Schlagwort: Einzelhandel

  • Branche bleibt optimistisch

    RÖSRATH // Unter dem Motto „Von der Wertschätzung zur Wertschöpfung“ stand in diesem Jahr die Tagung des BTWE Branchendialogs. Zahlreiche Teilnehmer aus Industrie, Verbänden und natürlich dem Handel kamen in Rösrath zusammen, um Fachvorträge zu verfolgen und mit anderen Mitgliedern der Branche ins Gespräch zu kommen.

    Nach der Begrüßung durch BTWE-Präsident Rainer von Bötticher referierte Dirk Falke, Justiziar des Deutschen Zigarettenverbandes (DZV), über den aktuellen Stand der Warenrückverfolgbarkeit im Tabakwarenhandel. Nach einem Überblick über die relevanten Gesetze und Vorschriften sowie die Gründe für das sogenannte „Track & Trace“ – insbesondere den Kampf gegen illegale Produkte – kam Falke zu dem Aspekt, der aktuell alle Marktteilnehmer interessiert: Wann und wie kommt das Verfahren?

    Die schlechte Nachricht vorweg: Am Zeitplan hat sich nichts geändert und es wird nach Einschätzung Falkes auch dabei bleiben. In den nächsten Wochen wird ein Gesetzentwurf vorgelegt, der ab September das Gesetzgebungsverfahren durchläuft. Damit ist der Zeitdruck enorm, denn erst am 6. März 2019 sollen die technischen Spezifikationen und Schnittstellen zur zentralen Datenbank bekanntgegeben werden, danach sind Anpassungen und Probeläufe möglich.

    Aber: Einiges an Informationen ist bereits bekannt und dürfte auch nicht mehr geändert werden. Alle Unternehmen (Wirtschaftsteilnehmer) müssen sich registrieren lassen, auch jede Einrichtung (für den Handel jedes Geschäft, jeder Automat) muss eine eindeutige Registrierungsnummer bekommen. Fest stehe aber auch, so Falke, dass „jeder Warenein- und -ausgang gescannt werden muss“ – allerdings nur bis zum Großhandel oder Distributeur. Der Einzelhandel ist mit seinen Verkaufsstellen ausgenommen. Ausnahme: Ein Händler betreibt ein Zentrallager und agiert somit quasi wiederum als Distributeur.

    Das Ausliefern von Waren ohne Track & Trace-Merkmale wird ab 20. Mai 2019 verboten sein, der Handel erhält eine einjährige Übergangsfrist für den Abverkauf „alter“ Erzeugnisse. Guido Bündgen, Lekkerland-Manager und Vorsitzender im „Track & Trace Arbeitskreis Handel“, verwies auf den nach seiner Einschätzung „äußerst ambitionierten Zeitplan“. Bündgen machte zudem deutlich, dass es beim Registrieren bei der zuständigen Bundesdruckerei eine Erleichterung für den Einzelhändler gibt: Er kann andere Wirtschaftsteilnehmer damit beauftragen. Bündgen kündigte denn auch an, dass sein Unternehmen das ab Anfang 2019 für seine Kunden übernehmen könne.

    Nehmen einer ganzen Reihe bekannter Punkte zeichnen sich allerdings auch viele ungeklärte Fragen ab. Bündgen zählte unter anderem das Behandeln von Retouren, das Ausbuchen gestohlener Erzeugnisse und den Umgang von Paketdiensten mit Tabaksendungen auf. Auch auf die jeweiligen Kreisveterinärämter kommen dabei neue Herausforderungen zu: Sie dürften nämlich mit der Kontrolle beauftragt werden.

    Die Bedeutung der Marke für den Verkauf von Tabakwaren stellten André Sorge, Verkaufsdirektor bei Philip Morris, sowie Andreas Thoma, Chef Handelsmarketing und Vertrieb bei BAT, in den Fokus ihrer Vorträge. Sorge betonte, dass sich der Zigarettenmarkt in einer schwierigen Phase befinde. Zwischen 2000 und 2017 habe der Tabakmarkt insgesamt rund 28 Prozent verloren, bei der Zigarette seien es 45 Prozent gewesen. Sorge: „Das ist dramatisch!“ Der Rückgang sei vor allem eine Folge der „exzessiven und drakonischen Regulierung“.

