Schlagwort: Raucher

  • Wissenschaft im Vergleich

    STARNBERG // In der Diskussion um E-Zigaretten und Tabakerhitzer gibt es scharfe Grenzen zwischen Befürwortern und Gegnern. Es lohnt sich genau hinzuschauen, stellen die Experten des Medical Data Institutes (MDI) aus Starnberg fest.

    Mainzer Studie
    In der aktuellen Studie der Universität Mainz mit 20 Rauchern zeigen sich 15 Minuten nach dem Konsum einer nikotinhaltigen E-Zigarette akute Effekte auf die Gefäßfunktion. Diese verschlechtere sich, heißt es. Anders in einer vergleichbaren Studie der Universität Dundee in Schottland mit 114 Rauchern. Die Probanden konsumierten entweder Tabakzigaretten, E-Zigaretten oder nikotinfreie E-Zigaretten. Im Gegensatz zur Mainzer Untersuchung stellten die schottischen Wissenschaftler fest, dass sich diese innerhalb eines Monats nach dem Wechsel von einer Tabakzigarette auf eine E-Zigarette signifikant verbesserte. Unabhängig davon, ob E-Zigaretten mit oder ohne Nikotin verwendet wurden.

    Selektive Wahrnehmung
    „Die selektive Wahrnehmung schlechter Ergebnisse führt dazu, dass die Studie aus Mainz in der deutschen Presse vielfach wiedergegeben und als das Ende der E-Zigarette angesehen wurde“, heißt es in der MDI-Mitteilung.


    Untersuchungen weltweit positiv

    Die Ergebnisse aus Dundee stehen nicht nicht allein. Bereits 2018 publizierten Wissenschaftler der Universität Catania (Italien) zusammen mit englischen Kollegen, dass sich der Gesundheitszustand bei 22 lungenkranken Patienten mit COPD, die auf die E-Zigarette umgestiegen sind, innerhalb von drei Jahren signifikant verbesserte. Auch eine amerikanische Untersuchung des National Health Interview Surveys (NHIS), an der zwischen 2016 und 2017 insgesamt rund 60.000 Probanden teilnahmen, kommt im September 2019 zu dem Ergebnis, dass sich der Konsum der E-Zigarette positiv auswirke.

    Britischer Blick
    International wird der Wert der Mainzer Studie daher skeptisch gesehen: Auf der Website des britischen Science Media Centre schreibt Peter Hajek, Director of the Tobacco Dependence Research Unit an der Queen Mary University of London: „Die Autoren haben zwei Effekte festgestellt. Nikotin aus E-Zigaretten erzeugte bei menschlichen Rauchern eine typische akute stimulierende Wirkung, wie sie auch nach dem Kaffeetrinken beobachtet wird, die an sich keine Gefahr signalisiert.

    Wer sponsert die Studien?
    Bei Mäusen und in Gewebeproben wirkte Acrolein, eine Chemikalie, die beim Frittieren von E-Liquids entstehen kann, schädlich. Dies ist jedoch für Menschen nicht relevant.“ Wichtig sei bei wissenschaftlichen Studien auch immer die Frage, wer die Studie denn finanziert hat, so das MDI. So steht in der Publikation der schottischen Studie, dass sie von der British Heart Foundation gesponsert wurde. In der Mainzer Studie werden neben der Mainzer Herzstiftung, die Boehringer Ingelheim Stiftung als Sponsor genannt, deren Vorstand vom Pharmazieunternehmen Boehringer Ingelheim Pharma besetzt ist.

    pi

    (DTZ 48/19)

  • Wie sicher ist das kontaktlose Bezahlen mit der Girocard?

    FRANKFURT AM MAIN // Kontaktlos boomt – im ersten Halbjahr 2019 war bereits mehr als jede fünfte Zahlung im Girocard-System kontaktlos. Schnell und bequem funktioniert es dank der NFC-Technologie. Doch ist das Bezahlen damit auch sicher?

    Morgens am Kiosk, mittags an der Tankstelle, abends im Restaurant: Egal wann und wo man bezahlt, an über 85 Prozent aller Girocard-Terminals können Verbraucher dies bereits kontaktlos. Bei Zahlungen bis 25 Euro ist das besonders bequem, da hier meist keine PIN eingegeben werden muss. „Kunden haben großes Vertrauen in Lösungen der Banken und Sparkassen.

