England fürchtet Zucker-Risiko

LONDON // Für den Chef des staatlichen Gesundheitssystems NHS (National Health Service) ist Zucker das neue Reizwort. Entsprechend plädiert Simon Stevens für die Einführung einer Steuer auf zuckerhaltige Nahrung und Snacks.

Damit ist der NHS die erste öffentliche Einrichtung in Großbritannien, die eine entsprechende Maßnahme für ihre Einrichtungen plant. Mit den zu erwartenden Einnahmen, die auf umgerechnet 26 bis 53 Millionen Euro geschätzt werden, soll die Gesundheit von 1,3 Millionen Arbeitnehmer verbessert werden, erklärt Stevens in der englischen Tageszeitung „The Guardian“. Bereits jetzt seien Adipositas und Diabetes Typ 2 Krankheiten, die den staatlichen Gesundheitsdienst herausfordern.

Bei seinem Vorstoß gehe es nicht nur um die Verantwortung des NHS gegenüber der Bevölkerung, sondern auch um die Glaubwürdigkeit der Organisation selbst: „Rauchen ist immer noch ein großes Problem. Jetzt aber zeigt sich, dass Ernährung knapp vorne liegt“, sagt Stevens.

Dem Gesundheitsexperten und Labour-Mitglied Stevens werden gute Beziehungen zum Premierminister David Cameron und dem britischen Schatzkanzler George Osborne nachgesagt. Im Gespräch mit „The Guardian“ spricht sich der NHS-Chef dafür aus, seinen Vorschlag 2020 in den vom NHS verwalteten Krankhäusern und Gesundheitszentren umzusetzen.
red

(DTZ 03/16)

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