Schlagwort: Lockdown

  • Handel: Mehr Hilfen notwendig

    MAINZ // DTZ hat Branchenvertreter gefragt, wie sie das Jahr 2021 sehen und wie ihre Erwartungen sind. In den folgenden Ausgaben drucken wir die Statements ab. In Folge 3: Steffen Kahnt, Geschäftsführer beim Handelsverband Tabak (BTWE).

    Zweiter Lockdown
    Der zweite Lockdown stellt den Einzelhandel mit Fokus Tabakwaren und E-Zigaretten erneut auf eine harte Probe. Die Zwangsschließungen sind eine schwere Hypothek für die Handelsunternehmer, die je nach Bundesland, Standort und Sortiment ganz unterschiedlich davon betroffen sind.

    Handel nicht allein lassen
    Die Einzelhandelsorganisation hat im Bund und in den Ländern bis zuletzt dafür gekämpft, dass Einzelhandelsgeschäfte nicht erneut geschlossen werden müssen. Bundesregierung und Länderregierungen dürfen die Händler jetzt nicht allein lassen. Die bisher vorgesehenen Gelder reichen bei weitem nicht aus, um eine Pleitewelle in den Innenstädten zu verhindern. Sonst so attraktive Geschäftslagen wie Bahnhöfe, Flughäfen oder Einkaufszentren sind zudem seit Beginn der Pandemie besonders benachteiligt und die staatlichen Hilfen bei weitem nicht ausreichend.

    Die Pandemie kostet Bund und Länder sehr viel Geld. Umso wichtiger ist es, dass auch die nächste Bundesregierung nach der Wahl in diesem Jahr bei einer Tabaksteuererhöhung verantwortungsbewusst agiert. Zwei Prämissen sind aber klar: Mehrstufige marktschonende kleine Schritte haben sich grundsätzlich bewährt. Und: Wenn die Besteuerung von E-Zigaretten kommt, muss sie europäisch angepackt werden.

    BTWE lehnt Verbot ab
    Der BTWE hat sich mit Stellungnahmen und im Rahmen des Anhörungsverfahrens zum Tabakwerbeverbot dafür eingesetzt, dass legale Produkte legal beworben werden dürfen. Werbeverbote für Tabakprodukte lehnt der BTWE grundsätzlich ab. Nicht zuletzt das geplante Werbeverbot für Verdampfer und Erhitzer ist gesundheitspolitisch ein Treppenwitz! Wichtiger BTWE-Erfolg: Das Recht des Fachhandels, für seine Produkte im Geschäft und im Schaufenster zu werben, wird nicht angegriffen. Der BTWE ist gespannt, wie der Fachhandel in Zukunft vom neuen Marketingmix der Hersteller profitieren wird.

    Klassische Sortimente
    Der Handel verdient immer noch 95 Prozent seines Geldes vor allem mit klassischen Sortimenten. Zigaretten, Rauchtabak, Pfeifentabak, Zigarren, Zigarillos, Pfeifen und Raucherbedarfsartikel sind die Stars in unseren Geschäften. Diese Stars haben jedes Jahr mit jeder Menge Innovationen ihren großen Auftritt beim Messe-Highlight InterTabac. Aber auch wir Menschen brauchen das Dortmunder Kraftzentrum, denn Geschäfte werden zwischen Menschen gemacht. Und der persönliche Kontakt ist durch nichts zu ersetzen. Die InterTabac ist deshalb auch 2021 ein Pflichttermin für alle, die erfolgreich sein wollen. Tragen Sie sich den 16. bis 18. September 2021 fest in den Kalender ein.

    Für Klarheit sorgen
    Wie wichtig der Dialog zwischen den Wirtschaftsstufen ist, haben die letzten Wochen und Monate gezeigt. Zuletzt griffen lokale Ordnungsbehörden Handelsunternehmer an, die die neuartigen Nicotine Pouches / OND vermarkten. Hier müssen Politik und Gerichte endlich für Klarheit sorgen. Es kann nicht sein, dass der Händler am Ende der Dumme ist. Auch das seit dem Mai 2020 geltende Rückverfolgungssystem lief lange nicht ganz rund. Wir hoffen, dass die letzten Signale von den IT-Experten im Handel endlich Besserung bringen.

    Neue Produkte von großer Bedeutung
    Für den Tabakwaren-Fachhandel sind Innovationen und neue Produkte sowohl bei den klassischen Tabakwaren als auch bei neuen Produkten von großer Bedeutung. Neuigkeiten wecken die Neugier des Kunden und damit seine Bereitschaft, im Tabakwaren-Fachgeschäft einzukaufen. Sicher sind die Corona-Krise und das Tabakwerbeverbot Herausforderungen, der sich Industrie und Handel stellen müssen. Der BTWE ist jedoch auch für die Zukunft zuversichtlich, dass die Tabakfamilie Wege finden wird, um die große Vielfalt unserer Genussmittel zu erhalten und weitere innovative Produkte im Markt einzuführen.


