Schlagwort: Tabaksteuer

  • Tabaksteuer spült Geld in Schmugglertaschen

    HAMBURG (DTZ/red). Die Erhöhung der Tabaksteuer ist laut „Spiegel“ wirkungslos. Die Raucher greifen stattdessen verstärkt zu illegalen Zigaretten. Zu diesem Ergebnis komme die Zollfahndung in einem internen Bericht, schreibt das Nachrichtenmagazin. Mit höheren Steuern verbänden Raucher nicht automatisch „gesundheitspolitische oder fiskalische Gründe“, zitiert der Spiegel weiter.

    Vielmehr würden sie sich dadurch bewusst für illegale Zigaretten entscheiden. Ähnlich kontraproduktiv verhielte es sich mit der Tabaksteuer. „Nicht mal aus fiskalischen Gründen“ mache sie Sinn, heißt es. „Die deutliche Anhebung der Tabaksteuer in den Jahren 2002 und 2003 spülte zwar jährlich bis zu zwei Milliarden Euro zusätzlich in die Kassen, die Effekte sind allerdings längst verraucht.

    Die Mehreinnahmen wurden dringend zur Finanzierung der Antiterrormaßnahmen nach den Anschlägen in den USA benötigt“, schreibt der „Spiegel“.

    (DTZ 32/11)

  • Der Großteil der Kunden scheint die höheren Zigaretten- und Feinschnittpreise

    MAINZ (DTZ/fok). Ein massiver Einbruch der Verkaufszahlen nach den Steuer- und Preiserhöhungen für Zigaretten und Feinschnitt ist bisher ausgeblieben. Inzwischen ist die altpreisige Ware nahezu komplett ausverkauft, so dass sich die Verbraucherreaktion auf die neuen Preise relativ valide einschätzen lässt.

    Wie eine (nicht repräsentative) Umfrage im Tabakwaren-Einzelhandel zeigt, sind die Umsatzzahlen im Zeitraum Juni bis MitteJuli beim Großteil der Unternehmen gegenüber dem Vorjahr stabil, teils gilt diese Aussage auch für die Absatzzahlen. Vor allem bei der Zigarette setzte nach Aussage der Händler dieses Mal keine größere Wanderbewegung zu kostengünstigeren Alternativen wie dem Feinschnitt ein. Beim Feinschnitt melden die Befragten aber häufigere Wechsel zwischen den Preissegmenten zu den billigsten Produkten.

    Standort: Ein entscheidendes Kriterium

    Je nach Standort haben jedoch auch Grenzeinkäufe und Schmuggelware für besonders preissensible Kunden eine steigende Anziehungskraft. So stellte etwa Katharina Bentz, Fachhändlerin im saarländischen Bexbach, im Juli einen Rückgang des Feinschnittumsatzes von mehr als 10 Prozent fest, wobei sie in Gesprächen mit den Kunden hörte, dass diese den Ferienbeginn verstärkt nutzen, um im benachbarten Luxemburg einzukaufen.

    Das gipfelte in einer Szene, bei der eine Frau in ihrem Laden ganz offen Feinschnitt aus Luxemburg anderen Kunden zum Kauf anbot. Außerdem stellte Frau Bentz fest, dass Großdosen von Feinschnitt, die die 20-Euro-Preisschwelle überschritten hatten, deutlich weniger nachgefragt wurden. Das Interesse an kleineren Packungseinheiten sei dagegen gestiegen. „Der Preisschritt beim Feinschnitt war schon massiv, da gibt es vereinzelt sogar Kunden, die laut darüber nachdenken, ob sie nicht wieder zur Fabrikzigarette zurückkehren sollten“, konstatiert Frau Bentz.

    Hohe Akzeptanz

    Bei der Fabrikzigarette selbst wurden nach ihrer Erfahrung die neuen Preise sehr gut akzeptiert, der Absatz blieb zu den Vergleichsmonaten des Vorjahres stabil. Neben dem geringeren Preisschritt bei den Zigaretten sieht sie auch die große Packungsvielfalt mit ihrer nicht immer sehr hohen Preistransparenz als Ursache für die hohe Akzeptanz. Ärgerlich seien dagegen die ab und zu auftretenden Lieferprobleme der Hersteller für einige Produkte gewesen.

    Das Pech der anderen

    Und manchmal profitiert man auch vom Pech der anderen: Der Fall einer Bananenspinne im Bexbacher Real-Markt und die damit verbundene zeitweilige Marktschließung brachte dem Fachgeschäft von Katharina Bentz kurzfristig einen unerwarteten Umsatzschub. Zuweilen läuft das aber auch in die andere Richtung. So bei dem Oberhausener Fachhändler Helmut Hoesen, der seit der Schließung eines Discounters in der Nachbarschaft die Reduzierung der Kundenfrequenz auch im eigenen Geschäft spürt.

