Schlagwort: Zigaretten

  • Strafe fürs Dampfen

    NEU-DELHI // Indien ist einer der größten Tabakwarenhersteller der Welt: Pro Jahr werden in dem Subkontinent mehr als 82 Milliarden Zigaretten produziert, 106 Millionen Menschen rauchen – das ist die weltweit zweithöchste Quote. Viele Konsumenten greifen auch zu Kautabak. Kein Wunder, dass Tabakbauern Gehör bei der Regierung finden.

    Eine Folge: Die Regierung in Neu-Delhi hat jetzt ein Verbot von E-Zigaretten beschlossen. Begründet wurde die Maßnahme mit gesundheitlichen Gründen. Verkündet wurde das Verbot von Finanzministerin  (!) Nirmala Sitharam.

    Verstöße werden künftig mit einer Geldbuße von umgerechnet fast 1300 Euro oder bis zu einem Jahr Gefängnisstrafe geahndet. Wer mehrfach gegen das Verbot verstößt, muss mit einer Geldstrafe von rund 6350 Euro und bis zu drei Jahren Gefängnis rechnen.

    In Indien gibt es keine Hersteller von E-Zigaretten, die Geräte gelten wegen ihres vergleichsweise hohen Preises als Luxusprodukt. Vor dem Verbot hatte der medizinische Forschungsrat des Landes vor Suchtgefahren der E-Zigaretten gewarnt. Das Gremium hatte auf mögliche DNA-Schädigungen hingewiesen.

    red

    (DTZ 39/19)

  • Die Gewinner der InterTabac-Stars 2019

    DORTMUND // Traditionell haben die Fachbesucher die Gewinner der von DTZ vergebenen InterTabac-Stars gewählt. Auf dieser und auf der folgenden Seite stellen wir Ihnen die Sieger in insgesamt neun Kategorien vor.

    [bul]Zigarette
    Erst im Frühling 2019 haben Hauser im deutschen Vertrieb und die bulgarische KTI als Hersteller und Markeninhaber die Zigarette King hierzulande in den Handel gebracht. Ein mutiger und vielversprechender Launch! Zeitgleich brachte Hauser übrigens „Corset“.

    [bul]Zigarre

    Scandinavian Tobacco hat zur InterTabac 2019 diesen vornehmen, milden bis mittelkräftigen Longfiller vorgestellt. Diese Zigarre gibt es in den Formaten Robusto und Gordo, die Tabake stammen aus Ecuador, Indonesien, Nicaragua und Kolumbien.

    [bul]Zigarillo

    Als Brazil Club und als Nicaragua Club hat Villiger seine neuen Zigarillos der Marke Corrida ausgestaltet. Die schmalen Rauchfreuden aus Kuba (Einlagetabak) fügen sich hervorragend in die Corrida-Familie ein und sind handüberrollt – ein seltener Qualitätsausweis.

    [bul]Zigarettenpapier
    Schlank und ungebleicht kommen die Active‘Tips von OCB daher. Das Produkt bedient so die ungebrochene Lust der Konsumenten auf möglichst natürliche Erzeugnisse. Ein Aktivkohlefilter und eine Keramikkappe zum Eindrehen sind inbegriffen.

    [bul]Pfeife
    Eine wunderbare Verbindung aus traditionsreichem Bruyère und einem modernen Keramikwerkstoff bietet die Pfeife Edgar. Die Form der wärmeableitenden Lamellen aus dem 3D-Drucker hat sich das Unternehmen im Motorbau abgeschaut.

    [bul]Kautabak
    Kautabak gibt es seit etwa 600 Jahren. Doch das Produkt unter der jungen Marke Epok hat mit traditionellem Kautabak kaum noch etwas zu tun. Epok ist weiß, appetitlich und ein echtes Trendthema besonders für Konsumenten, die nicht rauchen können oder dürfen.