    Steffen Kahnt

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    schön, dass Sie sich auch diesen ersten Newsletter im neuen Jahr anschauen. Das DTZ-Team wünscht Ihnen ein glückliches, gesundes und erfolgreiches 2021. Möge es besser werden als 2020.

    Dafür allerdings stehen die Zeichen nicht allzu gut. Die verschärfte Verlängerung des harten Lockdowns ist beschlossene Sache – begründet auf einer Stellungnahme der Leopoldina (als Reaktion haben zwei renommierte Wissenschaftler die Akademie in offenen Briefen scharf kritisiert, die Rede ist unter anderem von „mit meinem Gewissen nicht vereinbaren“), auf den Ratschlägen eines sechsköpfigen Gremiums (ein Epidemiologe war meines Wissens nicht dabei) und auf der Basis von Zahlen des Robert-Koch-Instituts, das nach eigenem Bekunden vor dem 17. Januar keine aussagekräftigen Daten liefern kann. Oh, natürlich sprechen wir über in bestimmten Bevölkerungsgruppen gravierende Sterbezahlen. Wir sprechen aber auch über rund vier Milliarden Euro wöchentlich, die der Lockdown kostet. Und wir sprechen über eine Firmenlandschaft, die zunehmend aus sogenannten Zombies besteht, aus Unternehmen also, die nur mit Hilfe staatlicher Gelder überleben. Das böse Erwachen wird kommen, wenn diese Zahlungen eingestellt werden.

    Corona-Quiz
    An dieser Stelle – wir alle sind ja seit zehn Monaten betroffen – möchte ich Sie zu einem kleinen Corona-Quiz einladen:

    1) Wie viele Beatmungsgeräte hat die Bundesregierung nach der ersten Bestellung über 10.000 Stück bei Drägerwerk in Lübeck nachgeordert?

    2) Nachdem spätestens im Sommer „Experten“ jeder Couleur über die drohende zweite Welle schwadroniert haben – um wie viel Prozent wurde die Kapazität der Intensivbetten aufgebaut?

    3) Wie viele neue Krankenhäuser wurden errichtet?

    4) Wie hoch muss die Auslastung deutscher Intensivstationen sein, damit diese schwarze Zahlen schreiben? Zu welchem Grad sind die deutschen Intensivbetten seit Jahren durchschnittlich ausgelastet?

    Wirtschaftliche Entwicklung
    Während Sie über den Lösungen brüten, lassen Sie uns noch einen Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung werfen. Da kein Bürger ahnen kann, mit welchen Maßnahmen wir bis zur Bundestagswahl im September noch rechnen müssen, tappen auch die Ökonomen weitgehend im Dunklen. Für Deutschlands Konjunktur im Jahr 2021 reichen die Prognosen von 2,8 Prozent (OECD) bis zu 4,9 Prozent (RWI). Dabei haben alle Institute den harten Lockdown bis Ende Januar bereits berücksichtigt – und ihre Vorhersagen teils deutlich nach unten korrigiert. Die Zahlen sehen denn auch etwas besser aus als sie sind, denn das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) wird auf Basis des Vorjahres berechnet – und 2020 war ein besonders schwaches Jahr. Wie es tatsächlich aussehen wird?

    Drastische Berichte
    Ich bin nicht sehr optimistisch, denn die aktuelle Corona-Lage führt zu teils – gelinde gesagt – erratischen Maßnahmen. Wir wissen längst, dass die Toten zu etwa 80 Prozent in der Altersgruppe 80+ zu beklagen sind, die meisten davon in Alten- und Pflegeheimen, denen – nicht zuletzt aufgrund von Quarantäne-Anordnungen – das Personal fehlt. Drastische Berichte in lokalen Medien haben das belegt. Auch Kanzlerin und Länderchefs haben das erkannt und fordern unter Punkt 6 des neuen Maßnahmenkatalogs, es müsse in diesen Einrichtungen verpflichtend mehrfach pro Woche getestet werden. Allerdings, so heißt es in dem Papier weiter: „Vielfach fehlen in den Einrichtungen die personellen Kapazitäten, solche Schnelltests vor Ort durchzuführen.“

