Schlagwort: Schwarzmarkt

  • Illegaler Zigarettenhandel blüht

    BUDAPEST // In Ungarn blüht der illegale Handel mit Zigaretten und Tabak. Der Anteil des Schwarzmarkts am Gesamtumsatz ist auf 12,1 Prozent gestiegen (2013: 11,8 Prozent).

    Das geht aus einer aktuellen Marktuntersuchung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) Ungarn hervor.

    Im vergangenen Juli hat Ungarn den Vertrieb und Verkauf von Tabakwaren neu strukturiert und Verkaufs-Lizenzen ausgegeben, was faktisch eine drastische Reduzierung der Verkaufsstellen zur Folge hat. Hinzukam eine garantierte Gewinnspanne, die zum Anstieg der Zigarettenpreise führte. Die Regierung begründete die Maßnahmen mit einem verbesserten Jugendschutz.
    red

    (DTZ 42/14)

  • Schmuggler prellen Staat um Millionen

    CANBERRA (DTZ/red). Umgerechnet rund 805 Millionen Euro hat der australische Staat 2012 an den Zigarettenschmuggel verloren.

    Zu diesem Ergebnis kommen das Beratungsunternehmen Oxford Economics und das International Tax and Investment Center in einer gemeinsamen Untersuchung.

    Eine Ursache für die enormen Verluste des Fiskus sieht die Studie in der hohen Tabaksteuer. Sie heizt den Schwarzmarkt an. 2010 hatte Australien eine Steuererhöhung um 25 Prozent auf Tabakprodukte verabschiedet. Seither registrieren die Forscher eine kontinuierliche Abwanderung der Konsumenten aus dem legalen Markt und einen damit einhergehenden Anstieg der illegal gehandelten Zigaretten. Wurden 2011 noch 82 Millionen geschmuggelte Zigaretten konsumiert, waren es 2012 bereits 122 Millionen Stück. Das entspricht einem Anstieg von rund 33 Prozent.

    Die australischen Zigaretten gehören mittlerweile zu den teuersten weltweit. Für eine Packung müssen Verbraucher durchschnittlich umgerechnet rund 10,20 Euro ausgeben.

    Die Forscher schätzen, dass 11,3 Prozent aller in Australien konsumierten Zigaretten, rund 2,7 Milliarden Stück, im letzten Jahr aus Ländern wie China oder Südkorea illegal eingeführt wurden.

    (DTZ 43/13)

  • Studie: Illegale Wettfirmen mit hohen Umsätzen

    BERLIN (DTZ/vi). Einer Studie des Beratungsunternehmens Goldmedia zufolge werden im deutschen Sportwettenmarkt auch in vier Jahren noch immer rund 70 Prozent der Umsätze in Höhe von 4,5 Mrd. Euro von Anbietern generiert, die nicht nach den Vorgaben des seit 1. Juli 2012 geltenden Glücksspielstaatsvertrags agieren.

    Damit entgehen dem Fiskus im Zeitraum von 2014 bis 2017 rund 1,5 Mrd. Euro Steuereinnahmen. Die Regulierungsziele, die Spieleinsätze hin zu staatlich zugelassenen Angeboten zu kanalisieren, den Schwarzmarkt zu bekämpfen sowie einen bestmöglichen Spielerschutz zu gewährleisten, würden mit der neuen Glücksspielverordnung nicht erreicht.

    Laut Studie wurden auf dem deutschen Sportwettenmarkt 2012 insgesamt 6,8 Mrd. Euro Umsatz erzielt. Der Großteil entfiel mit 3,7 Mrd. Euro auf den Online-Markt. In Wettshops wurden Sportwetten in Höhe von 2,9 Mrd. Euro platziert. Da seit Inkrafttreten der neuen Glücksspielregulierung noch keine Konzessionen an private Anbieter vergeben wurden, gab es im Markt 2012 nur unregulierte Angebote. Die staatlichen Angebote (Oddset, Fußballtoto) und die regulierte Pferdewette kommen insgesamt auf einen Umsatz von nur 245 Mio. Euro.
    Im stationären Sportwettenmarkt, den Wettshops, wird sich der neue Glücksspielstaatsvertrag laut Studie nachteilig auf regulierte Anbieter auswirken. Goldmedia erwartet einen Rückgang der Umsätze bis 2017 auf nur noch 1,6 Mrd. Euro. Die verlorenen Umsätze im Wettshop-Markt dürften zum Großteil in den Schwarzmarkt abwandern.

