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  • Mehr Arbeitslose

    NÜRNBERG // Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Juni um 0,6 Punkte gefallen. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung weist mit 102,1 Punkten zwar noch einen guten Stand aus. Die Arbeitslosigkeitskomponente hat allerdings abermals nachgegeben und zeigt saisonbereinigt steigende Arbeitslosenzahlen in den kommenden Monaten an.

    Die Arbeitslosigkeitskomponente ging um 0,9 auf 98,3 Punkte zurück und liegt damit klar unter der neutralen Marke von 100 Punkten. „Die Arbeitsagenturen erwarten in den kommenden Monaten höhere Arbeitslosenzahlen“, sagt Enzo Weber vom IAB. Dahinter stehe die schwache Wirtschaftsentwicklung, welche die Jobchancen schmälere. So etwa in der Zeitarbeit, die früh auf Konjunkturschwankungen reagiert.

    Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers ist im Juni um 0,2 Punkte gesunken. Der aktuelle Stand von 106,0 Punkten lässt aber weiter steigende Beschäftigtenzahlen erwarten. „Die Beschäftigung ist gegenüber konjunkturellen Schwankungen viel robuster als früher – selbst in einem Konjunkturabschwung gibt es noch einen positiven Ausblick“, so Weber. Die Entwicklung werde aber im Vergleich zu den vergangenen Jahren abflachen.

    pnf

    (DTZ 28/19)

  • Auszeichnung für Jugendschutz-Programm

    BERLIN // Das Schulungsprogramm zum „Jugendschutz im Handel“ wurde vor wenigen Tagen mit einem Preis der Gesellschaft für Pädagogik, Information und Medien (GPI) ausgezeichnet.

    Mit der Verleihung der Comenius-Edumedia-Auszeichnungen fördert die GPI pädagogisch, inhaltlich und gestalterisch herausragende digitale Bildungsmedien, in diesem Jahr bereits zum 24. Mal.

    Jan Mücke, Geschäftsführer des Deutschen Zigarettenverbandes (DZV), nahm die Auszeichnung mit dem Comenius-Edumedia-Siegel entgegen. „Wir freuen uns ganz besonders über diese Anerkennung unserer Bemühungen im Jugendschutz. Diese Auszeichnung ist einmal mehr Beweis dafür, dass ein Tabakwerbeverbot mit dem Jugendschutz jedenfalls nicht begründet werden kann.“ Mücke kritisierte damit die von Bundeskanzlerin Angela Merkel geäußerte Verbotsforderung für Tabakwerbung.

    Statt einem Totalwerbeverbot seien effektive Selbstregulierung, gute Präventions- und Aufklärungsarbeit und die konsequente Umsetzung des Kinder- und Jugendschutzgesetzes die richtigen Schritte, hieß es. Dies werde in der Tabakwirtschaft schon seit Jahren angewandt, sichergestellt durch die Selbstregulierung der Branche im DZV-Werbekodex.


    Erfolgreiche Maßnahme

    Der DZV verwies zudem auf den Erfolg der Maßnahmen: Kinder und Jugendliche in Deutschland konsumierten immer seltener Tabakprodukte. In den vergangenen 15 Jahren sei die Quote der Raucher unter den Zwölf- bis 17-Jährigen von 28 Prozent auf aktuell nur noch sieben Prozent zurückgegangen. „Zigaretten gehören nicht in die Hände von Minderjährigen. Dieses gesamtgesellschaftliche Anliegen wird am besten durch die strikte Einhaltung und strenge Kontrolle des Abgabeverbots von Tabakwaren an unter 18-Jährige erreicht – als Herstellerverband stellen wir uns der Verantwortung und leisten in enger Kooperation mit dem Handel dazu intensiv unseren Beitrag“, erklärte Mücke.