    Kunde muss aktiv autorisieren
    Denn die Erfahrung zeigt, dass sie sich darauf verlassen können“, sagt Nicole Hellmich, Expertin für Banktechnologie vom Bundesverband deutscher Banken. Das kontaktlose Bezahlen mit der Girocard ist für Kunden und Händler nämlich genauso sicher wie bisherige Girocard-Kartenzahlungen, denn: Rechtmäßig ist eine Zahlung nur, wenn der Kunde sie aktiv autorisiert. Das ist der Fall, wenn er seine PIN eingibt oder – bei PIN-freien Zahlungen – wenn er seine Karte aktiv und willentlich an das Terminal hält. Für alle anderen Transaktionen haftet grundsätzlich die Bank.


    Händler muss sich registrieren

    Wenn ein Händler Zahlungen mit der Girocard akzeptieren möchte, muss er sich im Zahlungssystem registrieren. Notwendige Voraussetzung hierfür ist immer eine Bankverbindung bei einem von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beaufsichtigten Kreditinstitut. Für die Eröffnung eines Kontos gelten strenge Vorschriften nach dem Geldwäschegesetz. So wird unter anderem eine eindeutige Identifizierung des Kontoinhabers zur Kontoeröffnung gefordert. Jedes Girocard-Terminal muss außerdem immer über einen von der Deutschen Kreditwirtschaft zugelassenen Netzbetreiber angeschlossen und betrieben werden. „Eine eindeutige Identifizierung des Händlers als auch des in seinem Akzeptanzbereich betriebenen Terminals ist somit jederzeit möglich“, erklärt Hellmich.

    „Und bei Beträgen bis 25 Euro wird im Girocard-System nicht gänzlich auf die PIN-Eingabe verzichtet, sondern nach bestimmten Kriterien immer wieder auch hier die PIN zur Sicherheit abgefragt“, erläutert Hellmich. Dies sei zum Beispiel der Fall, wenn mehrfach in Folge kontaktlos ohne PIN bezahlt werde und dabei in Summe ein von der Bank definierter Betrag – laut Gesetz maximal 150 Euro – oder eine vorab definierte Anzahl an aufeinanderfolgenden PIN-freien Transaktionen (laut Gesetz maximal fünf Transaktionen) überschritten werden.

    Daten bei geringem Abstand übertragbar
    Die für die Girocard-Bezahltransaktion benötigten Daten werden zwischen dem Terminal und der Karte nur bei sehr geringem Abstand übertragen. Zugelassene Terminals können lediglich jeweils eine Transaktion zur selben Zeit vornehmen. Jeder Bezahlvorgang muss dabei aktiv vom Terminal – in der Regel über eine Kassenanbindung – angestoßen werden.

    Bank schützt Kunden
    Wenn ein Kunde seine Sorgfaltspflichten im Umgang mit Karte und PIN erfüllt, ist er durch seine Bank geschützt. Das bedeutet, gewissenhaft mit der Karte umzugehen, den Kontoauszug zu prüfen und Unregelmäßigkeiten der Bank zu melden sowie die PIN geheim zu halten. Bei Verlust der Girocard müssen Kunden diese unverzüglich bei ihrem kartenausgebenden Institut oder über die zentrale Sperrnummer 116 116 unter Angabe der IBAN beziehungsweise der Kontonummer und Bankleitzahl sperren lassen.

    pnf

    (DTZ 42/19)

  • Geschäft schwächelt

    HAMBURG // Der amerikanische E-Zigaretten-Anbieter Juul hat seine Ziele für das Deutschlandgeschäft zusammengestrichen. Das Unternehmen rechnet nur noch damit, bis zum Ende dieses Jahres in Deutschland rund 100 000 Raucher zu überzeugen.

