Schlagwort: Tabaksteuer

  • Verlagerung bei Tabaksteuer

    MAINZ (DTZ/max). Der deutsche Fiskus hat bis einschließlich Mai 4,605 Milliarden Euro Tabaksteuer eingenommen. Das meldet das Statistische Bundesamt.

    Der größte Anteil entfiel dabei mit 3,855 Milliarden Euro auf Zigaretten, gefolgt von Feinschnitt mit 0,687 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr nahm das Aufkommen– trotz der zum 1. Januar angehobenen Steuersätze – etwas ab: Bei Zigaretten lag das Minus bei rund zwei Prozent. Auf Feinschnitt kassierte der Staat dagegen fast 4,6 Prozent mehr ein. Unterm Strich und unter Berücksichtigung von Zigarren/Zigarillos sowie Pfeifentabak ergab sich damit ein Rückgang um ein knappes Prozent.

    Dennoch ist die Lage so schlecht nicht. Mit Blick auf den Bezug von Steuerzeichen lässt sich feststellen: Im Mai zogen Nettovolumen und die sogenannten Kleinverkaufswerte bei allen Warenkategorien deutlich an. Die eher zurückhaltende Entwicklung im April rückt damit in den Hintergrund. Zugleich verzeichneten die Wiesbadener Statistiker einen Anstieg der durchschnittlichen Preise, vor allem bei Zigaretten. Dabei kostet ein Stück jetzt 25,50 Cent, zum Jahresbeginn waren es noch 25,37 Cent, ein Jahr zuvor 24,37 Cent (jeweils netto).

    (DTZ 25/14)

  • Menschen, Markt und Marken

    RÖSRATH (DTZ/da). Der Zufall wollte es, dass just am vergangenen Sonntag, als in vielen EU-Mitgliederländern das neue Europäische Parlament gewählt wurde, die Jahrestagung des Bundesverbandes des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE) stattfand.

    Kein Zufall war es indes, dass an diesem 25. Mai und am folgenden Tag beim BTWE-Branchendialog unter dem Motto „Menschen, Markt und Marken“ die EU-Politik eines der Hauptthemen war. Dabei ging es jedoch weniger um die Europa-Wahlen als vielmehr um die neue Tabakproduktrichtlinie, kurz TPD 2, die am 20. Mai in Kraft getreten ist. Weiterer Themenschwerpunkt der Tagung waren Trends und Entwicklungen im Einzelhandel.
    In Europa sei viel von Demokratie und Freiheit die Rede, erklärte BTWE-Präsident Rainer von Bötticher. Aus seiner Sicht gerate die Demokratie der europäischen Staaten zunehmend unter die Räder. „Statt in Berlin, London oder Paris wird immer mehr in Brüssel entschieden und das nicht nur zum Guten“, so der BTWE-Präsident. Er ist überzeugt davon, dass Brüssel nach der Tabakbranche weitere Branche mit Richtlinien überziehen will.

    Im Hinblick auf das derzeit brandheiße Eisen Preisgestaltung bei der Zigarette erinnerte der BTWE-Präsident die Hersteller daran, dass die Tabaksteuer eine Verbrauchssteuer ist, die der Konsument zu zahlen habe und nicht die Industrie und der Handel. Er appellierte an die betreffenden Industrieunternehmen, Umsicht, Einsicht und Vernunft zu zeigen und ihre Verantwortung den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen gegenüber auch margenpolitisch zu leben.

    Veranstaltungsort der BTWE-Tagung war auch in diesem Jahr wieder das Geno-Hotel in Rösrath bei Köln. Dort trafen sich am Mittag des 25. Mai die BTWE-Delegierten zu ihrer Mitgliederversammlung. Dabei wurden Vorstand und Geschäftsführung Entlastung erteilt. Bei den anstehenden Präsidiums-Nachwahlen wurde Johannes Lomberg aus Eitorf bei Siegen als Nachfolger von Adam-Claus Eckert zum 2. Vizepräsident gewählt.