    Neue Regeln
    Aber Merkel und Co. haben eine Lösung parat: „Die Einrichtungen sind in der Verantwortung, eine umfassende Umsetzung der Testanordnung sicherzustellen.“ Im Klartext: Die Heim-Manager wissen jetzt schon nicht, wie sie es schaffen sollen, möchten sich doch aber gefälligst selbst darum kümmern. Mir gefällt auch Punkt 2 gut, in dem klar gemacht wird, dass „private Zusammenkünfte im Kreis der Angehörigen des eigenen Hausstandes und mit maximal einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person gestattet“ sind. Was für ein Irrsinn! Gemeint ist, dass nur zwei Leute aus verschiedenen Haushalten sich treffen dürfen. Laut Verordnung allerdings dürfen zum Beispiel zwei Leute aus einem Haushalt einen Dritten treffen. Für die beiden ist das in Ordnung, der Dritte jedoch verstößt gegen die Vorschriften. Aber eine ganze Reihe der Punkte auf dieser und Listen der Länder zeigt, dass die Verfasser nicht besonders weit gedacht haben. Ausgangsverbot ab 20 Uhr? Wer soll denn damit geschützt werden? 15-Kilometer-Radius? Wenn ich aus einer dicht besiedelten Gegend zum Joggen in ein einsames Waldstück fahre?

    Im Übrigen zeigen zahlreiche Studien und Korrelationsberechnungen, dass Lockdowns die Verbreitung des Virus nicht stoppen. Auch die WHO hat ja formuliert, dass solche Maßnahmen nur absolute Ultima Ratio sein dürfen. (Lassen Sie mich aber auch darauf hinweisen, dass es eine Reihe von Studien gibt, die Lockdowns als wirksam herausstellen.)

    Auflösung des Quiz‘
    Und nun zur Auflösung unseres kleinen Quiz‘:

    1) Keines – vielmehr nahm der Bund dem Hersteller nur 1557 Geräte ab und stornierte den Rest. Für Drägerwerk kein Verlustgeschäft, denn die Maschinen wurden ins Ausland verkauft, der Bund übernahm Handlings- und Logistikkosten.

    2) Gar nicht – vielmehr sank die Kapazität vierten Quartal um rund 44 Prozent. Der kommunizierte Hauptgrund: Personalmangel. Ein weiterer Grund dürfte der Wegfall der Freihaltepauschale sein…

    3) Keines – stattdessen wurden mindestens 21 geschlossen. Lassen Sie mich beispielhaft das Krankenhaus Ingelheim – weil vor den Toren unseres Redaktionsstandortes Mainz gelegen – herauspicken. Im März 2020 wurde die Klinik zum Corona-Spezialkrankenhaus mit 40 zusätzlichen Intensivbetten ausgebaut. Anfang Dezember war die Einrichtung insolvent und schloss zum Jahresende 2020 ihre Pforten. Laien fragen sich, warum mitten in der „zweiten Welle“ ein spezialisiertes Krankenhaus dicht macht, während manche Großunternehmen wie die Lufthansa mit Milliardenbeträgen gerettet werden.

    4) Nach Aussagen von Krankenhausmanagern sind Intensivstationen quasi die Cash-Cows des Krankenhausbetriebs. Mindestens 80 Prozent der Betten sollten belegt sein, im Durchschnitt sind es 90 Prozent. (Und ja: Mir ist klar, dass das medizinische Personal derzeit besonders belastet ist – meines Erachtens ein gravierender Systemfehler).

    Bleibt zu hoffen, dass unsere Branche die Situation möglichst unbeschadet übersteht – als Ganzes und jeder Einzelne von Ihnen mit Ihrem Unternehmen.

    Ich wünsche Ihnen ein schönes Winterwochenende.

    Herzlich,
    Marc Reisner,

    Chefredakteur DTZ

  • Katastrophe für den Handel

    BERLIN // Wie befürchtet: Jetzt ist er da, der scharfe Lockdown. Für die Einzelhändler mit Fokus Tabakwaren oder E-Zigaretten sieht es nicht gut aus. Schließlich heißt es in der Verordnung aus Berlin: „Der Einzelhandel wird ab dem 16. Dezember bis zum 10. Januar 2021 geschlossen. Der Verkauf von Non-food-Produkten im Lebensmitteleinzelhandel, die nicht dem täglichen Bedarf zuzuordnen sind, kann ebenfalls eingeschränkt werden und darf keinesfalls ausgeweitet werden.“

    Bekannte Ausnahmen
    Dabei gibt es die bereits aus dem März bekannten Ausnahmen wie mit dem Einzelhandel für Lebensmittel, den Wochenmärkten für Lebensmittel, Abhol- und Lieferdiensten, Getränkemärkten, Reformhäusern, Babyfachmärkten, Apotheken, Drogerien, Tankstellen, Kfz-Werkstätten und dem Zeitungsverkauf.