    [bul]E-Zigarette

    Die Nachfrage nach schlanken, eleganten Pod-Systemen bei E-Zigaretten bedient Niko Liquids mit seiner neuen Evolo. Eine Palette an Aromen, Nikotinstärken und Liquids mit entspannendem CBD rundet das Angebot ab. Der Handel profitiert von tollen Displays.

    [bul]Newcomer des Jahres

    Zum ersten Mal hat Juul auf der InterTabac ausgestellt – und gleich eine der begehrten Auszeichnungen abgeräumt. Kein Wunder: Schließlich ist „juulen“ schon zum Synonym fürs Dampfen geworden. In Deutschland gibt es Juul seit rund zehn Monaten.

    [bul]Produktkonzept
    Seit drei Jahren stellt das Schweizer Unternehmen Zigaretten – teils mit Tabak – und andere Hanfprodukte her. Alle verwendeten Zutaten stammen aus der Schweiz. Trotz geringen THC-Gehalts sind Heimat-Zigaretten (noch) nicht in Deutschland erhältlich.


    red

    (DTZ 39/19)

  • „Der Markt wird vielfältiger“

    DORTMUND // 520 Aussteller aus 47 Ländern – das ist nur ein Erfolgskriterium der diesjährigen InterTabac. Auf der Pressekonferenz machten Veranstalter und Verbände deutlich, was ihnen aktuell wichtig ist.

    Die Ausrichter zeigten sich glücklich, dass der aufwendige Umbau im Eingangsbereich nun endlich abgeschlossen ist: „Nach einer intensiven Bauphase kamen die Besucher erstmals in den Genuss des lichtdurchfluteten Eingangs Nord.“ Dort war der Andrang zwar groß, zu längeren Wartezeiten kam es aufgrund eines „zeitgemäßen Einlassmanagements“ nicht. Neu war der Shuttle-Service für internationale Gäste.

    Weiter hieß es, das Sortiment an Tabakprodukten habe sich in der jüngsten Vergangenheit enorm erweitert. Neben Zigaretten, Feinschnitt, Zigarillos, Zigarren und Pfeifentabak seien dies E-Zigaretten, Liquids, Tabakerhitzer, rauchfreie Produkte und Erzeugnisse mit CBD (Cannabidiol). Die sogenannten Next Generation Products wurden in der Westfalenhalle sowie in den Hallen 1 und 2 der Messe Dortmund vorgestellt.

    Klassische Themen und exklusives Rahmenprogramm
    Die klassischen Tabakwaren dagegen wurden in den Hallen 4 bis 7 präsentiert, wobei zwei Trendthemen zusatzstofffreie Erzeugnisse und XXL-Packungen waren – nicht neu, aber weiter gefragt. Auch Shishas und Zubehör wurden – in Halle 8 und einem Teil der Halle 6 – gezeigt.

    Spannend: Erstmals hatte die Messe ein exklusives Rahmenprogramm aufgelegt, bei dem Vorträge und Seminare mit hochkarätigen Referenten und zu unterschiedlichsten Themen geboten wurden. Patrick Engels, Pöschl-Chef und Vorsitzender im Verband der Rauchtabakindustrie (VdR), übte in seinem Statement scharfe Kritik am europäischen Kontrollsystem Track & Trace. Das Ziel, den Schmuggel von Tabakwaren zu unterbinden, werde nicht erreicht. Sogar die Bundesregierung, so Engels, habe festgestellt, dass das System in dieser Hinsicht weder steuer- noch strafrechtlichen Nutzen bringe. Vielmehr bedrohe das System vor allem mittelständische Hersteller von Tabakwaren in ihrer Existenz. Engels mahnte, Track & Trace 2024 müsse verhindert werden.