    Tabak-Spezialist versus Convenience-Shop

    Am Nachmittag ging es unter der Moderation von BTWE-Geschäftsführer Willy Fischel um das Thema „Tabak-Spezialist versus Convenience-Shop“. Unternehmensberater Ralf Finken stellte die Frage: „Hat das Tabakwarensortiment aus betriebswirtschaftlicher Sicht noch eine Zukunft? Oder anders gesagt: „Die Sortimentswahrheit.“ Er verdeutlichte, dass Tabakwaren nach wie vor Hauptumsatzträger und Frequenzbringer im Tabakwarenhandel sind.

    Nach Ansicht von Torsten Löffler, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Dr. Eckert, ist das das Drei-Säulenmodell „Tabakwaren, Presse, Lotto“ in seiner Urform nur begrenzt zukunftsorientiert. Das Unternehmen hat deshalb neue Konzepte mit Convenience-Charakter entwickelt.

    Thomas Vollmer, Geschäftsführer der Wolsdorff Tobacco GmbH, hingegen betonte: „Unser Kerngeschäft sind Tabakwaren und bleiben es.“ Als Zusatzsortimente nannte er Presseerzeugnisse und Getränke sowie Dienstleistungen (Lotto, Post etc.). Ein Conveniencegeschäft werde Wolsdorff nicht.

    Zu der anschließend von Klaus Peter Will moderierten Talkrunde mit Finken, Löffler und Vollmer gesellten sich John-Aylesbury-Geschäftsführer Peter Dersche und Heinz Huckebrink, Geschäftsführer der DTV Einzelhandelssysteme, dazu. Auch für die 48 Gesellschafter der John-Aylesbury-Gruppe sind Convenience-Produkte kein Thema. Als Zusatzsortiment würden Spirituosen bei fast allen Mitgliedern angeboten, wie Dersche sagte. Laut Huckebrink ist das Unternehmen DTV-Einzelhandelssysteme auch erfolgreich im Conveniencebereich tätig. Von ganz entscheidender Bedeutung sei der Standort. Wichtig sei außerdem, dass der Händler ein Faible für das im Laden neu angebotene Sortiment haben sollte.


    Megatrends im Handel

    „Megatrends im Handel“ beleuchtete Unternehmensberater Ulrich Eggert. Er warf die Frage auf: „Erleben wir derzeit eine Handelsrevolution ohne absehbares Ende?“

    Zum traditionellen BTWE-Treff zwischen Handel und Industrie ging es am Sonntag Abend nach Köln. Das gesellige Beisammensein fand diesmal im „Landhaus Kuckuck“ statt.

    Kein Rauchverbot auf der Inter-tabac
    Nach der Begrüßung und Grundsatzrede von BTWE-Präsident Rainer von Bötticher am nächsten Morgen informierte Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Dortmund, über den aktuellen Stand der Dinge zur Inter-tabac. Schon jetzt sei die weltweit größte Branchenmesse, die vom 19. bis 21. September 2014 in Dortmund veranstaltet wird, ausgebucht. Die Frage, ob auf der Inter-tabac geraucht werden darf, beantwortete Loos mit einem klaren „Ja“.

    Die Stunde Null nach TPD
    Nähere Erläuterungen zur EU-Tabakproduktrichtlinie gaben Dirk Pangritz, Geschäftsführer des Deutschen Zigarettenverbands (DZV), und Matthias Heddenhausen, Referent Industriepolitik des DZV. Bei der Umsetzung in deutsches Recht erhoffen sie sich, dass die vorhandenen Spielräume genutzt werden und dass es keine Verschärfungen oder Verknüpfungen mit sachfremden Themen gibt.


    „Die Stunde Null nach TPD“ hieß das Thema, mit dem sich Repräsentanten der Zigarettenindustrie auseinandersetzten. Die Frage lautete: „Wie sieht die Antwort der Industrie auf die TPD-Einschränkungen bei Warenpräsentation, Sortiment, Vertrieb und Marketing aus?“ Dazu referierte Heike Maria Lau, Bereichsleiterin Politik & Kommunikation von JT International Germany, über die Rückverfolgbarkeit der Produkte und die damit einhergehenden Änderungen durch TPD 2 und Handlungsoptionen der Industrie, während sich Birgit Carlson, Trade Marketing Manager Reemtsma, mit dem Thema „Markenpräsenz am POS“ befasste.