    Noch im Frühjahr hatte Juul den Plan verfolgt, in diesem Jahr etwa 300 000 deutsche Kunden zu gewinnen. Das sagte Juul-Deutschlandchef Markus Kramer der „LZ“. Kramer: „Es dauert in Deutschland einfach länger, als wir ursprünglich geplant haben.“

    Juul-Artikel sind demnach bislang in rund 13 500 Geschäften in Deutschland erhältlich. „Am Ende des Jahres wollen wir 20 000 Verkaufsstellen angeschlossen haben“, so der Manager. Noch im Mai hatte der damalige Vertriebschef Dominik Hamacher in DTZ angekündigt, das Unternehmen werde Mitte des Jahres 20 000 Distributionsstellen erreichen und bis Ende 2019 50 000, dann unter anderem mit dem Lebensmitteleinzelhandel.

    Juul will dennoch weiter in Deutschland investieren.

    red

    (DTZ 41/19)

  • Für Werbeverbot

    BERLIN // Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat sich für schärfere Regeln im Umgang mit Tabakwaren ausgesprochen: „Ob Filter- oder E-Zigarette: Alle derartigen Produkte, in denen Nikotin enthalten ist, sollten meiner persönlichen Meinung nach nicht mehr beworben werden dürfen. Weder auf Plakatwänden noch im Kino.“ Die Entscheidung liege beim Parlament.

    Klöckner bewertet nikotinhaltige E-Zigaretten als gesundheitsschädlich. Sie könnten zudem Nichtraucher zum Einstieg motivieren.

    red

    (DTZ 30/19)

  • Rauchfrei bis zum Jahr 2030

    LONDON // In Großbritannien geht es Rauchern jetzt an den Kragen – endgültig, glaubt man einem Bericht der „Daily Mail“. Der Tageszeitung liegt nach eigenen Angaben ein Papier vor, das Gesundheitsminister Matt Hancock in diesen Tagen vorstellen will. Demnach soll das Königreich bis zum Jahr 2030 komplett rauchfrei sein. Aktuell hat der Inselstaat mit 14,9 Prozent die zweitniedrigste Raucherquote Europas (nach Schweden).

    Wird das „extrem herausfordernde“ Vorhaben umgesetzt, dann kommen auch auf die Tabakkonzerne erhebliche Ausgaben zu. Sie sollen sich an den Kosten für Anti-Rauch-Programme beteiligen. Außerdem könnten sie verpflichtet werden, jeder Packung Kurzanleitungen zum Rauchstopp beizulegen. Ziel ist es, Krankenkassen und Gesundheitsämter finanziell zu entlasten.

    Wer auf Nikotin nicht verzichten will, dem wird der Konsum von E-Zigaretten nahegelegt – wie ihn der National Health Service als Tabakalternative seit Jahren ohnehin propagiert. Über die Haltung gegenüber Tabakerhitzern wie Iqos (Philip Morris) oder Glo (BAT) ist dem Papier zufolge noch nicht entschieden.

    Bislang hatte die Regierung sich zur Aufgabe gemacht, die Raucherquote bis zum Jahr 2022 auf zwölf Prozent zu senken. Laut Hancock gibt es soziale Unterschiede im Rauchverhalten. So würde in Westminster eine von 50 Schwangeren rauchen, im strukturschwachen Blackpool sei es dagegen jede vierte.

    red

    (DTZ 29/19)

  • „Zahlreiche neue Gäste“

    DORTMUND // Gerade dreieinhalb Monate sind es noch, bis InterTabac und InterSupply ihre Tore öffnen. DTZ sprach mit Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Messe Westfalenhallen, über die anstehenden Events.

    Frau Loos, wie sieht es mit den Buchungen für InterTabac und InterSupply 2019 aus?
    Sabine Loos: Sehr gut. Die Nachfrage ist wieder groß. Erneut werden wir mehr als 600 Aussteller begrüßen können.

    Damit sind die Hallen dann wohl mehr als gefüllt?
    Loos: Ja, die Besucher dürfen sich auf ein Angebot freuen, dessen Umfang und fachliche Tiefe dem Anspruch einer internationalen Leitmesse gerecht wird. In Halle 3 findet auch wieder die InterSupply statt. Damit ist das Messe-Angebot für unsere Kernzielgruppe Handel wie auch für Hersteller hochinteressant.

    Gibt es neue Aussteller? Neue Themen?