    HDE empört
    Kein Wunder, dass der Handelsverband Deutschland HDE auf die Barrikaden geht. „Der Einzelhandel hat in den vergangenen Monaten mit seinen Hygienekonzepten einen großen Beitrag zur Bekämpfung der Corona-Pandemie geleistet. Wenn jetzt Geschäftsschließungen als notwendig angesehen werden, darf die Bundesregierung die Branche nicht im Regen stehen lassen“, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

    Pleitewelle in den Innenstädten
    Die bisher vorgesehenen Gelder reichten bei weitem nicht aus, um eine Pleitewelle in den Innenstädten zu verhindern. Der betroffene Non-food-Handel werde Verluste von etwa 60 Prozent für den Dezember verbuchen. Im Vorjahresvergleich würden so zwölf Milliarden Euro Umsatz verloren gehen. Der Lockdown treffe knapp 200 000 Handelsunternehmen, 99 Prozent davon seien kleine und mittelständische Firmen. Der Innenstadt-Einzelhandel steht für bis zu 600 000 Beschäftigte, von denen durch den Lockdown bis zu 250 000 Jobs verloren gehen könnten. Den Lockdown könnten viele Firmen ohne Staatshilfen nicht überstehen. Die Überbrückungshilfen reichten nicht aus, um die betroffenen Handelsunternehmen zu retten.

    Fachhandel und Vape-Shops
    Nach gegenwärtigem Stand sind Tabakwarenhandel und Vape-Shops von den Schließungen betroffen, sofern kein Pressesortiment angeboten wird. Wer schließen muss, kann auf die bis Ende Juni 2021 geltende Überbrückungshilfe III hoffen. Antragsberechtigt sind Firmen, Soloselbständige und selbstständige Angehörige der freien Berufe mit einem Jahresumsatz von bis zu 500 Millionen Euro. Ab wann Anträge möglich sind, ist jedoch noch offen.

    Für die von den Schließungs-Entscheidungen vom 13. Dezember erfassten Betriebe werden Zuschüsse zu den Fixkosten gezahlt. Der Handel kann voraussichtlich Förderhöchstbeträge bis zu 500 000 Euro pro Monat erwarten. Dabei sollen Abschlagszahlungen entsprechend der Regelungen der außerordentlichen Wirtschaftshilfen (maximal 50 000 Euro) ermöglicht werden.

    red

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    Kontaktverbote, Reisebeschränkungen, geschlossene Läden – es ist wieder einmal so weit: Wir sind im Lockdown. Dass dieser länger dauern wird, als bis zum 10. Januar, wird schon jetzt immer deutlicher. Was das für bestimmte Branchen – Gastronomie, Events, Handel – bedeutet, darüber machen sich nicht allzu viele Menschen Gedanken, so mein Eindruck.

    Wirtschaftliche Lage Deutschlands
    Die wirtschaftliche Landschaft in Deutschland wird sich erheblich verändern – und das nicht zum Guten. Und wie so oft in Sachen Corona gibt es zu Maßnahmen, Wirkungen und so fort sehr unterschiedliche Meinungen. Manche Politiker und Wissenschaftler befürworten einschneidende Schritte wie eben Lockdowns. Andere weisen darauf hin, dass dieses Einsperren praktisch keine Wirkungen hat und das Virus eher saisonalen Entwicklungen nachvollzieht. Ich bin gespannt, ob es jemals eine Auflösung geben wird.

    Ziel Herdenimmunität
    Übrigens: Auch in Sachen Impfungen bin ich etwas skeptisch. Wirklich riesig ist die Bereitschaft der Deutschen, sich impfen zu lassen, ja nicht. Und wenn wir bis zum Ende des ersten Halbjahres Herdenimmunität (60 Prozent der Bundesbürger immunisiert) erzielen wollten, müssten pro Tag etwa 270.000 Menschen geimpft werden. Und wie sieht es um die Impfbereitschaft aus, wenn es zu einem Zwischenfall kommt? Warum wundert sich der SPD-Gesundheitsapostel Karl Lauterbach öffentlichkeitswirksam über die im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung geringere Impfbereitschaft bei medizinischem Personal? Und warum gibt es keine wirklich sinnvollen Behandlungsempfehlungen für Erkrankte?

    Abgründe schließen
    Über die Feiertage werden wir alle wohl Zeit zum Innehalten haben und uns unsere eigenen Gedanken machen können. Ich bin gespannt, wie wir im kommenden Jahr weitermachen. Schön wäre es, wenn die derzeit klaffenden Abgründe zwischen Maßnahmen-Befürwortern und –Gegnern sich wenigstens ein Stück schließen ließen.

    Ich wünsche Ihnen wunderbare Feiertage und einen guten Start in ein glückliches, gesundes und erfolgreiches Jahr 2021. Uns lesen Sie wieder am 8. Januar.

    Herzlich,
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser!

    Nun ist also die Verlängerung des sogenannten „Lockdown light“ durch – bis 10. Januar des kommenden Jahres bleiben wir zwangsweise zu Hause, und das ist vermutlich auch noch nicht das Ende der Fahnenstange.

