Schlagwort: Rauchentwöhnung

  • Risikoprofil berücksichtigen

    BERLIN // Nachdem sich der Bundestag mit dem Antrag der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, die EU-Tabaksteuerrichtlinie auf E-Zigaretten auszuweiten, befasst hat, hat der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) seine Kritik an möglichen Zusatzsteuern auf E-Zigaretten wiederholt.

    Maßnahme kontraproduktiv
    Michal Dobrajc, Vorsitzender des VdeH: „Wer die Zahl der Raucher im Land verringern will, kann nicht gleichzeitig neue Steuern auf E-Zigaretten befürworten. Das ist kontraproduktiv. Neue Steuern würden aktiven Rauchern den Umstieg auf ein Produkt mit deutlich niedrigerem Risikoprofil erschweren. Aktuelle Erfahrungen etwa in Großbritannien zeigen, dass sich E-Zigaretten gut zur Rauchentwöhnung eignen. Wer von der herkömmlichen auf die E-Zigarette umsteigt, verringert den Schadstoffeintrag um 95 Prozent. Unsere Position ist klar: Keine neuen Steuern auf E-Zigaretten!“

    Dobrajc wies zudem auf die schwierige Situation der Branche angesichts der Corona-Pandemie hin: „Die vielen kleinen und mittleren Unternehmen unserer Branche werden durch den Lockdown hart getroffen. Das letzte, was wir in dieser Ausnahmesituation gebrauchen können, sind neue Steuern.“

    Deutlich geringeres Risiko
    Der VdeH hatte bereits vor einigen Monaten in einer Anhörung des Finanzausschusses in einer Stellungnahme darauf hingewiesen, dass ein nach aktuellem wissenschaftlichen Erkenntnisstand offensichtlich vorhandenes, im Vergleich zum Tabakrauch allerdings deutlich geringeres Risiko von E-Zigaretten, keine neue Verbrauchssteuer zu Lenkungszwecken aus Gründen des Gesundheitsschutzes rechtfertige.

    Dobrajc: „Es gibt keinen vernünftigen Grund, ein Produkt, das keinen Tabak enthält und dazu geeignet ist, Raucher von der wesentlich schädlicheren Tabakzigarette wegzubringen, in das Tabaksteuerregime einzubeziehen und mit einer zusätzlichen Steuer zu belegen.“

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  • Schluss mit dem Dampf-Mythos

    WASHINGTON // Eine neue Metastudie aus den USA zeigt: Dampfen ist keine Einstiegshilfe zum Rauchen, sondern der erste Schritt zur Rauchfreiheit. Das haben Mitarbeiter der Verbrauchervereinigung Consumer Choice Center und der World Vapers Alliance herausgearbeitet.

    Neue Blickrichtung
    Nach Angaben der Autoren soll die jetzt vorgelegte Studie die Argumente der „Gateway-Hypothese“ – wer dampft, wird zum Raucher – widerlegen. Stattdessen soll das Papier den Blick aller Betroffenen darauf lenken, dass die E-Zigarette konventionellen Rauchern den Weg vom Tabakkonsum hin zu einem deutlich weniger schädlichen Nikotingenuss ebnen kann. Immerhin, haben Wissenschaftler gezeigt, ist das Dampfen zu 95 Prozent weniger schädlich als das Rauchen. Kein Wunder, dass bereits eine ganze Reihe internationaler und nationaler Gesundheitsbehörden das Vapen als weniger ungesunde Alternative zur Zigarette empfiehlt.

    Die wichtigsten Erkenntnisse
    Die wichtigsten Erkenntnisse der neuen Studie:
    [bul]Nikotin ist nicht das Problem – die Toxine in Zigaretten sind es.
    [bul]E-Zigaretten helfen Erwachsenen, mit dem Rauchen aufzuhören.
    [bul]Der Konsum von E-Zigaretten führt bei Jugendlichen nicht zum Rauchen.
    [bul]Ein Verbot von Aromen löst das Problem nicht.

    Die Autoren der Studie stellen fest, dass die Neuartigkeit der E-Zigarette zu einer großen Aufmerksamkeit bei Konsumenten, aber auch bei Kritikern geführt hätten. Als Folge seien E-Zigaretten teils übermäßig scharf beschränkt worden. Beispiele seien strenge Marken- und Marketingbeschränkungen in Deutschland oder das Verbot verschiedener Aromen in den Niederlanden und in Kalifornien. Das Ziel der Auflagen: Insbesondere junge Menschen sollten vor den Gefahren der E-Zigarette geschützt werden. Sinnvoller sei es, heißt es in der Studie, die Vorteile des Dampfens herauszustellen, zumal diese durch verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen belegt seien.

