Schlagwort: Zigaretten

  • WHO gegen Dampfen

    NEW YORK // Ein Vorstoß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) soll E-Zigaretten und Tabakerhitzer – insbesondere für junge Menschen – unattraktiv machen.

    Einer der Vorschläge: In Mitgliedstaaten, die E-Zigaretten als Tabakerzeugnis betrachten, sollten diese darauf abzielen, dass mindestens 75 Prozent des Einzelhandelspreises Steuern sind. Derzeit unterliegen E-Zigaretten in Deutschland der Umsatzsteuer, also 19 Prozent. Der Preis für ein Gerät, das im Shop 59,50 Euro kostet, setzt sich also aus dem eigentlichen Preis in Höhe von 50 Euro und einem Steueranteil von 9,50 Euro zusammen. Bei gleicher Spanne läge der Preis nach Vorstellungen der WHO bei mindestens 200 Euro, nämlich 50 Euro für die Hardware und 150 Euro Steueranteil.

    Weitere Vorschläge der WHO: E-Zigaretten sollen Tabakwaren gleichgestellt werden; fruchtige, süße oder andere Geschmacksrichtungen, die Kinder ansprechen könnten, sollen verboten werden. Das geht aus einem Dokument hervor, dass auf „Vapers Guru“ abgerufen werden kann.

    red

    (DTZ 41/19)

  • Geschäft schwächelt

    HAMBURG // Der amerikanische E-Zigaretten-Anbieter Juul hat seine Ziele für das Deutschlandgeschäft zusammengestrichen. Das Unternehmen rechnet nur noch damit, bis zum Ende dieses Jahres in Deutschland rund 100 000 Raucher zu überzeugen.

    Noch im Frühjahr hatte Juul den Plan verfolgt, in diesem Jahr etwa 300 000 deutsche Kunden zu gewinnen. Das sagte Juul-Deutschlandchef Markus Kramer der „LZ“. Kramer: „Es dauert in Deutschland einfach länger, als wir ursprünglich geplant haben.“

    Juul-Artikel sind demnach bislang in rund 13 500 Geschäften in Deutschland erhältlich. „Am Ende des Jahres wollen wir 20 000 Verkaufsstellen angeschlossen haben“, so der Manager. Noch im Mai hatte der damalige Vertriebschef Dominik Hamacher in DTZ angekündigt, das Unternehmen werde Mitte des Jahres 20 000 Distributionsstellen erreichen und bis Ende 2019 50 000, dann unter anderem mit dem Lebensmitteleinzelhandel.

    Juul will dennoch weiter in Deutschland investieren.

    red

    (DTZ 41/19)

  • Branche trifft sich auf InterTabac

    DORTMUND // Die InterTabac war 2019 mit rund 40 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche in den Dortmunder Messehallen der wichtigste Branchentreff. 13 800 Besucher kamen – Rekord.

    Rund 42 Prozent der Besucher reisten aus dem Ausland an, etwa aus den USA, China, Chile und Südafrika. Zudem war das europäische Ausland mit Spanien, Italien, Frankreich, den Niederlanden und der Türkei stark vertreten.

    Klassische Einzelhandel
    „Bei den deutschen Teilnehmern war der klassische Einzelhandel besonders stark vertreten. Das Interesse an neuen Themen und Trends sowie dem persönlichen Austausch war dabei wie immer groß. Kein Wunder, denn nur auf der InterTabac haben die Händler die Möglichkeit, Produkte in dieser Breite und Tiefe kennenzulernen, auszuprobieren und alte wie neue Kontakte zu pflegen“, erklärt Messe-Hauptgeschäftsführerin Sabine Loos.

