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  • „Kulturgut und Genussartikel“

    BONN // Die Mitglieder des Bundesverbands der Zigarrenindustrie (BdZ) haben bei ihrer jährlichen Mitgliederversammlung den eigenständigen Charakter von Zigarren und Zigarillos als Kulturgut und Genussartikel betont. DTZ berichtet über die Ergebnisse der Sitzung.

    Klarheit und Bestimmtheit
    Der BdZ setzt weiterhin auf eine Strategie sachlicher Klarheit und Bestimmtheit. Zigarren und Zigarillos, die – auch nur gelegentlich – von Erwachsenen gehobenen Alters genossen werden, haben keine Jugendschutzprobleme und müssen deshalb auch anders reguliert werden als andere Tabakprodukte. Die Zusammenarbeit mit den Botschaften bedeutender Herstellerländer wird auch in Zukunft ein wichtiger Baustein der Verbandsarbeit sein.


    Parlamentarischer Abend

    Der Parlamentarische Abend unter der Schirmherrschaft der Botschafterin der Dominikanischen Republik Anfang März war ein wichtiges Event, weitere Folgeveranstaltungen mit anderen Botschaften mussten wegen der Einschränkungen durch Covid-19 in das Jahr 2021 verschoben werden.

    Der BdZ hat auf seiner Mitgliederversammlung erneut betont, dass er als Fachverband das exklusive Sprachrohr für alle Fragen rund um das Thema Zigarren und Zigarillos in der Verbändelandschaft darstellt. Selbstverständlich steht der Verband anderen Herstellern und Importeuren für eine Mitgliedschaft offen.

    Änderungen im Vorstand
    Beim BdZ hat es zudem Änderungen im Vorstand gegeben. Seit Juni ist Stefanie Birtel für Davidoff Mitglied im Vorstand, nachdem Olaf Ruf das Unternehmen verlassen hatte. Zum 1. Juli ist Thomas Strickrock für Rainer Göhner, der altersbedingt das Unternehmen Arnold André verlassen hat, in den Vorstand gerückt. Ende Oktober ist Mark Hofmann (STG, vormals Agio) aus dem Vorstand zurückgetreten, seinen Posten hat Oliver Hass von der Scandinavian Tobacco Group übernommen. Weitere Vorstandsmitglieder sind Peter Wörmann (Wörmann Cigars) als Vorsitzender, Gregor Meier-Pohlmann (Dannemann) als stellvertretender Vorsitzender und Annemarie Schuster (August Schuster).

    Der Verband sprach allen ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedern für die vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit seinen Dank aus. Mit Mark Hofmann und Rainer Göhner sind zwei Vorstandsmitglieder ausgeschieden, die über viele Jahre die Verbandsarbeit im Vorstand unterstützt haben. So war Mark Hofmann seit 2004 Mitglied im Vorstand und Rainer Göhner nicht nur – seit 2005 – Mitglied im BdZ-Vorstand, sondern auch Vorsitzender des Verbandes und Vorsitzender der BdZ-Tarifkommission.

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  • Weniger freie Jobs

    NÜRNBERG // Im dritten Quartal 2020 gab es bundesweit 934 000 offene Stellen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Gegenüber dem Vorjahresquartal 2019 sank die Zahl offener Stellen damit um 426 000.

    Das entspricht einem Rückgang von rund 31 Prozent. Gegenüber dem zweiten Quartal stieg die Zahl der offenen Stellen jedoch um 41 000, also um knapp fünf Prozent, an. Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer Umfrage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).


    Unter Vorjahresniveau

    „Nach wie vor liegt die Zahl der offenen Stellen deutlich unter dem Vorjahresniveau. Der Abwärtstrend wurde jedoch im dritten Quartal gestoppt“, erklärt IAB-Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis. Ein deutlicher Anstieg offener Stellen ist bei den Betrieben mit zehn bis 49 Beschäftigten zu beobachten. Hier stieg die Zahl im dritten Quartal auf 288 000 und liegt damit 15 Prozent über dem Wert vom zweiten Quartal.