    Die Preiserhöhungen dagegen, so seine Feststellung, haben sich bisher bei ihm weder bei Zigaretten noch beim Feinschnittabsatz negativ ausgewirkt. Es habe auch keine nennenswerten Verschiebungen zwischen den beiden Segmenten gegeben. Ähnlich sieht es auch Lisa Büschke vom Fachgeschäft Georg van der Mee in Neuruppin: „Die Kunden murren etwas, finden sich dann aber mit den neuen Preisen ab. Der Umsatz blieb im wesentlichen stabil, preiswerte Tabake haben etwas zugelegt.“

    Umsätze stabil
    So schätzt auch Fred Puck, Fachhändler in Düsseldorf, die Situation ein: „Insgesamt sind die Umsätze stabil geblieben. Allerdings hat der Feinschnitt noch mal etwas zugelegt. Die Kundenreaktion war vielleicht auch deshalb nicht so ausgeprägt, weil die Preiserhöhung schon lange angekündigt war und als Ursache die Tabaksteueranhebung auszumachen war.“ Sorge bereitet ihm der hohe Anteil an Schmuggelzigaretten rund um seinen Standort, wo auch viele Russen wohnen. „Es ist schon erschreckend, dass die Leute bei uns ein Billig-Einwegfeuerzeug kaufen und dabei die Schmuggelmarke Jin Ling ohne Hemmungen offen in der Hand halten.“

    Standort Bahnhof ist differenziert
    Differenziert beobachtet Brigitte Schröder, Fachhändlerin am Oberhausener Bahnhof, die Entwicklung. Bei Stammkunden mit hohen Qualitätsansprüchen wirkten sich die höheren Preise nicht auf die Kaufbereitschaft aus. Anders dagegen bei Laufkundschaft, soweit sie die preiswerte Schiene bevorzuge: „Die suchen dann ganz gezielt nach den preisgünstigsten Angeboten, auch die Nachfrage nach altpreisiger Ware war hier sehr stark. Insgesamt entwickelte sich der Umsatz knapp stabil.“ Eine Rolle spielt dabei die Ferienzeit, die an einem Bahnhof mit sehr hohem Pendleranteil sich immer deutlich bemerkbar mache.

    Auch sie klagt über Lieferprobleme bei einigen Feinschnitt- und Zigarettenmarken. Über eine Umsatzdelle im Juni, ein Wiederansteigen im Juli bei insgesamt stabilen Umsätzen berichtet Ulrich Trumpff in seinem Fachgeschäft im Bochumer Bahnhof. Vor allem beim Feinschnitt gab es aufgrund des kräftigen Preisanstiegs erst einmal „allergische“ Reaktionen. Trumpff merkt außerdem an, dass die Kunden bei manchen Änderungen sehr stark ihr Kaufverhalten ändern.

    So etwa bei einer Zigarettenmarke, die bei der Big Pack bei gleichbleibendem KVP den Inhalt reduziert und gleichzeitig das Packungsformat verkleinert hatte. Da sackte der Absatz in seinem Laden für diese Packungsvariante um 30 Prozent nach unten, während die Maxi dieser Marke, aber auch Wettbewerbsprodukte deutlich zulegten.

    (DTZ 30/11)

  • Fiskus erzielte im ersten Halbjahr 2011 eine Steigerung der Tabaksteuereinnah

    WIESBADEN (DTZ/SB/fok). Der Bund hat sein Ziel, durch die Tabaksteuererhöhung Anfang Mai fiskalische Einnahmeverbesserungen zu erzielen, bisher erreicht. Im ersten Halbjahr 2011 beliefen sich die Tabaksteuereinnahmen (netto) auf insgesamt 6,195 Mrd. Euro. Das waren 7,1 Prozent bzw. 411 Mio. Euro mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

    Allerdings muss man realistischerweise einkalkulieren, dass ein Teil der Steigerung aus technischen Effekten zum Jahreswechsel und ein weiteres Teil aus Herstelleraktivitäten im Zuge der Umstellung auf die neuen Preise resultieren dürfte. Das kräftige Einnahmepolster schmolz zum Ende des Halbjahres wieder ab. So sackten im Juni 2011 die Tabaksteuereinnahmen auf 1,027 Mrd. Euro ab, 7,5 Prozent weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres.

    Die Fabrikzigarette erbrachte übrigens im 1. Halbjahr 2011 ein Tabaksteuer-Einnahmenplus von 6,5 Prozent, die Steuereinnahmen auf Feinschnitt stiegen um 10,9 Prozent. Beim Bezug von Tabaksteuerzeichen ergibt sich für das 1. Halbjahr 2011 folgendes Bild: Für Zigaretten wurden netto Banderolen für 42,007 Mrd. Stück (plus 2,7 Prozent), bezogen; deren Kleinverkaufswert bezifferte sich auf 9,777 Mrd. Euro (plus 4,2 Prozent). Der Steuerzeichenbezug für Feinschnitt erfolgte für ein Volumen von 13 721,1 Tonnen (plus 6,9 Prozent), dessen Kleinverkaufswert 1,473 Mrd. Euro (plus 14,2 Prozent) betrug. Hier zeigt sich ganz deutlich der durch die höhere Tabaksteuer bedingte stärkere Preisanstieg. Bei Zigarren und Zigarillos wurden im 1. Halbjahr Banderolen für 2,094 Mrd. Stück bezogen (plus 7,9 Prozent); deren Kleinverkaufswert lag bei 352,7 Mio. Euro (plus 8,3 Prozent).