    Loos: Die InterTabac bietet das umfangreichste Messeangebot an Tabakwaren und Raucherbedarfsartikeln, mit vielen neuen Zigarren, Zigarillos und Zigaretten. In der Tat freuen wir uns unter anderem auf zahlreiche neue Gäste. Aussteller aus 26 Ländern werden ihre Premiere auf der Messe feiern. Aus den USA haben sich zum Beispiel angesagt: Blue Mountain Cigars, Hersteller handgefertigter Premiumzigarren, die Dapper Cigar Company, deren Angebot die Kunst kubanischer Zigarrenherstellung mit den besten nicaraguanischen Tabaken verbindet, sowie J.C. Newman, ältester US-amerikanische Premiumzigarren-Hersteller in Familienbesitz. Mit Cigarros Y Puros Canarios aus Spanien feiert ein Aussteller von Teneriffa seine Messepremiere. Die Niederlassung Deutschland von Mitsubishi Electric Europe präsentiert sich im Bereich Raucherbedarfsartikel. Neuaussteller im Bereich der E-Zigaretten und Next Generation Products werden 2019 unter anderem Juul Labs Germany sowie KT & G aus der Republik Korea sein.

    Gibt es auch Firmen, die keinen Stand mehr gebucht haben?
    Loos: Natürlich gibt es die auch. Vereinzelt treffen Unternehmen die Entscheidung, nicht an der InterTabac teilzunehmen. Die Gründe dafür sind vielfältig und sehr individuell. Die marktführenden Anbieter sind 2019 nahezu vollzählig wieder dabei.

    Wo sehen Sie die Trendthemen der Tabakbranche in diesem Jahr?
    Loos: Natürlich werden ordnungspolitische Themen wie Track & Trace sowie das Tabakwerbeverbot für Gesprächsstoff auf der Messe sorgen. Die Aussteller präsentieren zudem viele neue Zigaretten und Zigarren. Außerdem ist die Entwicklung des NGP-Markts ein top-aktuelles Thema. Spannend wird etwa die Strategie großer Anbieter sein. Philip Morris, Reemtsma, BAT und JTI stellen ihre Produkte Iqos, Myblu, Vype und Logic Pro an ihren Ständen vor.

    Gibt es Veranstaltungen in Form eines offiziellen Begleitprogramms?
    Loos: Das klassische Rahmenprogramm der InterTabac besteht aus dem Get-together-Abend am Messe-Freitag. Hier ist man buchstäblich in guter Begleitung. Die gesamte Branche trifft sich, feiert und tauscht sich aus.


    Und ändert sich etwas für das Fachpublikum?

    Loos: Der Messestandort Dortmund hat einen großen Schritt in die Zukunft getan. Inzwischen sind der neue Eingang Nord und die neue Besucher-Passage entlang der Hallen eröffnet sowie der Vorplatz modernisiert worden. Das Ergebnis ist ein standesgemäßes Entree, das gerade bei Fachmessen wie der InterTabac die Atmosphäre deutlich verbessert und die Servicequalität steigert. Davon profitieren Aussteller wie Besucher.


    Geben Sie uns drei Tipps für den reibungslosen Besuch.

    Loos: Im Vorfeld unbedingt online registrieren! Frühzeitig ein Hotel buchen! Vorab Termine mit den Unternehmen vereinbaren, die Sie besuchen möchten!

    Frau Loos, worauf freuen Sie sich in diesem Jahr besonders?
    Loos: Die Nutzung des neuen Messeeingangs. Daran haben viele Mitarbeiter engagiert gearbeitet. Nun möchten wir Aussteller und Besucher gleichermaßen begeistern.

    max

    (DTZ 23/19)

  • Rewe übernimmt Lekkerland

    KÖLN / FRECHEN // Die Rewe Group und die Lekkerland Gruppe wollen durch den Zusammenschluss beider Unternehmen einen neuen strategischen Geschäftsbereich „Convenience“ innerhalb der REWE Group gründen. Zu diesem Zweck erwirbt die REWE Group die Lekkerland Gruppe durch Übernahme von 100 Prozent der Anteile an der Lekkerland AG & Co. KG.