    Mittlerweile hören wir immer häufiger Erfolgsmeldungen aus der deutschen Wirtschaft. Unglaublich erfolgreich muss das dritte Quartal verlaufen sein. Da fällt es gar nicht mehr so ins Gewicht, dass die Aussichten für 2021 sich verdüstert haben. Mehr Arbeitslose, eine stockende Erholung, eine gesenkte Prognose für das Wachstum 2021… Und das Statistische Bundesamt meldet, dass der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren im Oktober real 7,3, nominal sogar 10,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zugelegt hat. Ich frage mich, ob Dampfer-Shops und der Tabakwarenfachhandel das so bestätigen können.

    Große Probleme
    Aus der Branche höre ich, dass immer mehr Filialisten große Probleme haben. Das betrifft vor allem den Bahnhofsbuchhandel und Läden in Einkaufszentren, zunehmend aber auch Geschäfte in Einkaufsstraßen. Die Rede ist von Umsatzrückgängen um 50 bis 80 Prozent. Nur das sogenannte Vorkassengeschäft scheint noch zu funktionieren. Die wichtigsten Gründe für die miese Kauflaune: wegen Homeoffice-Arbeiten keine Arbeitswege mit Stopp für Spontankäufe, die mangelnde Bereitschaft, vor Geschäften Schlange zu stehen und ein reduziertes Einkommen als Folge von Kurzarbeit und Umsatzeinbußen.


    Absagen für 2021

    Außerdem werden gerade reihenweise Messen und Events fürs kommende Jahr abgesagt, unter anderem die Nordstil und die Pro Wein. Das sind keine erfreulichen Aussichten. Aber die Impfungen werden uns sicher retten. An den Börsen jedenfalls klettern mit jeder Erfolgsmeldung von AstraZeneca, Pfizer und Co. die Kurse.

    Für uns heißt es in jeder Hinsicht: Durchhalten!

    Ich wünsche Ihnen einen frohen zweiten Advent.

    Herzlich,
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ

  • Faktischer Lockdown für den Einzelhandel

    BERLIN // Nach dem Corona-Gipfel der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidenten am 28. Oktober macht der Handelsverband Deutschland (HDE) deutlich, dass infolge der Beschlüsse zum Herunterfahren des öffentlichen Lebens viele Handelsunternehmen auf die zugesagte staatliche Hilfe angewiesen sind.

    Positiv sei, dass in den Geschäften nun statt ursprünglich geplant einem Kunden pro 25 Quadratmeter, zumindest ein Kunde pro zehn Quadratmeter Verkaufsfläche zugelassen sein soll. Der faktische Lockdown gefährde jedoch viele Einzelhändler in der Innenstadt.

    Hervorragende Hygienekonzepte
    „Die Politik hat zumindest den Vorschlag zur strengen Begrenzung der Kundenzahl noch einmal abgeschwächt. Das ist gut so und wird den Händlern helfen, längere Schlangen vor den Geschäften und in der Folge unnötige Ansteckungsrisiken zu vermeiden“, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Offensichtlich habe der Einzelhandel mit seinen über Monate hervorragend funktionierenden Hygienekonzepten auch die an der Beschlussfassung beteiligten Politiker überzeugen können. „Einkaufen ist auch in der Pandemie sicher, der Einzelhandel ist kein Hotspot“, führt Genth weiter aus.

    Schwierige Lage für den Handel
    Das weitgehende Herunterfahren des öffentlichen Lebens mit Schließungen in der Gastronomie und verschärften Kontaktbeschränkungen bringe allerdings auch die Handelsunternehmen in den Innenstädten in eine schwierige Lage und komme einem faktischen Lockdown gleich. Zwar dürfen die Geschäfte geöffnet bleiben, aber es werden nach Genths Einschätzung voraussichtlich nur wenige Kunden den Weg in die Stadtzentren finden. „Wenn die Geschäfte als einzige geöffnet sind, alle anderen Branchen rundherum schließen müssen und die Menschen zuhause bleiben, dann sind die Händler in einer sehr schwierigen Lage. Die Handelsunternehmen können nur bei entsprechenden Kundenfrequenzen wirtschaftlich arbeiten“, betont Genth.

    Unkomplizierte Hilfen
    Deshalb sei die Branche für die kommenden Wochen mehr denn je auf schnelle und unkomplizierte Hilfen für unverschuldet in Not geratene Geschäfte angewiesen. Genth: „Wir nehmen den Finanzminister beim Wort. Viele innerstädtische Händler sind auf schnelle Ausgleichszahlungen des Staates angewiesen.“ Eigene finanzielle Reserven seien bei vielen schon lange aufgebraucht.“

    Der Mittelstand dürfe in dieser Krise nicht abgehängt werden. „Ansonsten wird sich nach Corona zeigen, dass viele Händler nicht durchhalten können und die Innenstädte veröden“, gibt der HDE-Hauptgeschäftsführer zu bedenken.

    pdh

  • Wieder steht Deutschland still

    BERLIN // Zum zweiten Mal in diesem Jahr geht die Bundesrepublik in den Lockdown – vorerst für vier Wochen. So will das Kabinett um Kanzlerin Angela Merkel zumindest Weihnachten retten. Manchen Branchen wird das nicht helfen.