    Ergebnisse der Metastudie
    Aus den Ergebnissen ihrer Metastudie leiten die Autoren dabei mehrere Forderungen ab:
    [bul]Die E-Zigarette solle insbesondere von Politik und Behörden nachdrücklich für das allgemeine Konzept der Schadensminderung eingesetzt werden.
    [bul]Die E-Zigarette sei ein wirksames Instrument zur „harm reduction“, mit dem Raucher eine weniger schädliche Alternative zum Nikotinkonsum finden und letztlich mit dem Rauchen von Tabak aufhören könnten.
    [bul]Erwachsenen müsse der Zugang zu E-Zigaretten und Zubehör möglich sein, wobei akzeptable Preise und eine breite Verfügbarkeit sichergestellt werden müssten.
    [bul]Werbung für E-Zigaretten solle in gedruckter Form, im Fernsehen und im Radio möglich sein, um die Menschen zu informieren.
    [bul]Raucher sollten besser zu den potenziell weniger schädlichen Möglichkeiten des Verdampfens von Nikotin beraten werden.
    [bul]Der illegale Handel und ein Schwarzmarkt, auf dem sich Jugendliche versorgen könnten, müsse verhindert werden.

    red

  • E-Zigarette gut für Rauchstopp

    BERLIN // Eine neue Studie aus Großbritannien zeigt: E-Zigaretten sind um 70 Prozent erfolgreicher beim Rauchstopp als andere Maßnahmen. Darauf weist der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) hin.

    In dem aktuellen Update eines Cochrane-Reviews aus dem Jahr 2016 haben die Wissenschaftler insgesamt 50 Studien aus der ganzen Welt einbezogen. Dabei wurde die Wirksamkeit nikotinhaltiger E-Zigaretten mit herkömmlichen Maßnahmen zur Rauchentwöhnung verglichen.

    Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Rauchentwöhnung mit E-Zigaretten wesentlich besser funktioniert, als das bei Nikotinersatzprodukten wie Pflastern und Kaugummis der Fall ist. Gegenüber diesen herkömmlichen Methoden ist die E-Zigarette um etwa 70 Prozent erfolgreicher, wenn es darum geht, von der Tabakzigarette wegzukommen.

    Eindeutigere Hinweise
    Die Hauptautorin des aktualisierten Reviews, Jamie Hartmann-Boyce, betont: „Seit der letzten Version gibt es deutlich mehr Evidenz zur Rauchentwöhnung. Sie gibt nun eindeutigere Hinweise darauf, dass elektronische Zigaretten mit Nikotin die Chancen auf einen erfolgreichen Rauchstopp im Vergleich zu Nikotinkaugummis oder -pflastern erhöhen können.“

    Eine weitere, besonders wichtige Feststellung wurde in Bezug auf potenzielle Schäden oder unerwünschte Nebenwirkungen durch die Nutzung von E-Zigaretten gemacht. Den Autoren des Cochrane-Reviews zufolge gibt es aktuell keine verlässlichen Nachweise, die auf negative Folgen des Konsums hindeuten würden. Das ist insofern bedeutsam, da häufig vor potenziellen Risiken von E-Zigaretten gewarnt wird. Oft geschieht das lediglich aufgrund von unseriösen, unwissenschaftlichen und unzuverlässigen Veröffentlichungen.

    Wissenschaftliche Faktenlage anerkennen
    Michal Dobrajc, Vorsitzender des VdeH, erklärt: „Dieses Review ist ein Paukenschlag und zeigt, dass die Politik nicht länger auf ideologische Aussagen vertrauen darf. Stattdessen müssen die wissenschaftliche Faktenlage und somit die wesentlich geringere Schädlichkeit der E-Zigarette gegenüber der Tabakzigarette anerkannt werden. Das Potenzial der E-Zigarette beim Ausstieg aus dem Tabakkonsum muss eine zentrale Rolle bei aktuellen und zukünftigen regulatorischen Maßnahmen einnehmen.“

    Cochrane-Reviews sind systematische Übersichtsarbeiten, in denen die Forschungsergebnisse zu Fragen der Gesundheitsversorgung und -politik zusammengefasst werden. Die unabhängige und renommierte Cochrane Tobacco Addiction Group mit Sitz in Oxford ordnet dazu jeweils zahlreiche Studienergebnisse sowohl nach ihrer Relevanz als auch nach der Vertrauenswürdigkeit der Autoren ein. Cochrane-Reviews zählen zum Goldstandard unter den wissenschaftlichen Arbeiten und sind weltweit anerkannt.