    Auch beim Pfeifentabak gab es kräftige Steigerungsraten, offensichtlich vor allem durch das Wachstum niedrigpreisiger Angebote: Hier stieg der Banderolenbezug auf ein Volumen von 398,0 Tonnen (plus 16,5 Prozent); der Kleinverkaufswert erhöhte sich um 13,9 Prozent auf 45,0 Mio. Euro. Über alle versteuerten Tabakprodukte gerechnet ergibt sich für das erste Halbjahr 2011 ein Kleinverkaufswert von 11,648 Mrd. Euro (plus 5,5 Prozent). Der Juni 2011 als letzter Berichtsmonat der aktuellen Steuerstatistik zeigt bei den Banderolenbezügen klare Bremssignale: Bei der Zigarette reduzierte sich die Menge im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat um 22,4 Prozent auf 5,995 Mrd. Stück, der Wert ging um 19,6 Prozent auf 1,428 Mrd. Euro zurück.

    Beim Feinschnitt schrumpfte die Menge um 7,9 Prozent auf 2 219,3 Tonnen, der Wert ging durch den Preisschritt allerdings um 6,2 Prozent auf 258,5 Mio. Euro nach oben. Für Zigarren/Zigarillos wurden im Juni Banderolen für 333,7 Mio. Stück (minus 23,7 Prozent) im Wert von 62,5 Mio. Euro (minus 14,3 Prozent) bezogen. Und beim Pfeifentabak stieg die Menge um 13,6 Prozent auf 63,9 Tonnen, der Wert erhöhte sich um 11,1 Prozent auf 7,0 Mio. Euro. Der durchschnittliche Kleinverkaufswert einer versteuerten Zigarette lag im Juni 2011 bei 23,8 Cent gegenüber 23,0 Cent im Vergleichsmonat des Vorjahres. Beim Feinschnitt lag der KVW bei 116,5 Euro pro Kilogramm gegenüber 101,0 Euro ein Jahr zuvor.

    (DTZ 29/11)

  • Preiskampf beim Feinschnitt befürchtet

    MAINZ (DTZ/fok). Die Tabaksteuererhöhung per 1. Mai belastet vor allem den Feinschnitt deutlich stärker.

    Mit Blick auf die hohe Preissensibilität vieler Feinschnittkonsumenten hatten daher die meisten Hersteller speziell bei den Volumentabaken ihre Preise nur vorsichtig angehoben, was der Handel aufgrund der problematischen Margensituation seither heftig beklagt. Jetzt wächst die Sorge vor einem weiteren Drehen der Preisspirale nach unten. So hat BAT gegenüber dem Handel signalisiert, den Preis für Pall Mall Allround auf 10,50 Euro/80g bzw. 12,95 Euro/110g abzusenken. Im Handel wird befürchtet, dass die aktuelle Entwicklung zu einer Margenvernichtung auf breiter Ebene führt und ein generelles Umdenken gefordert.

    (DTZ 27/2011)

  • Nach Preisumstellung Anpassung der Steuerzeichenbezüge

    WIESBADEN (DTZ/SB/fok). Nach der Versorgung des Marktes mit neupreisiger Ware, die die höhere Tabaksteuerbelastung seit 1. Mai 2011 berücksichtigt, haben die Hersteller ihre Banderolenbezüge im Mai bei den betroffenen Steuerobjekten Zigarette und Feinschnitt erwartungsgemäß heruntergeschraubt.

    So wurden in diesem Monat Steuerzeichen für nur 5,824 Mrd. Stück Zigaretten bezogen, was im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat ein Minus von 16,1 Prozent bedeutet. Auch beim Feinschnitt brachte der Mai einen Einbruch bei den Bezugszahlen: Mit 1 745,0 Tonnen gingen diese im Vergleich zum Vorjahresmonat um 17,3 Prozent zurück.

    Bei Zigarren und Zigarillos war im Mai 2011 eine Erhöhung der Banderolenbezüge zu konstatieren. Diese Entwicklung ist um so bemerkenswerter, weil zum 1. Mai auch für diese Produkte eine neue Mindeststeuer eingeführt wurde, die die untersten Preislagen steuerlich höher belastet.

    Beim Pfeifentabak brachte der Mai mit Banderolenbezügen für 75,7 Tonnen ein kräftiges Plus von 28,9 Prozent. Der Kleinverkaufswert für alle versteuerten Tabakwaren in den ersten fünf Monaten 2011 belief sich auf 9,917 Mrd. Euro (plus 10,9 Prozent).

    Die Tabaksteuereinnahmen (netto) des Fiskus bezifferten sich im Mai 2011 auf 1,105 Mrd. Euro (plus 3,1 Prozent). Im Zeitraum Januar bis Mai 2011 kumuliert waren es 5,168 Mrd. Euro (plus 10,6 Prozent). Dabei stammten 4,521 Mrd. Euro (plus 10,5 Prozent) aus der Zigarette und 550,6 Mio. Euro (plus 10,9 Prozent) aus dem Feinschnitt.