    Dies gaben heute der Vorstandsvorsitzende der REWE Group, Lionel Souque, und der CEO der Lekkerland AG & Co. KG, Patrick Steppe, bekannt. Der geplante Zusammenschluss der Unternehmen steht unter dem Vorbehalt der Freigaben durch die Wettbewerbsbehörden.

    Die Unterwegsversorgung zählt zu den Bereichen mit den größten Wachstumsperspektiven im Lebensmittelhandel. Die Kompetenz von REWE in den Bereichen Ware und Category Management sowie die logistische Leistungsfähigkeit und vielfältige Großhandels-Expertise von Lekkerland ergänzen sich ideal. Von der Kombination der Stärken der REWE Group und der Lekkerland Gruppe werden Großhandelskunden und Endverbraucher gleichermaßen profitieren.

    Lionel Souque, Vorstandsvorsitzender der REWE Group erklärte dazu: „Die Unterwegsversorgung und der Außerhaus-Verzehr gehören zu den stärksten Trends unserer Branche und werden zukünftig eine noch wichtigere Rolle spielen. Denn nicht nur junge Menschen kaufen und verzehren Mahlzeiten und Snacks immer öfter unterwegs. Deshalb haben wir in den vergangenen Jahren unsere Convenience-Sortimente kontinuierlich erweitert und qualitativ verbessert. Die Kombination dessen mit der spezialisierten Logistik und der umfassenden Großhandels- und Convenience-Expertise von Lekkerland ist ein überzeugendes Erfolgsrezept für die Zukunft in einem wichtigen Segment des Lebensmittelmarktes. Das gilt hier in Deutschland ebenso wie im europäischen Ausland, wo Lekkerland tätig ist. Wir freuen uns sehr auf die zukünftige Zusammenarbeit mit den neuen Kolleginnen und Kollegen, die wir herzlich willkommen heißen.“

    Patrick Steppe, CEO der Lekkerland AG & Co. KG, sagte: „Die Aktivitäten und Kompetenzen von REWE und Lekkerland sind im hohen Maße komplementär und eröffnen beiden Partnern neue Perspektiven. Wir als Großhändler und REWE mit seiner Waren- und Einzelhandelskompetenz haben zusammen über 150 Jahre Erfahrung. Nicht zuletzt aufgrund unserer jeweiligen Unternehmenswerte denken und agieren wir sehr ähnlich, wenn auch auf unterschiedlichen Absatzstufen. Unsere Kunden als auch die Endverbraucher werden von attraktiven Shopping-Erlebnissen und Dienstleistungen in der Unterwegsversorgung profitieren.“
    Die REWE Group und Lekkerland haben vereinbart, über vertragliche Details des Zusammenschlusses Stillschweigen zu bewahren.

    pi

    (DTZ 22/19)

  • Die Kosten des Rauchens für die Gesellschaft

    DORTMUND // Das Rauchen belastet nicht, sondern entlastet eher die Sozialversicherten und Steuerzahler. Das sagt Florian Steidl, der an der Hochschule Rhein Main lehrt. Steidl referierte zu diesem Thema auf der diesjährigen MUT-Mitgliederversammlung, zu der der Vorsitzende und Geschäftsführer Horst Goetschel gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Cay Uwe Vinke und Marco Schum nach Dortmund eingeladen hatte. DTZ druckt nachfolgend eine Zusammenfassung des Vortrags von Steidl ab.

    Mithilfe einer Längsschnittbetrachtung von Querschnittsdaten werden bei der Untersuchung erstmals die extern anfallenden Nettokosten des Rauchens in Deutschland saldiert. Die Berechnung ist ausgabenorientiert und berücksichtigt die gegebenen institutionellen Rahmenbedingungen. Sie basiert weitgehend auf Datenmaterial für Deutschland. Im Ergebnis führt Rauchen netto eher zu einer Entlastung als zu einer Belastung von Sozialversicherten und Steuerzahlern.