    Jugendschutz und Track&Trace-System
    Für den Deutschen Zigarettenverband (DZV) machte dessen Geschäftsführer Jan Mücke deutlich, dass die Jugendschutz-Anstrengungen der Branche greifen. Die Raucherquote bei Kindern und Jugendlichen liege mittlerweile bei 6,6 Prozent und falle weiter. Mücke: „Wir wollen, dass Kinder und Jugendliche nicht rauchen oder dampfen.“ Dies liege auch in der Verantwortung seines Verbandes. Zugleich machte Mücke deutlich, dass ein Tabakwerbeverbot in dieser Hinsicht keine Fortschritte erwarten lasse. In Frankreich etwa sei Tabakwerbung bereits seit 1991 untersagt, die Raucherquote bei unter 18-Jährigen liege jedoch deutlich höher als hierzulande.

    Eine mittelstandsfreundliche Wirtschaftspolitik forderte Bodo Mehrlein, Geschäftsführer beim Bundesverband der Zigarrenindustrie. Auch er lehnt das Track&Trace-System für seine Branche – das 2024 in Kraft treten soll – vehement ab.

    Torsten Löffler, Präsident des BTWE Handelsverband Tabak, ergänzte: „Das System läuft weiterhin nicht reibungslos, weil die geplante Testphase ausfallen musste und die Betriebe im Realbetrieb ‚testen‘ mussten.“ Insgesamt würden Handel und Industrie jedoch diese Mammutaufgabe meistern. Löffler sagte außerdem, er sehe weiter viel Potenzial im Markt: „Die Zigarette begann ihren Siegeszug vor über 100 Jahren. Sind deswegen Zigarren und Zigarillos heute ausgestorben? Der Markt wird vielfältiger, und die Chancen steigen für den Handel, von den Innovationen zu profitieren.“

    Verstimmungen wurden während der Pressekonferenz spürbar, als es um den neuen Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) ging. Insbesondere BdZ-Mann Mehrlein stellte klar, dass sein Verband eigenständig bleiben wolle und kein BVTE-Mitglied werden wolle. VdR-Präsident Engels sagte auf Nachfrage, jedes Unternehmen müsse selbst entscheiden, ob es in den Dachverband eintreten wolle.

    max

    (DTZ 39/19)

  • USA wollen Aromen für E-Zigaretten verbieten

    WASHINGTON // Die US-Regierung plant ein landesweites Verbot von E-Zigaretten mit Aromastoffen.

    Nach Angaben des US-Gesundheitsministers Alex Azar arbeitet die Gesundheitsbehörde der USA, die FDA (Food and Drug Administration) derzeit an Richtlinien, die alle Geschmacksrichtungen mit Ausnahme von Tabak vom Markt verbieten sollen.

    Präsident Donald Trump hatte vor wenigen Tagen erklärt, er sei beunruhigt über die Erkrankungswelle im Zusammenhang mit E-Zigaretten. In den letzten Monaten häuften sich in den USA Meldungen über ungeklärte Lungenerkrankungen nach dem Konsum von E-Zigaretten.

    450 Fälle wurden bekannt, sechs Menschen starben.

    In Deutschland oder Europa ist bislang kein ähnlicher Anstieg solcher Fälle bekannt.

    red

    (DTZ 38/19)

  • FDA warnt vor THC-haltigen illegalen Produkten

    BERLIN // Mittlerweile gibt es verlässliche Beweise dafür, dass der größte Teil der kürzlich aufgetretenen Lungenerkrankungen in den USA auf illegale Schwarzmarktprodukte zurückzuführen sind, die THC-Öl enthalten. Nicht auf E-Zigaretten selbst oder im Fachhandel angebotene E-Liquids.

    Das betont das Bündnis für Tabakfreien Genuss in einer Pressemitteilung. Die Arznei- und Lebensmittelbehörde der USA, die Food and Drug Administration (FDA), habe entsprechend reagiert und eine Mitteilung zu den Vorfällen veröffentlicht. Darin informiert die FDA: „In vielen der von den Bundesstaaten gemeldeten Krankheitsfällen haben die Patienten bei Gesprächen mit dem Gesundheitspersonal oder in Folgeinterviews mit Mitarbeitern der Gesundheitsabteilung die Verwendung von THC-haltigen Produkten bestätigt.“ In diesem Zusammenhang warnt die US-Behörde die Konsumenten vor dem Kauf illegaler Produkte.