    (DTZ 26/2011)

  • Erste Verbraucherreaktionen auf höhere Preise eher moderat

    MAINZ (DTZ/fok). Seit 1. Mai gilt die neue höhere Tabaksteuer auf Zigaretten und Feinschnitt, und zunehmend fließt neupreisige Ware in den Markt. Nach Aussage des Handels war unter den großen Herstellern Reemtsma das erste Unternehmen, das neupreisig lieferte, gefolgt von Philip Morris und jetzt auch der BAT.

    Wie eine (nicht repräsentative) Umfrage im Einzelhandel zeigt, steht aber immer noch sehr viel altpreisige Ware in den Regalen, was u.a. auch dadurch bedingt war, dass teilweise Paketverkäufe altpreisiger Ware, vor allem von der BAT, erfolgt waren. Problematisch wurde auf Einzelhandelsseite eingeschätzt, dass in manchen Fällen bei der Bestellung vom Großhandel nicht eindeutig gesagt wird, ob diese in neu- oder altpreisig ausgeführt wird.

    Preistransparenz aus Kundensicht nicht sehr hoch

    In dieser frühen Situation ist es schwierig, eine valide Aussage über die Reaktion der Verbraucher zu machen, wenn diese mit den neupreisigen Zigaretten und Feinschnitttabaken konfrontiert werden. Aber einige vorsichtige Trends lassen sich doch bereits erkennen. So berichtet Fachhändler Reiner Oestreich, Zigarrenhaus Anthes in Neu-Isenburg, dass der überwiegende Teil der Kunden die neuen Preise akzeptiert.

    Markenwechsel seien bisher nicht vorgekommen. Ähnlich wie beim Pfeifentabak zu Beginn des Jahres seien die Kunden auf die Preiserhöhung schon früh hingewiesen worden, Vorratskäufe seien nicht erfolgt. Oestreich sieht auch eine nicht sehr hohe Preistransparenz seitens der Kunden. Durch Inhaltsänderungen werde der Preisschritt oft gar nicht so bewusst. So verlagerten viele Kunden ihre Zigarettenkäufe auf Maxi Packs. Beim Feinschnitt sei die Situation für den Kunden und auch den Handel noch weniger zu überblicken.

    Dass bisher kaum Reaktionen der Konsumenten erfolgt sind, liegt, so Oestreich, möglicherweise auch an der bereits beginnenden Urlaubszeit von Kunden, die nicht an die Schulferien gebunden sind. Daher sei der Zeitpunkt der aktuellen Preisanhebung nicht ungünstig, zu Jahresbeginn sei dies problematischer. Bei Günther Kraus, Fachhändler in Frankfurt, halten sich derzeit die Verkäufe alt- und neupreisiger Ware die Waage. Die Kundenreaktion auf die höheren Preise sei bisher sehr gelassen ausgefallen, was aber vielleicht auch damit zusammenhänge, dass er sein Geschäft in einer gehobenen Wohngegend führt.

    Durch die Inhaltsreduzierungen nehmen viele Kunden den Preisschritt gar nicht wahr. Reinhard Landenberger, Fachhändler in Mainz, stellt fest, dass im höherpreisigen Feinschnittbereich und bei Premiumzigarettenmarken der Preisschritt von den Kunden bisher gut akzeptiert worden ist. Allerdings gab es hier auch noch etliche altpreisig angeboten Marken. Problemlos erfolge der Übergang bei der Zigarette vor allem bei den Big Packs mit glatten 5,00-Euro-Preisen; die Inhaltsreduzierung um eine Zigarette werde akzeptiert.

    Beim Feinschnitt komme es sehr auf die Preislage und die Höhe des Preisschritts an. So werde z.B. der 35-Cent-Schritt bei der Pueblo-Pouch problemlos akzeptiert, der 50-Cent-Schritt bei der Red Bull-Pouch führe dagegen schon zu Rückfragen der Kunden. Landenberger glaubt, dass die aktuelle Steuererhöhung zu verkraften sein wird, zeigt aber angesichts der folgenden vier Steuererhöhungen Sorge: „Da kommen wir früher oder später an das Ende der Fahnenstange.“

    Wechselbereitschaft vor allem bei preiswertem Feinschnitt

    Deutliche Wechselbereitschaft stellte der Frankenthaler Fachhändler Herbert Keistler bei den Kunden von preiswertem Feinschnitt fest. Auf den Hinweis, dass sich in Kürze der Preis ihres bevorzugten Feinschnitts erhöhen werde, erhalte man als Reaktion die Antwort: „Dann steige ich halt auf andere Marken um“. Hier scheint die Markentreue nicht sehr ausgeprägt zu sein. Keistler sieht es als wichtig an, sich als Fachhändler genau über die jeweiligen Handelsspannen der Produkt zu informieren und entsprechend auszurichten.