    Funktion einer Pigou-Steuer
    Weitere Tabaksteuererhöhungen lassen sich daher aus bloßer Kostenperspektive schwer rechtfertigen. In Deutschland hat die Tabaksteuer aufgrund ihrer Aufkommensstärke von zuletzt etwa 14 Milliarden Euro im Jahr große fiskalische Bedeutung. Die Tabaksteuer wird freilich nicht nur zu Einnahmezwecken erhoben, sie soll daneben eine gesundheitspolitische Lenkungsfunktion übernehmen. Tabakrauchen führt nicht nur zu Krankheiten, sondern auch zu einem vorzeitigen Tod. Beide Effekte lösen sowohl Kosten als auch Ersparnisse in den Systemen der sozialen Sicherung und der Beamtenversorgung aus, die im Allgemeinen nicht den Rauchern individuell angelastet werden, sondern der Gemeinschaft der Versicherten und den Steuerzahlern. Die Tabaksteuer übernimmt daher auch die Funktion einer Pigou-Steuer. Sie preist die externen Kosten des Tabakkonsums ein, sprich: jene Kosten, die nicht von den Rauchern selbst getragen werden.

    Raucher wälzen über die Sozialversicherung und die Beamtenversorgung die fiskalischen Folgekosten erhöhter Sterblichkeit auf die Nie-Raucher ab. Allerdings entstehen durch die durchschnittlich kürzere Lebenserwartung von Rauchern auch Ersparnisse in der Sozialversicherung und der Beamtenversorgung. Die Saldierung dieser Kosten und Ersparnisse ergibt die externen Nettokosten des Rauchens. Die bisherige Forschung berücksichtigt nicht die verkürzte Lebenszeit der Raucher und überschätzt mithin die Kosten des Rauchens.

    Welche Effekte des Tabakkonsums sind unter Beachtung der institutionellen Gegebenheiten in Deutschland extern? Wie hoch ist das externe Kosteninkrement bei Berücksichtigung der Frühsterblichkeit von Rauchern? Welche Schlüsse ergeben sich daraus für die Ausgestaltung einer Tabaksteuer?

    Lebenserwartung von Rauchern
    Eingebettet in einen wohlfahrtsökonomischen Referenzrahmen werden die Bestandteile einer Externalitätenrechnung unter Beachtung der institutionellen Ausgestaltung des Sozialversicherungssystems und der Beamtenversorgung in Deutschland identifiziert. Die Berechnung der tabakkonsumbedingten Sterblichkeit ergibt 99 000 Todesfälle pro Jahr. Rauchen verkürzt die Lebenserwartung der Männer um durchschnittlich 5,6 Jahre. Bei Frauen sind es 4,4 Jahre.

    Der gewählte Modellansatz simuliert aufgrund der schwierigen Datenlage einen Lebenszyklus, bei dem der Bevölkerungsquerschnitt des Basisjahres 2011 auf einen Längsschnitt umgelegt wird. Für jedes Altersjahr der gegebenen Realbevölkerung aus Aktiv-, Ex- und Nie-Rauchern (Status-quo-Bevölkerung) sowie der strukturell identischen Modellpopulation aus Nie-Rauchern werden Einzelbarwerte der jeweils über den Restlebenszyklus anfallenden Ausgaben für medizinische Leistungen, gesetzliche Renten und Beamtenpensionen ermittelt und über alle Alter kumuliert. Die Differenz der Gesamtbarwerte der Status-quo-Bevölkerung und der Nie-Raucher-Bevölkerung ergibt die abgezinsten externen Nettokosten des Rauchens. Die Ergebnisse sind indikativ und gelten unter den im Jahr 2011 herrschenden institutionellen Rahmenbedingungen, den getroffenen Modellannahmen sowie den verfügbaren Daten. Der kumulierte Barwert der externen Nettokosten des Rauchens beider Geschlechter beläuft sich auf -36,4 Milliarden Euro.

    Zusätzliche Aufwendungen
    Rauchen führt demnach zu negativen externen Nettokosten, das heißt Einsparungen aus der Perspektive der Steuer- und Beitragszahler. Darin enthalten sind auf der Kostenseite insbesondere medizinische Mehrkosten in Höhe von 65,2 Milliarden Euro, 18,5 Milliarden Euro Zusatzaufwendungen an Erwerbsminderungsrente sowie 53,0 Milliarden Euro an Witwenrenten.

