Schlagwort: EU

  • Wirte im bayerischen Verbotsdickicht

    WOLNZACH/MÜNCHEN/AUGSBURG (DTZ/kes). „Wir geben keine Ruhe!“, sagt Heinrich Kohlhuber. Der Vorsitzende des Bundesvereins Gastronomie und Genuss (BVGG) will die Politik an den Tisch holen und das strikte bayerische Rauchverbot erneut diskutieren und im Sinne aller Beteiligten einen Konsens erreichen.

    Gemeinsam mit Paul Mooser von der Interessengemeinschaft „Fairness für Raucher“ und der Wirtin Christine Störcher vom Gasthof Alte Schmiede in Augsburg, organisiert der BVGG eine Demonstration in der Fuggerstadt. Wenn am 7. Februar Wirte und Raucher sich gegen gegen 20 Uhr am Bahnhofsplatz versammeln um gegen das strikte bayerische Rauchverbot in der Innenstadt zu demonstrieren, dann auch, weil sie sich von der Landespolitik bevormundet fühlen.

    Auf der abschließenden Podiumsdiskussion im Brauhaus Riegele erhalten lokale Volksvertreter die Gelegenheit ihre Positionen zu vertreten und mit dem Publikum zu diskutieren – wünschen sich die Veranstalter, allen voran Heinrich Kohlhuber. Unermüdlich kämpft er für eine einvernehmliche Lösung in diesem Konflikt und nennt dabei die geschlossene Gesellschaft als Lösungsansatz. Ein Thema, das er favorisiert, das aber bisher auf wenige Gegenliebe in der Politik stößt. Dass es funktioniert, davon ist Kohlhuber überzeugt.

    „Rauchende Gäste werden jetzt kriminalisiert, durch das Instrument der geschlossenen Gesellschaft werden sie legalisiert“, sagt er. Wichtig sei die Aufklärung. Auf Informationsveranstaltungen, die der BVGG auch mit Vertretern aus der Tabakbranche organisiert, spricht er zu Wirten. „Kein Raucher und auch kein Wirt will, dass wieder in allen Gaststätten ohne Einschränkungen geraucht werden darf“ steht in der Pressemitteilung, die alle Organisatoren unterstützen. Auch Paul Mooser. Der Vertreter der Interessengemeinschaft „Fairness für Raucher“ warnt vor der „generellen Spaltung der Gesellschaft“.

    Raucher würden in die böse Ecke gestellt und mit negativen sozialen Komponenten verknüpft. Gleichzeitig klagen vor allem kleine Gaststätten über ausbleibende Gäste und schwindende Umsätze. Dass es auch die größeren trifft, zeige München: Fast 30 Prozent weniger Umsatz melden Billiard-Spielhallen und Bowling-Bahnen in der bayerischen Landeshauptstadt, weiß Mooser. Auf Alternativen angesprochen, plädiert er für die Innovationsklausel. Sie lasse Filteranlagen in der Gastronomie zu, die eine „nachweislich bessere Luft“ produzierten.

    Darüber hinaus könnte er sich eigene Konzessionen für Raucherlokale vorstellen, was 15 bis 20 Prozent der gesamten Gastronomiebranche betreffen würde. Mitorganisatorin Christine Störcher wünscht sich eine allgemeine Lockerung des Gesetzes. „Der Wirt soll selbst entscheiden können“, sagt die Wirtin des Gasthofs Alte Schmiede. Und wer einen Nebenraum besitzt, sollte in diesem auch Raucher bewirten dürfen, sagt sie.

    (DTZ 05/11)

  • Die Ermuri stärkt ihren Mitgliedern den Rücken

    DETMOLD (DTZ/da). Allen Widrigkeiten in der Branche zum Trotz kann die Ermuri eine positive Geschäftsentwicklung vorweisen. „Wir sind vor dem Hintergrund massiver Marktverwerfungen und den bekannten Schwierigkeiten im Fachhandel zufrieden“, erklärt Rainer Iwohn. Er hat zum Jahresbeginn 2011 seinen Posten als langjähriger Vorstandsvorsitzender des Ermuri-Einkaufsverbands an seinen bisherigen Prokuristen, Cay Uwe Vinke, abgegeben und arbeitet seit 1. Januar auf Halbtagsbasis für das Unternehmen.