    Wichtige Rolle der E-Zigarette
    Wissenschaftler haben auf die Ergebnisse bereits reagiert. So erklärt Lion Shahab, Professor für Gesundheitspsychologie und Co-Direktor der Forschungsgruppe für Tabak und Alkohol am University College London (UCL): „Dieses Review sollte politischen Entscheidungsträgern und Gesundheitsbehörden deutlich machen, dass E-Zigaretten eine wichtige Rolle spielen bei der Reduzierung der Belastungen durch Tabakkonsum.“

    Und John Britton, emeritierter Professor für Atemwegsmedizin an der Universität von Nottingham, ergänzt: „Diese umfassende Überprüfung […] liefert eine endgültige Bestätigung dafür, dass E-Zigaretten Rauchern ein wirksames Mittel zur Raucherentwöhnung bieten, und vielleicht sogar mehr als einige dafür zugelassene Medikamente.“

    Schließlich meint Peter Hajek, Direktor der Abteilung für Tabakabhängigkeitsforschung an der Queen Mary University in London (QMUL): „Die Ergebnisse […] legen nahe, dass E-Zigaretten für viele Raucher ein wirksames Instrument zur Raucherentwöhnung darstellen. Es ist auch wichtig anzumerken, dass in den Studien bis zu zwei Jahre lang keine Anzeichen von Schäden durch die Verwendung von E-Zigaretten festgestellt wurden.“ pi/red

  • Mehr Aufklärung zur E-Zigarette

    BERLIN // Etwa 61 Prozent der Deutschen glauben, dass E-Zigaretten mindestens genauso schädlich sind wie Tabakzigaretten. 15 Prozent der Befragten gehen sogar davon aus, dass das gesundheitliche Risiko von E-Zigaretten viel höher sei als bei Tabak. Dies sind Ergebnisse einer kürzlich veröffentlichten Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR).

    Diskrepanz in der Wahrnehmung
    Das Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG) sieht eine erhebliche Diskrepanz zwischen der subjektiven Wahrnehmung von elektrischen Zigaretten in der Bevölkerung und den wissenschaftlichen Fakten und fordert die gesundheitspolitischen Stellen in Deutschland auf, die Bevölkerung angemessen aufzuklären. Besonders Raucher sollten die Fakten kennen. Nur so lässt sich die Raucherquote in Deutschland nach Vorbild Großbritannien entscheidend senken.

    Experten sind einig in der BewertungNur sechs Prozent der Bundesbürger wissen, dass Dampfen erheblich weniger schädlich ist als Rauchen. In der Pressemeldung zur Studie schreibt das Bundesinstitut für Risikobewertung: „Das BfR weist darauf hin, dass der Konsum von konventionellen Zigaretten ein deutlich höheres Gesundheitsrisiko mit sich bringt als der Konsum von E-Zigaretten.”

    Potenzial ausschöpfen
    Die Einschätzung des BfR wird von keinem ernstzunehmenden Wissenschaftler weltweit bestritten. Das Potenzial zur Schadensminimierung (Harm Reduction) ist bei E-Zigaretten im Vergleich zu Tabakzigaretten sehr hoch. Dies ist auch das Ergebnis eines hochkarätig besetzten Online-Symposiums des Instituts für Suchtforschung an der Frankfurt-University of Applied Sciences vom 27.05.2020. Der Initiator der Veranstaltung war der renommierte Suchtforscher Professor Heino Stöver. Sein Fazit: „Es ist in der Wissenschaft Konsens, dass Raucher mit dem Umstieg auf die E-Zigarette die Schadstoffaufnahme um bis zu 95 Prozent senken können. Die Chancen, die die E-Zigarette für die Rauchentwöhnung bietet, müssen auch die künftige Gesundheitspolitik bestimmen.”