    Allerdings, machte Sorge ebenfalls deutlich, sei Deutschland in Sachen Konsumentenansprache im europäischen Vergleich eine „Insel der Glückseligen“. Trotzdem müsse die Industrie reagieren, denn klassische Tabakwaren träfen immer weniger den Zeitgeist. Gesünder und fitter wollten die Konsumenten sein, das zeige sich nicht nur bei Tabak (leichte Produkte, additivfrei), sondern auch bei vielen anderen Erzeugnissen, zum Beispiel bei Softdrinks.

    Dieser Trend könne oft nur mit erheblichen Investitionen umgesetzt werden. Für die Entwicklung des Tabakerhitzers Iqos und anderer risikoreduzierter Produkte habe Philip Morris seit 2007 mehr als 3,5 Milliarden US-Dollar (rund 2,8 Milliarden Euro) ausgegeben. Das soll sich auszahlen. Sorge sagte, sein Unternehmen strebe an, mit rauchfreien Produkten bis zum Jahr 2025 auf einen Umsatzanteil von etwa 30 Prozent zu kommen – derzeit liege die Rate bei rund vier Prozent. Auch der Handel müsse sich mittelfristig dieser Entwicklung anpassen, denn, so Sorge: „Es gibt keinen Plan B.“ Er forderte den Handel auf, man solle die Zukunft gemeinsam gestalten. Abschließend zeigte er ein kurzes Video, das mit den Worten endete: „Light your last Marlboro!“ („Zünden Sie Ihre letzte Marlboro an!“) Eine intensive Diskussion schloss sich an.

    Andreas Thoma nahm die Teilnehmer der Jahrestagung in eine in weiten Teilen digitale Zukunft mit. Grund: Trotz eines insgesamt rückläufigen Absatzes zeigten sich etablierte Marken bei wachsendem Umsatz stabil. Das funktioniere in heutiger Zeit allerdings nur, wenn die Bedürfnisse der Konsumenten erfüllt würden. Thoma machte das an einigen Zahlen fest. So bewegten wir uns im Durchschnitt pro Tag mittlerweile 4,52 Stunden im Internet, 38 Millionen Bundesbürger nutzten regelmäßig soziale Medien, täglich würden weltweit über 95 Millionen Instagram-Nachrichten gepostet.

    Tatsächlich werde „online“ immer wichtiger – zur Informationsbeschaffung, für die Meinungsbildung, für die Produktsuche. Immerhin: 30 Prozent der Nutzer, die sich im Internet informieren, kaufen letztlich lieber im stationären Einzelhandel.

    Es sei wichtig, dass die Marke dem Konsumenten das Gefühl vermittle, sie spreche ihn individuell an. Außerdem müsse sie Extras bieten und interaktiv „nutzbar“ sein. Als Beispiel einer – gelungenen – Kommunikation führte Thoma die Kampagne #eiskaltdurchgezogen an, mit der Lucky Strike mehr als drei Millionen Nutzer pro Monat erreiche und auf Facebook über 100 000 Likes gesammelt habe.

    Zum Abschluss des ersten Seminartages referierte Peter Dersche, Geschäftsführer der John-Aylesbury-Gruppe, über den Verbund erfolgreicher Einzelhändler, der sich dem Motto „erlesene Qualität“ verschrieben hat. Die Gruppe wurde 1974 von sieben Facheinzelhändlern gegründet und hat aktuell 45 Gesellschafter. Mehr als 50 Anteile, das unterstrich Dersche, würden nicht ausgegeben.

    max

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    (DTZ 24/18)

  • Presse-Grosso tagte

    KÖLN // Der Bundesverband Presse-Grosso hat seinen Jahresbericht 2017 vorgelegt. Der Erste Vorsitzende des Verbandes, Frank Nolte, unterstreicht in einem Interview in dem Bericht die Initiativen des Berufsstandes für die aktive Vermarktung von Presse am Point of Sale.

    „Wir haben 2017 richtig Gas gegeben“, so sein Resümee. Nolte zeigt ferner, wie der Pressegroßhandel den Medien- und Strukturwandel vor dem Hintergrund einer herausfordernden Marktentwicklung und eines wachsenden Margendrucks aktiv gestalten will. Im Fokus des Marketing-Mix des Presse-Grosso als Manager der Kategorie Presse stehen die Partner im Einzelhandel – vom Lebensmitteleinzelhandel über den Pressefachhandel bis hin zu den klassischen Kiosken.