    Im US-Bundesstaat Wisconsin wurde vor wenigen Tagen ein Hersteller von illegalen THC haltigen Liquidpatronen angeklagt, der seit Januar 2018 solche Produkte in großer Zahl in Umlauf gebracht haben soll.

    E-Zigaretten sind nicht die Ursache

    Diese Erkenntnisse mache deutlich, dass die Ursache für die Vorfälle in den USA nicht bei der handelsüblichen E-Zigarette und den regulär verkauften Liquids liege, sondern ausschließlich bei unregulierten und mit Drogen versetzten Liquids, die illegal auf dem Schwarzmarkt verkauft werden, betont das BfTG.

    An dieser Stelle appelliert das Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG) an die Medien künftig auf irreführende Schlagzeilen wie „Tote durch E-Zigarette“ oder ähnliche Formulierungen zu verzichten. „Diese entsprechen nicht den Tatsachen und bringen eine ganze Branche nachhaltig in Misskredit“, betont das BfTG.

    pi

    (DTZ 38/19)

  • Tabaksteuer stabilisiert

    WIESBADEN // Nachdem die Tabaksteuereinnahmen bei Zigaretten und Feinschnitt als Folge der Track & Trace-Umsetzung im Juli eingebrochen waren, haben sich zumindest die Absätze bei Zigaretten im August wieder erholt. Die aktuelle Statistik weist bei Zigaretten ein Plus von 20 Prozent auf knapp 1,13 Milliarden Euro aus.

    Beim Feinschnitt fiel die Erholung auf 143,3 Millionen Euro weniger deutlich aus. Insgesamt lagen die Einnahmen des Fiskus bei 1,29 Milliarden Euro und damit 3,5 Prozent über dem Vorjahreswert – allerdings durch die Umstellungseffekte verzerrt.

    red

    (DTZ 38/19)

  • Prävention zahlt sich aus

    BERLIN // Der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) ist irritiert über Aussagen der Hamburger Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD). In der Analyse der Ergebnisse der „Schulbus-Studie“ vermischten sich objektive Faktenlage mit persönlicher Agenda.

    Objektiv betrachtet zeigt die Studie einmal mehr, dass sich eine konsequente und umfangreiche Präventionspolitik bei Kindern und Jugendlichen auszahlt. Denn die Erhebung macht deutlich, dass seit 2005 die Zahl von minderjährigen Tabakkonsumenten in Hamburg signifikant zurückgegangen ist. Allerdings kritisierte Prüfer-Storcks gleichzeitig E-Zigaretten scharf.

    Der Vorsitzende des VdeH, Michal Dobrajc: „Das öffentliche Anprangern der E-Zigarette durch Frau Prüfer-Storcks ist völlig ungerechtfertigt. Aktuelle bundesweite Zahlen zeigen, dass nur 0,9 Prozent aller Jugendlichen die E-Zigarette benutzen. Die nun vorliegenden Zahlen deuten auf ein Problem bei der Umsetzung der geltenden Jugendschutzbestimmungen in Hamburg hin.“

    vi

    (DTZ 38/19)

  • Rauchfreie Zukunft

    GRÄFELFING // Unter dem Motto „Unsmoke“ intensiviert Philip Morris seinen Transformationsprozess hin zu einer rauchfreien Zukunft. Das Unternehmen will so „einen faktenbasierten öffentlichen Dialog“ anschieben.

    Rauchen ist gesundheitsschädlich. An diesem Punkt setzt die Vision einer rauchfreien Zukunft von Philip Morris an. Die zugehörige globale Dialogoffensive startet auch in Deutschland mit der Botschaft: „Unsmoke – Wer nicht raucht, sollte nicht anfangen. Wer raucht, sollte aufhören. Wer nicht aufhört, sollte wechseln.“