    „Viele Betriebe sind seit dem Beginn der Corona-Krise zurückhaltend bei der Personalsuche. Die Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Pandemie belastet auch das Einstellungsverhalten der Betriebe“, so Kubis.

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  • Filterhülsenfabrik produziert wieder

    TROSSINGEN // Die Filterhülsenfabrik in Trossingen produziert jetzt für ihre neuen Inhaber. Nach fünf Monaten Stillstand nimmt das ehemalige Efka-Werk als Tochter der niederländischen Mignot & de Block B.V die Arbeit als F+C Papiervertriebsgesellschaft mbH wieder auf. Bekanntestes Mitglied der europäischen Mignot & de Block-Gruppe in Deutschland ist Gizeh Raucherbedarf.


    Wettbewerbsvorsprung sichern

    Die Produktion läuft in drei Schichten mit zunächst 44 Mitarbeitern. Christian Hinz, Geschäftsführer der Mignot & de Block-Gruppe in Deutschland und zugleich Geschäftsführer der neuen F+C: „Kompetenz und Größe des Unternehmens sichern uns kurzfristig den Wettbewerbsvorsprung der Lieferfähigkeit. Wir freuen uns, einen gut aufgestellten Produktionsstandort mit top-qualifizierten Mitarbeitern in eine neue Zukunft, auch über die Filterhülsenproduktion hinaus, führen zu können. Unsere Investition in den Standort ist langfristig und wachstumsorientiert angelegt. Die Filterhülsenproduktion wird mittelfristig nicht mehr das Hauptstandbein sein.“


    Besitzerwechsel Anfang Oktober

    Anfang Oktober hatte der Standort den Besitzer gewechselt, die Imperial Tobacco Efka GmbH verkaufte an die F + C Papiervertriebsgesellschaft mbH, eine Tochter der Mignot & de Block GmbH. Jochen Bizot, geschäftsführender Gesellschafter der Mignot & De Block-Gruppe, wünscht sich, dass sich jeder einzelne Mitarbeiter in das Unternehmen einbringe, damit jeder sagen könne: „Das ist auch ein bisschen mein Unternehmen.“

    Derzeit arbeitet ein Team in drei Schichten, um den Mitarbeitern einen möglichst hohen Gesundheitsschutz zu bieten. Bis zum Jahresende wird die Zahl der Beschäftigten weiter steigen. Unter den Kräften sind viele Wiedereinsteller, die ihre aktuellen Jobs kündigen, um die Beschäftigung in Trossingen bei F+C aufzunehmen. Geschäftsführer Hinz will mit dem Team zukünftig nicht nur Filterhülsen produzieren, sondern die Kompetenzen am Standort gerade auch für neue Projekte der Mignot & de Block-Gruppe einsetzen.

    red

  • „Aromenverbot vermeiden“

    BERLIN // Mehr als 80 Prozent der Raucher, die auf E-Zigaretten umgestiegen sind, haben das Rauchen vollständig eingestellt. Rund 65 Prozent der Dampfer in Europa verwenden Obstaromen oder andere süße Liquids.

    Dies sind zwei wichtige Ergebnisse einer Umfrage der Independent European Vape Alliance (IEVA). Mehr als 3300 europäische E-Zigaretten-Nutzer haben daran teilgenommen.


    Vielfalt der Geschmacksrichtungen

    Die Vielfalt der Geschmacksrichtungen scheint einer der wichtigsten Gründe für Dampfer zu sein, E-Zigaretten zu verwenden. 40 Prozent von ihnen nutzen Liquids mit Fruchtgeschmack und 25 Prozent bevorzugen andere süße Aromen. Ein gutes Drittel der Nutzer bevorzugt Liquids mit Tabakgeschmack (35 Prozent).

    Die IEVA fragte die Teilnehmer, wie sie reagieren würden, wenn alle Liquid-Aromen außer Tabakgeschmack verboten würden. Ergebnis: Nur 20 Prozent der ‧Vaper würden auf Tabakaromen umsteigen. Stattdessen überwiegen die negativen Auswirkungen eines Aromenverbots: Rund 31 Prozent der Befragten gaben an, dann andere Geschmacksrichtungen auf dem Schwarzmarkt zu kaufen, neun Prozent würden sogar wieder rauchen.