    Auf der Hauptversammlung des Verbandes wurde zudem der Unternehmer Vincent Nolte neuer zweiter Vorsitzender des Bundesverbandes Presse-Grosso. Er tritt die Nachfolge von Robert Herpold an, der sein Mandat nach neun Jahren abtritt. Frank Nolte und Jan Carlsen führen ihre Mandate als Erster Vorsitzender beziehungsweise Vorstand Betriebswirtschaft fort.

    Herpold bedankte sich bei den Mitgliedern für das Vertrauen sowie bei seinen Vorstandskollegen für die erfolgreiche Zusammenarbeit und die stets gute Unterstützung. „Ich gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge von Bord“, so Herpold. Die Verbandsarbeit habe ihn geprägt. Er freue sich, einen geschätzten Kollegen als Nachfolger gewonnen zu haben.

    Vincent Nolte ist geschäftsführender Gesellschafter der Presseservice Nord GmbH & Co. KG in Bremen. Der gelernte Verlagskaufmann und Diplom-Betriebswirt ist seit 2007 in der Branche tätig und engagiert sich seit vielen Jahren in verschiedenen Funktionen im Bundesverband Presse-Grosso: seit 2013 als Vorstand der Regionalgruppe Nord und seit 2015 als Bereichsleiter Regulierung.

    vi

    (DTZ 20/18)

  • Die Ermuri stellt sich den Herausforderungen

    DETMOLD // Die Ermuri Genuss Company bleibt auf Kurs. Das machten Vorstand und Aufsichtsrat der größten Einkaufsgenossenschaft des Tabakwaren-Einzelhandels auf der Generalversammlung deutlich, die vom 20. bis 22. April in Detmold stattfand.

    Die Ermurianer ließen sich in der ostwestfälisch-lippischen Stadt von Vorstandsvorsitzenden Cay Uwe Vinke und Aufsichtsratschef Dirk Quade über die Geschäftsentwicklung der Ermuri und darüber, was die Genuss Company für ihre derzeit knapp 800 Mitglieder tut und in Zukunft vorhat, informieren.

    Am Markt konnte sich die Ermuri trotz einer um sich greifenden Anti-Tabakpolitik und einschneidender TPD-2-Vorgaben gut behaupten. Das galt sowohl für die Geschäfts- als auch für die Mitglieder-Entwicklung. So konnte der Mitgliederschwund früherer Jahre zwar nicht gänzlich gestoppt, aber verlangsamt werden. Ende 2017 hatte die Ermuri 791 Mitglieder. Vor allem gelang es, so Vinke, in den vergangenen drei bis vier Jahren die Zahl der Ermuri-Fachgeschäfte stabil zu halten. Als erfolgreich erwies sich dabei die Strategie, Mitglieder davon zu überzeugen, von Kollegen aufgegebene Ermuri-Standorte als Filialen weiter zu führen.

    Im Vergleich zum vorherigen Wirtschaftsjahr sank der Gesamtumsatz im Geschäftsjahr 2016/17 (1. Oktober bis 30. September) um 2,9 Prozent auf 124,1 Millionen Euro. Dieses Minus ging im Wesentlichen auf das Konto des rückläufigen Lagerumsatzes, der mit einem Volumen von 111,7 Millionen Euro einen hohen Anteil am Gesamtumsatz hat. Der durchschnittlich pro Mitglied mit der Ermuri getätigte Umsatz lag bei 150 000 Euro nach 150 900 Euro im vorherigen Geschäftsjahr.

    Beim Lagerumsatz machte sich insbesondere das marktkonforme Minus beim Feinschnitt bemerkbar, das bei 3,7 Prozent lag. Hier bleibt die spannende Frage, ob die Talfahrt anhält oder ob sich der Markt für selbst gedrehte und selbst gestopfte Zigaretten erholt. Das hätte dann Vinke zufolge wiederum Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung im laufenden Wirtschaftsjahr, das am 1. Oktober begonnen hat.

    Gleichzeitig veranschaulichte der Vorstandsvorsitzende, dass die Umsatzentwicklung der Ermuri in einer längerfristigen Betrachtung deutlich nach oben zeigt. Betrug der Umsatz vor zehn Jahren 61 Millionen, so hat er sich seitdem auf über 124 Millionen Euro mehr als verdoppelt.