    Die Nettoersparnisse an Altersrenten und Ruhegehältern belaufen sich auf 158,4 beziehungsweise 35,5 Milliarden Euro. Dieser auch als „Death benefit“ bezeichnete Effekt überkompensiert die Summe aller Kostenkomponenten. Männliche Raucher verursachen unter dem Strich knapp acht Mal höhere Einsparungen als weibliche Raucher. Der Barwert aller Tabaksteuereinnahmen beträgt 375,7 Milliarden Euro und übersteigt die Summe der aggregierten externen Nettokosten des Rauchens bei weitem. Tabaksteuern lassen sich demnach aus einer an den externen Nettokosten des Rauchens orientierten Perspektive nur schwer motivieren.

    Das ist auch dann der Fall, wenn statt rationalen Rauchern ein Verhalten unterstellt wird, das keinem zeitkonsistenten Konsumplan unterliegt. Raucher rauchen dann stets mehr als geplant. Abhilfe schafft eine Tabaksteuer, die neben den externen Nettokosten auch einen Teil der privaten Kosten internalisiert. Der absolute Unterschied zwischen den externen Nettokosten und den Tabaksteuereinnahmen ist jedoch so groß, dass die Einnahmen die Summe aus externen Kosten und den individuellen Schäden, die der zeitinkonsistente Teil der Raucherschaft nicht ins Kalkül zieht, übersteigen dürften. Die Variation der gewählten Parameter in einer Sensitivitätsanalyse bestätigen die Ergebnisse. red

    (DTZ 18/19)

  • Abmahnung gegen Amazon

    FRANKFURT // Das Landgericht Frankfurt am Main hat auf Antrag des Verbands des E-Zigarettenhandels (VdeH) eine einstweilige Verfügung gegen Amazon Services Europe erlassen (Az.: 3–06 O 103/18). Der Beschluss muss noch zugestellt werden. Das teilte der VdeH mit.

    Auf amazon.de finden sich zahlreiche ausländische Anbieter, die E-Zigaretten und Zubehör an Verbraucher in Deutschland verkaufen. Der Versand erfolgt dabei oft aus dem Ausland. Allerdings muss sich der ausländische Verkäufer für einen solchen grenzüberschreitenden Fernabsatz von E-Zigaretten bei der zuständigen Behörde registrieren. Der VdeH hatte Amazon auf mehrere Verstöße gegen diese Vorschrift hingewiesen und den Konzern deshalb verklagt.

    Das Gericht untersagte es Amazon, E-Händlern den grenzüberschreitenden Fernabsatz zu ermöglichen. Bei Zuwiderhandlung drohen Ordnungsgeld bis zu 250 000 Euro oder Ordnungshaft bis zu sechs Monaten.

    „Die mit dieser Verfügung endlich abgestellte Situation war untragbar. Wir begrüßen den Beschluss des Landgerichts als ersten Schritt zur Wiederherstellung eines fairen Wettbewerbs und Stärkung des Verbraucherschutzes“, erklärte der VdeH-Vorsitzende Michal Dobrajc.

    red

    (DTZ 02/19)

  • Reemtsma verspricht Qualität

    HAMBURG // Mehr Sicherheit für Konsumenten: Das Hamburger Traditionsunternehmen Reemtsma hat ein Qualitätsversprechen für E-Liquids abgegeben und strengere Kontrollen importierter Waren aus Nicht-EU-Ländern angemahnt.

    Die E-Zigarette habe das Potenzial, deutlich weniger schädlich als die Tabakzigarette zu sein – damit dies so ist, müssten Qualität und Sicherheit von E-Zigaretten und Liquids hochwertig und für den Konsumenten verlässlich sein.