    Große Bedeutung für Raucher
    Dustin Dahlmann, Vorsitzender der IEVA: „Unsere Umfrage bestätigt die Ergebnisse vorheriger Untersuchungen, dass E-Zigaretten-Aromen für erwachsene Raucher von entscheidender Bedeutung sind. Ein Aromenverbot muss um jeden Preis vermieden werden, da dies viele Dampfer dazu veranlassen würde, nicht regulierte Produkte auf dem Schwarzmarkt zu kaufen oder sogar wieder mit dem Rauchen anzufangen. Das würde die große Chance gefährden, dass viel mehr Raucher mit Hilfe der E-Zigarette einen Tabakstopp erzielen.“

    Die europäische Umfrage zeigt: E-Zigaretten sind in Europa eine verbreitete Methode, um den Tabakkonsum zu stoppen. Eine Vielzahl der Dampfer (81 Prozent) haben den Tabakkonsum vollständig eingestellt. Weitere zwölf Prozent haben das Rauchen mit Hilfe von E-Zigaretten reduziert.

    Etwa 86 Prozent der Teilnehmer gehen davon aus, dass E-Zigaretten für sie weniger schädlich sind als Tabakzigaretten. Nur zwei Prozent glauben, dass Dampfen genauso schädlich oder schädlicher ist als Rauchen. Die britische Regierungsbehörde Public Health England zum Beispiel geht bekanntermaßen davon aus, dass E-Zigaretten um 95 Prozent weniger schädlich sind als Tabakzigaretten.

    red

  • Frühindikator stabil

    NÜRNBERG // Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Oktober um 0,1 Zähler auf 100,2 Punkte gestiegen. Nach den deutlichen Anstiegen aus den vergangenen Monaten hat sich der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) damit auf dem erreichten Niveau behauptet. Allerdings spiegelt der Wert die Situation vor Verhängen des zweiten Lockdown wider.

    Günstige Aussichten
    Relativ günstige Aussichten zeigt das IAB-Arbeitsmarktbarometer für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit: Die entsprechende Komponente legte um 0,3 auf 102,4 Punkte zu. „Die kurzfristig stark erhöhte Arbeitslosigkeit könnte langsam wieder abgebaut werden“, sagt Enzo Weber vom IAB. Zu beachten sei, so Weber, dass der Befragungszeitraum vor den starken Infektionszunahmen der vergangenen zwei Wochen endete.

    Beschäftigungskomponente
    Die Beschäftigungskomponente des Frühindikators blieb im Oktober auf dem Vormonatswert von 98,1 Punkten. „Bezüglich der Beschäftigungsentwicklung bleiben die Arbeitsagenturen skeptisch. Die Infektionsdynamik und die Transformationsprozesse in der Wirtschaft stellen Risiken dar“, erläutert Weber. Auch sinke nach jahrelangem Anstieg die Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte: „Im Zuge der Krise haben sich viele Arbeitskräfte vorerst vom Arbeitsmarkt zurückgezogen und die Zuwanderung ist eingebrochen.“

    Monatliche Umfrage
    Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des Arbeitsmarktbarometers.

    pi

  • JTI investiert in Trier

    TRIER // Der Tabakhersteller JTI (Japan Tobacco International) investiert 22,5 Millionen Euro in die Erweiterung der Produktion an seinem Standort in Trier. Der Betrag ist in die Erweiterung und Modernisierung einer Produktionsanlage geflossen, die es so nur zwei Mal innerhalb der Lieferkette von JTI gibt, sowie die damit verbundene Errichtung einer neuen Fertigungshalle.

    Großartiger Einsatz
    Die Bauarbeiten an der rund 22 Meter hohe Halle wurden im August vergangenen Jahres aufgenommen. Trotz erschwerter Bedingungen durch das Corona-‧Virus startet die Produktion wie geplant noch in diesem Monat. Für die Konzeption und Umsetzung des Projekts hat JTI vor allem auf regionale Unternehmen und Handwerker gesetzt. „Wir sind allen beteiligten Unternehmen für ihren großartigen Einsatz und ihre Flexibilität in diesen schwierigen Zeiten sehr dankbar, so dass das Bauprojekt nach Plan verlaufen ist“, erklärt Werksleiter Peter Kilburg.