    Als guten Wert bezeichneten Vinke und Quade die Eigenkapitalquote der Ermuri, die im abgelaufenen Wirtschaftsjahr bei 55,3 Prozent der Bilanzsumme in Höhe von 13,3 Millionen Euro lag.

    da

    (DTZ 18/18)

  • Antrittsbesuch im Landtag

    MÜNSTER // Die im Dezember 2017 gewählte neue Vorsitzende des Lotto- und Toto-Verbandes der Annahmestelleninhaber in Nordrhein-Westfalen (NRW) Heike Juckenack und der langjährige Geschäftsführer des Verbandes, Tobias Buller-Langhorst haben vor kurzem den Landtagspräsident André Kuper (CDU) in Düsseldorf getroffen.

    Juckenack, die ein Einzelhandelsgeschäftes mit Lotto-Annahmestelle in Unna betreibt, sprach sich für einen engen Schulterschluss zwischen Betreibern und Politik aus.

    Der Verband werde als Ansprechpartner zur Verfügung stehen, sagte Buller-Langhorst. „Eine der größten Herausforderungen ist die Bekämpfung illegaler Glückspielangebote. Diese schaden nicht nur den Annahmestellen und Spielern sondern auch dem Gemeinwohl“, glauben Juckenack und Buller-Langhorst, welche diesbezüglich bereits verschiedene Gespräche geführt haben.

    pi

    (DTZ 17/18)

  • Mittelstand profitiert nicht von guter Konjunktur

    BERLIN // Die Geschäftslage und die Erwartungen im Einzelhandel sind weiterhin positiv. Im Mittelstand allerdings ist die Situation deutlich schlechter. Insgesamt wird der Umsatz im Einzelhandel 2018 nach Prognose des HDE um zwei Prozent auf 523 Milliarden Euro steigen.

    Die HDE-Konjunkturumfrage unter 1.000 Unternehmen aller Standorte, Größen und Branchen zeigt, dass mehr als zwei Drittel der größeren Unternehmen (mehr als 100 Beschäftigte) mit einem Umsatzplus in 2018 rechnen. Händler mit weniger als fünf Beschäftigten dagegen kalkulieren mehrheitlich sogar mit einem Umsatzminus. „Zwischen kleinen und großen Handelsunternehmen geht die Schere auseinander“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

    Wachstumstreiber der Branche bleibt dagegen der Online-Handel, der um rund zehn Prozent auf 53,4 Milliarden Euro zulegen wird. Davon profitieren auch die Multichannel-Unternehmen, die auf die Kombination aus stationärem Geschäft und Online-Handel setzen. Hier erwarten 57 Prozent in 2018 bessere Geschäfte als noch im Vorjahr. Genth: „Der mittelständische Einzelhandel ist in dieser Zeit des Strukturwandels in der Branche mehr denn je auf die passenden politischen Rahmenbedingungen angewiesen.

    Die Bundesregierung muss deshalb die Kaufkraft der Verbraucher stärken und neue Belastungen für die Unternehmen vermeiden.“ Insbesondere müssten kleinere und mittlere Einkommen mutiger als bisher im Koalitionsvertrag vorgesehen entlastet werden. Entscheidend für den mittelständischen Handel ist auch, dass der Standort Innenstadt attraktiv und erreichbar für Kunden und Logistik bleibt. Fahrverbote sind kontraproduktiv.

    pi

    (DTZ 16/18)

  • Neue Iqos-Boutique eröffnet

    ESSEN // Philip Morris hat am 19. April eine exklusive Iqos-Boutique im Einkaufszentrum Limbecker Platz in Essen eröffnet. Nach dem Erfolg des Pop-up-Stores wird die Verkaufsfläche nun deutlich vergrößert, ein permanenter Verkaufsstandort entsteht.

    „Die große Nachfrage am Limbecker Platz hat uns ermutigt, eine Boutique zu eröffnen. Erwachsene Raucher erhalten dort zukünftig eine noch umfassendere Beratung sowie eine größere Auswahl an Accessoires“, sagt Markus Essing, Chef der Philip Morris GmbH. Weitere Iqos-Boutiquen und Pop-up-Stores befinden sich in Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. Daneben ist Iqos bei rund 1.000 Tabakfachhändlern und Tankstellen in ganz Deutschland sowie auf der herstellereigenen Online-Verkaufsplattform erhältlich. Die Tabaksticks Heets können in über 15.000 Tabakverkaufsstellen sowie im Lebensmitteleinzelhandel erworben werden.

    pi

    (DTZ 16/18)

  • Trends im stationären Einzelhandel

    ISMANING // „Online“ macht dem Einzelhandel in den Einkaufsstraßen zunehmend das Leben schwer. Das Beratungsunternehmen Axis Communications sagt, wie Firmen gegenhalten können. Fünf Trends.