    Thomas Schäfer, Geschäftsführer des Handelsverbands Nordrhein-Westfalen, zieht für den Handel Bilanz: „Jahr für Jahr baut die InterTabac ihren Ruf als Weltleitmesse der Tabakbranche und als Treffpunkt der Tabakfamilie aus, so auch in diesem Jahr.“ Der Handel müsse sich in der Zukunft zahlreichen Herausforderungen stellen. „Deshalb ist der kompakte Überblick über alle Angebots- und Nebensegmente, wie ihn die InterTabac in Dortmund bietet, unglaublich wichtig und hilfreich für die Händler in der heutigen Zeit.“


    Pfeifen und Zigarren

    Freunde der klassischen Tabakwaren sowie der Pfeifen und Zigarren kamen voll auf ihre Kosten. In den Hallen 4 bis 7 stellten die Aussteller unter anderem zusatzfreie Zigaretten, hochwertig designte Pfeifen und interessante, hochklassige Produkte kleiner Zigarren-Manufakturen vor.

    Die Zufriedenheit des Tabakwareneinzelhandels mit der InterTabac 2019 unterstreicht Steffen Kahnt, Mitglied der Geschäftsführung des Bundesverbandes des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE): „Einmal mehr hat die InterTabac dem Einzelhandel einen Überblick über alle Segmente der nationalen und internationalen Tabakwelt gegeben. Vor allem für den Tabakwaren-Fachhandel bleibt sie eine unverzichtbare Dialog-, Informations- und Orderplattform.“

    Segment der Next Generation Products
    Wieder gab es großes Interesse an den Waren aus dem Segment der Next Generation Products (NGP), die in diesem Jahr die gesamte Westfalenhalle sowie die Hallen 1 und 2 füllten. Die Fachbesucher ließen sich die neueste Hardware bei E-Zigaretten zeigen, testeten Innovationen aus dem Vape-Bereich und probierten rauchfreie Produkte wie Kautabak. „Der NGP-Bereich zeigt nach wie vor eine positive Entwicklung, und das konnte man auch an der diesjährigen InterTabac ablesen“, sagt Sabine Loos.

    Neu war das vielseitige Veranstaltungsprogramm: „Dank des Rahmenprogramms ist die InterTabac nun weit mehr als eine wichtige Ordermesse. Sie setzt neue Maßstäbe“, erläutert Loos.


    red

    (DTZ 40/19)

  • Juul: Handel darf weiter abverkaufen

    MAINZ // Derzeit bekommt Juul Labs große Schwierigkeiten. Nachdem Juul auf der InterTabac zwei Einstweilige Verfügungen des Landgerichts Düsseldorf erhalten hatte, darf das Unternehmen in Deutschland seine Pods vorläufig nicht mehr vertreiben. Doch der Handel darf ‧die Produkte weiter abverkaufen. Das betonte Pressesprecher Tobias Gerlach gegenüber DTZ.

    Der E-Zigarettenhersteller hatte vor kurzem seine Führung am Stammsitz in San Francisco ausgetauscht und jegliche Werbung für seine Produkte gestoppt, berichten US-Medien. Demnach ist CEO Kevin Burns zurückgetreten. Er wird von K.  C. Crosthwaite von Altria abgelöst. Gegen das Start-up laufe eine strafrechtliche Untersuchung der US-Staatsanwaltschaft in Kalifornien, berichtete das „Wall Street Journal“.

    Im Zusammenhang mit den Todesfällen in den USA hatte Gavin Newsom, Gouverneur von Kalifornien, eine 20-Millionen-Dollar-Aufklärungskampagne zur E-Zigarette angekündigt. Darüber hinaus wolle er über Warnhinweise auf Produkten und höhere Abgaben nachdenken.

    Demgegenüber hat Massachusetts als erster US-Bundesstaat bereits Fakten geschaffen. Gouverneur Charlie Baker hat ein Verkaufsverbot bis 25. Januar verhängt.

    red
    (DTZ 40/19)

  • „Messe ist stark im Wandel“

    DORTMUND // Relativ wenig los war auch bei den wenigen Ladenbauern, die auf der Messe vertreten waren. Die Firma OKE brachte den letztjährig vorgestellten Liquid-Tisch jetzt modifiziert zur InterTabac.

    Der Aussteller präsentierte zudem eine praktische Probierstation für die Theke, die nur wenig Platz einnimmt. Das Modul ist in zwei Größen erhältlich – für zehn oder für 20 Liquid-Sticks. „Das Thekenmodell fordert vom Personal weniger Aufmerksamkeit, da es sich im Sichtfeld befindet. Displays können darauf gestellt werden, so dass unser Produkt wirklich äußerst wenig Platz beansprucht“, erklärte OKE-Geschäftsführer Manfred Leitzke.