    Gastronomie und Veranstaltungsbranche
    Die Gastronomie und die Veranstaltungsbranche sind von den neuen Maßnahmen besonders hart betroffen. Kein Wunder, dass die Restaurant-Betreiber angekündigt haben, rechtliche Schritte zu gehen. Begründung: Gerade drei Prozent der positiven Tests werden als Folge von auswärtigen Essen ermittelt.

    Obergrenze in Quadratmeter
    Ob der Handel tatsächlich uneingeschränkt geöffnet bleiben darf, ist aktuell noch nicht abzusehen. Merkel, Spahn, Söder und Co. werden darüber in gut zwei Wochen das nächste Mal beraten. Sind die Zahlen dann nicht auf dem absteigenden Ast, drohen weitere Einschnitte. Vorläufig – und das gilt ab 2. November – dürfen Geschäfte offenbleiben, die Hygieneauflagen beachten, den Zutritt steuern und Warteschlangen vermeiden. Obergrenze: Pro zehn Quadratmeter Verkaufsfläche darf sich nur ein Kunde im Laden aufhalten.

    Entschädigung für Betroffene
    Immerhin, heißt es aus Berlin, würden besonders betroffene Firmen entschädigt. Dabei könnten kleine Betriebe bis zu 75 Prozent ihrer Umsatzausfälle erstattet bekommen, größere Betriebe bis zu 70 Prozent. Vergleichsmaßstab sind die Umsätze des Vorjahresmonats, also zunächst von November 2019. Kleiner Haken: Bereits gewährte Zahlungen wie Überbrückungshilfen oder Kurzarbeitergeld von den Nothilfen abgezogen werden. Es gehe vor allem um Betriebe in der Gastronomie oder im Tourismus.

    Überbrückungshilfen
    Für den Fall eines – wie angedacht – vierwöchigen Lockdowns bezifferte Bundesfinanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz die Kosten auf sieben bis zehn Milliarden Euro. Dies sei auch abhängig davon, welchen Branchen die Nothilfen gewährt würden. Ein dritter Nachtragshaushalt sei jedoch nicht notwendig, vielmehr könnten die Gelder aus dem bereits existierenden Topf für Überbrückungshilfen stammen. Von den dafür vorgesehen 25 Milliarden Euro wurden bislang erst rund zwei Milliarden Euro abgerufen. Der Bund plant, die Überbrückungshilfen, Zuschüsse für kleine und mittlere Firmen, bis Mitte 2021 zu verlängern. Ursprünglich sollten sie zum Jahresende auslaufen.

    Im Einzelnen
    Im Einzelnen stehen auf der Anti-Corona-Agenda:

    [bul]erhebliche Kontaktbeschränkungen auf privater Ebene,
    [bul]De-facto-Verbot privater Reisen,
    [bul]Verbot von Unterhaltungsveranstaltungen, ausgenommen ist der – dann zuschauerfreie – Profisport,
    [bul]Verbot von Freizeit- und Amateursport mit geringen Ausnahmen,
    [bul]Schließen aller Freizeiteinrichtungen wie Konzerthäuser, Theater, Spielhallen, Bordellen, Schwimmbädern, Saunen sowie Fitnessstudios,
    [bul]Schließen aller Gastronomie-Betriebe,
    [bul]Schließen von Kosmetikstudios, Massagepraxen und ähnlichen Dienstleistern,
    [bul]Auflagen für den Handel und
    [bul]Offenhalten von Schulen sowie Kindergärten.

    max

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    die Börse spiegelt die Erwartungen der Marktteilnehmer für die Zukunft wider. Und die können so schlecht nicht sein. Wie anders ist es zu erklären, dass etwa der Dax auf Monatssicht fast zwölf Prozent im Plus liegt?! Der MDax schaffte sogar einen Zuwachs um 14,4 Prozent; auf Jahressicht liegt der Index der zweiten Garde sogar ebenfalls schon wieder im Plus.

    Hoffnung
    Hoffnung macht auch der Ifo-Geschäftsklimaindex, der für Mai von 74,2 auf 79,5 Zähler stieg. Fazit der Wirtschaftsforscher: „Die deutsche Wirtschaft sieht wieder Licht am Ende des Tunnels.“ Ökonomen warnen allerdings davor, zu früh Entwarnung zu geben – eine „zweite Welle“ könnte zu einem sehr schweren Rückschlag führen. Ab dem dritten Quartal dürfte – ohne erneuten Lockdown – das Bruttoinlandsprodukt wieder deutlich anziehen.