    Seit Januar 2019 ist das webbasierte Schulungsprogramm „Jugendschutz im Tabakwaren- und E-Zigaretten-Handel“ unter www.jugendschutz-handel.de online. Der Deutsche Zigarettenverband unterstützt damit den Handel und besonders Verkäufer kostenfrei und nachhaltig bei ihrer verantwortungsvollen Aufgabe. Das multimediale Lernprogramm bietet zahlreiche Praxisbeispiele und Argumentationshilfen im Umgang mit jungen Kunden.

    vi

    (DTZ 28/19)

  • Hall kauft Automatensparte

    MÖNCHENGLADBACH // Die Mönchengladbacher Tabakwarengroßhandlung Hall Tabakwaren hat zum 1.  Juli das Automatengeschäft des 1950 gegründeten Familienunternehmens Tabak Lomberg übernommen.

    Die Eitorfer Firma hatte 2018 im Geschäft mit 4200 Automaten rund 24 Millionen Euro umgesetzt.

    Organisatorisch werden die Automaten von Lomberg in die bestehenden Niederlassungen von Hall Tabakwaren in Plaidt / Koblenz, Würselen / Aachen und Lollar / Gießen integriert.

    „Tabak Lomberg wird sich künftig voll auf das Großhandelsgeschäft mit dem angeschlossenen filialisierten Einzelhandel an über 60 Standorten konzentrieren, mit dem wir 2018 einen Umsatz von 130 Millionen Euro erzielt haben. Zudem haben wir in den vergangenen zwölf Monaten sieben E-Zigaretten-Läden unter dem Namen ‚MyDampf‘ eröffnet, womit wir dem sich verändernden Konsumentenverhalten zugunsten dieser dynamischen Produktkategorie Rechnung tragen wollen. Wir werden dieses Konzept ausbauen, wenn sich der anfängliche Erfolg fortsetzt“, so Johannes Lomberg.

    Starker Partner für das Automatengeschäft
    Damit zieht Tabak Lomberg sich nach Jahrzehnten aus dem Automatengeschäft zurück. „Nicht unmaßgeblich hat zu dieser Entscheidung das Übermaß regulativer Eingriffe wie zuletzt mit den Bestimmungen zur Warenrückverfolgbarkeit beigetragen. Schon jetzt ist absehbar, dass die Entwicklung immer rigiderer Regulationen in Zukunft keinesfalls ein Ende finden wird. Die Einbindung in eine größere Organisationseinheit hilft, die Herausforderungen besser zu bewältigen. Mit Hall konnten wir einen starken Partner finden, wodurch die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter im Automatengeschäft für die Zukunft gesichert sind. Der Aspekt war für uns ein wichtiges Anliegen“, so Lomberg weiter.

    Michael Reisen-Hall, Mitinhaber von Hall Tabakwaren ergänzt: „Die Akquisition des Automatengeschäfts von Lomberg hilft, den für uns so bedeutsamen Vertriebskanal weiter auszubauen und unsere Marktposition in diesem Geschäftsfeld in der Region Rhein-Sieg sowie im Ballungsraum Köln / Bonn zu stärken und über unser bisheriges Absatz‧gebiet hinaus auszudehnen“.

    Nach erfolgter Integration des Automatengeschäfts von Lomberg erwartet Hall Tabakwaren für das Jahr 2019 einen Gesamtumsatz von rund 1,06 Milliarden Euro.

    red

    (DTZ 28/19)

  • Tabakpolitik neu ausrichten

    BERLIN // Der Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und die Deutsche Aids-Hilfe haben den [link|https://alternativer-drogenbericht.de/bericht-2019/]6. Alternativen Drogen- und Suchtbericht [/link]vorgelegt. Er stellt der Drogenpolitik der Bundesregierung ein schlechtes Zeugnis aus und verweist auf das Potenzial der E-Zigarette.

    Zu den Verantwortlichen zählen namhafte Wissenschaftler, unter anderem der Frankfurter Professor Heino Stöver und der Präventionsexperte Dietmar Jazbinsek. Bereits im Vorwort des Berichts finden die Autoren deutliche Worte: „Die nun ehemalige Drogenbeauftragte Marlene Mortler hat viel zu oft auf kompetente externe Beratung verzichtet und das Erfahrungswissen langjähriger Praktiker in Drogenhilfe und -politikverbänden sowie in der Selbsthilfe nicht abgerufen.“ Dazu sei eine „weitgehende Nichtbeachtung wissenschaftlicher Erkenntnisse“ gekommen.