    Dieser Bewertung schließen sich auch andere Teilnehmer des Symposiums an. „Nur mit gezielter Aufklärung ist es möglich, ähnlich wie in Großbritannien, deutlich mehr Raucher zum Tabakstopp mit E-Zigaretten zu motivieren“, erklärt Dustin Dahlmann, Vorsitzender des BfTG.

    red

  • E-Zigarette besser als ihr Ruf

    FRANKFURT // Nach den jüngsten Todesfällen im Zusammenhang mit so genannten „E-Joints“ in den USA haben rund 50 Wissenschaftler und Gesundheitsexperten die E-Zigarette gegen Kritik verteidigt und den Unterschied zu „E-Joints“ betont.

    Die Klarstellungen erfolgten im Rahmen der 2. Fachtagung „E-Zigaretten und ihre Bedeutung für Rauchentwöhnung“ an der Frankfurt University of Applied Sciences (FUAS). Dort verwiesen die Fachleute auf die gesundheitspolitischen Chancen, die die E-Zigarette für den Rauch-Stopp biete – und stellten das deutlich geringere Gesundheitsrisiko im Vergleich zur herkömmlichen Tabakzigarette heraus.

    Undifferenzierte Auseinandersetzung in Deutschland
    Tagungsveranstalter Heino Stöver, Suchtforscher an der FUAS: „Die Todesfälle in den USA sind bestürzend. Gleichwohl beobachten wir in der deutschen Öffentlichkeit eine sehr undifferenzierte Auseinandersetzung mit dem Phänomen. Denn Schuld tragen nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen spezielle Substanzen, mit denen die THC-Öle der ‚E-Joints‘ gestreckt wurden. Die herkömmliche E-Zigarette hat damit gar nichts zu tun. E-Zigaretten-Liquids unterliegen in Deutschland einer strengen Regulierung. Gefahr geht dagegen vor allem von Flüssigkeiten und Geräten aus, die auf dem Schwarzmarkt gehandelt werden.“

    E-Zigarette bietet große Chance für die Gesundheitspolitik
    Tatsächlich biete die E-Zigarette weiterhin große Chancen für die Gesundheitspolitik. Die E-Zigarette, so die einhellige Meinung der anwesenden Tagungsreferenten, ermögliche es vielen Rauchern, von der klassischen Tabakzigarette loszukommen. „Jährlich sterben in Deutschland mehr als 100 000 Menschen an den Folgen des klassischen Rauchens“, so Stöver. „Das darf die Gesundheitspolitik nicht hinnehmen. Ziel muss sein, dass möglichst niemand mehr zur Tabakzigarette greift. Die E-Zigarette kann dabei helfen, da sie vielen Rauchern den Rauch-Stopp erleichtert und die Gesundheitsrisiken minimiert.“

    Zu dieser und ähnlichen Einschätzungen kamen neben Stöver zahlreiche weitere Referenten der Fachtagung. Zu ihnen zählten unter anderem Ute Mons, Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), der Gesundheitsjournalist Dietmar Jazbinsek, Leonie Brose vom UK Centre for Smoking and Alcohol Studies, die über die Rolle der E-Zigarette in der britischen Gesundheitspolitik berichtete, sowie Frank Henkler-Stephani vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).

    Keine erhöhten Risiken erkennbar
    Der in dieser Behörde zuständige Toxikologe Henkler-Stephani sieht auch nach den beunruhigenden Entwicklungen in Übersee keinen Grund, die Bewertungen hinsichtlich der Schadstoff- und Suchtrisiken von E-Zigaretten zu ändern. „Es sind keine erhöhten Risiken für Produkte aus dem deutschen und dem europäischen Fachhandel erkennbar“, erklärte der Experte zum Auftakt der Fachtagung. „Das heißt aber nicht etwa, dass wir die E-Zigarette empfehlen.“ Henkler-Stephani weiter: „Ich denke, wir sollten die Serie schwerer Erkrankungen nicht herunterspielen, aber auch nicht in unnötige Sorge verfallen.“

    Unabhängig von der Fachtagung hat sich inzwischen ein weiterer renommierter Wissenschaftler zu Wort gemeldet. Martin Dockrell, der Leiter der Tabakkontrolle bei Public Health England, machte in einem TV-Interview deutlich: „Der Ausbruch der Erkrankungen in den USA hat überhaupt nichts mit regulären E-Zigaretten zu tun, sondern mit ‚E-Joints‘. Das ist ein gewaltiger Unterschied.“

    In den vergangenen Wochen waren die Umsätze der Branche auch in Europa teils um bis zu ein Drittel eingebrochen.

    red

    (DTZ 43/19)

  • Pharma sponsert Aktionsbündnis

    HAMBURG // Das Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR) lässt sich offenbar seit Jahren von der Pharma-Industrie sponsern. Das ist das Fazit eines Beitrags in „Der Spiegel“. Dem Magazin liegen „interne Dokumente“ vor, die offenbar die Beziehung zwischen Pfizer und dem ABNR belegen.