    Im Online-Markt für Sportwetten geht die Studie davon aus, dass im regulierten Online-Markt im Jahr 2017 nur noch 400 Mio. Euro Jahresumsatz erzielt werden. Dem gegenüber stünden zirka 4,5 Mrd. Euro Umsatz im unregulierten Online-Markt.

    (DTZ 27/13)

  • BTWE warnt vor Arbeitsplatzverlusten

    KÖLN (DTZ/vi). Laut aktuellen Medienberichten unterstützt die Bundesregierung das Verbot der gerade bei älteren Menschen beliebten Menthol-Zigaretten.

    Hingegen gibt es – anders als ursprünglich in Medienberichten dargestellt – keine Entscheidung zu Schockbildern. Der BTWE zeigt Unverständnis für extreme Maßnahmen zur Tabakregulierung und warnt vor unbeabsichtigten Konsequenzen.

    Nach seiner Ansicht sollen Tabakwaren zwar umfassend, verantwortungsbewusst und unter Berücksichtigung aller Konsequenzen reguliert werden. Extreme Maßnahmen, wie übergroße Schockbilder und Warnhinweise sowie das Verbot von Mentholzigaretten seien für die gesundheitspolitischen Ziele jedoch kontraproduktiv, zudem fehle der wissenschaftliche Nachweis über die Wirksamkeit dieser Maßnahmen.

    „Gerade ein Verbot von ganzen Produktreihen wie Mentholzigaretten ist ein Konjunkturprogramm für den Schwarzmarkt, der schon heute erschreckende Ausmaße angenommen hat. Der Jugendschutz wird durch den Schwarzmarkt völlig unterwandert. Mentholzigaretten werden vornehmlich von älteren Konsumenten bevorzugt, was gegen das Argument des Jugendschutzes spricht“, sagt Rainer von Bötticher, Präsident des BTWE.

    Die Maßnahmen der EU-Kommission schränkten Verbraucher direkt in ihrer Auswahl ein und nähmen ihnen wichtige Informationsmöglichkeiten. Der BTWE geht davon aus, dass dies dazu führt, dass Produkte stärker über den Preis kommuniziert werden.

    „Ein solcher Preiskampf bei einer gleichzeitigen Einschränkung des Sortiments führt zu einer Marktverschiebung. Der Tabak-Fachhandel ist mit seinen rund 8 000 Händlern und 25 000 Arbeitsplätzen Leidtragender einer solch einseitigen Politik“, so von Bötticher. Die größten gesundheitspolitischen Erfolge würden mit umfassenden Informations- und Präventionsmaßnahmen erreicht. So belegt eine Langzeitstudie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), dass der Anteil jugendlicher Raucher derzeit auf einem historischen Tiefstand ist und sich allein in den letzten zehn Jahren halbiert hat.

    Andere nationale Parlamente haben bereits Kritik an den Plänen der EU-Kommission geäußert. Am kommenden Freitag tagt der EU-Ministerrat um über die TPD zu beraten.

    (DTZ 25/13)