    Kundenkommunikation
    Mithilfe von Analyse-Software und Netzwerk-Kameras können Händler den Weg der Kunden im Laden sichtbar machen. Video-Displays und Audio-Ankündigungen können Kunden dazu bewegen, ihre Aufmerksamkeit auf bestimmte Objekte zu lenken. Beispiel: Im Einzelhandel ist einer der Gründe für Kaufabbrüche eine zu lange Warteschlange. Mit einer Monitoring-Software können stationäre Einzelhändler auf wachsende Warteschlangen reagieren und weitere Kassen öffnen.

    Click und Collect
    Viele Händler zögern, einen Lieferservice anzubieten, weil das kostenintensiv ist. Bei Click und Collect kommt der Kunde selbst ins Geschäft, um seine Bestellung abzuholen. Dabei hilft ein einfacher Barcode.

    Shoppen und Sicherheit
    Der Anteil der Verluste durch Diebstähle beträgt jährlich rund 3,4 Milliarden Euro. Dabei werden Diebstähle immer häufiger organisiert durchgeführt: Laut EHI entfallen wertmäßig rund ein Viertel aller Ladendiebstähle auf Bandendiebstähle und organisierte Kriminalität.

    IT-Sicherheit und Glaubwürdigkeit
    Glaubwürdigkeit der Hersteller-Marke und Service am Kunden rücken zunehmend in den Mittelpunkt der Kaufentscheidung. Die Zeiten von „Hauptsache billig“ sind vorbei.

    Stationärer Laden als digitale Spielwiese
    Entertainment lautet das Stichwort im Einzelhandel: Shopping ist heutzutage mehr als ein reiner Kaufprozess, die Kunden wollen unterhalten und beraten werden. Mit Netzwerk-Kameras können Händler messen, ob ihre Maßnahmen bei den Kunden ankommen.

    pi

    (DTZ 11/18)

  • Einzelhandel warnt vor Fahrverboten in Städten

    MAINZ // Nach der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, wonach Diesel-Fahrverbote in Städten zulässig sind, warnt der Handelsverband Bayern (HBE) vor den negativen Folgen möglicher Fahrverbote.

    „Die Innenstädte müssen für die Kunden erreichbar bleiben. Fahrverbote bedeuten für den Handel schmerzhafte Umsatzverluste“, so HBE-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Puff. Die Randlagen und außerstädtischen Einkaufszentren werden Kundenströme aus den Innenstädten abziehen und den dortigen Handel zusätzlich treffen. „Fahrverbote sollen die Belastung mit Stickstoffdioxid senken. Doch ist eine solche Maßnahme reine Augenwischerei, da sie die Luftqualität in den Innenstädten wenig bis gar nicht verbessert.“

    Bevor Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge in die Luftreinhaltepläne der Kommunen aufgenommen werden, sollte stattdessen der öffentliche Nahverkehr gestärkt und eine intelligentere Verkehrssteuerung eingerichtet werden. Puff: „Die Potenziale zur Verbesserung der Stickoxid-Werte sind lange nicht ausgereizt. Alleine durch die Verlagerung des Lieferverkehrs in die Nacht könnte ein spürbarer Beitrag zur Stauvermeidung und somit zu einer geringeren Luftbelastung geleistet werden.“

    Neben den Konsequenzen für den Kundenverkehr sei der Handel aber auch auf eine problemlose Belieferung der Geschäfte und Filialen durch Lkw und leichte Nutzfahrzeuge angewiesen. Puff: „Hier sind die Hersteller gefragt. Sie müssen saubere und leise Lieferfahrzeuge entwickeln.“ Sollten bayerische Städte Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge in die Luftreinhaltepläne aufnehmen, fordert Puff Übergangsregelungen für die Wirtschaft. „Statt pauschaler Fahrverbote brauchen wir unbedingt eine zeitliche Staffelung und Ausnahmen für Härtefälle.“

    Mit zwei Urteilen hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am 27. Februar die Revisionen der Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg gegen erstinstanzliche Gerichtsentscheidungen der Verwaltungsgerichte Düsseldorf und Stuttgart überwiegend zurückgewiesen. Demnach sind für bestimmte Dieselfahrzeuge beschränkte Fahrverbote nicht ausgeschlossen.