    Hierbei sei eine kürzlich von der Ermuri versandte Liste hilfreich. Fachhändler Paul Minturn mit seiner „Tabak-Vitrine“ in Friedberg erlebt die Kundenreaktion auf die höheren Preise als „ziemlich locker“. Allerdings hat er sich auch reichlich mit altpreisiger Ware, die mit hohen Vergütungen ausgestattet war, bevorratet. Den Verkauf dieser Ware unterstützt er derzeit mit einem Informationszettel im Laden. Nach seiner Feststellung reagieren jüngere Kunden auf die Preiserhöhung überraschter als ältere und schimpfen auf den Staat wegen der Tabaksteuererhöhung.

    Aktive Wechsel habe er aber bisher noch nicht registriert. Das stellt auch Magdalena Schmelzer, Presse- und Tabakhändlerin in Mainz, fest: „Die Kunden meckern, kaufen aber trotzdem, und zwar nahezu ohne Ausnahmen ihre vertrauten Marken.“ Besonders beim Feinschnitt sei der Preissprung erheblich gewesen, und die Kunden werden vor allem dann aufmerksam, wenn sich der Kleinverkaufspreis bei unverändertem Inhalt deutlich erhöht hat.

    M. Schmelzer hat inzwischen fast durchweg neupreisige Ware und rechnet nicht mit deutlichen Reaktionen im Kaufverhalten. Teilweise doch recht heftige Reaktionen erlebte Hartmut Metzger vom Fachgeschäft Moeser in Gießen, wo inzwischen fast nur noch neupreisige Ware angeboten wird: „Die Leute sind doch sehr erstaunt und nicht einverstanden mit der Tabaksteuererhöhung und ihren Folgen. Sie schauen sich dann im Laden um und fragen nach preisgünstigeren Alternativen. Bei stark geschmacksorientierten Kunden ist das nicht einfach, bei American Blend gibt es genügend Alternativen, aber den Kunden sind die Dosen oft zu teuer zum probieren.“

    (DTZ 23/11)

  • Fabrikzigarette mit hohem Auslieferungsvolumen im Mai

    MAINZ (DTZ/fok). Die Auslieferungen von Fabrikzigaretten an den deutschen Handel sind im Mai, dem Monat der Tabaksteuererhöhung, spürbar angezogen. Da der Absatz handelsseitig als weitgehend stabil beschrieben wird, ist davon auszugehen, dass sich in den Auslieferungszahlen auch Bestandsveränderungen im Handel, teilweise beeinflusst von Herstelleraktionen für altpreisige Ware, bemerkbar machen.

    Insgesamt wurden im Mai 2011 nach vorläufigen Schätzzahlen 7,657 Mrd. Zigaretten abgesetzt. Das waren 7,5 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Dabei entfielen 6,746 Mrd. Stück auf Markenzigaretten (plus 5,9 Prozent). Handelsmarken hatten ein Auslieferungsvolumen von schätzungsweise 911 Mio. Stück (plus 4,5 Prozent).

    Kumuliert für die Monate Januar bis Mai 2011 bezifferte sich das Auslieferungsvolumen für den Fabrikzigarettenmarkt gesamt auf 34,396 Mrd. Stück Zigaretten, was einer Steigerung um 2,8 Prozent entspricht. Die Markenzigaretten lagen mit 30,138 Mrd. Stück (plus 3,1 Prozent) deutlich besser in der Entwicklung als die Handelsmarken mit kumuliert ca. 4,259 Mrd. Stück (plus 1,3 Prozent).

    Bei den allmählich auslaufenden Tabaksträngen lag der Absatz im Mai bei 45 Mio. versteuerte Stück Zigaretten (minus 55 Prozent), in den ersten fünf Monaten 2011 waren es 281 Mio. Stück (minus 5,5 Prozent). Beim Feinschnitt wuchs vor allem der Absatz von Volumentabak Beim Feinschnitt kamen im Mai 2011 insgesamt 2  298 Tonnen zur Auslieferung. Das waren 7,1 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahresmonat.

    Davon entfiel auf den klassischen Feinschnitt ein Volumen von 1 325 Tonnen (plus 8,6 Prozent), auf schnittoptimierten Tabak 607 Tonnen (minus 10,1 Prozent) und auf Volumentabak 366 Tonnen (plus 45,8 Prozent). In den ersten fünf Monaten 2011 kumuliert bezifferte sich der Gesamtfeinschnittabsatz auf ein Volumen von 10 763 Tonnen (plus 4,3 Prozent). Davon waren 6 066 Tonnen klassischer Feinschnitt (plus 1,8 Prozent), 3 050 Tonnen schnittoptimierter Feinschnitt (minus 4,1 Prozent) und 1 647 Tonnen Volumentabak (plus 39,2 Prozent).

    Das starke Wachstum beim expandierten Volumentabak erklärt sich u.a. auch durch den herstellerseitigen Wechsel der Produktion von schnittoptimiertem zu Volumentabak. Bei Ecocigarillos bezifferte sich die Auslieferungsmenge im Mai 2011 auf 255 Mio.Stück (plus 8,1 Prozent) und im Fünf-Monats-Zeitraum auf 1,192 Mrd. Stück (plus 6,5 Prozent).