  • Nach wie vor keine Entwarnung in Sachen Zigarettenschmuggel

    BERLIN (DTZ/vi/fok). Einer Hydra macht man nicht so schnell den Garaus. So wie der Wasserschlange aus der griechischen Sage, der für jeden abgeschlagenen Kopf zwei neue nachwuchsen, so ist der Zigarettenschmuggel trotz vieler Bemühungen seitens der Zoll- und Polizeibehörden auf nationaler und internationaler Ebene kaum einzudämmen. Die enormen Gewinnmöglichkeiten und die meist relativ geringen Strafen für ertappte Täter machen den Zigarettenschwarzmarkt zum Eldorado für die organisierte Kriminalität. Und immer, wenn es durch Großaufgriffe gelingt, für einige Wochen oder Monate einen Rückgang des Schmuggels zu erzwingen, bilden sich kurz danach wieder neue Vertriebskanäle für die häufig aus gefälschten Markenzigaretten bestehende Schwarzmarktware.[p][/p]
    Das zeigt sich nur allzu gut auch an den aktuellen Ergebnissen der seit 2004 vom Marktforschungsinstitut Ipsos im Auftrag der deutschen Zigarettenhersteller durchgeführten repräsentativen Entsorgungsstudie. Durch sie werden Zigarettenpackungen, die von den Konsumenten über das duale System entsorgt worden waren, auf ihre Herkunft überprüft. Dabei wird der Anteil nicht in Deutschland versteuerter Zigaretten am hiesigen Konsum ermittelt. Dieser setzt sich sowohl aus legal im Rahmen privater Importe eingeführten Zigaretten wie auch aus illegal eingeführter Ware zusammen. Letztere besteht sowohl aus klassischer Schmuggelware, die zum größten Teil durch gut organisierte Banden vor allem via Osteuropa eingeschleust werden. Bei einem großen Teil dieser Bandenschmuggelware handelt es sich um Fälschungen bekannter Markenzigaretten oder um Produkte, die überwiegend oder nur für den Schmuggel hergestellt werde. Hinzu kommt aber auch der Ameisenschmuggel an die jeweiligen Grenzen, bei dem die zulässigen zollfreien Höchstmengen durch die schmuggelnden Privatpersonen überschritten werden. Auch wenn es sich im Einzelfall meist nicht um Großmengen handelt, summieren sich auch diese illegal eingeführten Zigaretten gewaltig. [p][/p]
    Im ersten Quartal 2012 hatte es gegenüber dem 4. Quartal des Vorjahres einen spürbaren Rückgang des Anteils nicht in Deutschland versteuerter Zigaretten am deutschen Zigarettenkonsum gegeben. Der ermittelte Wert lag noch bei 19,1 Prozent. [p][/p]
    Der relative niedrige Anteil der „Nichtversteuerten“ im ersten Quartal 2012 erklärt sich zum einen daraus, dass im ersten Quartal eigentlich jeden Jahres relativ niedrige Schmuggelanteile gemessen werden. Möglicherweise spielt hier auch die Witterung eine Rolle. Hinzu kamen in 2012 einige spektakuläre Großaufgriffe, wie z.B. ein Fall in Antwerpen, bei dem rund 150 Millionen gefälschte Zigarette mit Warnhinweisen auch in deutscher Sprache beschlagnahmt werden konnten. Das führte dann in der Folge auch zu niedrigeren Anteilen „Nichtversteuerter“ in der Entsorgungsstudie. Aktuelle Zahlen belegen aber, dass dieser Anteil schon wieder ansteigt: Im 2. Quartal kletterte er um eine Prozentpunkt auf jetzt wieder 20,1 Prozent nach oben. Der Anteil illegaler Ware an den nicht in Deutschland versteuerten Zigaretten ist hoch: Für das Jahr 2011 hatte eine seit etlichen Jahren im Auftrag von Philip Morris durchgeführte umfangreiche Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG ermittelt, dass schätzungsweise 60 Prozent der „Nichtversteuerten“ illegal ins Land kamen. [p][/p]
    Besonders hoch ist der Anteil der Schwarzmarktware in den neuen Bundesländern und in Berlin. Aufgrund der Grenznähe zu Polen und Tschechien, die zum einen eine immer noch deutlich niedrigere Zigarettenbesteuerung haben und zum andern auch die Einfallstore für Falsifikate und Schmuggelzigaretten aus Russland und Ostasien sind, ist hier fast jede zweite gerauchte Zigarette nicht in Deutschland versteuert. Besonders hoch ist der Anteil in Mecklenburg-Vorpommern (2. Quartal 2012: 48,2 Prozent). Aber auch in Berlin, sozusagen vor der Haustür unserer Parlamentarier, ist der Anteil von Schmuggel & Co.- mit 44,3 Prozent erschreckend hoch. Jährlich entgehen dem Bund hier rund vier Milliarden Euro. Und die legale deutsche Tabakwirtschaft muss auf Umsätze verzichten, die ebenfalls an die Milliardengrenze heranreichen. Vor allem der Handel ist betroffen, davon können besonders die grenznahen Geschäfte in den neuen Bundesländern ein Lied singen, wenn sie denn überhaupt noch existieren. Aber auch im Westen gibt es Regionen, die stark unter der kriminellen Konkurrenz leiden müssen. So etwa in einigen Regionen des Ruhrgebietes, wo zeitweise die Schmuggelmarke Jin Ling die meistverkaufte Zigarette war. Entwarnung in Sachen Zigarettenschmuggel ist jedenfalls nicht angesagt. [p][/p]
    DTZ 32/12

  • Über 100 Schmuggel-Marken im Angebot

    KAIRO (DTZ/red). Ägypten kämpft mit dem Zigaretten-Schwarzmarkt und den daraus resultierenden Steuerverlusten von rund 503 Millionen Euro pro Jahr.