    Konsumklima
    Nicht ganz so gut ist die Kauflaune der Deutschen. Das GfK-Konsumklima für Juni liegt bei -18,9 Punkten – zwar klar im negativen Bereich, aber 4,2 Zähler höher als im Monat zuvor. Laut GfK ist der aktuelle Wert aber immer noch der zweitniedrigste je in Deutschland gemessene. Vor allem die Angst vor dem Verlust des eigenen Jobs, verbunden mit Einkommenseinbußen, bremst die Stimmung. Darauf müssten sich Händler und Hersteller weiterhin einstellen, teilte das Marktforschungsunternehmen mit.

    Ich halte es mit den Börsianern und setze auf eine glückliche Zukunft. Lassen Sie uns die Daumen drücken – und bis dahin das Beste aus der aktuellen Situation machen.

    Herzlich,
    Marc Reisner,
    Chefredakteur DTZ

  • Digitale Tagespresse legt zu

    BERLIN // Noch weitgehend unbeeinflusst vom Shutdown durch die Corona-Situation ist zu Jahresbeginn 2020 die Entwicklung der Gesamtverkäufe von Zeitungen und Zeitschriften am deutschen Pressemarkt: Von den ersten 14 Kalenderwochen 2020, für die die Verbreitungs- und Verkaufszahlen im Quartalsdurchschnitt erhoben wurden, war der Pressevertrieb erst in den letzten drei Wochen vom Lockdown betroffen. Die Verkäufe elektronischer Ausgaben von Presseerzeugnissen verzeichnen wieder starke Anstiege und behaupten sich als zunehmend relevanter Kanal des Pressevertriebs.

    Tageszeitungen
    Die Tageszeitungen einschließlich der Sonntagsausgaben und aktuellen Sonntagszeitungen verkauften im ersten Quartal des laufenden Jahres pro Erscheinungstag durchschnittlich 14,57 Millionen Exemplare. Mit einem Minus von 5,04 Prozent fällt der Rückgang der Verkäufe zum Jahresbeginn 2020 im direkten Jahresvergleich (1/2019: 15,34 Millionen verkaufte Exemplare – ein Minus von 4,75 Prozent) etwas stärker aus. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass zwei Zeitungen („Berliner Zeitung“ und „Berliner Kurier“) dieses Mal nicht an der Auflagenerhebung teilnahmen. Im vierten Quartal 2019 erzielten diese Titel eine verkaufte Auflage von zusammen 0,15 Millionen Exemplaren.

    Die Verkäufe digitaler Ausgaben der Tagespresse legen kräftig zu: Ihr Absatz steigt im ersten Quartal 2020 auf 1,65 Millionen täglich verkaufte ePaper-Exemplare und liegt damit um 13,84 Prozent über dem Vorjahresergebnis (1/2019: 1,45 Millionen ePaper-Verkäufe – ein Plus von 12,58 Prozent gegenüber 1/2018).

    Auch die Verkäufe des Marktführers „Bild“ schrumpfen weiter ungebremst: Diesmal verlor der Boulevard-Gigant 9,1 Prozent seiner Abonnenten und Einzelkäufer, bei gleich bleibender Entwicklung könnte 2021 oder 2022 die Millionen-Marke unterschritten werden. Dies meldete das Online-Portal Meedia. Relativ glimpflich davon gekommen sind die anderen vier Titel: „Süddeutsche Zeitung“, „Frankfurter Allgemeine“, „Handelsblatt“ und „taz“ büßten laut Meedia 2,0 bis 2,9 Prozent ein.

    Wochenzeitungen
    Die Wochenzeitungen müssen zum Jahresbeginn 2020 im direkten Vergleich zum Vorjahr mit insgesamt 1,63 Millionen im Quartalsdurschnitt pro Ausgabe verkauften Exemplaren ein Auflagenminus von 3,39 Prozent hinnehmen (1/2019: rund 1,68 Millionen verkaufte Stücke). Der Absatz von ePaper-Ausgaben der Wochenzeitungen ist hingegen mit einer erhöhten Wachstumsrate weiter angestiegen und liegt aktuell bei rund 0,18 Millionen Exemplaren (1/2019: 0,14 Millionen verkaufte Stücke – ein Plus von 24,82).

    Bei den Wochen- und Sonntagszeitungen sticht „Die Zeit“ heraus: Um 1,2 Prozent steigerte sie sich gegenüber dem Vorjahr – auf nun 408 842 Abos und Einzelverkäufe.

    Die größten Verluste verzeichnet hingegen die „Bild am Sonntag“, bei der es um 10,7 Prozent nach unten ging. Ebenfalls klar im Minus: die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“, die mit 5,4 Prozent wieder deutlicher hinter den Konkurrenten „Welt am Sonntag“ zurück fällt. Dort gab es mit 2,8 Prozent ein verhältnismäßig kleines Minus.