    Thomas Schreyer, Head of Channel Management British American Tobacco (Germany), zeigte „Perspektiven nach harter Regulierung“ auf. In diesem Zusammenhang berichtete er über Erfahrungen aus jenen Ländern, in denen es bereits Warnhinweise mit Horrorbildern gibt.

    Unter der Überschrift „Die Zeit nach TPD“ beschäftigte sich Frank Oesterhelweg, Manager Corporate Affairs Philip Morris, unter anderem mit dem Trend zu risikoreduzierten Tabakprodukten.

    (DTZ 22/14)

  • Zigaretten- und Zigarrenabsatz steigt

    WIESBADEN (DTZ/kes). Im April 2014 geht es mit den Tabaksteuereinnahmen wieder aufwärts. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) verbuchte der Fiskus gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Plus um 4,5 Prozent auf 1,256 Milliarden Euro.

    Einen Zuwachs gibt es bei der Zigarette. Im April stiegen die Einnahmen (netto) um 3,9 Prozent auf 1,079 Milliarden Euro, was einem Plus um 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Bei Zigarren und Zigarrillos registriert das Destatis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen deutlichen Zuwachs um 27,6 Prozent auf 11,957 Millionen Euro. Ähnlich stark zeichnet sich die Entwicklung beim Pfeifentabak ab, der – dank des Wasserpfeifentabaks – ein deutliches Plus von 23,5 Prozent auf 2,611 Millionen Euro generiert und damit den bisher positiven Jahrestrend fortsetzt. Auch der Feinschnitt verzeichnet eine ähnlich erfreuliche Marktentwicklung ab. Er legte um 6,8 Prozent auf 163 Millionen Euro im April 2014 zu.

    (DTZ 21/14)

  • So geht's weiter mit der Tabaksteuer

    BERLIN (DTZ/max). Auch das kann es manchmal noch geben: Erfreuliche Nachrichten für die Tabakbranche kommen aus Berlin. Die Bundesregierung erklärt, es habe weder Gespräche über ein Anheben der Tabaksteuer gegeben, noch seien solche Gespräche geplant.

    Hintergrund: Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen hatte vor wenigen Wochen eine Kleine Anfrage gestartet, in der es darum ging, wie das Kabinett mit dem Thema „Weiterentwicklung der Tabaksteuer als Präventionsinstrument“ umgehe (DTZ berichtete).

    Nun also stellte das Finanzministerium klar, dass zwischen der Industrie und der Behörde keine Gespräche über etwaige Anpassungen der Tabaksteuer in den kommenden Jahren geführt würden. Die letzte Stufe der derzeit vereinbarten Steuerschritte erfolgt zum 1. Januar 2015.

    Auf die Frage, ob die entsprechenden Regularien bis 2017 geändert würden, hieß es: „Eine Änderung des Tabaksteuergesetzes ist voraussichtlich … erforderlich, da die Richtlinie unter anderem abweichende Regelungen zum Mindestinhalt von Packungen für Zigaretten und Feinschnitt enthält.“ Gemeint ist die TPD 2, die bekanntlich innerhalb von zwei Jahren nach Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union in nationales Recht umgesetzt werden muss.

    Weiter schreibt das Finanzministerium: „Darüber hinausgehende konkrete Planungen zur Änderung des Tabaksteuergesetzes bestehen derzeit nicht.“ Die Begriffe „konkret“ und „derzeit“ lassen allerdings einen recht weiten Spielraum. Außerdem hatte die Fraktion nach Plänen gefragt, Zigaretten und Feinschnitt einheitlich nach Tabakgewicht zu besteuern. Klares Statement der Regierung: Es gebe keine Planungen für eine derartige Vereinheitlichung. „Eine derartige Besteuerung wäre auch … nicht zulässig.“

    „Maßnahmenbündel greift“
    Die Bundesregierung machte in ihrer Antwort zudem deutlich, dass sie den zurückgehenden Tabakkonsum auf die in den vergangenen Jahren gebündelt durchgeführten strukturellen, massenmedialen und verhaltenspräventiven Maßnahmen zurückführt. Gemeint sind etwa Aktivitäten in Schule, die Tabaksteuererhöhungen sowie Nichtraucherschutzgesetze.