    Im Geschäftsjahr 2009/2010 (1. Oktober bis 30. September) ging der Lagerumsatz um ein zweistelliges Plus von 11,4 Prozent nach oben. Nicht ganz so erfreulich war die Mitgliederentwicklung. Trotz deutlicher Anstrengungen in der Mitglieder-Akquise, die auch 2011 fortgeführt werden soll, konnte die Tendenz nicht ganz gestoppt werden, so dass per Ende September 2010 noch rund tausend Fachhändler der Ermuri angehörten.

    Zum Vergleich: Vor 20 Jahren waren es noch 1250. Dem Mitgliederrückgang, insbesondere verursacht durch Geschäftsaufgaben, will die Ermuri-Spitze natürlich nicht tatenlos zusehen, sondern gegensteuern. „Kernstück unserer Strategie dabei war und ist der Aufbau und die Entwicklung neuer Genusskonzepte“, sagt Cay Uwe Vinke und erinnert daran, dass die Ermuri bereits 2004 den Startschuss für ihre neuen Konzepte gab und damit den Weg vom reinen Tabakunternehmen zur weitgefächerten Genusscompany einläutete.

    Heute bietet die Ermuri ihren Mitgliedern sieben Konzepte: „Alisha“, „House of Smoke“, “House of Spirit”, „Tobacco Factory“, „The Blue Bottle Company“, „The World of Single Malt“ und „Vino Factum”. Derzeit nutzen rund 40 Prozent der Ermurianer mindestens eines dieser Genusskonzepte.

    Wichtiger Beitrag zur Zukunftsfähigkeit
    „Mit unseren Genusskonzepten leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit unserer Mitglieder, denn Tabakwaren, Zeitschriften und Lotto allein reichen vielen Fachhändlern nicht mehr aus, um einen angemessenen Profit zu erzielen“, erklärt Vinke. Und Iwohn unterstreicht, dass die Genusskonzepte in Zeiten der Rauchverbote weiter an Bedeutung gewinnen werden, um wirtschaftlich zu überleben.

    „Wer seine Chancen nicht nutzt und nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit“, so Rainer Iwohn. Er kam 1974 zur Ermuri und war von 1992 bis 2010 Vorstandsvorsitzender der Ermuri. Sein Nachfolger Cay Uwe Vinke bringt es mit den Worten „Zukunft ist die Summe der richtigen Entscheidungen“ auf den Punkt.‧

    (DTZ 05/11)

  • „Bravo“ floppt, „Landlust“ topp

    BERLIN (DTZ/schu). Das Winterwetter zum Jahresausklang 2010 hat wohl den Verkauf von Presseartikeln beeinträchtigt und die weiter sinkenden Auflagenzahlen noch tiefer ins Minus gedrückt. So müssen fast alle Gattungen im vierten Quartal 2010 gegenüber dem Vorjahresquartal 2009 zum Teil erhebliche Verluste einstecken. Einzig Printtitel aus den Segmenten der Eltern-, Kinder-, Wohn- und Garten- sowie Sportzeitschriften stemmen sich gegen den Trend, der durch elektronische Medien wie eBooks à la Apples iPad sicherlich weiter abwärts zeigt. Im vierten Quartal 2010 unterzogen sich 87 ePaper-Ausgaben einer Prüfung.

    Dauerkandidat bei den GewinnernDauerkandidat bei den Gewinnern bleibt „Landlust“ im wachsenden Segment der Wohn- und Gartenmagazine, das laut IVW um 490 000 zulegte. Die Auflage stieg um 22 Prozent bzw. 145 000 Hefte auf knapp 800 000 Exemplare. Hart traf es dagegen einen Kulttitel im Segment der Jugendmagazine: Die „Bravo“ brach um fast ein Viertel ein und lag bei deutlich unter 400 000 verkauften Heften. Heftig erwischte es auch „Computer Bild“, die im stark schwächelnden Segment der IT/Telekommunikations-Titel mit 93 000 bzw. 13 Prozent weniger verkauften Ausgaben unter die 600 000er-Marke rutschte.

