BAT weist Vorwürfe zurück

LONDON // Der britische Zigarettenhersteller British American Tobacco (BAT) wehrt sich gegen den Vorwurf eine Mitschuld am Zigarettenschmuggel nach Großbritannien zu tragen.

Dies sei „ungerechtfertigt“ und „unangebracht“, zitiert der „Observer“ einen Unternehmssprecher. Seit Jahren habe BAT erhebliche Ressourcen investiert, um den illegalen Handel mit Tabakprodukten zu bekämpfen, heißt es.
Im vorliegenden Fall hat die britische Steuerbehörde HM Revenue & Customs (HMRC) BAT mit einem Bußgeld in Höhe von umgerechnet 814 000 Euro belegt. Grund: Der Hersteller soll mehr Tabak, als tatsächlich konsumiert werden könnte, in ein Niedrigsteuer-Land geliefert haben.

Die britische Behörde vermutet eigenen Angaben zufolge, dass ein Teil dieser Produkte als Schmuggelgut wieder zurück ins Hochsteuer-Land Großbritannien fließt. Grundlage für ihre Argumentationskette ist ein Zusatz im Tobacco Products Duties Act von 1979. Das Gesetz sieht unter anderem eine Geldstrafe bis maximal 6,3 Millionen Euro für Hersteller vor, die Schmuggel erleichtern.

„Wir sind ein Unternehmen, und keine Strafverfolgungsbehörde“, sagt ein BAT-Sprecher. „Für Zigarettenhersteller, die über Einzelhändler ihre Ware verkaufen, ist es unmöglich abzuschätzen, ob der Verbraucher legale oder illegale Absichten hat.“ Es gebe zwei Sorten von Menschen, die Tabakprodukte ins Vereinigte Königreich bringen: Schmuggler, die einen illegalen Profit erzielen wollen und normale Verbraucher, die als EU-Bürger von ihrem Recht Gebrauch machen, Produkte zum persönlichen Konsum aus EU-Staaten einzuführen und die diese zu günstigeren Preisen einkaufen, heißt es.

Es ist das erste Mal, dass die HMRC auf diese Weise gegen einen Hersteller vorgeht. Im vorliegenden Fall handelt es sich Medienberichten zufolge um Feinschnitt-Lieferungen nach Belgien.
red

(DTZ 47/14)

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