Kontaktverbote, Reisebeschränkungen, geschlossene Läden – es ist wieder einmal so weit: Wir sind im Lockdown. Dass dieser länger dauern wird, als bis zum 10. Januar, wird schon jetzt immer deutlicher. Was das für bestimmte Branchen – Gastronomie, Events, Handel – bedeutet, darüber machen sich nicht allzu viele Menschen Gedanken, so mein Eindruck.
Wirtschaftliche Lage Deutschlands
Die wirtschaftliche Landschaft in Deutschland wird sich erheblich verändern – und das nicht zum Guten. Und wie so oft in Sachen Corona gibt es zu Maßnahmen, Wirkungen und so fort sehr unterschiedliche Meinungen. Manche Politiker und Wissenschaftler befürworten einschneidende Schritte wie eben Lockdowns. Andere weisen darauf hin, dass dieses Einsperren praktisch keine Wirkungen hat und das Virus eher saisonalen Entwicklungen nachvollzieht. Ich bin gespannt, ob es jemals eine Auflösung geben wird.
Ziel Herdenimmunität
Übrigens: Auch in Sachen Impfungen bin ich etwas skeptisch. Wirklich riesig ist die Bereitschaft der Deutschen, sich impfen zu lassen, ja nicht. Und wenn wir bis zum Ende des ersten Halbjahres Herdenimmunität (60 Prozent der Bundesbürger immunisiert) erzielen wollten, müssten pro Tag etwa 270.000 Menschen geimpft werden. Und wie sieht es um die Impfbereitschaft aus, wenn es zu einem Zwischenfall kommt? Warum wundert sich der SPD-Gesundheitsapostel Karl Lauterbach öffentlichkeitswirksam über die im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung geringere Impfbereitschaft bei medizinischem Personal? Und warum gibt es keine wirklich sinnvollen Behandlungsempfehlungen für Erkrankte?
Abgründe schließen
Über die Feiertage werden wir alle wohl Zeit zum Innehalten haben und uns unsere eigenen Gedanken machen können. Ich bin gespannt, wie wir im kommenden Jahr weitermachen. Schön wäre es, wenn die derzeit klaffenden Abgründe zwischen Maßnahmen-Befürwortern und –Gegnern sich wenigstens ein Stück schließen ließen.
Ich wünsche Ihnen wunderbare Feiertage und einen guten Start in ein glückliches, gesundes und erfolgreiches Jahr 2021. Uns lesen Sie wieder am 8. Januar.
Herzlich,
Marc Reisner,
Chefredakteur DTZ
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