    Hintergrund: Die Unternehmen verdienen viel Geld – der weltweite Umsatz liegt bei knapp 2,5 Milliarden US-Dollar (gut 2,2 Milliarden Euro) – mit Nikotin-Ersatzprodukten. „Der Spiegel“ legt nahe, dass die Beziehung von ABNR und Big Pharma bis heute andauert. So rede das Bündnis seit Jahren die E-Zigarette schlecht, die die wohl sinnvollste Maßnahme zur Rauchentwöhnung darstelle.

    „Der Spiegel“ zitiert den Berliner Gesundheitswissenschaftler Dietmar Jazbinsek: „Die Kampagne gegen die E-Zigarette ist die größte seit Gründung des ABNR.“ Stattdessen macht sich das ABNR vehement für – medikamentöse – Ausstiegshilfen der Pharmaindustrie stark. Das Hamburger Magazin stellt weiter fest: „Das Aktionsbündnis Nichtrauchen teilt auf Anfrage mit, seine kritische Haltung zur E-Zigarette sei ausschließlich wissenschaftlich begründet. Es nehme außerdem seit 2009 keine Spenden von der Pharmaindustrie mehr entgegen.

    red

    (DTZ 36/19)

  • VdeH: „Weg mit der Ideologie“

    BERLIN // Die medial verbreitete Sorge vor einer „E-Zigaretten-Epidemie“ unter Jugendlichen wird durch aktuelle Zahlen widerlegt: E-Zigaretten sind für Jugendliche von untergeordnetem Interesse. Zu diesem Ergebnis kommen übereinstimmend aktuelle repräsentative Untersuchungen aus Deutschland und Großbritannien. Darauf weist jetzt der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) hin.

    E-Zigaretten seien im Vergleich zu Tabakrauch erwiesenermaßen 95 Prozent weniger schädlich, das sei mittlerweile wissenschaftlicher Konsens, so der Verband. E-Zigaretten würden fast ausschließlich von – ehemaligen – Tabakrauchern genutzt und hätten sich gegenüber klassischen Nikotinersatztherapien mit einer doppelt so hohen Wirksamkeit als probates Mittel zur Rauchentwöhnung bewährt. E-Zigaretten seien ein Produkt für erwachsene Raucher und gehörten nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen.

    Gleichwohl seien immer wieder mahnende Stimmen zu vernehmen, dass das Produkt E-Zigarette attraktiv für Jugendliche sei und zu einem Einstieg in den Tabakkonsum führen könnte. Diese Sorge wird nunmehr durch zwei voneinander unabhängige Untersuchungen vollständig entkräftet.

    Laut Debra-Studie nutzten nur 0,9 Prozent der Jugendlichen überhaupt E-Zigaretten. Laut den aktuellen Ergebnissen der deutschen Befragung zum Rauchverhalten (Debra) nutzten lediglich 0,9 Prozent der 14- bis 17-Jährigen aktuell E-Zigaretten. Im Vergleich zu den Ergebnissen vom Vorjahr sei dieser Wert um zwei Drittel (Vorjahr: 2,8 Prozent) gesunken – trotz hohen Wachstums der Branche und immer besserer Verfügbarkeit der Produkte.

    Vorbild England
    Und laut Ash-Untersuchung ist die regelmäßige Nutzung unter Jugendlichen äußerst selten. In Großbritannien, in der EU auf Platz 1 bei der Tabakprävention, werden E-Zigaretten öffentlich als Mittel für den Rauchausstieg empfohlen. Die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse einer repräsentativen Befragung der „Action on Smoking and Health“ (Ash) deckten sich mit denen der deutschen Debra-Studie: Hier nutzten nur 1,6 Prozent der Elf- bis 18-Jährigen E-Zigaretten häufiger als ein Mal pro Woche, davon nur 0,6 Prozent täglich. Die Rate unter den Nie-Rauchenden liege mit 0,8 Prozent regelmäßiger Nutzung (und 0,1 Prozent häufiger als ein Mal pro Woche) noch einmal deutlich niedriger.

