarnhinweisen
    Außerdem beschäftigte die Branche, jedoch ganz besonders den BDTA, 2017 das Inkrafttreten der Zweiten Verordnung zur Änderung der Tabakerzeugnisverordnung am 20. Mai, die einen Tag vorher im Bundesgesetzblatt veröffentlich wurde. Thema war das „Verdecken von Bildwarnhinweisen“ am Automaten, demzufolge die „gesundheitsbezogenen Warnhinweise (…) zum Zeitpunkt des Inverkehrbringens, einschließlich des Anbietens zum Verkauf, nicht teilweise oder vollständig verdeckt oder getrennt werden dürfen (…)“. Objektiv und nüchtern ist zu konstatieren, dass der Trend in der europäischen und nationalen Gesetzgebung sichtbar wird, Umsetzungs- und Übergangsfristen für die Wirtschaft auf kurze beziehungsweise zu kurze Zeiträume zu beschneiden.

    Schließlich haben wir mit einem Automatenaufkleber, der eine generische Zigarettenpackung mit den Warnhinweisen in Originalgröße abbildet branchenweit eine (Zwischen-) Lösung erreichen können. Die politischen Diskussionen dazu sind aber noch nicht abgeschlossen und werden uns auch im Jahr 2018 weiter beschäftigen. Umso wichtiger ist es, dass das Bekleben aller Zigarettenautomaten mit den Warnhinweisen, nicht nur bei unseren Mitgliedern, sondern bei allen Zigarettenbetreibern hervorragend umgesetzt wurde. Dadurch steigt die Glaubwürdigkeit des BDTA bei politischen Entscheidern, und der BDTA wird als Partner wahrgenommen, welcher nach sinnvollen Lösungen zur Umsetzung von Regulierungen sucht und diese auch ausführt.

    2018 wird der BDTA sich zusätzlich verstärkt mit neuen Bezahlformen am Zigarettenautomaten befassen. Zukünftig sollen Kunden mit der eigenen Bankkarte kontaktlos – ohne Pin-Eingabe – am Automaten Ware erhalten. Gleichzeitig wird über den Kontaktlosleser die Altersverifikation des Karteninhabers durchgeführt. Damit der Verband eigene Informationen zu diesem neuen Bezahlverfahren sammeln kann, werden einige Mitgliedsbetriebe an dem Pilotprojekt (Girocard Kontaktlos Terminal ohne Pin-Pad Topp) der Deutschen Kreditwirtschaft in Kassel teilnehmen.

    pi

    (DTZ 05/18)

  • Neue Kleinverkaufspreise

    WIESBADEN // Das Bundesministerium der Finanzen hat am 8. Januar den neuen gewichteten durchschnittlichen Kleinverkaufspreis für Zigaretten und Feinschnitt laut Paragraf 2 Absatz 4 des Tabaksteuergesetzes bekannt gegeben.

    Demnach beträgt der gewichtete durchschnittliche Kleinverkaufspreis ab dem 15. Februar 28,1884 Cent pro Stück für Zigaretten und 144,9096 Euro pro Kilogramm für Feinschnitt.

    red

    (DTZ 04/18)

  • Zigaretten werden teurer

    GRÄFELFING // Marktführer Philip Morris Deutschland (Marlboro) läutet zum 1. März eine neue Preisrunde ein. Das Unternehmen hat den Handel bereits informiert.

    Dabei bleiben die Preiserhöhungen für den Konsumenten überschaubar: In der Schachtel Marlboro (23 Stück) für 7,00 Euro wird künftig eine Zigarette weniger enthalten sein, das entspricht etwa einer Anhebung um 4,5 Prozent. Die Automatenpackungen werden zwar um 50 Cent teurer, dafür aber ist künftig eine Zigarette mehr enthalten. Damit steigt der effektive Preis pro Zigarette um rund 3,2 Prozent.

    Um 1,7 Prozent hebt Philip Morris die Preise für L & M von 5,90 auf 6,00 Euro an. Auch bei Chesterfield, oder F6 wird es demnach Preisschritte geben (Fotos mit aktuellen Preisen).

    In der Vergangenheit war es meist so, dass bei Preisanhebungen eines Marktteilnehmers auch die Wettbewerber ihre Preise angehoben haben. Üblicherweise wurden solche Maßnahmen mit der angehobenen Steuer begründet. Da es seit 2016 keine fiskalischen Schritte gegeben hatte, war zu erwarten, dass die Unternehmen unabhängig davon die Preise anheben würden. Dabei gehen die Konzerne so lange wie möglich verdeckt vor, um einerseits die Konkurrenz nicht zu warnen und andererseits jeden Anschein von Preisabsprachen zu vermeiden.

    Das Thema Tabaksteuer dürfte auf der Agenda einer neuen Regierung auftauchen. Ziel ist es, die preiserhöhende Abgabe als gesundheitspolitisches Werkzeug einzusetzen. Die Industrie spricht sich regelmäßig für maßvolle Anhebungen aus, auch, um den illegalen Handel im Griff zu halten.

    max

    (DTZ 04/18)

  • Zahlen, Daten und Fakten der E-Branche

    MAINZ // Noch drei Wochen bis zum Workshop „Mehr Ertrag mit E-Zigaretten“, der am 10. Februar (13:30 Uhr bis 17:30 Uhr, Raum „Conclusio“, Congress Center, direkt bei der Pipe&Cigar-Show) im Rahmen der Frankfurter Messe Ambiente stattfindet. Für Besucher der Messe ist die Teilnahme kostenlos.