    Verluste bei den AktuellenIn der Gattung der aktuellen Magazine wurden der IVW rund 6 Mio. verkaufte Magazine gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind das 160 000 verkaufte Exemplare weniger (minus 3 Prozent). Einen Großteil der gemeldeten Titel mussten deutliche Verluste hinnehmen. Mit etwas mehr als 17 Mio. verkauften Ausgaben waren die Programmzeitschriften erneut eines der wichtigsten Pressgattungen. Jedoch verloren die Programmies gegenüber dem Vorjahresquartal knapp 500 000 Exemplare oder 3 Prozent.


    Abwärts bei den Frauenmagazinen
    Deutlich abwärts ging es im Segment der wöchentlichen Frauenzeitschriften: Insgesamt rund 9,7 Mio. verkaufte Hefte bedeuten im Vorjahresvergleich gut 600 000 bzw. 6 Prozent weniger. Im vierten Quartal 2010 waren der IVW-Auflagenkontrolle insgesamt 394 Zeitungen (369 Tages- und 25 Wochenzeitungen), 890 Publikumszeitschriften und 1 152 Fachtitel, 25 Supplements, 80 Kundenzeitschriften, 39 Handbücher und 270 Telekommunikationsverzeichnisse unterstellt.

    [bul]Das Segment der aktuellen Zeitschriften und Magazine gab um 162 000 Hefte bzw. minus 2 Prozent auf knapp 6 Mio. Exemplare nach. Größte Verlierer waren „Intouch“ mit 40 000 (minus 13 Prozent) und „OK!“ mit 37 000 (minus 17 Prozent) weniger nachgefragten Ausgaben. Das Spiegel-Magazin rutschte um 4,1 Prozent klar unter die Millionengrenze: 41 000 subtrahiert bedeutet 974 000 Exemplare.

    [bul]Knapp eine halbe Million nicht verkaufter Programmzeitschriften (minus 2 Prozent) lässt die Pressegattung an die 17 Millionen-Grenze fallen. Besonders hart traf es „Auf einen Blick“ (fast 70 000 Exemplare weniger) und die „Funk Uhr“ (minus 34 000), die beide um 5 Prozent einbüßten. Den größten Sprung machte die noch kleine „TV für mich“ mit knapp 40 000 bzw. 18 Prozent mehr verkauften Heften. Bei den 14täglichen Programmies büßten „TV Movie“ und „TV Spielfilm“ fast 8 Prozent ihrer Auflage ein. Dass es auch anders geht, zeigt die „TV 14“, die ihre Spitzenposition weiter ausbaute und auf fast 2,5 Mio. verkaufte Exemplare zulegte.

    [bul]Über 600 000 Presseerzeugnisse verlor die Rubrik wöchentliche Frauenzeitschrift und liegt damit weit unter 10 Mio. Stück. Klarer Verlierer ist mit minus 10 Prozent die „Freizeit Revue“, die auf nur noch 910 000 Exemplare im vierten Quartal kommt – im Vorjahreszeitraum war es weit über eine Million. Nicht besser erging es der „Bild der Frau“, die auch unter eine Million Ausgaben fiel (minus 5 Prozent bzw. 57 000 Exemplare weniger) sowie der „Neuen Post“ (minus 5 Prozent/37 000). Immerhin legten die Kleinauflagen „Viel Spaß“, „Lea“ und „Lisa“ im unteren vierstelligen Bereich zu.

    [bul]Im Sektor der Frauenzeitschriften zeigt die Tendenz gleichfalls weiter nach unten: 14tägliche Frauenzeitschriften verloren mehr als 60 000 Hefte und rangieren bei knapp unter 1,6 Mio. Stück. So büßte „Für Sie“ 23 000 Magazine ein (minus 5 Prozent). Bei den monatlichen Frauenzeitschriften waren es weit über 200 000 Hefte weniger (minus 4 Prozent); derzeitiger Stand: 4,6 Mio. Stück. „Cosmopolitan“, „Glamour“ und „Joy“, büßten teilweise bis weit über 50 000 Exemplare ein. Den Gegenbeweis lieferten „Vital“ (10 Prozent bzw. über 23 000 mehr verkaufte Magazine) und die Kleinauflage „Welt der Frau“, die um über 50 Prozent obendrauf sattelten und nun bei fast 140 000 verkauften Titeln liegt.