    Kein Anzeichen für eine Epidemie
    Damit seien Anzeichen für eine „Epidemie“ nicht zu erkennen – ganz im Gegenteil: Die jüngst veröffentlichten Zahlen belegten eindrucksvoll, dass es in Europa keinerlei Hinweise darauf gebe, dass E-Zigaretten unter Jugendlichen besonders beliebt wären. Obwohl der Markt sich rasant entwickelt und trotz der derzeit noch bestehenden Werbemöglichkeiten für das risikoreduzierte Produkt E-Zigarette nehme die Zahl minderjähriger Konsumenten nicht etwa zu, sondern deutlich ab.

    „Die Sorge vor Jugendgefährdung ist damit entkräftet. Zur geringeren Schädlichkeit der E-Zigarette haben wir den wissenschaftlichen Konsens auf unserer Seite. Diese Fakten lassen sich nicht beliebig unterdrücken. Es wird nun endgültig Zeit, dass die E-Zigarette von allen Beteiligten als das wahrgenommen wird, was sie ist: eine nie dagewesene Chance für erwachsene Raucher im Sinne der Risikominimierung“, mahnt Michal Dobrajc, Vorsitzender des VdeH.

    Der Verband hatte bereits in der Vergangenheit die unsachliche Auseinandersetzung mit dem Thema in Politik und Medien kritisiert und mehrfach eine Versachlichung der Debatte gefordert.

    „Deutschland sollte die Beispiele in Großbritannien – und jüngst auch Neuseeland, wo das Gesundheitsministerium bald eine Kampagne starten wird, die Raucher dazu animieren soll, aufs Dampfen umzusteigen –, nun zum Anlass nehmen, seine Verweigerungshaltung aufzugeben“, fordert Dobrajc weiter. „Mit einer Raucherquote von 28 Prozent auf dem vorletzten EU-Rang bei der Tabakprävention zu sein, lässt nur folgenden Schluss zu: Ideologie und Bevormundung dürfen nicht mehr vor Vernunft und Wissenschaft stehen.“

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    (DTZ 27/19)

  • E-Zigaretten sind die Lösung

    BERLIN // Anlässlich des Weltnichtrauchertags am 31. Mai weist der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) auf die große Chance hin, die E-Zigaretten für unzählige Raucher beim Aufhören bietet.

    „E-Zigaretten, die im Vergleich zu Tabakrauch erwiesenermaßen 95 Prozent weniger schädlich sind, werden fast ausschließlich von ehemaligen Tabakrauchern genutzt", betont der Verband in einer Pressemitteilung. Und weiter: „Die doppelt so hohe Wirksamkeit als Ausstiegshilfe gegenüber klassischen Nikotinersatztherapien wurde erst im Februar 2019 bei einer groß angelegten randomisiert-kontrollierten Studie belegt." Eine weitere Ende Mai veröffentlichte Untersuchung mit 19.000 Rauchern komme zu ähnlichen Ergebnissen: „E-Zigaretten können die Erfolgsrate beim Rauchausstieg verdoppeln."

    Chancen nutzen
    Einige Länder nutzen diese Chance, um die Raucherquoten zu senken und empfehlen die E-Zigarette öffentlich als Mittel für den Rauchausstieg. In Europa gehe Großbritannien mit positivem Beispiel voran und belege laut VdeH Platz 1 in der EU bei der Tabakprävention. In Neuseeland, wo Regulierungen von E-Zigaretten anfänglich zu den striktesten weltweit gehörten, werde das Gesundheitsministerium im August eine Kampagne starten, die Raucher dazu anregen soll, auf das Dampfen umzusteigen. Deutschland hingegen liege mit einer Raucherquote von 28 Prozent auf dem vorletzten EU-Rang bei der Tabakprävention.

    Michal Dobrajc, erster Vorsitzender des VdeH, erklärt dazu: „Es ist beschämend, dass in Deutschland vor der E-Zigarette gewarnt wird, anstatt sie als die wohl größte gesundheitspolitische Chance bei der Rauchentwöhnung zu erkennen und zu fördern. Mögliche Gefahren des E-Zigarettenkonsum werden maßlos überzeichnet und ins Verhältnis zu frischer Bergluft gesetzt, anstatt sie richtigerweise mit der Gefährdung durch Tabakrauch zu vergleichen.“

    So nehme das Aktionsbündnis Nichtrauchen, das von der WHO vorgegebene Schwerpunktthema des Weltnichtrauchertages „Tabakkonsum und Lungengesundheit“ zum Anlass, nicht nur vor dem Tabakrauchen, sondern auch vor dem „Dampfen“, also dem Konsum von E-Zigaretten, zu warnen.