    (DTZ 16/14)

  • Höhere Tabaksteuer wird jetzt durchgereicht

    MÜNCHEN (DTZ/red). Die ersten kleineren Preiserhöhungen am Zigarettenmarkt hat es bereits gegeben. Jetzt dreht der erste Konzern an der Preisschraube. Zum 19. Mai hebt Philip Morris die Preise für das Zigarettensortiment an. Der Konzern hat den Handel bereits per Schreiben (liegt DTZ vor) über die Änderungen informiert.

    Immerhin viereinhalb Monate werden die Münchner nach der routinemäßigen Tabaksteuererhöhung zum Jahreswechsel dann gewartet haben, bevor sie im Mai die höhere fiskalische Belastung an den Konsumenten durchreichen. Damit Händler sich rasch mit den neuen Preisen vertraut machen können, stellt Philip Morris ihnen eine neue Preisliste zur Verfügung. Das Unternehmen weist dabei darauf hin, dass der bislang ausgewiesene Rabatt „Abzüge für Händler und Großverteiler“ künftig bereits in den Fabrikpreisen enthalten sei. Finanziell ändere sich für den Handel dadurch nichts.

    Erhöhungen im Detail

    Die Preisanpassungen erfolgen entweder um ein Erhöhen pro Packung um 20 Cent oder durch ein Reduzieren des Packungsinhaltes um eine Zigarette. Bei einigen Produkten, so der Konzern, gebe es dadurch Anpassungen der Produktpalette: Bei den Marken L&M sowie Chesterfield gibt es künftig nur noch Packungen mit 19 Stück für 5,00 Euro; die OP-Varianten 19 Stück/4,80 Euro und 20 Stück/5,00 Euro entfallen. Zudem werden Marlboro Red und Gold in der XXL-Box auch als AP-Variante mit 26 Stück für 7,00 Euro erhältlich sein. Die Chesterfield Menthol AP L-Box mit 20 Stück für 5,00 Euro wird vom Markt genommen, dafür können Automaten dann mit der OP-Box mit 19 Stück für 5,00 Euro bestückt werden.

    Wie üblich werden die Händler nach dem Abverkauf der Produkte mit alten Preisen fließend mit der neu ausgezeichneten Ware eingedeckt. Die Packungen sind dann mit einem blauen Klebeband versehen, auf den schwarz der Schriftzug „New Price“ – bei Gebinden „NP“ – gedruckt ist.


    Kein Kommentar

    Das Unternehmen hält sich mit Stellungnahmen zu den Preiserhöhungen zurück. Auch von DTZ befragte Wettbewerber gaben keinen Kommentar ab.

    (DTZ 15/14)

  • Jugendliche rauchen weniger

    HEIDELBERG (DTZ/da). Deutsche Jugendliche im Alter von zwölf bis 17 Jahren rauchen heute deutlich weniger als noch im Jahr 2001.

    Nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg sank der Anteil rauchender Jugendlicher von 28 Prozent im Jahr 2001 auf zwölf Prozent im Jahr 2012. Als Gründe dafür nennt das Krebsforschungszentrum vor allem die deutlichen Tabaksteuererhöhungen in den Jahren 2002 bis 2005 und mehrere gesetzliche Maßnahmen, wie etwa Rauchverbote und die Anhebung des Bezugsalters.

    In den Augen der Tabakbranche haben vor allem Aufklärung und die Gesundheitserziehung bei Jugendlichen bewirkt, dass Minderjährige weniger zu Tabakprodukten greifen. Seitens der Zigaretten- und Feinschnittindustrie wird betont, dass sie den Jugendschutz sehr ernst nehmen und sich mit ihren Produkten wie auch mit ihren Marketingmaßnahmen ausschließlich an Erwachsene wenden. Die Hersteller von Zigarren und Pfeifentabak weisen darüber hinaus darauf hin, dass ihre Erzeugnisse fast ausschließlich von Personen im Alter von über 35 Jahren konsumiert werden.

    (DTZ 08/14)

  • PMI verkauft weniger

    NEW YORK (DTZ/red). Philip Morris International (PMI) hat im vergangenen Jahr 880 Milliarden Zigaretten verkauft, was einem Rückgang von fünf Prozent entspricht.

