Saubere Luft und keine Gäste

BONN/NEUSS (DTZ/red). Die Kritik am Rauchverbot in Nordrhein-Westfalen reißt nicht ab. Vergangenes Wochenende sind mehrere hundert Menschen in Bonn und Neuss gegen staatliche Gängelei und den Fortbestand der lokalen Gastronomie auf die Straße gegangen.

Statt Gästen und Umsatz, sind saubere Luft und rückläufiger Ausschank die bittere Realität, die viele Gastwirte in Nordrhein-Westfalen seit dem 1. Mai erleben, berichten die Medien. Die Existenzangst geht um. Vielen reicht es jetzt und machten in Bonn und Neuss jeweils 500 Menschen ihrem Ärger Luft. Bei den Protesten in den Innenstädten ging es nicht nur um das Rauchverbot, sondern auch um die staatliche Bevormundung.

In Neuss sorgten Herbert Napp, Bürgermeister, der „Vesuv von Neuss“ und Friedhelm Adolfs, der Düsseldorfer, dem seine Vermieterin wegen seines Rauchens die Wohnung gekündigt wurde (der Prozess geht am 19. Dezember weiter), für Begeisterung beim Publikum.

Napp machte in seiner Rede klar, dass es inzwischen ein „regelrechtes Denunziantentum gegen Raucher“ gebe und appellierte an Rücksicht gegenüber dem rheinischen Brauchtum. Der Düsseldorfer Adolfs musste zahlreiche Autogramme geben und philosophierte in einem gemeinsamen Interview mit Napp über ein mögliches Rauchverbot im Himmel, schreibt die „Bild“-Zeitung.

Weitere Demonstrationen gegen das NRW-Rauchverbot sind für 7. September in Krefeld und Köln und 14. September in Düsseldorf geplant, heißt es.

(DTZ 34/13)

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