    [bul]Erfreulich sieht es bei den Elternzeitschriften aus, wo die 1,6-Millionen-Hürde nur knapp verfehlt wurde (plus 14 Prozent/200 000 Exemplare). Dem Krösus „Eltern“ (minus 3 Prozent bzw. über 9 000 Hefte weniger) bot „Kinder“ mit über 15 000 (plus 7 Prozent) mehr verkauften Ausgaben die Stirn.

    [bul]Abwärts ging es bei den Jugendzeitschriften, wo über 120 000 Ausgaben weniger verbucht wurden, aktuell sind es knapp 1,3 Mio. Stück. Den größten Absturz lieferte die „Bravo“, die annähernd 120 000 Hefte (minus 24 Prozent) weniger an die jugendlichen Leser brachte.

    [bul]Bei Kinderzeitschriften griffen viele neue Kunden zu: knapp 230 000 Verkaufsexemplare (plus 11 Prozent) schraubten die Pressegattung auf fast 2,3 Mio. Stück. Allerdings bekamen die auflagenstärksten Titel „GeoLino“ gut 13 000 Hefte bzw. 5,8 Prozent weniger und „Micky Maus“ (rund 12 000 weniger/minus 7 Prozent) nichts vom Kuchen ab.

    [bul]Die Rubrik der Wohn- und Gartenzeitschriften entwickelte sich mit fast einer halben Million mehr verkauften Ausgaben gegen den Trend und liegt aktuell bei 7,7 Mio. Stück. Allerdings verbuchte „House and more“ fast 100 000 weniger abgesetzte Ausgaben bzw. minus 5 Prozent. Neben „Landlust“ darf sich auch „Schöner Wohnen“ mit einer Steigerung von 300 000 mehr verkauften Magazinen (plus 30 Prozent) zu den Gewinnern zählen.

    [bul]Auch Esszeitschriften blieben vom Abwärtstrend nicht verschont: Immerhin konnte trotz des Verkaufsminus von 61 000 Heften die 2-Millionen-Grenze gehalten werden. In diesem Segment verloren „Essen & Trinken für jeden Tag“, „Lisa Kochen & Backen“ sowie „Lust auf Genuss“ mehr als 13 000 Exemplare. Leicht zulegen konnten „Lecker“ und „Rezepte pur“, im mittleren vierstelligen Bereich.

    [bul]Um knapp 90 000 Exemplare weniger rangieren Lifestylemagazine im vierten Quartal 2010 nun bei 1,5 Mio. Stück. „Playboy Deutschland“ blieb auf Vorjahresniveau: 260 000 „Bunny“-Hefte (plus 1 Prozent bzw. 2 600 Ausgaben); dafür ging es für „SFT“ (minus 17 Prozent bzw. 20 000 Hefte) und „Fit for Fun“ (minus 14 Prozent/ 28 000 Hefte) abwärts.

    [bul]Die Gattung Motorpresse entwickelte sich stabil. Hier brachten 30 000 mehr verkaufte Magazine ein leichtes Plus auf 17,2 Mio. Stück. Während „Auto-Bild“ um 8 200 Ausgaben schrumpfte (584 000 Stück) machte „Auto-Bild Allrad“ dies mit 7 300 mehr verkauften Blättern (66 000) fast wett. „Auto Motor und Sport“ verlor knapp 15 000 Ausgaben (minus 4 Prozent).

    [bul]Ein erfreuliches Quartalsergebnis lieferte die Rubrik der Sportzeitschriften: Hier steigerte sich die Verkaufsauflage um fast 72 000 Exemplare auf 2,9 Mio. Stück. Während bei den „Kicker-Sportmagazin“-Ausgaben für Montag und Donnerstag unter 10 000 Heften weniger verkauft wurden (minus 5 Prozent) verlor auch „Sport-Bild“ mit minus 4 Prozent bzw. rund 18 000 an Auflagenstärke, aktuell nicht ganz 420 000 Stück.