    „Tabak und Tabakkontrollpolitik“

    Den Schwerpunkt des jetzt vorgelegten Berichts bilden denn auch „Tabak und Tabakkontrollpolitik“. Die Autoren beanstanden darin unter anderem den deutschen Umgang mit der E-Zigarette. Sie fordern drei Säulen:
    Akzeptanz der E-Zigarette als Produkt zur Unterstützung von ausstiegswilligen Rauchern,
    öffentliche Kommunikation und Information der Vorteile des Produktes für klar definierte Zielgruppen und
    eine relative Besserstellung der E-Zigarette gegenüber der Tabakzigarette.

    Es müsse zudem sichergestellt werden, dass für E-Zigaretten geworben werden dürfe – ein Postulat, dass die Herausgeber bereits im 5. Bericht festgehalten hatten. Da die E-Zigarette ein effektives Mittel zum Rauchausstieg sei, solle die Kommunikation über diese Produkte erleichtert werden und sie vor allem als Unterstützung für ausstiegswillige Raucher im öffentlichen Diskurs platziert werden.

    Zugleich machen die Autoren deutlich, dass ein Werbeverbot mit dem Argument des Jugendschutzes wenig sinnvoll sei. Das Konsumverhalten hänge sehr viel stärker von dem des Freundeskreises ab als vom Werbekontakt: „Ein generelles Werbeverbot würde sich nur auf einen Bruchteil des Bruchteils von 0,7 Prozent der Jugendlichen auswirken, die regelmäßig oder täglich dampfen.“

    Das Fazit: Die Politik müsse sich neu orientieren. Für einen positiven Ansatz gebe es Beispiele aus anderen Ländern: „Wenn man erleben will, wie ein unverkrampfter und faktenbasierter Umgang mit der E-Zigarette geht, muss man nur nach Großbritannien schauen.“ Dort befassten sich sowohl die Politik als auch verschiedene Gesundheitsorganisationen seit Längerem unideologisch mit der E-Zigarette und ihrem Platz im Gesundheitswesen.

    Juul: Hype durch die Medien
    Unter dem Aspekt, dass der Markteintritt der amerikanischen Marke „Juul“ in Deutschland für zusätzliche Aufmerksamkeit für die Produktkategorie E-Zigarette gesorgt hat, ist auch das umfassende Kapitel des Berichts „Die Juul-Story“ interessant. Die Lifestyle-Dampfe wird dabei auch kritisch beleuchtet, aber: „Die Entwicklung der Umsatzzahlen macht deutlich, dass es nicht das Marketing des Herstellers war, das den Juul-Boom ausgelöst hat, sondern der Hype in den sozialen Medien und die Sensationsberichterstattung in der etablierten Presse.“ Viel wichtiger sei, dass – angesichts der gegenüber Tabakzigaretten geringeren Schädlichkeit – Juul und E-Zigaretten insgesamt auch enorme Chancen mit sich brächten.


    max

    (DTZ 28/19)

  • „Erfreuliche Margen“

    MAINZ / BERLIN // Warum liegen Hanf, Shisha und Co. so sehr im Trend? Das fragte DTZ Rudolf Petrasch, Gründer und Geschäftsführer von Bam Bam Bhole.


    Herr Petrasch, woher kommt eigentlich der Name Ihres Unternehmens?

    Rudolf Petrasch: Als wir 1976 mit dem Vertrieb von Zubehör für den etwas anderen Raucher anfingen, fanden wir – im Kontext der damaligen Indien- und Afghanistanfaszination – den Namen Bam Bam Bhole, der soviel bedeutet wie befreit von Furcht und Ängsten im Schutz der hinduistischen Shiva-Mythologie sein Leben zu leben. Wir wollten damals einen für uns griffigen Namen und dachten nicht so sehr an die spirituellen Zusammenhänge.


    Welche Produkte bieten Sie an?