    In kurzen, 20- bis 30-minütigen Beiträgen erhalten die Workshop-Teilnehmer einen fundierten Einblick in das Handelssegment E-Zigaretten und Liquids. Marc Reisner, Chefredakteur der Tabak Zeitung, liefert zum Auftakt der Veranstaltung Zahlen, Daten und Fakten über die aktuelle Marktlage. Neben Hardware-Trends spricht Reisner außerdem über Konsum-Studien und beleuchtet dabei auch kritisch Gesundheitsaussagen.

    Die Teilnehmer treffen unter anderem auf Dustin Dahlmann, den Vorsitzenden des Bündnisses für Tabakfreien Genuss (BfTG), und erfahren den derzeitigen Stand zu rechtlichen und politischen Fragen.

    Nutzen Sie die Chance und informieren sich auf dem Workshop über die neuesten Entwicklungen in der E-Branche. Teilnehmer des DTZ-Events oder einzelner Module daraus können sich vor der Ambiente und Spontanteilnehmer während der Messe registrieren lassen.

    red

    (DTZ 03/18)

  • EU: Vorerst keine Steuer auf E-Zigarette

    BRÜSSEL // Die EU-Kommission hat sich vor wenigen Tagen gegen eine EU-weite Steuer auf E-Zigaretten beziehungsweise Liquids ausgesprochen.

    Die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union hatten zuvor einheitliche Regeln für den fiskalischen Umgang mit den noch jungen Produkten angemahnt. Derzeit werden E-Zigaretten und Liquids in neun Ländern besteuert, darunter Frankreich, Italien und Griechenland. Kritiker einer solchen Steuer, die zum Beispiel auf Basis des Nikotingehalts festgelegt werden könnte, fordern, eine etwaige Abgabe gering zu halten, da E-Zigaretten als weniger gesundheitsschädliche Alternative zu klassischen Tabakwaren betrachtet werden müssten.

    Innerhalb der EU können Staaten ihre Steuern zwar weitgehend autonom festlegen. Allerdings gibt es immer wieder Harmonisierungsbestrebungen; in diesem Zusammenhang könnte eine europaweite Steuer vorgegeben werden. Mit der aktuellen Ablehnung ist eine solche zudem keineswegs endgültig vom Tisch: In einem Jahr will die Kommission erneut prüfen.

    Keinen Einfluss auf eine nationale Besteuerung hat die Entscheidung aus Brüssel auf etwaige nationale Vorstöße. So befürchten einige Hersteller, eine neue Bundesregierung könnte eine entsprechende Abgabe erlassen. Das dürfte die Preise für E-Produkte steigen lassen, die Nachfrage könnte demzufolge deutlich nachlassen.

    max

    (DTZ 03/18)

  • „Reflexion erforderlich“

    MAINZ // Wie schon in den vergangenen Jahren hat Die Tabak Zeitung Vertreter der wichtigen Branchenverbände gebeten, für unsere Leser einen Ausblick aufs Jahr 2018 zusammenzustellen. In dieser Ausgabe finden Sie den dritten Teil unserer kleinen Serie. Folge 3: der Deutsche Zigarettenverband (DZV).

    Die vergangenen beiden Jahre haben für die Branche mit der Einführung von Schockbildern, umfangreichen Zusatzstoffverboten, fehlenden Produktionsumstellungsfristen und rechtswidrigen Vorschriften für die Warenpräsentation gravierende Markteingriffe gebracht, mit deren Auswirkungen die Unternehmen der deutschen Tabakwirtschaft bis heute zu kämpfen haben.

    Im Interesse des Wirtschaftsstandorts Deutschland, der einhunderttausend Beschäftigten in der Wertschöpfungskette Tabakwirtschaft und unserer Kunden ist jetzt ein Innehalten nötig. Wir brauchen dringend ein Regulierungsmoratorium für die laufende Legislaturperiode und keine neuen Verbote und bürokratischen Lasten.

    Die neue Bundesregierung, in welcher Zusammensetzung auch immer, muss nun die Folgen des neuen Rechtsrahmens über einen längeren Zeitraum beobachten, eine kritische Reflexion der bisherigen Regelungen ist erforderlich. Andernfalls besteht nicht nur ein Risiko für die deutsche Tabakwirtschaft, sondern auch für andere Konsumgüterindustrien wie die Hersteller alkoholischer Getränke oder zucker-, salz- oder fetthaltiger Lebensmittel. In Deutschland darf es nicht weiter leichtfertig zu Einschränkungen marktwirtschaftlicher Grundregeln kommen.

    Der DZV wird sich darüber hinaus 2018 vor allem mit der Implementierung des ab Mai 2019 geplanten Track & Trace-Systems für Tabakerzeugnisse auf Einzelverpackungsebene befassen. Wir möchten gemeinsam mit den zuständigen Behörden für praktikable und möglichst einfach anzuwendende Lösungen für Industrie, Mittelstand und Handel sorgen. Großes Augenmerk werden wir auf die Wahrung unserer Exportinteressen in Drittmärkte legen. Dazu wird der DZV eine Initiative beim Bundeswirtschaftsministerium, den Botschaften von Drittstaaten und den Außenhandelskammern in diesen Ländern starten. Damit soll die Einbeziehung von Exportware in das europäische T&T-System kompensiert werden, die de facto ein technisches Handelshemmnis darstellt.

    (DTZ 03/18)