    [bul]Mit am deutlichsten sackten Kino-, Video-, Audio- und Foto-Titel ab: minus 12 Prozent, bzw. 56 000 Magazine weniger bedeuten noch etwas über 400 000 Stück.

    [bul]Gleiches gilt für Wissensmagazine, die um 11 Prozent bzw. 26 4 000 Hefte nachgaben und bei 2,1 Mio. Stück liegen. „Geo“ büßte 33 000 Ausgaben, bzw. minus 10 Prozent ein, „Welt der Wunder“ gar 61 000 Exemplare bzw. minus 19 Prozent.

    [bul]Abwärts ging es für Reisezeitschriften, die über 100 000 Ausgaben verloren; momentaner Stand: 1,3 Mio. Hefte. Gebeutelt wurde „Extra / tour“ mit 83 000 weniger verkauften Zeitschriften (minus 11 Prozent); zulegen konnte das „ADAC Reisemagazin“ um 13 Prozent bzw. 17 000 Ausgaben.

    [bul]Hart traf es die Pressegattung IT-/Telekommunikation, die um über 10 Prozent bzw. 340 000 Ausgaben nachgab und damit unter 3 Millionen Stück rutschte. „Computer-Bild“ mit fast 100 000 Verkaufsexemplaren weniger bzw. minus 14 Prozent, „Computer-Bild Spiele“ (minus 21 Prozent bzw. 58 000 Zeitschriften) sowie „PC-Welt“ (minus 12 Prozent bzw. 44 000) verloren an Auflage.

    [bul]Glimpflich lief es für die Wirtschaftspresse ab, die leicht nachgab und mit 21 400 weniger verkauften Ausgaben nun hauchdünn unter 2,9 Mio. Exemplaren liegt. Größere Verluste mussten „Guter Rat“ (minus 16 Prozent bzw. 45 000 Hefte weniger) und „Euro“ hinnehmen, der sogar um ein Viertel weniger Magazine verkaufte – eine Abnahme um 36 000 Ausgaben. Die „VDI Nachrichten“ blieben mit einer Auflage von 156 000 (plus 1 000 Hefte) stabil.

    (DTZ 04/11)

  • Zigarren-Festivals in der Karibik

    SANTO DOMINGO/TEGUCIGALPA/HAVANNA (DTZ/red). Gleich drei Zigarren-Festivals locken im nächsten Monat in die Karibik. Den Anfang macht das Festival "Procigar 2011", das vom 6. bis 11. Februar zum vierten Mal in der Dominikanischen Republik stattfindet.

    Zigarren sind ein wichtiger Exportartikel des Landes, wobei die USA der Hauptabnehmer sind. Der Export-Umsatz mit Zigarren lag 2010 bei über 300 Millionen US-Dollar.

    Von der Dominikanischen Republik geht es weiter am 13. Februar nach Honduras, wo bis 17. Februar das erste „Humo Jaguar“-Festival Zigarrenkenner und –genießer aus aller Welt einlädt. Veranstaltungsorte sind Tegucigalpa und Danli.

    Den Abschluss bildet das Festival del Habano vom 21. bis 25. Februar in Havanna auf Kuba. Auf diesem bereits seit 13 Jahren traditionell im Frühjahr stattfindenden Festival werden die wichtigsten Habanos-Neuheiten der Öffentlichkeit präsentiert.

  • Trend: Herzhaftes mit weniger Fett

    KÖLN (DTZ/schu). Im Messekalender des Einzelhandels hat sie einen festen Platz: Die Internationale Süßwarenmesse (ISM) in Köln, die vom 30. Januar bis 2. Februar zum 41. Mal stattfindet. Unternehmen wie Wrigley, Haribo und Halloren haben wieder reichlich Neuheiten dabei.

    [pic|281|l|||Aussteller aus 70 Ländern zeigen ihre Waren.|||]

    Allerdings halten sich die meisten Hersteller selbst kurz vor Messestart mit Informationen zurück, um Produktpiraten die Tour zu vermasseln.