    Petrasch: Ein großer Bereich unserer Aktivitäten betrifft den Handel mit Glasrauchgeräten wie Glasbongs, Glasbongzubehör, Kofferbongs, Oil Rigs und Glasstecksysteme sowie Vorkühler. Komplettiert wird das Headshop-Angebot durch diverse Acrylbongs, Keramikbongs, kleine Pfeifen aus Metall oder Holz, spezielle Pfeifen mit langem Rauchweg, Vaporizer, Reinigungsmaterial, Druckverschlussbeutel, Grinder, Waagen, Shishakohle und -tabak, Shishadampfsteine, Turbofeuerzeuge und Clipper, Dosen-Safes, Cones, Blunts, Tabak, Backwoods, Real Leaf, Knaster und vor allem Papers, Filtertips und ActiTube-Aktivkohlefilter. Über die Jahre hat sich ein riesiges Angebot entwickelt, das für unsere Kunden hervorragende Perspektiven aufzeigt.

    Sie sind seit über 40 Jahren am deutschen Markt. Wie hat sich in dieser Zeit das Image Ihres Geschäftsfeldes verwandelt?
    Petrasch: Im Rückblick sind sehr große Veränderungen zu beobachten. Die 70er-Jahre waren geprägt durch den Drang nach Freiheit, und es gab eine große Bewegung von Reisenden, die übers Land – nicht per Flugzeug – vor allem nach Indien und Afghanistan gefahren sind, um andere Kulturen und Lebensweisen kennenzulernen. Meist waren es Hippies oder andere Individualisten, die anfingen, mit der indischen Rauchkultur spirituelle Erfahrungen zu suchen. Hierdurch inspiriert, habe ich dann die ersten Schillums aus Ton und Speckstein sowie gewisse Pfeifen aus Indien mitgebracht, um den Markt auszuloten. Dann habe ich mir größere Stückzahlen nach Deutschland schicken lassen. Auf Flohmärkten habe ich sie dann verkauft und andere Händler angesprochen, ob sie bei mir im Großhandel diese Artikel kaufen möchten. Mit der Zeit wuchs der Großhandel, und wir machten immer weniger Stände. Unser Angebot haben wir dann durch großformatigere Zigarettenpapiere und Keramikpfeifen aus Amerika sowie Metallschraubpfeifen erweitert.

    Aber Messen sind für Sie ein wichtiger Vertriebskanal?
    Petrasch: Anfang der 90er-Jahre hatten wir mehrfach einen Stand auf der Ambiente in Frankfurt, natürlich im Tabakwarenbereich, der damals noch sehr groß war. Da standen dann einige Raucherzubehörgroßhändler, schüttelten den Kopf und sagten: Ja, wenn‘s mal legal wird, dann vielleicht … Auch auf der InterTabak in Dortmund hatten wir mehrfach einen Stand.

    Und der Erfolg?
    Petrasch: Die Messeauftritte waren wichtig, auch wenn wir keinen direkten Zusammenhang zwischen unseren Erfolgen und den Messen herstellen konnten. Ich meine, unsere Geschäftsentwicklung wurde auch dadurch befördert, dass sich nicht viele Firmen mit dem „Schmuddelmarkt“ beschäftigt haben, was allerdings heute überhaupt kein Problem mehr ist. Wir haben uns immer für ein kontrolliertes Wachstum ausgesprochen – Kundenzufriedenheit, Produktqualität und schneller Lieferservice sind uns dabei sehr wichtig.

    Wen beliefern Sie? An wen verkaufen Sie?
    Petrasch: Wir beliefern ausschließlich Händler – der klassische Headshop kann bei uns das komplette Sortiment im Bereich dieser Rauchkultur einkaufen. Viele Tabakläden, Kioske und Spätverkäufe ergänzen heute ihr Angebot mit unseren Produkten.

    Sind die Margen mit denen bei Tabakwaren vergleichbar?
    Petrasch: Klares Nein! Die Margen unserer Produkte sind erfreulich hoch und im Vergleich zu den Tabakwaren sogar sehr viel höher.