    „Wir sind zu 100 Prozent von unserer Vision einer rauchfreien Zukunft überzeugt und wollen sie Realität werden lassen. Wir möchten, dass ein Innovationswettbewerb um die Entwicklung von Alternativen zu Zigaretten entsteht“, sagt Markus Essing, Deutschland-Chef von Philip Morris. „Für den Umbruch ist ein faktenbasierter Dialog zum Rauchverhalten und zu Alternativen essenziell. Nur so ist eine Veränderung im Bewusstsein der erwachsenen Raucher möglich. Mit dem Rauchen aufzuhören ist die beste Option. Alle anderen Raucher sollten informiert über einen Wechsel nachdenken.“


    Differenzierung notwendig

    In den vergangenen Jahren wurden vermehrt alternative Produkte für Raucher entwickelt, die deutlich weniger Schadstoffe als Zigaretten emittieren. Immer mehr Studien lassen mittlerweile eine Differenzierung dieser Alternativen von herkömmlichen Produkten zu. Es gilt: Um eine möglichst informierte Entscheidung über das Rauchen treffen zu können, sollte die Öffentlichkeit Zugang zu allen nötigen Informationen über alternative Produkte bekommen.

    Immer mehr Länder ergänzen die bestehenden Instrumente der Tabakkontrolle um eine am gesundheitlichen Risiko orientierte Informationspolitik. Umfragen zeigen allerdings, dass in Deutschland das Wissen über nachweislich schadstoffreduzierte Alternativen zum Rauchen kaum verbreitet ist – weder bei Rauchern noch bei wichtigen Multiplikatoren, wie Ärzten und medizinischem Personal.

    pi

    (DTZ 38/19)

  • VdR betont Eigenständigkeit

    BONN // Der Verband der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR) verwahrt sich eindeutig gegen jeden Vertretungsanspruch des Bundesverbandes der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) für sich und seine Produktkategorien. Der VdR spricht demnach dem BVTE jegliche Legitimation ab, für die mittelständischen Unternehmen der Tabakwirtschaft zu sprechen.

    Michael von Foerster, Hauptgeschäftsführer des VdR, stellt dazu fest: „Multinationale Zigarettenkonzerne versuchen, mit einem Einheitsverband die Unterschiede zwischen verschiedenen Tabakkategorien zu verwischen und gefährden damit eine sinnvoll ausdifferenzierte Regulierung. Ein Familienunternehmen, das ausschließlich in Deutschland produziert, hat andere Schwerpunkte als ein multinationaler, börsennotierter Großkonzern, und Schnupftabak hat nichts mit E-Zigaretten zu tun. Das hat der Gesetzgeber auch immer wieder bei Regulierungen berücksichtigt.“

    „Tabak ist nicht gleich Tabak“
    Weiter führt von Foerster aus: „Hochwertiger Feinschnitt, Pfeifentabak, Schnupf- und Kautabak sowie Zigarren und Zigarillos sind keine Tabak-Einstiegsprodukte und werden im Wesentlichen von reinen Genussrauchern konsumiert. Tabak ist nicht gleich Tabak. Diese Besonderheiten auf der Seite der Konsumenten, aber auch auf der Seite der lohnintensiven, mittelständisch geprägten Herstellung machen eine eigenständige Beurteilung auch für den Gesetzgeber erforderlich“, so der Verbandsmanager, „daher ist eine starke Vertretung dieser mittelständischen Unternehmen durch einen eigenständigen und von den Konzernen unabhängigen Verband wie den VdR unerlässlich.“

    Auffällig sei, dass in aller Regelmäßigkeit die Zigarettenkonzerne versuchen, neue Verbandsstrukturen zu schaffen. Mit dem VdC, der 2007 aufgelöst wurde, dem DZV und nun dem BVTE werde immer wieder der Versuch unternommen, alten Wein in neue Schläuche zu verpacken. Dies spiegele die kurzfristige Sichtweise einiger Konzerne wider und widerspreche dem mittelständischen Gedanken der Nachhaltigkeit.


    vi

    (DTZ 37/19)

  • BVTE: Neuer Verband gegründet

    BERLIN // In der Hauptstadt wurde jetzt der Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE) gegründet. Der Verband soll seine Arbeit zum 1. Januar 2020 aufnehmen.