    Panikmache auf Kosten der Gesundheit
    „Das ist unverantwortliche Panikmache auf Kosten der Gesundheit von Rauchern,“ sagt Michal Dobrajc. „Kritiker der E-Zigarette führen gerne Feinstaub, Acrolein, Karzinogene wie Formaldehyd, Nickel und Chrom an, die angeblich im Dampf von E-Zigaretten nachgewiesen worden sein sollen. Dabei verschweigen sie nicht nur die umstrittene fachliche Qualität dieser Untersuchungen, sondern auch, dass gerade mal Spuren dieser Stoffe gemessen wurden, die um ein Vielfaches unter dem liegen, was im Tabakrauch enthalten ist." Harte wissenschaftliche Fakten würden hier zugunsten eigener Moralvorstellungen und einer fragwürdigen Agenda geopfert.

    Innerhalb der EU streng reguliert
    Zudem seien E-Zigaretten und Inhaltsstoffe in der EU und Deutschland streng reguliert. Jedes neue Produkt müsse sechs Monate vor Markteintritt inklusive Emissionstests registriert werden. In dieser Zeit haben die Staaten die Möglichkeit, Geräte und Flüssigkeiten genauer zu untersuchen und den Markteintritt sogar zu verhindern. Dies sei seit Inkrafttreten der Regulierung im April 2016 in keinem einzigen Fall geschehen, betont der VdeH.

    Der VdeH schließe sich daher der Meinung von Heino Stöver vom Institut für Suchtforschung in Frankfurt an, wonach es wichtig sei, alle verfügbaren RauchstoppMethoden eingehend zu prüfen, und nicht vorschnell aus dem ohnehin nicht prall gefüllten Köcher der Rauschstopp-Methoden zu werfen. Genau dies sei aber in Deutschland mit der E-Zigarette geschehen.

    „Glücklicherweise nehmen immer mehr Raucher unter den Konsumenten die E-Zigarette als Alternative war", sagt Dobrajc. „Es werde höchste Zeit, dass irrationale Ängste überwunden und die Chancen als solche endlich auch durch andere Diskussionsteilnehmer anerkannt werden, so Dobrajc abschließend.

    pi

    (DTZ 22/19)

  • E-Zigarette zum Tabakausstieg?

    BERLIN // „Dampfen – das Ende der Zigarette?“ – unter dieser Fragestellung hatte das Informationsportal eGarage kürzlich zu einer Diskussionsveranstaltung eingeladen. Politiker verschiedener Parteien sprachen mit Fachleuten.


    „Werbung für E-Zigaretten nicht nötig“

    Nach einleitenden Kurzvorträgen von Peter Hajek von der Queen Mary University of London zu den Themen „Harm Reduction“ (also: Risikoreduzierung) sowie Rauchentwöhnung und des Münchner Suchtmediziners Tobias Rüther ging es um den Umgang der Politik mit E-Zigaretten. Kirsten Kappert-Gonther, drogenpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, betonte, ihre Fraktion erkenne die Bedeutung der E-Zigarette zur Rauchentwöhnung an. Allerdings betonte die Medizinerin die Bedeutung des Jugendschutzes. Außerdem, so Kappert-Gonther, sei Werbung für E-Zigaretten nicht nötig, vielmehr sollten Arztgespräche stattfinden. Auch wäre es wünschenswert, wenn die Gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für Rauchentwöhnungstherapien übernähmen: „Wir freuen uns über jeden, der aufhört zu rauchen.“

    Für Niema Movassat, den drogenpolitischen Sprecher der Linken, hat ein Werbeverbot für E-Zigaretten nicht oberste Priorität. Wichtig seien jedoch ein besserer Jugendschutz und ein Werbeverbot für Tabak und Alkohol. Werbung nehme dem Konsumenten die Selbstbestimmtheit, sagte Movassat. Den eigentlichen Konsum jedoch wolle niemand verbieten: „Wer rauchen will, soll rauchen – ob das Nikotin ist oder Cannabis“, so der Linken-Politiker.