    „Wir haben uns 2013 in einem sehr harten Umfeld befunden“, erklärte Firmenchef André Calantzopoulos. Durch Preiserhöhungen konnte das Unternehmen den Umsatz ohne Tabaksteuern jedoch bei 31,2 Milliarden Dollar annähernd stabil halten. Der Gewinn schmolz um drei Prozent auf unterm Strich 8,6 Milliarden Dollar.

    (DTZ 07/14)

  • Wasserpfeifentabak gewinnt, alle anderen verlieren

    WIESBADEN (DTZ/da). Sinkende Absätze in nahezu allen Bereichen des Tabakgenusses: Das Statistische Bundesamt (Destatis) meldet sowohl bei Zigaretten und Feinschnitt wie auch bei Zigarren und Zigarillos rückläufige Mengen für 2013. Lediglich Pfeifentabak verzeichnete Plusraten.

    Die Zahl der versteuerten Zigaretten fiel auf ein Rekordtief von 80,3 Milliarden Stück. Destatis zufolge war dies die niedrigste versteuerte Jahresmenge seit der Wiedervereinigung. Im Vergleich zu 2012 reduzierte sich die Anzahl der versteuerten Zigaretten um 2,6 Prozent.

    Beim Feinschnitt fiel das Minus noch etwas stärker aus als bei der Zigarette. Die Wiesbadener Behörde berichtet, dass die versteuerte Feinschnitt-Menge 4,4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres lag und ein Absatzvolumen von 25.734 Tonnen erreichte.

    Gleichzeitig ging auch der Absatz von Zigarren/Zigarillos zurück, und zwar laut Nettobezug von Steuerzeichen gegenüber dem Vorjahr um 6,2 Prozent auf rund 3,6 Mrd. Stück. Dagegen stieg im Vergleich zu 2012 die versteuerte Menge an Pfeifentabak um 16,6 Prozent auf rund 1.200 Tonnen. Dieses zweistellige Wachstum geht im Wesentlichen auf das Konto einer verstärkten Nachfrage nach Wasserpfeifentabak. Der Markt klassischer Pfeifentabake ist seit Jahren tendenziell rückläufig, heißt es beim Verband der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR).

    Das Statistische Bundesamt sieht als Grund für die Abwärtsentwicklungen bei Zigaretten und Feinschnitt unter anderem die Tabaksteuer-Erhöhung zum 1. Januar 2013. Bis einschließlich 2015 stehen jeweils zum Jahreswechsel weitere Steuererhöhungen für Zigaretten und Feinschnitt an. Bekanntlich gab es auch zum Jahresbeginn 2014 eine Tabaksteuer-Erhöhung.

    Nach Kleinverkaufswerten wurden im vergangenen Jahr für insgesamt 24,3 Mrd. Euro versteuert. Das waren 0,3 Prozent beziehungsweise 72 Millionen Euro mehr als 2012. Dank Steuererhöhung und entsprechender Preisanpassung bewegte sich der versteuerte Verkaufswert bei Zigaretten in etwa auf dem Vorjahresniveau. Destatis berichtet über eine minimale Steigerung von 0,2 Prozent auf 20,15 Mrd. Euro. Der Kleinverkaufswert für Feinschnitt betrug 3,35 Mrd. Euro und ging damit gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Prozent nach oben. Pfeifentabak hatte einen versteuerten Verkaufswert von 120,7 Millionen Euro (plus 15,3 Prozent). Bei Zigarren und Zigarillos fiel der Kleinverkaufswert im Vergleich zu 2012 um 4,4 Prozent auf 713,8 Millionen Euro zurück.

    Für den Fiskus blieben die Tabaksteuer-Einnahmen 2013 mit einem kleinen Minus von 0,7 Prozent auf 14,12 Mrd. Euro nahezu stabil.

    (DTZ 04/14)

  • Politik, Praxis und Profit

    BONN (DTZ/red/da). Als Antwort auf die um sich greifende Verbotspolitik empfiehlt Willy Fischel einen „Schulterschluss der Tabakfamilie“. Gegenüber DTZ macht der Geschäftsführer des Bundesverbandes des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE) deutlich, wie stark gerade auch der Tabakwareneinzelhandel etwa von der EU-Tabakproduktrichtlinie betroffen ist.