    Den Vorsitz des am 2. September gegründeten Verbands übernehmen Reemtsma-Chef Michael Kaib und Hans-Josef Fischer, Geschäftsführer Landewyck als Doppelspitze. Zum Stellvertretenden Vorsitzenden des neuen Bundesverbandes wurde Henry Schütz von Riccardo Retail gewählt. Der neue Bundesverband will für die Interessen der gesamten Wertschöpfungskette der Branche für das Rauchen, Dampfen sowie oralen Tabak- und Nikotingenuss eintreten.

    Die beiden Co-Vorsitzenden repräsentieren laut BVTE Mittelstand und Industrie vereint an der Verbandsspitze. Der Bundesverband bündele unter seinem Dach verschiedene Interessen, Unternehmensgrößen und Produktgruppen. Den Initiatoren sei es gelungen, Hersteller klassischer Tabakerzeugnisse mit Produzenten neuartiger Erzeugnisse und weiteren Partnern aus der Wertschöpfungskette zusammenzubringen.

    „Einheit in Vielfalt“
    Unter dem Leitmotiv „Einheit in Vielfalt“ will der BVTE künftig die starke geeinte Stimme für die gesamte Branche sein und die Interessen aller Mitglieder integrierend und produktgruppenübergreifend vertreten. Hans-Josef Fischer zeigt sich zufrieden: „Im Verlauf des sehr sachorientierten Diskussionsprozesses hat sich klar herausgestellt, dass gemeinsame Interessen und Wertvorstellungen die Basis unserer gemeinsamen Zusammenarbeit sind und dass wir unsere Kräfte bündeln müssen.“

    „Die Gestaltung einer gemeinsamen Zukunft, ob für Hersteller, Händler, Zulieferer oder Partner, ist oberstes Ziel des Verbandes, der sich für stabile Geschäftsmodelle für alle Mitglieder einsetzen wird“, ergänzt Michael Kaib, „wir gehen davon aus, dass auch in Zukunft die Nachfrage nach klassischen Tabakprodukten ebenso bestehen wird wie nach potenziell risikoreduzierten, innovativen Produkten.“ Faktenbasiert werde man über die Erzeugnisse und deren gesundheitliche Risiken informieren. Der Bundesverband will sich entschlossen für eine Regulierung auf wissenschaftlich-evidenzbasierter Grundlage einsetzen, vor allem auf nationaler Ebene, aber auch in Brüssel.


    Souveränität der Verbraucher
    Ein weiterer wichtiger Punkt der künftigen Verbandsarbeit soll ein starkes Engagement für den Kinder- und Jugendschutz werden. Die Einhaltung des strikten Abgabeverbots von Tabakerzeugnissen und E-Zigaretten an unter 18-Jährige soll durch den BVTE mit Kampagnen, Online-Schulungs-Tools und Sensibilisierungsaktionen im Einzelhandel forciert werden.

    Es sei erklärtes Ziel des BVTE, hieß es, die Souveränität der Verbraucher zu stärken. Die Wahlfreiheit des Konsumenten müsse gewährleistet bleiben.

    Der BVTE wird mit einem Kernteam starten. Zum Hauptgeschäftsführer wurde Jan Mücke berufen. Der frühere Parlamentarische Staatssekretär ist seit Juli 2014 Geschäftsführer des Deutschen Zigarettenverbandes (DZV). Er lud weitere potenzielle Mitglieder zur Mitarbeit ein: „Wenn sich einzelne Verbände oder Unternehmen anschließen wollen, sind sie herzlich willkommen.“ Dem BVTE können Verbände und Unternehmen – unabhängig von ihrer Größe – beitreten. Unter dem Dach des BVTE wird künftig neben dem Bundesverband Deutscher Tabakpflanzer BDT und dem Verband der Zigarettenpapier verarbeitenden Industrie VZI auch der DZV angesiedelt sein.

    vi

    (DTZ 37/19)