    Auf der ISM präsentieren zirka 1500 Hersteller und Importeure Süßwaren, Kaugummis und Knabberartikel. Das Fachpublikum erwarten Anbieter aus rund 70 Ländern, die auf einer Ausstellungsfläche vor 110.000 Quadratmetern – aufgeteilt auf sechs Hallen – ein umfassendes Weltmarktangebot zeigen.

    Zum ersten Mal stellt sich mit der Türkei offiziell ein Partnerland der ISM vor.

    (DTZ 03/11)

  • Lekkerland eröffnet ein neues Logistikzentrum vor den Toren Berlins

    GROSSBEEREN (DTZ/pnf). Der Convenience-Großhändler Lekkerland hat am 14. Januar 2011 sein neues Logistikzentrum in Großbeeren eingeweiht. An der Eröffnungsfeier nahm unter anderem Matthias Platzeck, Ministerpräsident des Landes Brandenburg, teil.

    [pic|282|l|||Stefan Punke, Geschäftsführer Lekkerland Deutschland.|||]

    „Der europaweit agierende Lekkerland Konzern ist ein wichtiges Unternehmen in der Region und sichert durch den Vertrieb regionaler Produkte Arbeitsplätze in Berlin-Brandenburg“, sagte Platzeck. Zunächst sind vor Ort 30 neue Arbeitsplätze entstanden.

    Das Logistikzentrum in Großbeeren ist mit modernster Technologie ausgestattet und ersetzt den zu klein gewordenen Standort in Berlin-Tegel. In den Neubau wurden 16 Millionen Euro investiert. Auf einem Areal von über 40 000 Quadratmetern errichtete Lekkerland innerhalb von nur sieben Monaten ein modernes Logistikzentrum, in dem rund 150 Mitarbeiter beschäftigt sind.

    „Ausschlaggebend für die Entscheidung für Großbeeren war die hervorragend ausgebaute Infrastruktur und die Nähe zu Berlin“, so Kay Schiebur, Chief Operating Officer der Lekkerland AG & Co. KG, auf der Eröffnungsveranstaltung.

    Durch die unmittelbare Anbindung an das Autobahnnetz und den künftigen Flughafen Berlin Brandenburg International (BBI) in Schönefeld ist der neue Standort verkehrsgünstig gelegen. Bis zur Berliner Innenstadt sind es nur 18 km. „Der Bau des Logistikzentrums Großbeeren bedeutet für Lekkerland eine Investition in seine Innovationskraft und Dienstleistungsfähigkeit, aber auch in die Zukunft des Standortes im Großraum Berlin“, erläutert Stefan Punke, Geschäftsführer der Lekkerland Deutschland GmbH & Co. KG.

    Von Großbeeren aus beliefert das Unternehmen Kunden in Berlin und Brandenburg. Stefan Punke, Geschäftsführer von Lekkerland Deutschland.

    (DTZ 03/11)

  • Warum dürfen Kamine rauchen, aber Gäste nicht?

    PASSAU (DTZ/fok). Seit August 2010 gilt in Bayern ein absolutes Rauchverbot in der Gastronomie – Ergebnis eines Volksentscheids, den die ÖDP unter dem Passauer Stadtrat und heutigen Bundesvorsitzenden der Partei, Sebastian Frankenberger, initiiert hatte. Als Begründung für das totale Gastrorauchverbot wurde der Gesundheitsschutz von Gästen und Mitarbeitern, speziell der Passivraucher, ins Feld geführt.

    Doch wie sieht es mit dem Schutz vor Rauch in der Praxis aus? Gerade in der kühleren Jahreszeit kokelt in vielen Restaurants, Gaststätten und Hotel-Lobbies das Kaminfeuer still vor sich hin, oft mit offenen Feuerstellen, und reichert die Luft in den Lokalen mit Benzpyrenen und vielen anderen Rauchinhaltsstoffen an, die auch im Tabakrauch vorkommen und die man dort als Auslöser schwerwiegender Krankheiten identifiziert haben will.