    Besonderer Stellenwert
    „Unser Werk in Trier hat im JTI-Konzern einen besonderen Stellenwert. Wir sind eines von nur zwei Werken, in denen alle Produktionsschritte abgebildet werden – von der Rohtabaklagerung über die Aufbereitung und Verarbeitung des Tabaks bis zum fertigen Produkt“, sagt Werksleiter Kilburg und er ergänzt: „Die Investition in zweistelliger Millionenhöhe stärkt die strategische Bedeutung des Trier Werks innerhalb der globalen Lieferkette von JTI – sie ist ein klares Bekenntnis zum Produktionsstandort Trier.“ Weitere Investitionen in den Standort sind auch für die kommenden Jahre geplant.

    Bereits 2001 hatte JTI 30 Millionen Euro in den Aufbau der Anlage investiert, die jetzt vergrößert wurde. Ein Großteil der dort hergestellten Halbfertigwaren ist für den Export in andere Länder bestimmt, wo sie weiterverarbeitet werden.

    pi

  • Kölner Kompetenz

    KÖLN // Die Kölner Großhandelsfirma Feu-Ki Paul Kirsch feiert dieses Jahr ihr 75-Jahre-Jubiläum. Im Gespräch mit DTZ erzählt Klaus Kirsch, Sohn des Firmengründers und jetziger Inhaber, vom Aufbau und der Führung des Unternehmens und warum ihm das Arbeiten als Rentner Freude macht.


    Eine Genussgroßhandlung

    „Wir sind eine Genussgroßhandlung“, sagt Klaus Kirsch. „Unser Sortiment ist breit aufgestellt. Dazu gehören zum Beispiel Tabak, Süß- und Papierwaren, Getränke sowie Spirituosen.“ Seit 1945 liefert Feu-Ki im Kölner Raum „alles, was ein Kiosk und Einzelhandel“ braucht. „Wir arbeiten in einem 50-Kilometer-Radius rund um den Dom“, fasst Kirsch zusammen. Ob in Bonn, Leverkusen, Grevenbroich oder in Dormagen – die Kölner sind vor Ort.

    Nach dem Zweiten Weltkrieg
    Bis heute erinnert die Firmenbezeichnung an den Vater und Firmengründer Paul Kirsch, der das Unternehmen direkt nach dem Zweiten Weltkrieg als „Feuerzeuge Kirsch“, kurz Feu-Ki, gegründet hatte. In der Nachkriegszeit war alles knapp. Vor allem Ersatzteile für Feuerzeuge. „Zufällig hatte mein Vater Feuersteine“, erzählt Kirsch. „Die nutzen sich bei Gebrauch schnell ab. Entsprechend groß war die Nachfrage.“ Zuerst konzentrierte sich Vater Kirsch als selbstständiger Großhändler auf die Reparatur von Feuerzeugen. Die Währungsreform 1948 änderte dies: „Jetzt hatten wir auch Tabakwaren im Sortiment.“ Das Fachwissen war bereits vorhanden. „Mein Vater hatte bei Pfeifen-Heinrichs in Köln eine Lehre gemacht.“ Darüber hinaus zählten anfangs auch 1000 Zigarettenautomaten zum Firmenportfolio. Diese wurden jedoch 2010 an Hall verkauft. „Das Automatengeschäft ist zeitintensiv. Sie brauchen Fachleute, die sich mit der Elektronik auskennen“, sagt Kirsch. Der Aufwand habe sich nicht mehr gerechnet. Heute beschäftigt das Familienunternehmen 20 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit. Zu den Standbeinen der Kölner zählen der Groß- und der Einzelhandel.