    Sie waren in diesem Jahr nicht auf der Berliner Fachmesse Mary Jane. Warum nicht?
    Petrasch: Ja, das stimmt, wir haben einmal ausgesetzt. In diesem Jahr liegt unser Fokus auf dem Ausbau unserer Aktivitäten im Tabakwarengeschäft. Im nächsten Jahr werden wir aber wieder dabei sein, weil die Mary Jane auch für uns ein wichtiger Kommunikator ist.

    Das Interview führte Marc Reisner.

    (DTZ 27/19)

  • VdeH: „Weg mit der Ideologie“

    BERLIN // Die medial verbreitete Sorge vor einer „E-Zigaretten-Epidemie“ unter Jugendlichen wird durch aktuelle Zahlen widerlegt: E-Zigaretten sind für Jugendliche von untergeordnetem Interesse. Zu diesem Ergebnis kommen übereinstimmend aktuelle repräsentative Untersuchungen aus Deutschland und Großbritannien. Darauf weist jetzt der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) hin.

    E-Zigaretten seien im Vergleich zu Tabakrauch erwiesenermaßen 95 Prozent weniger schädlich, das sei mittlerweile wissenschaftlicher Konsens, so der Verband. E-Zigaretten würden fast ausschließlich von – ehemaligen – Tabakrauchern genutzt und hätten sich gegenüber klassischen Nikotinersatztherapien mit einer doppelt so hohen Wirksamkeit als probates Mittel zur Rauchentwöhnung bewährt. E-Zigaretten seien ein Produkt für erwachsene Raucher und gehörten nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen.

    Gleichwohl seien immer wieder mahnende Stimmen zu vernehmen, dass das Produkt E-Zigarette attraktiv für Jugendliche sei und zu einem Einstieg in den Tabakkonsum führen könnte. Diese Sorge wird nunmehr durch zwei voneinander unabhängige Untersuchungen vollständig entkräftet.

    Laut Debra-Studie nutzten nur 0,9 Prozent der Jugendlichen überhaupt E-Zigaretten. Laut den aktuellen Ergebnissen der deutschen Befragung zum Rauchverhalten (Debra) nutzten lediglich 0,9 Prozent der 14- bis 17-Jährigen aktuell E-Zigaretten. Im Vergleich zu den Ergebnissen vom Vorjahr sei dieser Wert um zwei Drittel (Vorjahr: 2,8 Prozent) gesunken – trotz hohen Wachstums der Branche und immer besserer Verfügbarkeit der Produkte.

    Vorbild England
    Und laut Ash-Untersuchung ist die regelmäßige Nutzung unter Jugendlichen äußerst selten. In Großbritannien, in der EU auf Platz 1 bei der Tabakprävention, werden E-Zigaretten öffentlich als Mittel für den Rauchausstieg empfohlen. Die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse einer repräsentativen Befragung der „Action on Smoking and Health“ (Ash) deckten sich mit denen der deutschen Debra-Studie: Hier nutzten nur 1,6 Prozent der Elf- bis 18-Jährigen E-Zigaretten häufiger als ein Mal pro Woche, davon nur 0,6 Prozent täglich. Die Rate unter den Nie-Rauchenden liege mit 0,8 Prozent regelmäßiger Nutzung (und 0,1 Prozent häufiger als ein Mal pro Woche) noch einmal deutlich niedriger.

    Kein Anzeichen für eine Epidemie
    Damit seien Anzeichen für eine „Epidemie“ nicht zu erkennen – ganz im Gegenteil: Die jüngst veröffentlichten Zahlen belegten eindrucksvoll, dass es in Europa keinerlei Hinweise darauf gebe, dass E-Zigaretten unter Jugendlichen besonders beliebt wären. Obwohl der Markt sich rasant entwickelt und trotz der derzeit noch bestehenden Werbemöglichkeiten für das risikoreduzierte Produkt E-Zigarette nehme die Zahl minderjähriger Konsumenten nicht etwa zu, sondern deutlich ab.