    Geld, das der Staat Medienangaben zufolge vor allem jetzt dringend benötigt. Offiziell ist die Rede von rund 100 Zigarettenmarken, die unversteuert und offen im offiziellen ägyptischen Handel zu kaufen sind. Ein beispielloser Höhepunkt des illegalen Handels im Land, beklagen Insider.

    Ein Grund für die rasante Entwicklung des organisierten Verbrechens sei die andauernde offene Sicherheitsfrage in Ägypten und eine Reihe von plötzlichen und massiven Tabaksteuererhöhungen. Der Marktanteil der illegalen Zigaretten sei von 12,5 Prozent (2011) auf derzeit 20 Prozent gestiegen, schätzen Experten.

    Leidtragende des unfairen Wettbewerbs seien neben dem Staat vor allem die Händler, die Hersteller sowie die Konsumenten. Kritiker fordern deshalb aufeinander abgestimmte staatliche Maßnahmen.

    Für eine positive Entwicklung seien ein differenzierter Ansatz inklusive eine umsichtigen Steuerpolitik sowie wirksame Strafverfolgungsmaßnahmen und bessere Grenzkontrollen notwendig.

    (DTZ 17/12)

  • Studie: Einheitspackungen begünstigen den Schwarzmarkt

    MAILAND (DTZ/cs). Das Forschungsprojekt „Transcrime“ der Universitäten zu Mailand (Università Cattolica del Sacro Cuore) und Trient (Università degli Studi) hat es sich seit 1994 zur Aufgabe gemacht Kriminalitätsphänomene zu beobachten, um passende Strategien zur Gewaltprävention entwickeln zu können.

    In einer Pressemitteilung vom 3. März zur Studie „Crimeproofing geplanter Maßnahmen zur Revision der Tabak-Produkt-Richtlinie“ veröffentlicht „Transcrime“ seine Bedenken, die Revision der Tabakproduktrichtlinie (TPD) könne zu einer erheblichen Steigerung der Kriminalität, besonders im Hinblick auf den Schwarzmarkt begünstigen.

    Durch das sogenannte „Crimeproofing“-Verfahren hat das italienische Forschungsprojekt die Reformvorschläge der EU-Kommission zur TPD auf eventuelle „Spielräume für kriminelles Handeln“ hin überprüft und ist zu einem nicht besonders verwunderlichen Ergebnis gekommen: Plainpackaging erschwert die Unterscheidung von originalen und gefälschten Tabakprodukten.

    Somit wird den politischen Entscheidungsträgern vorgeworfen, die Möglichen Auswirkungen auf das europäische Kriminalitätsrisiko nahezu gänzlich außer Acht zu lassen. Transcrime-Leiter und Mitverfasser der Studie Prof. Ernesto U. Savona, , warnt darüber hinaus: „Jedes Regulierungsvorhaben sollte vollständig auf sein Verhalten auf das Kriminalitätsrisiko geprüft werden. Wir wissen, dass der EU-Tabakmarkt schon jetzt extrem anfällig für illegalen Handel ist, weshalb größere Vorsicht in Bezug auf neue Regulierungsmaßnahmen geboten sein sollte.“

    Die [link|http://transcrime.cs.unitn.it/tc/537.php] Studie[/link] kann in englischer Originalsprache nachgelesen werden.

    (DTZ 14/12)

  • Zollgewerkschaft fordert intensivere Zigarettenschmuggel-Bekämpfung

    BERLIN (DTZ/pnf/fok). Die Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft BDZ hat angesichts des Rekordniveaus beim illegalen Handel mit unversteuerten Zigaretten in der EU erneut dazu aufgerufen, europaweit Kraftanstrengungen zur wirksamen Bekämpfung des Zigarettenschmuggels zu unternehmen.

    In ihrer Mitgliederzeitschrift BDZ Magazin weist die Gewerkschaft daraufhin, dass die durch verschiedene Studien im Auftrag von EU und OLAF sowie seitens der Zigarettenindustrie ermittelte Zunahme des Konsums von illegalen Zigaretten in der EU die Prognosen des BDZ voll bestätigten. Der EU-Schwarzmarkt, der laut einer KPMG-Studie in 2010 um 3,1 Mrd. auf 64 Mrd. Stück Zigaretten gewachsen ist, habe in den letzten 15 Jahren einen deutlichen Wandel durchgemacht.

