HAMBURG // Jetzt startet die amerikanische E-Zigarette Juul auch in Deutschland durch. DTZ sprach mit den beiden Gründern James Monsees und Adam Bowen sowie mit Deutschland-Chef Markus Kramer.
Herr Bowen, Herr Monsees, wie sind Sie eigentlich auf die Idee gekommen, eine E-Zigarette zu entwickeln?
James Monsees: Wissen Sie, wir waren beide viele Jahre lang Raucher. Und mit den negativen gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen des Zigarettenkonsums waren wir wirklich unglücklich.
Adam Bowen: Genau, daher haben wir uns auf unser Know-how in Sachen Produkt-Design besonnen und haben die Herausforderung angenommen …
Die Sie für sich wie beschrieben haben?
Monsees: Eine bessere Alternative zum Rauchen zu finden. Und das Ergebnis von zehn Jahren anhaltender Recherche, Tests und dem Entwickeln von Prototypen war Juul: ein geschlossenes Verdampfer-System, das Rauchern eine einfach zu bedienende und wirklich befriedigende Rauch-Alternative bietet.
Sie stehen vor dem Markteintritt in Deutschland. Ab wann und wo werden Sie Juul vertreiben?
Markus Kramer: Juul wird ab 19. Dezember in ausgewählten Vape-Shops sowie in rund 1000 Tabakfachgeschäften bundesweit erhältlich sein.
Und welche Marketing-Maßnahmen planen Sie?
Kramer: Wir setzen vor allem auf Markenbotschafter, um unser Produkt in Deutschland bekannt zu machen. Außerdem planen wir eine sehr selektive Werbung mit Testimonials von Rauchern, die erfolgreich auf Juul umgestiegen sind.
In Deutschland schwelt die Furcht vor relativ hohen Nikotin-Konzentrationen in Ihren Liquids. Was halten Sie diesen Ängsten entgegen?
Kramer: Im Einklang mit den EU-Grenzwerten wird Juul auch in Deutschland nur mit einem Nikotingehalt von 20 Milligramm je Milliliter – das entspricht einer Nikotin-Konzentration von 1,7 Prozent – angeboten werden. Zum Vergleich: In den USA ist der Nikotingehalt unseres Produkts rund dreimal so hoch. Was Juul auszeichnet, ist jedoch nicht in erster Linie der Nikotingehalt, sondern die Kombination aus einfachem Design und einer patentgeschützten Nikotin-Formel, die das Raucherlebnis nachbildet und so Rauchern einen zufriedenstellenden Ersatz zum Tabakkonsum bietet.
Sie haben die EU-konforme Variante ja bereits vor einigen Monaten auf den britischen Markt gebracht …
Kramer: Richtig, und unsere Erfahrungen dort zeigen, dass diese Kombination bei erwachsenen Rauchern sehr gut ankommt. Darin wird auch für den deutschen Markt ein wichtiger Erfolgstreiber liegen.
Wer ist denn Ihre Kernzielgruppe?
Kramer: Unsere Zielgruppe umfasst vor allem die rund 20 Millionen erwachsenen Raucher in Deutschland, die eine wirksame Umstiegsoption zur Tabakzigarette suchen.
Das Thema Jugendschutz schlägt im Zusammenhang mit Juul einige Wellen. Wie werden Sie Teenager vom „Juuling“ abhalten?
Kramer: Jugendschutz hat für uns oberste Priorität. Ich betone mit Nachdruck: Juul sollte weder von Kindern oder Jugendlichen noch von – erwachsenen – Nichtrauchern genutzt werden. Daher unterstützen wir die gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen zum Schutz von Jugendlichen und Kindern. Wir gehen sogar deutlich darüber hinaus: Neben doppelten Alterskontrollen bei Online-Bestellungen haben wir uns zu weiteren Maßnahmen verpflichtet.
Zum Beispiel?
Kramer: Zum Beispiel Händler-Schulungen, Testkäufe sowie regelmäßige Kontrollen im Handel, stationär wie online. Bei wiederholten Verstößen werden wir die Zusammenarbeit mit den jeweiligen Händlern beenden. Unser Marketing richtet sich zudem ausschließlich an erwachsene Raucher über 30 Jahre. Und schließlich bieten wir nur ein begrenztes Spektrum von Geschmacksrichtungen an, die explizit auf erwachsene Raucher ausgerichtet sind und ihnen den Umstieg von der Tabakzigarette erleichtern sollen. Mit all diesen Maßnahmen wollen wir sicherstellen, dass der Erwerb, der Konsum und das Marketing unserer Produkte verantwortlich erfolgen und unser Produkt nicht in die Hände von Kinder und Jugendlichen gerät.
Sie haben die unterschiedlichen Aromen angesprochen. Herr Bowen, Herr Monsees – welche Geschmacksrichtungen mögen Sie am liebsten?
Bowen: Ich dampfe am liebsten „Rich Tobacco“ und Mango.
Monsees: Und ich bevorzuge Crème Brulée – ein Aroma, das wir allerdings in Deutschland nicht anbieten werden.
Eine letzte Frage: Wir schreiben vor allem für den Fachhandel: Wie können Händler mit Ihnen in Kontakt treten, falls sie sich für den Vertrieb von Juul interessieren?
Kramer: Meine Tür steht für ein persönliches Gespräch jederzeit offen. Wir sprechen bereits heute mit einer Reihe von (Einzel-)Händlern und freuen uns über die große Resonanz und das starke Interesse, das unsere E-Zigarette im Markt hervorruft. Meine bisherigen Gespräche mit dem Handel zeigen: Die Zeit ist reif für ein Vaping-Produkt wie Juul, das Rauchern eine echte Alternative zum konventionellen Rauchen bietet – und das mehr ist als eine E-Zigarette, die man hin und wieder mal dampft, dabei aber parallel weiterraucht.
Vielen Dank für das Gespräch.
max
(DTZ 50/2018)
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