    Rauchen und Kommunikation
    Womit macht Feu-Ki heute in erster Linie Umsatz? „Nach wie vor mit Tabak“, sagt Kirsch. Produkte wie E-Zigaretten oder Tabakerhitzer ergänzen das Angebot. Es werden verstärkt Zigaretten nachgefragt. „Zigarren kann man heute kaum noch in der Öffentlichkeit rauchen“, betont er. Das habe sich bereits vor Corona abgezeichnet und werde jetzt durch die Einschränkungen in der Gastronomie verstärkt. „Rauchen ist eine Form der Kommunikation. Und diese fehlt zunehmend“, meint Kirsch. Mit Grußkarten setzt Feu-Ki aktuell wiederum auf eine eher traditionelle Kommunikationsform. „Wir testen das Angebot“, erläutert Kirsch. Er ist neugierig, wie es angenommen wird.

    „Ich bin 74 Jahre.“ Ans Aufhören denken er und seine Frau noch nicht. „Wir arbeiten heute weniger als früher. Aber nichts zu tun, wäre eine Strafe“, sagt er und ergänzt: „Das fände ich fürchterlich.“ Klaus Kirsch leitet gemeinsam mit Ehefrau Inge und Schwester Maritta Beck sowie seinen Söhnen Michael und Marcus das Unternehmen.

    kes

  • Faktischer Lockdown für den Einzelhandel

    BERLIN // Nach dem Corona-Gipfel der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidenten am 28. Oktober macht der Handelsverband Deutschland (HDE) deutlich, dass infolge der Beschlüsse zum Herunterfahren des öffentlichen Lebens viele Handelsunternehmen auf die zugesagte staatliche Hilfe angewiesen sind.

    Positiv sei, dass in den Geschäften nun statt ursprünglich geplant einem Kunden pro 25 Quadratmeter, zumindest ein Kunde pro zehn Quadratmeter Verkaufsfläche zugelassen sein soll. Der faktische Lockdown gefährde jedoch viele Einzelhändler in der Innenstadt.

    Hervorragende Hygienekonzepte
    „Die Politik hat zumindest den Vorschlag zur strengen Begrenzung der Kundenzahl noch einmal abgeschwächt. Das ist gut so und wird den Händlern helfen, längere Schlangen vor den Geschäften und in der Folge unnötige Ansteckungsrisiken zu vermeiden“, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Offensichtlich habe der Einzelhandel mit seinen über Monate hervorragend funktionierenden Hygienekonzepten auch die an der Beschlussfassung beteiligten Politiker überzeugen können. „Einkaufen ist auch in der Pandemie sicher, der Einzelhandel ist kein Hotspot“, führt Genth weiter aus.

    Schwierige Lage für den Handel
    Das weitgehende Herunterfahren des öffentlichen Lebens mit Schließungen in der Gastronomie und verschärften Kontaktbeschränkungen bringe allerdings auch die Handelsunternehmen in den Innenstädten in eine schwierige Lage und komme einem faktischen Lockdown gleich. Zwar dürfen die Geschäfte geöffnet bleiben, aber es werden nach Genths Einschätzung voraussichtlich nur wenige Kunden den Weg in die Stadtzentren finden. „Wenn die Geschäfte als einzige geöffnet sind, alle anderen Branchen rundherum schließen müssen und die Menschen zuhause bleiben, dann sind die Händler in einer sehr schwierigen Lage. Die Handelsunternehmen können nur bei entsprechenden Kundenfrequenzen wirtschaftlich arbeiten“, betont Genth.

    Unkomplizierte Hilfen
    Deshalb sei die Branche für die kommenden Wochen mehr denn je auf schnelle und unkomplizierte Hilfen für unverschuldet in Not geratene Geschäfte angewiesen. Genth: „Wir nehmen den Finanzminister beim Wort. Viele innerstädtische Händler sind auf schnelle Ausgleichszahlungen des Staates angewiesen.“ Eigene finanzielle Reserven seien bei vielen schon lange aufgebraucht.“

    Der Mittelstand dürfe in dieser Krise nicht abgehängt werden. „Ansonsten wird sich nach Corona zeigen, dass viele Händler nicht durchhalten können und die Innenstädte veröden“, gibt der HDE-Hauptgeschäftsführer zu bedenken.