    Geklagt hatte die Deutsche Umwelthilfe.

    vi

    (DTZ 09/18)

  • Ambiente lockt mit spannenden Neuheiten

    FRANKFURT // Was ist neu? Was bleibt? Welche Designtrends die Zukunft bringt, zeigt die internationale Konsumgütermesse Ambiente vom 9. bis 13. Februar in einer umfangreichen Inszenierung. Mit dabei sind zahlreiche Anbieter aus dem RBA-Bereich. Insgesamt präsentieren sich auf der Ambiente in diesem Jahr 4454 Aussteller aus 96 Ländern auf 308.000 Bruttoquadratmetern.

    Die Frankfurter Messe war in den vergangenen Jahren immer weniger Anlaufstelle für den deutschen Tabakwarenfacheinzelhandel – trotz des Einsatzes diverser Anbieter von Pfeifen, Pfeifentabak und Accessoires, im direkten räumlichen Umfeld eine eigene (und für den Messebesucher kostenlose) Pipe&Cigar-Show zu etablieren. Übrig geblieben sind hier nur noch die Firmen Kohlhase & Kopp, Kopp GmbH, Dunhill, Butz Choquin Export sowie Chacom Export, deren Angebot von Freitag bis Sonntag zu sehen ist.

    Anlaufstelle für den Fachhandel
    Dennoch ist ein Besuch der Ambiente auch für den Einzelhändler lohnenswert. Und das nicht nur, weil unter anderem die Firmen Akra, Artemis, Bic, Curly & Smooth, Electronica, Hauser, Moosmayr, KP Plattner, Polyflame, Tröber und Zippo ihr Portfolio in Halle 5.1B präsentieren. Wer mit offenen Augen über die Messe geht, kann von ihr auch abseites eigener Ordertätigkeit profitieren.

    Da der Tabakwarenfacheinzelhandel vor allem für das Thema Genuss steht, sind für ihn zwei Bereiche besonders interessant. Mit „Giving“ wird die Vielfalt des Schenkens gefeiert. Für alle Anlässe und Lebensstile bietet dieser Bereich der Messe von Geschenkartikeln über persönliche Accessoires bis zu Uhren und Schmuck einen spannenden, branchenübergreifenden Produkt-Mix. Der Bereich „Living“ macht die Zukunft des Wohnens, Einrichtens und Dekorierens greifbar. Hier werden Lösungen für jedes Interior-Konzept und in jeder Stilrichtung präsentiert. Möbeldesign hat hier genauso eine Plattform wie klassische Einrichtungsideen, Outdoor-Accessoires genauso wie Leuchten und Dekotrends. „Die Bereiche ‚Giving‘ und ‚Living‘ sind so strukturiert, dass alles schnell gefunden wird – selbst überraschende Entdeckungen sind eingeplant. So kommen auch Schatzsucher auf ihre Kosten“, sagt Yvonne Engelmann, Leiterin Ambiente Giving + Living.

    Stationärer Handel und Internetanbieter
    Ein Thema, dem sich die Ambiente widmet, ist das Zusammenwirken von stationärem Handel und Internetanbieter. „Der Einzelhandel bietet sich als Knotenpunkt an, in dem Kommunikationskanäle zusammenlaufen und Interessen verknüpft werden. Nur hier können über Emotionen stabile Beziehungen zu Verbrauchern aufgebaut und ihre Bedürfnisse erfüllt werden: nach Unterhaltung, Entdeckung, persönlichem Kontakt – und nach Komfort“, sagt Wolfgang Gruschwitz, Inhaber des gleichnamigen Designbüros, das eine entsprechende Sonderpräsentation konzipiert hat. Um den „Stationären Handel von morgen“ geht es auch im begleitenden Vortrag „Vom Point of Sale zum Point of Experience” am 11. Februar im Rahmen der Ambiente Academy in Halle 11.1 E49 von 15.15 bis 15.45 Uhr.

    Auf den Vortragsbühnen der Hallen 9.2 und 1.1 zeigen Experten unterschiedlicher Disziplinen außerdem, wie Konsumenten über die Sortimentszusammenstellung zum Kauf angeregt werden, wie Sprache verkauft oder wie Händler einen POS-Fitness-Check selbst durchführen können. Zudem werden auf dem Vortragsareal in Halle 11.1 erstmals die Vorträge zur Trendpräsentation stattfinden.

