Westlotto nimmt den Schutz von Kindern und Jugendlichen ernst

MÜNSTER // Als erste deutsche Glücksspielgesellschaft fordert Westlotto ein Verbot des Geld-Glücksspiels „Coin Master“ für Kinder und Jugendliche. Der aktuelle Fall um das Spiel zeigt: Jeden Tag sind Kinder und Jugendliche mit ihrem Smartphone einer Gefahr ausgesetzt. Denn mit diesen Spiele-Apps werden Millionengeschäfte durch In-App-Käufe erwirtschaftet und Minderjährige systematisch an das Glücksspiel unter Geldeinsatz herangeführt.

Als staatlicher Lotterieveranstalter legt Westlotto höchsten Wert auf Verbraucherschutz. „Besonders der Schutz von Kindern und Jugendlichen liegt uns am Herzen. Denn Glücksspiel in jungen Jahren birgt die Gefahr, dass der Spaß am Spiel später zur Sucht wird“, heißt es bei Westlotto in Münster.

Doch viele Anbieter von Online-Spielen scheine dies nicht zu interessieren: Es fänden sich immer mehr Angebote im Netz, die kindgerecht wirkten, die Spielfreude aber in die falsche Richtung lenkten. Aktuelles Beispiel: „Coin Master“, erhältlich ohne Altersbeschränkung – ein Online-Spiel, das einfach als App aufs Smartphone geladen werden kann.


Bunte Welt für Kinder und Jugendliche

Kindern und Jugendlichen bietet sich eine bunte Welt: Ein virtuelles Dorf, das von lustigen Figuren bevölkert ist. Doch was harmlos scheint, ist in Wirklichkeit ein knallhartes Geschäft mit minderjährigen Spielern. Um das Dorf zu erhalten, benötigen die Spieler sogenannte „Coins“, die erspielt beziehungsweise gekauft werden müssen – mit echtem Geld. 119,99 Euro ist der Höchstbetrag pro Transaktion. „Schnell können hier Tausende von Euro verpulvert werden“, warnt Westlotto und teilt weiter mit: „Angebote wie Coin Master alarmieren uns, denn für Kinder und Jugendliche sind sie völlig ungeeignet. Westlotto schließt sich daher als erster staatlicher Lotterieveranstalter der Forderung nach Indizierung des Spiels an. Entsprechende Anträge wurden bereits bei der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien gestellt. Diese unterstützen wir.“

Auch bei Jugendlichen beliebte Promis wie Pietro Lombardi, Dieter Bohlen oder Influencerin Bianca Claßen von „Bibis Beauty Palace“ werben für diese App. Westlotto fordert, diese Geld-Glücksspiel-für-Kinder-Werbung sofort zu beenden.

Axel Weber, Leiter für verantwortungsvolles Glücksspiel bei Westlotto, erklärt: „Glücksspiel oder glücksspielähnliche Produkte sind nicht für Kinder und Jugendliche geeignet. Diese Auffassung wird durch die Wissenschaft gestützt. Es gehört zu unserem Selbstverständnis, diesem Risiko entgegenzuwirken, denn als staatlicher Lotterieanbieter fühlen wir uns der gesellschaftlichen Verantwortung verpflichtet.“

Prävention in den Schulen
Doch Verbote allein schaffen noch keinen wirksamen Schutz. Zusätzlich ist Prävention notwendig. Daher engagiert sich das staatliche Glücksspielunternehmen für Aufklärung an Schulen und unterstützt die sogenannten „Smart Camps“. Hier werden Schüler von Experten wie professionellen Trainern, Sportlern aus der E-Sport-Szene, Youtubern und Instagramern geschult. Sie lernen, jetzt und in Zukunft verantwortungsvoll mit digitalen Angeboten umzugehen – ohne erhobenen Zeigefinger oder Verbote.

„Auf diese Weise wollen wir unserer Verantwortung gerecht werden und dafür sorgen, dass die junge Generation sich bewusst entscheiden kann, welche Online-Angebote sie nutzt und von welchen sie die Finger lässt. Denn nur so können wir erhalten, worauf es uns ankommt: den unbeschwerten und sicheren Spaß am Spiel“, so Axel Weber. Im Interview erläutert er, weshalb Westlotto Coin Master und ähnliche Geld-Spiele ablehnt.

vi

(DTZ 49/19)

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