    Die Auslieferung an Automatenpackungen lag mit 921 Mio. Stück im Mai 2011 deutlich über dem Niveau des Vorjahresmonats. Hier dürfte, vor allem dank des sonnigen Wetters und der damit verbundenen ausgeprägten Outdoor-Saison, auch eine Nachfragesteigerung über diesen Vertriebsweg die Ursache sein. Der Marktanteil der AP lag bei 12,0 Prozent. In den ersten fünf Monaten 2011 waren 3,833 Mrd. Stück Zigaretten über die Automatenpackung abgesetzt worden, was einem Marktanteil von 11,1 Prozent entspricht. Schwächere Monate waren für die AP in 2011 vor allem der Februar und der März gewesen.

    (DTZ 23/11)

  • Tabaksteuereinnahmen deutlich über dem Vorjahreszeitraum

    WIESBADEN (DTZ/fok). Der erste Schritt der fünfstufigen Tabaksteuererhöhung und ein relativ stabiler Markt haben dem Fiskus bereits im Vorfeld deutlich höhere Einnahmen beschert. Insgesamt kassierte der Bund in den ersten vier Monaten 2011 aus der Verbrauchsteuer auf Tabakwaren einen Betrag von 4,064 Mrd. Euro.

    Das waren 12,8 Prozent bzw. 462 Mio. Euro mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das Gros des Betrages stammt aus der Zigarette (3,528 Mrd. Euro = + 12,2 Prozent) und aus dem Feinschnitt (508 Mio. Euro = + 17,4 Prozent). Allerdings lag der April 2011 mit Tabaksteuereinnahmen von insgesamt 1,168 Mrd. Euro nur noch um 2,7 Prozent über dem Vergleichsmonat des Vorjahres. Damit passen sich die Steuereinnahmen wieder stärker dem tatsächlichen Marktgeschehen an, das nur ein leichtes Mengenwachstum auf Basis Auslieferungszahlen aufweist.

    Der Steuerzeichenbezug bezifferte sich in den ersten vier Monaten 2011 auf Banderolen für 30,306 Mrd. Stück Zigaretten. Das waren 15,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Kleinverkaufswert dieser Zigaretten kletterte um 16,1 Prozent auf 6,982 Mrd. Euro. Auch wenn man berücksichtigt, dass ein erheblicher Teil dieser Steigerung im Vorfeld der Tabaksteuererhöhung technisch bedingt war, ist die vom Staat angestrebte verbesserte Einnahmesituation bisher tatsächlich eingetreten. Hierzu hat auch der Feinschnitt nicht unwesentlich beigetragen.

    Der Banderolenbezug stieg hier in den ersten vier Monaten 2011 um 17,4 Prozent auf 9 756,8 Tonnen, der Kleinverkaufswert erhöhte sich um 20,9 Prozent auf 1,008 Mrd. Euro. Auch hier lag der Schwerpunkt des Anstiegs in den ersten Monaten, während der April bereits wieder „Normalisierung“ anzeigt. Denn im April bezifferte sich der Feinschnittbanderolenbezug in der Menge auf 2 032,3 Tonnen (minus 4,2 Prozent) und im Kleinverkaufswert auf 213,7 Mio. Euro (plus 1,2 Prozent). An der deutlich überproportionalen Wertentwicklung sieht man hier besonders deutlich die Auswirkungen der kräftig ansteigenden Feinschnitt-Tabaksteuer.

    Deutlich angezogen hat auch der Steuerzeichenbezug für Zigarren und Zigarillos. Im 1. Tertial 2011 waren Banderolen für 1,491 Mrd. Stück bezogen worden (plus 18,3 Prozent), der Kleinverkaufswert bezifferte sich auf 238,1 Mio. Euro (plus 14,0 Prozent). Die Aufwärtsentwicklung ist vor allem den untersten Preisbereichen zuzuordnen, die u.a. davon profitieren, dass Anfang 2011 die Produktion von Zigarettensträngen eingestellt wurde, weil die veränderte Steuerdefinition diese Produkte nicht mehr wettbewerbsfähig macht, und damit gerechnet wird, dass viele dieser preissensiblen Raucher nun bevorzugt zu preiswerten Ecocigarillos greifen werden.

    Ein besonders starker Anstieg erfolgte im April 2011, in dem der Banderolenbezug in der Menge um 53,0 Prozent auf 374,4 Mio. Stück und im Wert um 34,4 Prozent auf 59,9 Mio. Euro nach oben schnellte. Beim Pfeifentabak hielt sich der Steuerzeichenbezug in den letzten Monaten ziemlich stabil, mit einem kräftigen Ausreißer nach oben im Januar. In den erste vier Monaten 2011 kumuliert wurden für 258,4 Tonnen (plus 14,0 Prozent) Steuerzeichen bezogen, der Kleinverkaufswert betrug 29,1 Mio. Euro (plus 9,7 Prozent).