    Wäre es unter diesen Umständen nicht sinnvoll und konsequent, auch den Einsatz von Emissionsquellen gesundheitsschädlichen Rauches, wie der von Kaminöfen und offenen Feuern, in der Gastronomie zu verbieten? Auf eine entsprechende Anfrage teilte der ÖDP-Vorsitzende Sebastian Frankenberger mit: „Der Nichtraucherschutz betrifft nur das Nikotin durch Zigarettenrauch. Andere Verbrennungsprozesse sind sicherlich auch gefährlich, aber gerade beim Umstieg von Öl, Gas sind Holzheizungen sehr zu bevorzugen.“

    Die Antwort macht einmal mehr deutlich, dass es den Initiatoren des Gastrorauchverbots nicht um die Gesundheit der Bürger, sondern um die Ausgrenzung der Raucher geht. Eine Doppelmoral, die auch im „Land der unbegrenzten Raucherhatz“, den USA, nur allzu augenfällig wird: Wer dort genüsslich eine Zigarette rauchend durch die Straßen schlendert, wird alle Nase lang als Gesundheitsgefährder angemacht. Aber dieselben Leute, die sich übers Rauchen empören, sieht man reihenweise am Abend am Grill, wie sie die Fleischstücke mit Kanzerogenen sättigen und diese mit Vergnügen vertilgen.

    (DTZ 03/11)

  • Illegale graben Lotto-Block das Wasser ab

    MÜNCHEN (DTZ/vi). Die Spieleinsätze im Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB) gehen zurück. Mit einer Summe von rund 6,5 Milliarden Euro setzten die Spielteilnehmer um etwa 7,2 Prozent weniger ein als im Vorjahr.

    Dieses Minus begründet Erwin Horak, Präsident von Lotto Bayern, dem derzeit federführenden Unternehmen im DLTB, einerseits mit dem Mangel an großen Lotto-Jackpots, wie es sie im Vergleichszeitraum 2009 mit obendrein 53 Kalenderwochen gleich zweimal in einer Höhe von deutlich über 30 Millionen Euro gegeben hatte. Andererseits verweist Horak aber auf die Abwanderung von Kunden zu illegalen Glücksspiel-Angeboten im Internet.

    „Bei der Bekämpfung der illegalen Internet-Angebote bestehen große Defizite! Rund 963 Millionen teilnehmende Spielaufträge mit einem Gesamteinsatz von rund 6,5 Milliarden Euro registrierten die 16 staatlichen Lotteriegesellschaften im vergangenen Jahr.

    Den Löwenanteil von 62 Prozent steuerte Lotto 6aus49 bei, für das die Bundesbürger rund vier Milliarden Euro (2009: 4,5 Mrd.) einsetzten. In den Zusatzlotterien Spiel 77 und Super 6 mit einem Anteil von rund 23,5 Prozent am gesamten staatlichen Spielgeschäft lagen die Einsätze konstant bei etwa 1,53 Milliarden Euro (2009: 1,53 Mrd.).

    Auf dem hohen Niveau des Vorjahres halten konnte sich – trotz des Anstiegs um 24 Prozent in 2009 gegenüber 2008 – die Glücksspirale mit Spieleinsätzen von rund 246 Millionen Euro (2009: 248 Mio.). Einbußen verzeichneten trotz der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika die staatlichen Sportwetten.

    So sanken die Einsätze im Fußballtoto (13er-Wette, Auswahlwette 6 aus 45) auf rund 48,4 Millionen Euro (2009: 52,3 Millionen). Bei Oddset setzten die Teilnehmer im vergangenen Jahr rund 174,1 Millionen Euro (2009: 184,5 Mio.) ein. Einen Rückgang gab es auch bei der täglichen Zahlenlotterie Keno mit Spieleinsätzen von rund 152,5 Millionen Euro (2009: 157,9 Mio. Euro).

    Heftiges Tauziehen um Glücksspielstaatsvertrag

    Die politischen Rahmenbedingungen für das staatliche Glücksspiel sind trotz des immer heftiger werdenden Tauziehens um dessen Fortbestand 2010 weitgehend unverändert geblieben. So bestätigten die Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs vom 8. September 2010 die Zulässigkeit eines ausschließlich staatlichen Glücksspielangebotes. Anbieter aus anderen Ländern dürfen gemäß dem EuGH weiterhin nicht ohne Erlaubnis in Deutschland tätig werden. Auch die Untersagung und Reglementierung von Sportwetten und anderen Glücksspielen im Internet ist in den Urteilen zu Vorlageverfahren bundesdeutscher Verwaltungsgerichte ausdrücklich zugelassen worden.