    Probierstation für Liquids

    Auch für großflächige E-Zigaretten-Shops brachte OKE passende Wandregale oder Tische mit. „Wir haben beispielsweise eine Probier-Bar als Wand-Board, die man auf bis zu zehn Meter erweitern kann. Damit ist der Fachhandel in der Lage, E-Zigaretten professionell zu verkaufen.“ Eine Wandlösung für die „Hardware“ der E-Zigarette hatte das Swisttaler Unternehmen ebenfalls im Gepäck. „Die Schränke sind mit den gängigen Liquid-Systemen kompatibel“, sagte Leitzke.

    Für die Probierstationen liefert OKE sowohl den Diebstahlschutz, die Liquid-Sticks als auch Einweg-Mundstücke. „Damit ist es jetzt für den Fachhändler einfacher. Früher nutzen ihre Kunden beim Probiern die unterschiedlichsten Mundstücke und beschwerten sich häufig, dass dabei das Liquid auslief und alles verklebt war. Das kann mit diesen Köpfen nicht passieren“, so Leitzke.

    Sowohl Manfred als auch Norbert Leitzke, beide Geschäftsführer, die seit vielen Jahren Aussteller auf der InterTabac sind, waren sich einig: „Die Messe ist stark im Wandel. Es kommen weniger Einzelhändler vorbei. Sie bestellen über andere Plattformen.“

    kh

    (DTZ 40/19)

  • Streit eskaliert – Dampfer verunsichert

    DORTMUND // Noch ist der Anteil der E-Zigarette am deutschen Tabakmarkt gering. Jan Mücke, Geschäftsführer des Deutschen Zigarettenverbandes (DZV), bezifferte ihn anlässlich der InterTabac 2019 mit knapp 670 Millionen Euro fürs laufende Jahr – das ist ein Marktanteil von etwa 2,5 Prozent. Aber: Die Branche legt deutlich zu. Das zeigte sich auch auf der Leitmesse.

    Der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) ist übrigens etwas vorsichtiger in seiner Schätzung: Er geht von einem Umsatz zwischen 570 und 650 Millionen Euro für 2019 aus – ein Plus von rund 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Bündnis für Tabakfreien Genuss dagegen rechnet zwar ebenfalls mit einem Plus von 25 Prozent, geht aber dabei wie der DZV von einem Jahresumsatz von 670 Millionen Euro aus.


    Neue Aromen, differenzierte Nikotinstärken und neue Hardware

    Neue Aromen, differenziertere Nikotinstärken und zum Teil auch neue Hardware wie Ultraschall-Dampfgeräte sollen dafür sorgen, dass die Branche weiter zügig wächst. Wichtigstes Argument: Die Gesundheit der Raucher, die nur durch den Umstieg aufs Dampfen geschützt werden könne – die gleiche Zielrichtung, die auch Philip Morris mit seinem Tabakerhitzer Iqos verfolgt.

    Was jedoch die Gemüter auf der diesjährigen InterTabac am meisten erhitzte, war die Auseinandersetzung zwischen Niko Liquids und Juul. Dabei hatte Niko Liquids zwei Beschlüsse des Landgerichts Düsseldorf erwirkt. Damit wurde Juul einerseits untersagt, Liquid-Kartuschen zu vertreiben, deren Nikotingehalt von dem auf der Verpackung angegebenen abweicht; Niko Liquids hatte nach eigenen Angaben in eigenen Messungen teils erheblich nach unten abweichende Nikotinmengen festgestellt. Zum zweiten geht es um ein fehlendes Recycling-Symbol auf den Verpackungen der Geräte.

    Juul und Niko Liquids argumentieren
    Auf Anfrage erklärte Juul, das Unternehmen sei in den vergangenen sechs Wochen von einem deutschen Wettbewerber mit rechtlichen Schritten angegangen worden. Diese stünden offensichtlich im Zusammenhang mit Verkaufsplänen des entsprechenden Unternehmens an Juul. Juul halte diese Drohungen für unangebracht und unverhältnismäßig und werde den Forderungen nicht nachgeben.