    Publikumszeitschriften
    Im ersten Quartal 2020 liegt die verkaufte Auflage der Publikumspresse mit 64,19 Millionen Exemplaren um 22,68 Prozent unter dem Vorjahresergebnis (1/2019: 83,02 Millionen Stück). Hintergrund dieses starken Rückgangs ist aber vor allem die vertriebliche Neuausrichtung der ADAC-Mitgliederzeitschrift „Motorwelt“, die im vierten Quartal 2019 noch mit zuletzt 13,56 Millionen Exemplaren bei den Mitgliederstücken (davon 0,31 Millionen ePaper) zum Gesamtverkauf der Publikumspresse beitrug.

    Die Programmzeitschriften „TV 14“, „TV Digital“, „TV Direkt“ und „Hörzu“ führen weiterhin die Tabelle der erfolgreichsten im Handel erhältlichen deutschen Magazine an.

    kh

  • Jetzt das Virus überstehen

    BERLIN / MAINZ // In Unternehmen und Wohnungen deutschland- und weltweit gibt es derzeit nur ein Thema: das Corona-Virus. DTZ wird über die Krise regelmäßig – und verstärkt auch zeitnah über den Newsletter – berichten und Ihnen neben aktuellen Entwicklungen vor allem die Aspekte aufzeigen, mit denen Sie Ihr geschäftliches Überleben sichern können.

    Keine klare Leitlinien
    Derzeit herrscht immer noch verbreitet Unsicherheit. Weder in der Politik noch in den Unternehmen gibt es aktuell klare Leitlinien, wie mit der Krise und den Folgen umgegangen werden kann. Fest steht: Einerseits muss Deutschland Zeit im Kampf gegen Covid-19 gewinnen, andererseits müssen unter enormem Zeitdruck Weichen gestellt werden.


    Tabuthema Ausgangssperre

    Und das Ende ist noch nicht abzusehen. Immer mehr Experten aus Verwaltung und Politik munkeln hinter vorgehaltener Hand, auch Ausgangssperren seien kein Tabu mehr. Noch – Redaktionsschluss dieser Ausgabe war am 19. März – ist es allerdings nicht so weit.

    Eines der Probleme im Kampf gegen Corona: Die Seuche verbreitet sich schleichend, unsichtbar, spürbar erst mit Verzögerung. Dadurch wird sie teils immer noch nicht ernst genommen. Dadurch, dass nur ein relativ geringer Teil der Bevölkerung der höchsten Risikokategorie angehört – aus Italien ist bekannt, dass das Durchschnittsalter der Verstorbenen bei 79,5 Jahren liegt, nur 0,8 Prozent hatten keine Vorerkrankungen –, zeigen sich viele jüngere Menschen relativ gelassen.

    Wirtschaftliche Folgen
    Selbst wenn mancher nicht einmal aus zweiter Hand von einem Infizierten weiß – die wirtschaftlichen Folgen sind bereits sehr deutlich zu spüren. Häufig stehen Kunden vor verschlossenen Türen. Viele Fachgeschäfte sind nicht erreichbar. Das soziale Leben ist weitgehend zum Stillstand gekommen. Allerdings bilden sich an Supermarktkassen Warteschlangen, treffen sich bei schönem Wetter Freunde und Bekannte zum Chillen im Freien.

    Ein weiteres Problem: Getestet werden zurzeit vor allem Menschen, die ohnehin Corona-typische Symptome aufweisen und entweder Kontakt mit einem Erkrankten hatten oder sich in einer Hochrisikoregion aufgehalten haben. Zielführender wäre es, potenziell Infizierte auf möglichst breiter Basis zu kontrollieren, die sonst unerkannt tagelang das Virus weiterverbreiten.

    Lockdown und die Folgen
    Nun wird es darauf ankommen, ob die Spitze des „Infizierten-Berges“ abgeflacht und nach hinten verschoben werden kann. Je schneller sich Erfolge einstellen, desto eher besteht die Chance, dass die strengen Regeln wieder gelockert werden. Und dann kommt es darauf an, den Konsum möglichst rasch wieder in Gang zu bringen. Dauern die Maßnahmen zum Eindämmen des Virus nicht allzu lange, dann könnte es eine starke und rasche Erholung geben. Bei einem allzu langen Stillstand – über drei oder vier Monate – sind die ökonomischen Entwicklungen nicht abzuschätzen.

    Eine gute Nachricht ist es, dass die Bundesregierung schnell erkannt hat, dass sie die deutsche Wirtschaft entschlossen und mit gigantischen Summen unterstützen muss, neben weiteren besonders hart getroffenen Branchen wie Luftfahrt, Tourismus oder Messen auch den Handel. Die Hoffnungsschimmer am Horizont sind zwar noch sehr schwach, aber es gibt sie.

    max

    (DTZ 13/20)