    pdh

  • Wichtiger Wirtschaftsfaktor auch in Zeiten der Corona-Krise

    POTSDAM // Die Land Brandenburg Lottogesellschaft (LBL) blickt auf drei erfolgreiche Quartale des Jahres 2020 zurück. Ein starkes Händlernetzwerk, vorteilhafte Jackpots, neueste Technologie sowie die ausgeprägte Kundentreue sorgten in den ersten neun Monaten für Spielerträge in Höhe von 150,8 Millionen Euro – ein Zuwachs von 7,2 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

    Neue Technologien
    „Die Covid-19-Pandemie ist ein drastischer Einschnitt in die Gesellschaft. Auch die LBL war und ist davon betroffen – wobei unsere Kundenbeziehungen der Situation standhielten. Durch den Einsatz neuer Technologien waren wir gut vorbereitet und können aus unternehmerischer Sicht und als Landesgesellschaft eine positive Bilanz aus den vergangenen Monaten ziehen“, verkündet Anja Bohms, Geschäftsführerin von Lotto Brandenburg.

    Nachfrage bleibt
    Während der Zeit des Corona bedingten Lockdowns im Frühjahr mussten nur wenige Partner ihre Geschäfte im Land schließen, in der Kernzeit waren es bis zu 40 der rund 670 Lotto-Shops. Trotz der Ausnahmesituation konnten somit 94 Prozent der Vertriebspartner weiter die gefragten Lottoprodukte verkaufen – ein Gewinn im Einzelhandel dieser Tage.

    Die LBL stattete zum Ende des Vorjahrs alle Geschäfte mit einer neuen Generation Lottoterminals aus. Durch die neue Technologie, welche eine Investition in Höhe von rund fünf Millionen Euro erforderte, werden Händlern und Kunden fortwährend alle Prozesse rund um das Lottospiel erleichtert. Das wirkte auch während der Corona-Einschränkungen.

    Starkes Händlernetz
    Ergänzend zur starken Aufstellung des Händlernetzwerks verzeichnet Lotto Brandenburg einen Umsatzzuwachs von 31,6 Prozent im Online-Vertrieb im Vergleich zur Vorjahresperiode. Für den digitalen Wandel hat sich die LBL bestens gerüstet. Mit Einführung der neuen Website im August 2020 stehen für die Interessenten mehr Informationen online bereit und sie profitieren von einem schnellen, sicheren und personalisierten Kaufprozess. Dieser basiert auf den neuesten technischen Standards und ist optimiert auf die Smartphone-Nutzer ausgerichtet. Das Investitionsvolumen lag hier bei rund einer Million Euro.

    Förderungen von Brandenburger Projekten
    Den Lottokunden blieb dank der vielversprechenden Jackpotphasen seit Anfang des Jahres die Spielfreude erhalten. Über die vier Megajackpots von mehr als 20 Millionen Euro im Spiel Lotto 6 aus 49 und dem im Mai geknackten 90-Millionen-Eurojackpot freuten sich die Tippenden, die LBL und nicht zuletzt auch das Land Brandenburg. Neben der Gewinnausschüttung von über 73 Millionen Euro mit bis dato fünf Millionengewinnern in diesem Jahr, leistete Lotto Brandenburg zudem Glücksspielabgaben in Höhe von 29,4 Millionen Euro, welche unter anderem in Form von Lotteriemitteln in die Förderung von Brandenburger Projekten fließen. Weiter wurden 25,9 Millionen Euro Lotteriesteuer abgeführt.

    Zuversichtlich in die Zukunft
    LBL-Geschäftsführerin Kerstin Kosanke blickt insoweit zuversichtlich in Richtung Jahresende: „Als Unternehmen blieb die LBL auch in Krisenzeiten ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Brandenburg, ob als Arbeit- und Auftraggeberin oder in den verschiedensten Kooperationen als beständige Vertragspartnerin. Wir konnten und können dies dank der Brandenburger Lottospieler weiter aufrechterhalten.“

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