    „Die Sorge vor Jugendgefährdung ist damit entkräftet. Zur geringeren Schädlichkeit der E-Zigarette haben wir den wissenschaftlichen Konsens auf unserer Seite. Diese Fakten lassen sich nicht beliebig unterdrücken. Es wird nun endgültig Zeit, dass die E-Zigarette von allen Beteiligten als das wahrgenommen wird, was sie ist: eine nie dagewesene Chance für erwachsene Raucher im Sinne der Risikominimierung“, mahnt Michal Dobrajc, Vorsitzender des VdeH.

    Der Verband hatte bereits in der Vergangenheit die unsachliche Auseinandersetzung mit dem Thema in Politik und Medien kritisiert und mehrfach eine Versachlichung der Debatte gefordert.

    „Deutschland sollte die Beispiele in Großbritannien – und jüngst auch Neuseeland, wo das Gesundheitsministerium bald eine Kampagne starten wird, die Raucher dazu animieren soll, aufs Dampfen umzusteigen –, nun zum Anlass nehmen, seine Verweigerungshaltung aufzugeben“, fordert Dobrajc weiter. „Mit einer Raucherquote von 28 Prozent auf dem vorletzten EU-Rang bei der Tabakprävention zu sein, lässt nur folgenden Schluss zu: Ideologie und Bevormundung dürfen nicht mehr vor Vernunft und Wissenschaft stehen.“

    vi
    (DTZ 27/19)

  • FDP fragt nach Track & Trace

    BERLIN // Die Bundestagsfraktion der FDP hat in einer Kleinen Anfrage zielsicher den Finger in offene Wunden gelegt.

    In dem Text heißt es unter anderem: „Das vorgesehene Track & Trace-System stellt aus Sicht der Fragesteller insbesondere für mittelständische Tabakunternehmen eine erhebliche Mehrbelastung dar, die geringere Mengen produzieren und deshalb die zusätzlichen Kosten nicht ohne weiteres mittels Stückkostendegression abfedern können.“

    Dann folgen zehn detaillierte Fragen, die zunächst zum Ziel haben, Menge und Wert des durch den Zoll aufgedeckten Schmuggels und den geschätzten Gesamtwert geschmuggelter Tabakwaren zu erfahren – und dies jeweils für Zigaretten, Feinschnitt, Pfeifentabak, Wasserpfeifentabak, Zigarillos und Zigarren, Schnupftabak sowie klassischem Kautabak.

    In sich hat es Frage 8, in der es heißt: „Sieht die Bundesregierung einen Zusammenhang zwischen der Notwendigkeit des Track & Trace-Systems für einzelne Produktkategorien und der Menge oder des Wertes der unverzollten Tabakprodukte innerhalb dieser Kategorie?“

    In der neunten Frage geht es darum, ob sich die Bundesregierung bei geringen Schmuggelmengen dafür einsetzen werde, bestimmte Produktgruppen aus dem System auszunehmen. Und schließlich heißt es: „Sieht die Bundesregierung … das System überhaupt als wirkungsvolles Instrument an, um den illegalen Handel von Tabakerzeugnissen zu vermindern?“

    red

    (DTZ 26/19)

  • Neue Nikotinstärken

    HAMBURG // Der amerikanische E-Zigaretten-Anbieter Juul passt die Nikotin-Stärken seiner Pods an. Derzeit stellt das Unternehmen in Großbritannien auf 18 beziehungsweise 9 Milligramm je Milliliter um. Damit werden die Pods in der bisherigen Stärke von (ausschließlich 20 Milligramm je Milliliter) ersetzt.

    In Deutschland wird die Umstellung nach DTZ-Informationen voraussichtlich im Herbst vorgenommen. Das Unternehmen will den Handel dann zeitnah über die Anpassungen informieren.

    red

    (DTZ 26/19)

  • Hilfreiche Daten für die Inventur

    KÖLN // BTWE legt Zahlen für die Bewertung der Warenvorräte für die Bestandsaufnahme vor.

    Laut BTWE wurde für die Berechnung der durchschnittlichen Rohgewinne der Absatz/Umsatz der Gesamtindustrie im vierten Quartal 2018 zugrunde gelegt, und zwar – um valide Daten zu erhalten – über den Großhandel, was sich in den Zahlen sowohl produkt- als auch wettbewerbsspezifisch niederschlägt.