    Juul weiter: Das beanstandete Recycling-Symbol auf den Verpackungen und Produkten von Juul habe keinen Einfluss auf die Qualität des Produkts oder die Verwendung durch den Verbraucher. Juul wollte diese Entscheidung unverzüglich anfechten: „Wir sind davon überzeugt, dass unsere Produkte in Deutschland sowohl mit der deutschen als auch mit der EU-Gesetzgebung in Einklang stehen.“

    Dagegen erklärte Stephan Endler von Niko Liquids, er bedauere sehr, dass die junge Branche mit all ihren Chancen durch das Verhalten einzelner einen solchen Rückschlag erhalte. Endler weiter: „Ich plädiere für einheitliche Qualitäts- und Sicherheitsstandards, die jeder verbindlich einzuhalten hat.“

    Die öffentliche Auseinandersetzung trifft die Branche – nach den Schreckensmeldungen aus den USA – zur Unzeit. Fest steht, dass gerade in sozialen Medien viel Halb- oder Unwahrheiten zu dem Fall kommuniziert werden. Das dürfte die Konsumenten weiter verunsichern. Die Umsatzprognosen werden somit Makulatur.

    max

    (DTZ 40/19)

  • Wird die Zigarette allmählich zum Auslaufmodell?

    DORTMUND // Zigaretten? Spielten auf der diesjährigen InterTabac vordergründig keine Hauptrolle. Am Stand von Philip Morris etwa waren Marlboros gar nicht mehr zu sehen.

    Eine Begründung lieferte Patrick Engels, Vorsitzender des Verbands der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR). Er sagte, das Rückverfolgungssystem Track & Trace für Tabak, welches den illegalen Zigarettenhandel eindämmen soll, mache für deutsche mittelständische Tabakproduzenten den Export in Teilen unmöglich. Und so, scheint es, konzentriert sich die Branche auf Klassiker des Rauchgenusses wie Pfeife und Zigarre oder legt den Fokus auf Next Generation Products, allen voran die E-Zigarette.

    Doch ganz so ist es nicht. Zwar blieb die große Innovation bei Zigaretten aus. Ein paar zusätzliche Großpackungen, etwa von Pall Mall, einige neue Produkte ohne Zusatzstoffe und die Markteinführungen von „King“ und „Corset“ von Hauser – im Wesentlichen war es das.


    Verkaufszahlen für Deutschland

    Trotzdem: Die Verkaufszahlen für Deutschland sehen besser aus, als es angesichts immer neuer Regulierungen zu erwarten war. So verkaufte die Branche im ersten Halbjahr 2019 knapp 37,8 Milliarden Stück, im Vergleichszeitraum 2018 waren es 37,3 Milliarden Zigaretten. Die Tabaksteuereinnahmen entwickelten sich ähnlich: Nach fast 5,2 Milliarden Euro in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres waren es 2019 gut 5,4 Milliarden Euro. Allerdings kamen dabei Vorzieheffekte zum Tragen: Die Hersteller produzierten vor der Umstellung auf Track & Trace mehr Ware, um Anlaufprobleme des neuen Systems abfedern zu können. Insgesamt jedoch zeigt sich der Markt recht robust.

    Nicht versteuerte Zigaretten
    Probleme bereitet der Branche weiter der hohe Anteil nicht in Deutschland versteuerter Zigaretten, also illegaler Waren, Schmuggelzigaretten und legal aus dem Ausland eingeführter Produkte. Der Anteil liegt bei bundesweit 17,8 Prozent. Das ist zwar deutlich weniger als in den Vorquartalen (18,4 und 18,6 Prozent), aber immer noch ein hoher Wert. Erfreulich: Der Anteil nicht in Deutschland versteuerter Zigaretten geht im Osten zurück: Zuletzt waren es dort 35,5 Prozent (Vorquartale: 37,9 und 39,5 Prozent). Dennoch: In Bundesländern wie Berlin entgehen dem Fiskus Tabaksteuereinnahmen bei fast jeder zweiten dort konsumierten Zigarette (44,3 Prozent). Zum Vergleich: In Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Niedersachsen kommt die Entsorgungsstudie von Ipsos auf eine Quote von gerade 8,9 Prozent.