    Handelte es sich in den ersten Jahren dieses Zeitraums weitgehend um Reimporte, wandelte sich die Lage in den Folgejahren durch legal in Osteuropa produzierte und nach Westeuropa geschmuggelte Ware. Ein weiterer Schwarzmarkt erschloss sich durch Markenfälschungen, die vor allem aus China stammen. Als jüngstes Feld des illegalen Zigarettengeschäfts nennt der BDZ in Osteuropa produzierten Billigzigaretten, allen voran die Jin Ling, die ausschließlich für den Schmuggel in die EU hergestellt werden. Mit den klassischen Methoden der Schmuggelverfolgung ließen sich diese Formen der organisierten Kriminalität nach Auffassung des BDZ nicht wirksam bekämpfen, nicht einmal eindämmen. So seien die Ermittlungen vor allem bei grenzüberschreitenden Ermittlungen zeit-, kosten- und personalaufwändig.

    Eine Verwaltung, die insbesondere im Vollzugsbereich nach den Grundsätzen der Kosten- und Leistungsrechnung gesteuert werde, müsse mit angelegten Fesseln arbeiten, da eine „freie Fahndung“ erschwert werde, klagt der BDZ. Weiter stellt die Gewerkschaft fest, dass einerseits der Schmuggel boome, andererseits die Zahl der in Deutschland sichergestellten Zigaretten von 415 Mio. Stück in 2006 auf 157 Mio. Stück in 2010 zurückgegangen sei.

    Dies lasse sich nicht pauschal damit erklären, dass sich die Aufklärungsraten innerhalb der EU verschoben hätten. So sei in Deutschland das eingesetzte Personal der Kontrolleinheiten Verkehrswege (früher Mobile Kontrollgruppen) von 1 587 im Jahr 2006 auf 1 237 in 2010 verringert worden. Die von diesen Einheiten durchgeführten Kontrollen reduzierten sich in diesem Zeitraum um 50 Prozent von 1 265 787 auf 747 201. Und die beschlagnahmten Mengen an Zigaretten lagen in 2006 bei 148 Mio. Stück, in 2008 bei 160 Mio. Stück, in 2010 aber nur noch bei 77,5 Mio. Stück.

    Angesichts der bestehenden Herausforderungen hält es der BDZ-Vorsitzende Klaus H. Leprich für unverzichtbar, dass sich das Bundesfinanzministerium mit einer eingehenden Analyse der eigenen statistischen Erhebungen befasse und die Bekämpfung von Zigarettenschmuggel und Zigarettenfälschungen intensiviere. Leprich zeigt sich davon überzeugt, dass es auch innerhalb der vorhandenen Struktur der Zollverwaltung erhebliche Verbesserungspotenziale gibt – von der Frage der Bündelung der Risikoanalyse unter einem Dach bis hin zur Frage, inwieweit die Arbeit der Vollzugsdienste überhaupt mit der in der Zollverwaltung praktizierten Kosten- und Leistungsplanung gesteuert werden könne.

    In diesem Zusammenhang äußert Leprich auch Skepsis gegenüber der politisch diskutierten „Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Zigaretten“ von Zollkriminalamt und Bundeskriminalamt. Das Kernproblem liege schon allein darin, so Leprich, dass das Zollkriminalamt in Zigarettenschmuggelfällen nicht selbst ermittle und das Bundeskriminalamt über keine Zuständigkeit zur Ermittlung von Steuerstraftaten und Steuerordnungswidrigkeiten verfüge, auch dann nicht, wenn diese in organisierter Form auftrete.

    Mit der geplanten Gemeinsamen Ermittlungsgruppe wäre aber nicht ein Kontrolleur oder Ermittler mehr auf der Straße, so Leprich. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit könne auch unterhalb der geplanten formalisierten Kooperation gewährleistet werden.

    (DTZ 32/11)

  • Zigarettenschmuggel boomt in der EU

    NEW YORK (DTZ/fnf). Der illegale Handel mit geschmuggelten und gefälschten Zigaretten innerhalb der EU ist im Jahr 2010 auf ein Volumen von rund 64 Mrd. Zigaretten angewachsen.

    Das waren 5,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Dies ist das höchste Schmuggelniveau, das eine seit 2006 laufende KPMG-Studie bisher ermittelt hat. Damit entfallen europaweit rund zehn Prozent des Gesamt-Zigarettenkonsums auf den Schwarzmarkt. Die hierdurch entstehenden Einnahmeausfälle auf nationaler und EU-Ebene werden auf ca. 10 Mrd. Euro jährlich veranschlagt.

    (DTZ 27/2011)