    (Ausführlicher Bericht in DTZ 02/11)

  • Düstere Aussichten?

    NEW YORK (DTZ/kes). Mit Untergangsstimmung hat die Citigroup Erfahrung: Die viertgrößte US-Bank geriet wie andere US-Kreditinstitute während der Finanzkrise in arge Bedrängnis.

    Davon ist jetzt nichts mehr zu spüren – was die Banker nicht abhält neue Schauplätze aufzutun. Jüngstes Beispiel ist Pressemeldungen zufolge der Raucher. Nach Schätzungen der Finanzexperten wird es in 50 Jahren keine Raucher in den so genannten entwickelten Staaten geben, was natürlich auch das Ende der internationalen Tabakmärkte bedeuten würde. Zur Erläuterung listet das Unternehmen 18 Nationen exemplarisch auf, unter anderem auch Deutschland.

    Während England bereits im Jahr 2040 das Aus für Raucher einläutet, bietet Deutschland bis 2280 dem Tabakgenuss eine Heimstatt und ist damit eindeutig der Spitzenreiter der Liste, vor Frankreich (2118) oder Griechenland (2231), heißt es. Die Daten wurden Medieninformationen zufolge aus internen Recherchen und externen Quellen, wie der OECD, zusammengestellt.

  • ELV: Noch keine klare Datierung für Abschaffung des Magnetstreifens

    BERLIN (DTZ/fok). Zum Jahresbeginn wies der Deutsche Sparkassen und Giroverband (DSGV) darauf hin, dass seine Mitglieder sich Schritt für Schritt vom Magnetstreifen auf den EC-Karten verabschieden und dann nur noch auf den Chip setzen werden.

    Die rund 45 Mio. SparkassenCards sind bereits heute mit der neuesten Chip-Generation ausgestattet. Mit dem Chip können die Kunden an deutschen Geldautomaten Bargeld abheben und mit electronic cash (Karte und PIN) im Handel bezahlen. Das Bezahlen mit Karte und Unterschrift (elektronisches Lastschriftverfahren ELV) sowie Kontoauszugsdrucker und andere Anwendungen arbeiten derzeit jedoch noch mit Magnetstreifen.

    Im Ausland wird der Magnetstreifen noch häufiger eingesetzt. Bevor der Magnetstreifen auf den Karten vollständig entfallen wird, sind noch zahlreiche Umstellungen notwendig. Ab 1. Juli 2011 werden EC-Zahlungen bei den Sparkassen nur noch über den Chip mit persönlicher Geheimzahl abgewickelt. In 2012 sollen dann alle Verfügungen am Geldautomaten mittels Girocard ausschließlich per Chip und PIN erfolgen.

    Danach folgen die nicht zahlungsrelevanten Nutzungen. Beim ELV ist im Handel heute der Magnetstreifen noch weit überwiegend im Einsatz, weil es die kostengünstigere Kartenlösung ist. Allerdings sind sehr viele der Terminals im Handel heute mit einer Hybridtechnik ausgestattet, die sowohl Chips als auch Magnetstreifen auslesen kann.

    Im Tabakwareneinzelhandel sind jedoch häufig noch ältere, ausschließlich auf die Magnetkartentechnik setzende Geräte im Einsatz. Laut DSGV steht noch nicht fest, wann für die Anwendung der Magnetstreifentechnik im Handel endgültig Schluss ist. Allerdings rechne man beim HDE damit, dass einige kleinere Banken bereits in diesem Sommer Karten ausgeben, die nur noch mit dem Chip ausgestattet sind.

    Bei den größeren Banken hätte sich bisher noch keine mit der Ankündigung eines solchen Schrittes vorgewagt; möglicherweise werde das noch zwei Jahre dauern. Bis dahin sollten sich aber die Händler, die derzeit noch auf die Magnetkartentechnik setzen, um eine neue Lösung bemühen.