    „Das Wesen der Demokratie“
    Gero Hocker, FDP-Bundestagsmitglied und im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft, machte deutlich, dass die E-Zigarette Rauchern gut bei der Entwöhnung helfen könne und deshalb gesellschaftspolitisch erwünscht sein müsse. Die Diskussion um den Nutzen und die potenziellen Gefahren der E-Zigarette erinnere ihn an die Erfindung des Airbags, der die Zahl der Verkehrstoten zwar nicht auf Null senken könne, der jedoch trotzdem eingeführt worden sei. Außerdem, so Hocker, müsse man den Konsumenten ein Mindestmaß an Eigenständigkeit zubilligen: „Ein Volljähriger, der raucht, muss selbst entscheiden können, ob er sich diesen Risiken aussetzt – das ist das Wesen der Demokratie.“

    „Die Podiumsdiskussion in Berlin war ein voller Erfolg“, betonte Dustin Dahlmann vom Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG). Der Dialog mit den Politikern sei konstruktiv gewesen, sagte Dahlmann: „Ich erwarte, dass in Zukunft wissenschaftliche Fakten eine noch größere Bedeutung für politische Entscheidungen zur E-Zigarette in Deutschland bekommen. Die Gleichsetzung von Tabakprodukten und E-Zigaretten in der Legislative muss endlich gestoppt werden“, so der BfTG-Vorsitzende.

    max

    (DTZ 15/19)

  • „Aufklärung dringend nötig“

    BERLIN // Eine neue repräsentative Umfrage belegt: Raucher haben nur wenig Wissen zum Thema E-Zigarette. Die Studie wurde vom Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag von Juul durchgeführt.

    Sechs wesentliche Aspekte haben die Wissenschaftler erhoben. So ging es etwa darum, ob erwachsene Raucher sich vorstellen könnten, mit dem Rauchen aufzuhören. Dabei antworteten 24,3 Prozent mit „auf jeden Fall“, 28,1 Prozent mit „eher ja“, während ein Ausstieg für 29,9 Prozent nicht in Frage kommt.

    17,1 Prozent der Befragten haben in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal versucht, mit dem Rauchen aufzuhören, weitere 7,8 Prozent sogar bis zu dreimal. Dabei gaben die potenziellen Aussteiger zu knapp zehn Prozent an, die E-Zigarette sei das wichtigste Mittel zur Rauchentwöhnung. Andere setzten auf Nikotinpflaster oder Akupunktur, während 28,8 Prozent psychische und physische Aspekte wie Sport und wenig Stress als wichtigste Faktoren für einen erfolgreichen Rauchstopp nannten.

    „Mindestens so gesundheitsschädlich wie Tabakzigaretten“
    29 Prozent der Studienteilnehmer sind überzeugt, dass die E-Zigarette sie beim Rauchstopp unterstützen kann; 56,6 Prozent allerdings glauben nicht daran. Dabei halten 58,7 Prozent der Befragten E-Zigaretten für mindestens ebenso gesundheitsschädlich wie Tabakzigaretten.

    Wenig erstaunlich, dass Juul auch danach hat fragen lassen, was Raucher am ehesten davon abhalten würde, von herkömmlichen auf E-Zigaretten umzusteigen. Dabei erklärten 11,1 Prozent, sie würden den Geschmack und Geruch von Tabak lieber mögen. 25,9 Prozent sagten, E-Zigaretten könnten Tabakzigaretten nicht ersetzen, für 5,5 Prozent sind E-Zigaretten in der Anschaffung zu teuer und 3,8 Prozent finden den Umstieg zu umständlich. Fast ein Drittel (31,6 Prozent) der Befragten glauben nicht, dass das Dampfen gesünder ist.

    Mehr über die Rolle innovativer Nikotinprodukte
    Dazu sagt der Suchtforscher Heino Stöver von der Frankfurt University of Applied Sciences: „Die Aufklärung der Öffentlichkeit zu den Potenzialen, aber auch Gesundheitsrisiken von E-Zigaretten wird den aktuellen Erkenntnissen aus Wissenschaft und Forschung nicht gerecht. Diese Fehleinschätzungen haben enorme Folgen für die öffentliche Diskussion zur Rolle innovativer Nikotinprodukte bei der Rauchentwöhnung.“

    Markus Kramer, Chef von Juul Deutschland, fordert: „Wir brauchen eine breite und differenzierte Aufklärung zu weniger gesundheitsschädlichen Alternativen, die Rauchern helfen, ihren Tabakkonsum zu überwinden.“ red

    (DTZ 11/2019)