    Über die TPD hinaus äußert er sich zu weiteren wichtigen Themen für den Tabakwarenhandel.

    „Als Sonderfaktor bestimmt in der Tabakbranche immer stärker die politische Großwetterlage das Geschehen“, sagt Fischel und fügt hinzu: „Was ist zu tun? Wer sich nicht durch eine überzogene Verbotspolitik wegregulieren lassen will, muss sich für den legalen Verkauf legaler Produkte einsetzen. Mit dem Schulterschluss der Tabakfamilie aus Handel und Industrie gelingt es, sich in Brüssel und Berlin Gehör zu verschaffen.“

    Im Fokus der politischen Initiativen und Aktivitäten der gesamten Tabakfamilie stehen die drohenden Auswirkungen der Tabakprodukt-Richtlinie (TPD). Der BTWE habe sich in vielen Pressekonferenzen, Einzelgesprächen mit Politkern und konzertierten Aktionen von Handel und Industrie gegen die Überregulierung aus Brüssel eingesetzt. „Ein Prozess, der – auch nach den aktuellen TPD-Verhandlungen – weitergehen wird und muss“, so Fischel.

    Zu Bedeutung und Perspektiven des Tabakwareneinzelhandels erklärt der BTWE-Geschäftsführer: „Grundsätzlich bleibt der Erhalt des tabakführenden Einzelhandels mit Presse-, Lotto und Zusatzsortimenten Nahversorger für den Verbraucher unverzichtbar. Voraussetzung dafür sind wirtschaftliche Perspektiven. Wertschöpfung hat aber auch im Tabakwaren-Facheinzelhandel nichts mehr mit Regalromantik zu tun. Die Leitplanken der Unternehmensstrategien heißen Flächenproduktivität und betriebswirtschaftliche Deckungsbeiträge.“

    Neben ausgewogenen politischen Rahmenbedingungen seien in Handel und Industrie gute Ideen und Konzepte gefragt, um den Konsumenten zu überzeugen und sich erfolgreich im Wettbewerb zu behaupten. Fischel: „Standardisierungen von Packungen, Packungsinhalten und Geschmacksrichtungen verhindern Innovationen und dünnen in unverhältnismäßiger Weise das breite und vielfältige Sortiment des Fachhandels aus. Das kostet Umsatz und Ertrag. Das bedroht rund 25 000 Arbeitsplätze in den rund 8 000 im BTWE organisierten Fachgeschäften.“

    Auch die betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind für den tabakführenden Handel von existenzieller Bedeutung. Das fünfstufige Tabaksteuermodell habe sich bisher als Erfolgsmodell erwiesen. Der Konsument habe die Tabaksteuerschritte akzeptiert, der Absatz sei relativ stabil geblieben und Marktverwerfungen wie bei früheren überzogenen Steuerschritten seien ausgeblieben. Auch wenn in der ersten Hälfe des Jahres 2013 der Absatz von Tabakwaren zurückgegangen ist, sieht der BTWE, insbesondere bei einer weiterhin verantwortungsvollen Umsetzung der Steuerschritte durch die Industrie, Planungssicherheit für den Tabakwaren-Fachhandel.

    (DTZ 03/14)

  • Private Zigarettenimporte aus Polen

    BERLIN (DTZ/da). Privatpersonen dürfen weiterhin 800 Zigaretten aus Polen nach Deutschland mitbringen. Noch Anfang Dezember hatte das Bundesfinanzministerium per Erlass angekündigt, die Freimengen aus Polen sowie aus Bulgarien, Lettland, Litauen, Rumänien und Ungarn auf 300 Stück zu begrenzen.

    Für Polen wurde die Beschränkung aufgehoben, weil das Land die von der EU festgesetzte Mindest-Tabaksteuer ab Januar 2014 erreicht.

    Die Jedermann-Einfuhren aus Osteuropa werden auch im neuen Jahr zu der anhaltend großen Zahl nicht in Deutschland versteuerter Ware beitragen. Der Einkauf von Zigaretten in Polen (im Bild) wird zum Leidwesen von Fachhandel, Industrie und Fiskus weiterhin beliebt bleiben, denn der Preisabstand gegenüber Zigaretten aus Deutschland ist nach wie vor enorm.

    (DTZ 02/14)