    Insbesondere seien konsumbedingte Einflüsse berücksichtigt worden, die sich regional differenziert auswirken können. Ebenso können Direktbezieher bessere Spannen erzielen. Spezifische Mengenrabatte blieben unberücksichtigt. Um diese muss der Nettonutzen jeweils vergrößert werden.

    Beim Warenbereich „Pfeifentabak“ ist laut Verband zu beachten, dass die Heets von Philip Morris in die Betrachtung eingeflossen sind.

    Die Bewertungssätze können Bestandteil des Jahresabschlusses werden. Der BTWE weist darauf hin, dass die Berechnungen nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurden und eine Verbindlichkeit daraus nicht abgeleitet werden kann.

    vi

    Die komplette Übersicht mit allen Daten finden Sie in der Printausgabe DTZ 26/19.

    (DTZ 26/19)

  • VdR sieht bei individueller Freiheit „Alarmstufe rot“

    BERLIN // Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des Verbandes der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR) in Berlin standen die neue Struktur und die sich daraus ergebenden Vorteile im Mittelpunkt des Dialogs. Nachdem die Zigarettenkonzerne die mittelständisch geprägte Interessengemeinschaft verlassen haben, begründen sich ein klares Mittelstandsmandat und eine Konzentrierung auf den im Trend liegenden Sektor „Genuss“.

    Um so mehr, so der Vorsitzende des VdR, Patrick Engels, sei das regulatorische Bürokratiemonster Track & Trace, das die EU auf den Weg gebracht hat, abzulehnen. Dass auch in Deutschland alle Warenströme von Zigaretten und Drehtabak rückverfolgbar sind – vom Tabakhersteller bis zum Kiosk, koste die Mitgliedsunternehmen des VdR nach Verbandsangaben Unsummen und ist kein Schritt auf dem Weg, Schmuggel nachhaltig einzudämmen. Doch die Rauchtabakindustrie kämpft weiter damit, die schlimmsten Folgen des Gesetzes abzumildern.

    Engels, der gerade ins Kuratorium des Lebensmittelverbandes Deutschland gewählt wurde, betonte, wie wichtig die Zugehörigkeit und Zusammenarbeit mit starken Partnern heutzutage sei – national wie auf europäischer Ebene. Man sei ansonsten der Verbots-Bürokratie bedingungslos ausgeliefert.

    „Die Liebe zum Verbot ist allgegenwärtig.“
    VdR-Hauptgeschäftsführer Michael von Foerster hob in seiner Grundsatzrede auf die Gefahr der Umerziehungsgelüste eines allumfassend regeln wollenden Staates ab: „Die Liebe zum Verbot ist allgegenwärtig. Der Idee eines aufgeklärten mündigen Bürgers wird die belehrende Erziehung durch grüne Politik und subventionsnaher Nicht-Regierungsorganisationen (NGO) entgegengesetzt. Wir müssen energisch gegen die Einschränkungen individueller Freiheiten kämpfen. Es ist Alarmstufe rot.“ Von Foerster vermisst mehr denn je einen gesellschaftlichen Liberalismus, der für die Freiheitssehnsüchte des Menschen kämpfe.

    Er gab auch einen Ausblick auf das 100-Jahre-Jubiläum im kommenden Jahr. Der Verband der deutschen Rauchtabakindustrie ist die älteste Stimme der Tabakwirtschaft in Deutschland. Nach dem Ausscheiden der Industrie hat der Verband aktuell (Stand: 1. Juli) 13 Mitgliedsunternehmen. Seit 1920 besitzt der VdR eine starke Verankerung im deutschen Mittelstand und vertritt die Interessen seiner Mitglieder gegenüber der Politik, den Medien und der Öffentlichkeit.

    Im Mittelpunkt steht die wirtschaftliche und kulturelle Vielfalt von Tabak in Deutschland und auf europäischer Ebene. Tabakkultur in Deutschland sei eng verbunden mit den Werten Verantwortung, Transparenz und Verantwortungsbewusstsein, ganz besonders im Hinblick auf den Jugendschutz.

    vi

    (DTZ 26/19)