    Bleibt die Frage, ob die Abkehr vom Tabak für die Hersteller wirklich keine wirtschaftliche Bedrohung, sondern eine Chance ist, wie der Deutsche Zigarettenverband (DZV) meint. Kritiker dagegen setzen weiter darauf, dass Rauchen Genuss sei – auch bei Zigaretten.

    max

    (DTZ 40/19)

  • Appell an den E-Zigaretten-Handel

    HAMBURG // Weiter verunsichern Medienberichte aus den USA Händler und Konsumenten. DTZ fragte bei Dustin Dahlmann, Vorsitzender im Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG), nach.

    Welche aktuellen Informationen aus den USA liegen Ihnen vor?
    Dustin Dahlmann: Die Gesundheitsbehörden der betroffenen US-Bundesstaaten haben eine Vielzahl der Fälle ausgewertet. Über 90 Prozent der Betroffenen haben zugegeben, illegales THC-Öl verwendet zu haben. Das Ganze hat also überhaupt nichts mit der regulären E-Zigarette zu tun. Schon gar nicht mit den in der EU regulierten Geräten und Liquids.

    Viele E-Zigarettenhändler in Deutschland fühlen sich von der Entwicklung überrollt. Was empfehlen Sie verunsicherten Händlern?
    Dahlmann: Die Verunsicherung ist nachzuvollziehen, da eine Vielzahl der Medien hierzulande sensationsorientierte Schlagzeilen produziert hat, die nichts mit der Realität zu tun haben. In der EU sind E-Zigaretten klar reguliert. Wir fordern, die Öffentlichkeit über die Fakten wahrheitsgemäß aufzuklären.

    Wie kann das gehen?
    Dahlmann: Es gibt hilfreiche Dokumente für den Handel, etwa eine Sammlung vernünftiger Experteneinschätzungen, die das BfTG veröffentlicht hat, und gutes Infomaterial von Seiten des Aktionsbündnisses Dampfen unter [link|http://www.ezigarettensindnichtschuld.de.]ezigarettensindnichtschuld.de [/link]. Jeder Händler, der Fragen hat, kann sich direkt an das BfTG wenden, per Mail info@bftg.org [link|mailto:info@bftg.org ] info@bftg.org [/link]oder per Telefon 030 - 209 240 80.


    Welchen Nutzen kann die E-Branche aus der Situation ziehen?

    Dahlmann: Sehr wichtig ist, dass die Branche zusammensteht und die aktiven Verbände in ihrer Arbeit unterstützt. Eine umfassende Aufklärung der Öffentlichkeit, etwa durch groß angelegte Kampagnen, ist der wichtigste Schritt, um solchen geschäftsschädigenden Entwicklungen entgegen zu treten. Mein Appell: Kommt in die Verbände und unterstützt unsere Arbeit – wir müssen für die E-Zigarette kämpfen!

    schu

    (DTZ 40/19)

  • Streit zwischen E-Zigaretten-Herstellern eskaliert

    DORTMUND // Aufregung im Rahmen der InterTabac in Dortmund: Nachdem Jan Mücke, Geschäftsführer des neuen Bundesverbandes der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE), auf der jährlichen Pressekonferenz über eine gerichtliche Auseinandersetzung zwischen einem Mitgliedsunternehmen und einem weiteren Anbieter von E-Zigaretten berichtet hatte, konnte DTZ die beteiligten Firmen identifizieren.

    Es geht um Niko Liquids aus Essen und Juul Deutschland mit Sitz in Hamburg. Bis zum Redaktionsschluss hatte Niko Liquids zwei Beschlüsse des Landgerichts Düsseldorf zu erwirken, die DTZ vorliegen. Damit wird Juul einerseits untersagt, Liquid-Kartuschen zu vertreiben, deren Nikotingehalt von dem auf der Verpackung angegebenen abweicht; Niko Liquids hatte in eigenen Messungen teils erheblich nach unten abweichende Nikotinmengen festgestellt. Zum zweiten geht es um ein fehlendes Recycling-Symbol auf den Verpackungen der Geräte.