    Gleichzeitig setzt die kommende Ambiente-Academy auf der Bühne der Halle 9.2 zweimal täglich aktuelle Mode, Schmuck und Accessoires in Szene.

    pi/jgw

    (DTZ 05/18)

  • Süßer die Kassen nie klingeln

    BERLIN // Der Einzelhandel rechnet mit einem guten Weihnachtsgeschäft und mit einem Plus von drei Prozent in November und Dezember im Vergleich zum Vorjahr. Darauf hat der Handelsverband Deutschland (HDE) jetzt hingewiesen.

    Der Zuwachs entspricht der Entwicklung im Gesamtjahr 2017. Viele kleine und mittelständische Unternehmen zeigen sich dennoch pessimistisch. Das ergab eine aktuelle HDE-Umfrage unter 400 Betrieben.

    Der HDE erwartet im diesjährigen Weihnachtsgeschäft eine Umsatzsteigerung von drei Prozent auf 94,5 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. „Die konjunkturellen Rahmenbedingungen sind gut. Das Weihnachtsgeschäft wird auch in diesem Jahr ein entscheidender Umsatzbringer für viele Einzelhändler“, so HDE-Präsident Josef Sanktjohanser. Das gilt vor allem für den Innenstadthandel, den Online-Handel und besonders geschenkaffine Branchen.

    Die Umsätze im November und Dezember liegen in der Regel rund 15 Prozent, in einzelnen Branchen um bis zu 100 Prozent über dem Durchschnitt der anderen Monate. Der stationäre Handel erzielt knapp 19 Prozent, der Internethandel gut ein Viertel seines Jahresumsatzes in den letzten beiden Monaten.

    Mit geringeren Erwartungen gehen allerdings viele kleinere Händler in die letzten Wochen des Jahres. „Die Schere zwischen Groß und Klein öffnet sich immer weiter“, so Sanktjohanser. Die HDE-Umfrage zeigt, dass bei Unternehmen mit weniger als fünf Beschäftigten nur knapp ein Viertel für das zweite Halbjahr mit einem Umsatzplus kalkuliert.


    Deutsche geben mehr aus

    Dabei will fast jeder vierte Verbraucher mehr Geld als im Vorjahr für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Das zeigt eine breit angelegte Verbraucherbefragung zum Einkaufsverhalten, die vom ifes Institut der FOM Hochschule mit Unterstützung des HDE durchgeführt wurde. Im Durchschnitt will jeder Bundesbürger über zwölf Jahren rund 466 Euro für Weihnachtsgeschenke investieren, etwas weniger als im Vorjahr. Besonders gefragt sind Geschenkgutscheine und Produkte aus den Bereichen Kosmetik und Körperpflege sowie Bücher und Schreibwaren.

    Das meiste Geld geben die Bundesbürger dabei traditionell am 23. Dezember aus, an Heiligabend klingeln die Kassen – auch aufgrund der kürzeren Ladenöffnungszeiten – etwas verhaltener. Da in diesem Jahr der 24. Dezember gleichzeitig der vierte Advent und der 23. Dezember ein Sonnabend ist, bleibt den Kunden etwas weniger Zeit für die Last-minute-Einkäufe.

    Und wer am Heiligen Abend doch noch ein Geschenk braucht? In den meisten Bundesländern sind die Adventssonntage besonders geschützt, Geschäfte dürfen also nicht öffnen. Ausnahmen – etwa in Berlin, wo der Einzelhandel am 3. und am 17. Dezember verkaufsoffene Sonntage durchführt – sind möglich. Zudem dürfen bestimmte Geschäftsformen Waren auch am 24. Dezember anbieten, darunter Läden, die zum Beispiel an Bahnhöfen und Flughäfen sogenannten Reisebedarf verkaufen, Tankstellen sowie klassische Kioske. Sie dürfen ihren Kunden auch Zigaretten und andere Tabakwaren sowie Raucherbedarfsartikel verkaufen. Und womöglich lohnt es sich, das eine oder andere kleine Präsent in der Auslage zu zeigen, mit dem Spätentschiedene Familienmitgliedern oder Freunden noch eine kleine Freude auf den letzten Drücker machen können.

    red

    (DTZ 46/17)