    Davon entfielen auf den April 2011 59,0 Tonnen (plus 2,2 Prozent) im Wert von 7,1 Mio. Euro (ebenfalls plus 2,2 Prozent). Der Kleinverkaufswert aller Tabakwaren für die im 1. Tertial 2011 Steuerzeichen bezogen worden waren, belief sich auf 8,258 Mrd. Euro und lag damit um 16,5 Prozent bzw. 1,174 Mrd. Euro über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

    (DTZ 21/11)

  • Das attraktivere Verbrechen

    DEN HAAG (DTZ/red/kes). Geringes Risiko und hoher Profit: Kriterien, die laut Europol, für Kriminelle den Zigarettenschmuggel um ein Vielfaches attraktiver machen gegenüber dem Drogenhandel. Nicht zu vergessen der ökonomische Aspekt, der mit geschätzten jährlichen Verlusten von rund zehn Milliarden Euro für die Budgets der EU-Mitgliedsstaaten zu Buche schlägt.

    Auf knapp zwei von insgesamt 38 Seiten beleuchtet der aktuelle Europol-Bericht [link|http://www.europol.europa.eu/publications/European_Organised_Crime_Threat_Assessment_(OCTA)/OCTA_2011.pdf]OCTA 2011 [/link]diese Aktivitäten und Auswüchse des organisierten Verbrechens innerhalb der EU. Nach Drogenhandel, illegaler Einwanderung, Menschenhandel und Kreditkartenbetrug zeichnet der öffentliche Beitrag ein ernüchterndes Bild über Ursache und Wirkung eines lukrativen und schmutzigen Geschäfts, das sensibel und flexibel auf länderspezifische Anforderungen und ökonomische Entwicklungen reagiert.

    So zeigt sich eine klare Präferenz des Zigarettenschmuggels noch vor dem illegalen Drogenhandel ab. Diese Spitzenposition im kriminellen Ranking charakterisieren vor allem geringe Strafen und große Einnahmen für die Betroffenen.

    Extrem flexibel
    Je nach Mitgliedsstaat registriert Europol unterschiedliche Varianten des kriminellen Grenztransfers. Diese reichen vom so genannte Ameisenschmuggel, der die Ware im persönlichen Gepäck der Reisenden, zu Fuß, im Bus, Zügen oder Fähren befördert, bis hin zum Schmuggel in Containern, die pro Stück bis zu zehn Millionen Zigaretten transportieren können. Um die Herkunft der Ware zu verschleiern, nutzen kriminelle Vereinigungen Umschlagsorte außerhalb der EU, wie die Freihandelszonen von Dubai und den Vereinigten Arabischen Emiraten (UAE) sowie Port Said (Ägypten).

    Ähnlich leicht lassen sich Lieferungen in Gebieten arrangieren, in denen die EU und ihre Behörden keinen Zugriff oder mit denen es keine Abkommen gibt, wie Indonesien, die nördlichen Philippinen und in Teilen der Republik Zypern. Innerhalb der EU wählt das organisierte Verbrechen laut Bericht seine bevorzugten Länder-Ziele danach aus, ob verhältnismäßig hohe Tabaksteuern erhoben werden. Das trifft beispielsweise auf Skandinavien, Deutschland, Spanien, England und Irland zu. Darüber hinaus rücken Länder in den Fokus, die als Umschlagsorte für größere Nachbarmärkte in Frage kommen wie Irland. Die Grüne Insel ist quasi ein Einfalltor für den Schmuggel nach England.

    Drei Varianten
    Europol unterscheidet drei Schmuggelvarianten: Die Umleitung und den Schmuggel von originalen Marken-Zigaretten, den Schmuggel von so genannten „Cheap Whites“-Zigaretten sowie die verdeckte Produktion und der illegale Transport von Fälschungen, die in der Regel aus China stammen.

    Viele Wege führen in den Westen
    In aller Regel stammen die Markenzigaretten, die in der Ostseeregion geschmuggelt werden aus Russland, Weißrussland, der Ukraine und Moldawien. Die Preis-Differenz zwischen diesen Märkten und der EU begünstigt den illegalen Transfer. Und so finden Schmuggelzigaretten aus den Fabriken in Kaliningrad ihren Weg in den Westen über St. Petersburg zur Ostsee und weiter nach Deutschland, Großbritannien und den Nordeuropäischen Markt. Nicht weniger störend für den EU-Binnenmarkt sind die so genannten „Cheap Whites“ (dt. Billige Weiße).

    Unter diesem Fach-Terminus versteht die Industrie von den üblichen traditionellen Herstellern völlig unabhängig gefertigte, billige Zigaretten. Für das organisierte Verbrechen sind sie passende Alternativen zur herkömmlichen Schmuggelware. Sie überschwemmen gezielt die westeuropäischen Märkte. In diesem Zusammenhang genießt die Jin Ling zweifellos den größten Bekanntheitsgrad.

    Die Zigarette in der markanten gelben Packung, die in Kaliningrad, der Ukraine und Moldawien produziert wird, besitzt rund 20 Prozent Marktanteil im deutschen Zigaretten-Schwarzmarkt. Daneben sorgt die Billig-Zigarettenproduktion in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) für ungebremsten Nachschub an „Cheap Whites“ für Europa. Sie gelangen über den Balkan, nach Station in Griechenland in die Europäische Union.