    Auf Anfrage erklärte Juul, das Unternehmen sei in den vergangenen sechs Wochen von einem deutschen Wettbewerber mit rechtlichen Schritten angegangen worden. Diese stünden offensichtlich im Zusammenhang mit Verkaufsplänen des entsprechenden Unternehmens an Juul. Juul halte diese Drohungen für unangebracht und unverhältnismäßig und werde den Forderungen nicht nachgeben.

    Zur Entscheidung des Landgerichts Düsseldorf teilte Juul mit, man sei in diesem Verfahren nicht zuvor angehört worden. Die vorläufige Entscheidung richte sich gegen die vermeintlich nicht richtige Platzierung des Recycling-Symbols auf den Verpackungen und Produkten von Juul. Dies habe keinen Einfluss auf die Qualität des Produkts oder die Verwendung durch den Verbraucher. Juul werde diese Entscheidung unverzüglich anfechten: "Wir sind davon überzeugt, dass unsere Produkte in Deutschland sowohl mit der deutschen als auch mit der EU- Gesetzgebung in Einklang stehen."
    Nach DTZ-Informationen wollte Niko Liquids seine gerichtlichen Ansprüche noch auf der InterTabac mit Hilfe eines Gerichtsvollziehers durchsetzen.

    „Ich bedauere sehr, dass unsere junge Branche mit all ihren Chancen durch das Verhalten einzelner einen solchen Rückschlag erhält. Ich plädiere für einheitliche Qualitäts- und Sicherheitsstandards, die jeder verbindlich einzuhalten hat“, erklärte Stephan Endler von Niko Liquids.

    Kommentar der Redaktion:
    Wie schade, dass die Unternehmen es nicht geschafft haben, ihren Streit außergerichtlich beizulegen. Verständlich sind beide Seiten: das Unternehmen Juul, das mit viel Engagement und hohem Tempo einen neuen Markt erschließen möchte und dabei oft aggressiv vorgeht, und Niko Liquids, das darauf besteht, dass der neue Konkurrent alle Regeln einhält, die für alle Wettbewerber gelten.
    Schaden könnte dieser Streit der noch jungen und eigentlich stark wachsenden Kategorie E-Zigarette. Denn die Kunden dürften sich gerade angesichts der – für sie undurchsichtigen – Vorgänge in den USA weiter verunsichern lassen. Hoffen wir, dass der Schaden für den Markt überschaubar bleibt.

    red

    DTZ 39/19

  • Hansestadt prescht vor

    HAMBURG // Die Hansestadt Hamburg könnte einen Vorstoß in Sachen Werbeverbot für Zigaretten und E-Zigaretten umsetzen. Das geht aus einem Antragsentwurf der Fraktionen von Grünen und SPD für die Hamburgische Bürgerschaft hervor, der DTZ vorliegt.

    In dem Papier stellen die Verfasser auf die Verpflichtung Deutschlands gegenüber der Weltgesundheitsorganisation WHO ab, bis 2010 ein „umfassendes Verbot aller Formen von Tabakwerbung“ zu erlassen.

    Weiter heißt es, Kinder und Jugendliche würden durch E-Zigaretten ans Rauchen herangeführt. Deshalb sei ein entsprechendes Werbeverbot unumgänglich.

    Laut dem Papier bestehen derzeit Verträge zur Außenwerbung mit der Deutsche Städte Medien GmbH sowie der Wall GmbH (früher: JCDecaux Deutschland). Diese Verträge laufen demzufolge seit 1. Januar 2009 und laufen zum 31. Dezember 2023 aus. In den Jahren 2021 und 2022 werde voraussichtlich über das Konzept für die Neuausschreibung beraten.

    Die Autoren des Antrags fordern, der Senat solle dabei Werbeinhalte für Zigaretten und E-Zigaretten in Hamburg ausschließen. Außerdem solle er sich „auf Bundesebene für die Umsetzung eines umfassenden Werbeverbots für Zigaretten und E-Zigaretten“ einsetzen.

    red

    (DTZ 39/19)