    „Die Einhaltung von Produkt- und Sicherheitsstandards ist unsere oberste Pflicht. Der Konsument hat ein Recht auf Produktsicherheit und Produkte, die dem gesetzlichen Rahmen entsprechen“, so Reemtsma-Chef Michael Kaib. „Man hört häufiger, dass niemand weiß, was in E-Zigaretten drin ist. Ein Blick in die EU-Regulierung und deutsche Gesetzgebung sagt sehr deutlich, was drin sein darf und was nicht. Wer sich daran nicht hält, muss vom Markt.“

    Reemtsma fordert die Behörden daher auf, die Qualität der E-Liquids in Deutschland regelmäßig zu kontrollieren: Es dürfe nicht sein, dass ein weniger schädliches Produkt wie die E-Zigarette für den Konsumenten unsicher werde, weil einzelne Hersteller sich nicht an vorgeschriebene Qualitätsstandards hielten. „Daher ist es wichtig, dass die Qualität der Liquids nicht nur vom Gesetzgeber vorgegeben, sondern auch kontrolliert wird“, ergänzt Kaib. Er nennt als Vorbild die regelmäßigen Kontrollen in der Lebensmittelindustrie: „Bei Schokolade wird auch überprüft, dass kein Mineralöl enthalten ist – Gleiches muss für die Reinheit der E-Liquids gelten.“

    Laut einer Untersuchung des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit entsprechen viele E-Liquids nicht den gesetzlichen Anforderungen. So weist rund jedes zweite Liquid Mängel wie zu hohen Nikotingehalt, fehlende oder unvollständige Kennzeichnung von Warnhinweisen oder Fehler bei der Beschaffenheit der Nachfüllbehälter auf.

    Das Qualitätsversprechen von Reemtsma für die E-Zigarette Myblu beinhaltet unter anderem:
    [bul]Sicherheit im Nikotinlevel: Die Reemtsma-Produkte weisen einen stabilen Nikotingehalt auf, der dem auf der Verpackung ausgewiesenen entspricht.
    [bul]Liquids enthalten kein Diacetyl und keinen Zucker (Glucose). Beide Stoffe sind in Deutschland verboten, Importe und Urlaubsmitbringsel bergen hier häufig Unsicherheiten.
    [bul]Produktion und Kontrolle der Liquids in der EU: Die Liquids werden in der EU hergestellt und vor Auslieferung kontrolliert.
    [bul]Reemtsma bietet alle Liquids auch ohne Nikotin an und unterstützt so die Wahlfreiheit des Konsumenten.
    Zudem setzt sich Reemtsma dafür ein, dass auch E-Zigaretten in hoher und sicherer Qualität angeboten werden:

    [bul]Die E-Zigarette Myblu ist frei von Weichmachern (Phthalaten). Diese können vor allem bei Billigimporten beim Kontakt mit der Mundschleimhaut unerwünschte Stoffe abgeben.

    [bul]Visueller Schutz vor „Trockendampfen“: Züge an einer E-Zigarette ohne Liquid können zu starkem Temperaturanstieg führen, bei dem Formaldehyd freigesetzt werden kann. Aufgrund des transparenten Pod-Designs der Myblu E-Zigarette und des Sichtfensters im Gerät wird dieses Risiko weitgehend eliminiert, da der Nutzer leicht erkennt, wenn sich keine Flüssigkeit im Pod befindet.

    [bul]Alle E-Zigaretten und Liquids von Reemtsma sind EUTPD-konform.

    Außerdem verweist Reemtsma auf die Bedeutung des Jugendschutzes für die E-Zigarette: „E-Zigaretten haben in den Händen von Kindern und Jugendlichen nichts zu suchen“, so Kaib. Reemtsma hat ein breites Netz an Maßnahmen entwickelt, um Jugendlichen den Zugang zu den Produkten zu verwehren.

    [bul]Online: Hier hat Reemtsma einen dreifachen Alters-Check etabliert. Vor Zugang zur Website erfolgt eine Abfrage an den User zu dessen Volljährigkeit. Später wird eine direkte Schufa-Altersabfrage durchgeführt. Ohne Schufa-Altersbestätigung erfolgt keine Freigabe der Bestellung. Ein dritter Check erfolgt bei Auslieferung: Ohne Ausweis gibt es keine Übergabe der Bestellung.

    [bul]Handel: Reemtsma bringt Händlern bei, die Tricks der Jugendlichen beim Erwerb zu erkennen und zu verhindern.

    [bul]Sanktionen: Reemtsma beendet den Vertrieb über Händler, die nachweislich an Jugendliche verkaufen.

    pi

    (DTZ 49/18)