    Über allem steht jedoch China, als nicht versiegende und größte Quelle bei der Produktion von Zigaretten-Fälschungen. Darüberhinaus garantieren die Länder der ehemaligen Sowjetunion, dass der illegale Nachschub in die EU nicht abbricht. Durch die Analyse der Transportwege hat Europol Zwischenlager und Umschlagsplätze in den VAE identifiziert. Auffällig dabei ist, dass die Qualität der Schmuggelware sich verbessert, sodass es laut Europol mittlerweile schwierig ist, die Ware vom herkömmlichen Markenprodukt zu unterscheiden.

    Illegale Produktion
    Besonders tückisch und nicht minder erfolgreich ist der Aufbau und die Gründung illegaler Produktionsstätten in nächster Nähe zu oder in den Ziel-Märkten selbst. Ungeachtet der Risiken entdeckt zu werden, ist der Wegfall der Grenzkontrollen für das organisierte Verbrechen ein Pluspunkt für diese Lösung: So ist der Grenztransfer von Rohtabak wesentlich einfacher und selbst durch Röntgenanlagen schwer auszumachen als der Zigarettentransport in Containern. Speziell in Polen hat Europol eine kriminelle Vereinigung identifiziert, die diese Nachfrage bedient und ein internationales Nachschub- und Vertriebsnetzwerk unterhält.

    Angebot und Nachfrage sind auch im Schmuggel ein sensibles und fragiles Konstrukt. So ist Europol zufolge die erhöhte Nachfrage nach Schmuggel- Feinschnitt ein Zeichen für die weltweite Wirtschaftskrise. Und während Zigaretten in der Regel via Container die Grenzen zur EU passieren, kommt der Tabak zum Selber drehen mit der Post oder per Luftfracht, was insbesondere auf England zutrifft.

    Wirtschaftlicher Schaden
    Der wirtschaftliche Schaden durch Zigarettenschmuggel ist laut OCTA 2011 beträchtlich: Der große finanzielle Verlust für die Mitgliedsstaaten und den EU-Binnenmarkt wird von Europol auf zehn Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Ein Schaden, der den Gesetzgeber, die Hersteller und den Handel empfindlich trifft. Billig- und Schmuggel-Produkte stellen laut Europol auch eine Bedrohung für die Bemühungen der EU in ihrer Tabak-Politik und dem Ziel den Tabakkonsum zu reduzieren dar.

    Ausblick
    Die Tatsache, dass Rohtabak im Vergleich zur Zigarette wesentlich leichter und verhältnismäßig unentdeckt in die die Europäische Union gelangt, lässt die Verfasser des OCTA 2011 schlussfolgern, dass in Zukunft illegale Produktionsstätten innerhalb der Mitgliedsstaaten verstärkt auftauchen werden.

    (DTZ 20/11)

  • Warnhinweis ohne Wirkung auf Konsum

    HAMBURG (DTZ/red). Experten wussten es schon lange. Jetzt ist es statistisch untermauert: Es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen Verpackungsgesetzen und Tabakkonsum. Das heißt, die Vergrößerung der Gesundheitswarnhinweise und die Einführung von graphischen Warnhinweisen auf Zigarettenpackungen verringern den Tabakkonsum nicht unmittelbar. Weiterhin sei fraglich, inwieweit die Einheitspackung die Gesundheitsziele der Regierung unterstütze.

    Umfangreich und unabhängig
    Zu diesem Ergebnis kommt eine internationale Studie des Beratungsunternehmens Deloitte, die von British American Tobacco in Auftrag gegeben wurde. Der Bericht ist den Angaben nach einer der bisher umfangreichsten unabhängigen Untersuchungen über die Verpackungsverordnung von Tabakerzeugnissen. Insgesamt wurden Daten in 27 Länder über einen Zeitraum von 14 Jahren hinweg von Fachleuten bei Deloitte erhoben, bewertet und analysiert. informiert das britische Beratungsunternehmen.

    „Unsere Analyse ergab keine statistisch signifikante, direkte Beziehung zwischen der Verpackungsordnung für Tabakerzeugnisse, einschließlich Größe und Art der staatlich vorgegebenen Gesundheitswarnhinweise und Veränderungen beim legalen Tabakkonsum“, sagt Lawrence Hutter, Seniorpartner bei Deloitte (Großbritannien).

    Einheitspackung und Folgen
    Weiterhin zeigt der Bericht die möglichen unbeabsichtigten Folgen einer Einführung neutraler Einheitsverpackungen für Tabakerzeugnisse. Dazu gehören beispielsweise der Anstieg des illegalen Zigarettenhandels, geringere Tabaksteuereinnahmen sowie Rechts- und Entschädigungskosten für Regierungen und letztlich die Kostenbelastung für den Einzelhandel.

    Aus diesem Grund lautet die Empfehlung: „Im Einklag mit bewährten Regulierungsverfahren (…), dass die Regierungen vor einem Beschlusss über die Einführung von neuen Verpackungsverordnungen belastbare Untersuchungen über diesen betroffenen Bereiche durchführen lassen.“ Der vollständige Deloitte-Bericht ist im Internet unter [link|http://www.bat.com/deloittereport ]www.bat.com/deloittereport[/link] hinterlegt.

    (DTZ 19/11)