STAMFORD / STOCKHOLM // 161,2 Milliarden Schwedische Kronen, das entspricht fast 15,2 Milliarden Euro, will der Tabakkonzern für die skandinavische Traditionsfirma zahlen. Zum Zeitpunkt der Offerte war das gegenüber dem Börsenkurs ein Aufschlag von knapp 40 Prozent.
Noch ist nicht sicher, ob alle Aktionäre das Angebot annehmen. Aber die Wahrscheinlichkeit ist groß. So hat der Aufsichtsrat von Swedish Match den Anteilseignern bereits empfohlen, das Angebot anzunehmen.
Jacek Olczak, Vorstandschef von Philip Morris International (PMI), kommentierte: „Wir freuen uns, diesen spannenden nächsten Schritt mit Philip Morris International und Swedish Match auf dem Weg in eine rauchfreie Zukunft zu gehen. Gestützt auf eine überzeugende Strategie und gute finanzielle Gründe würde der Zusammenschluss einen globalen Champion für rauchfreie Produkte schaffen.“
Positive Aussichten
Analysten bewerten ein mögliches Zusammengehen ebenfalls positiv: „Aus strategischer Sicht halten wir das für sehr sinnvoll“, hieß es etwa aus der amerikanischen Investmentbank Jefferies. Bei Goldman Sachs urteilten die Experten, die Übernahme biete attraktive Wachstumschancen in den USA und öffne Philip Morris den Zugang zum US-Markt für die sogenannten risikoreduzierten Produkte. Und bei JP Morgan wurde bereits errechnet, dass der Anteil der Konzernerlöse an rauchfreien Produkten im Jahr 2025 durch die Akquisition bei 45 statt bei 42 Prozent liegen würde; damit käme Philip Morris dem erklärten Ziel, bis zu diesem Zeitpunkt mehr als die Hälfte des Konzernumsatzes in diesem Segment zu erwirtschaften, ein Stück näher.
Das Unternehmen Swedish Match wurde 1917 gegründet und stellt neben Streichhölzern und Feuerzeugen auch Zigarren und Pfeifentabak her. Das wichtigste Produkt ist jedoch der Lutschtabak Snus, der den größten Anteil zum Gewinn der Stockholmer beiträgt.
In der Europäischen Union ist der Verkauf von Snus nicht erlaubt. Daneben hat Swedish Match auch tabakfreie Nikotinbeutel entwickelt, die unter dem Markennamen „Zyn“ vor allem in Skandinavien, zunehmend jedoch auch in den USA vertrieben werden.
Philip Morris International teilte in einer offiziellen Stellungnahme mit, durch den Zusammenschluss mit Swedish Match würde der Konzern in die Lage versetzt, ein umfassendes und innovatives Produktportfolio rauchfreier Produkte zu schaffen, direkt in den großen, attraktiven und wachsenden US-amerikanischen Markt für rauchfreie Produkte einzutreten sowie die globalen Expansionsmöglichkeiten für die oralen Nikotinprodukte von Swedish Match beschleunigt voranzutreiben.
red
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