KÖLN (DTZ/fok). Jetzt wird es eilig: Noch bis zum 15. März läuft die Unterschriftenkampagne, mit der zahlreiche Betriebe des Tabakwaren-Einzelhandels bei Ihren Kunden Proteststimmen sammeln gegen eine überzogene Regulierung von Tabakerzeugnissen durch die überarbeitete EU-Richtlinie (TPD2).
Dieser Protest der Bürger im Rahmen des Branchenbündnisses „Entscheiden Sie selbst“ richtet sich vor allem gegen die geplanten überdimensionierten Warnhinweise auf den Packungen. Wenn, wie geplant, nur noch ca. 20 Prozent der Packungsfläche für die Darstellung der Marken übrig bleibt, dann wird eine Differenzierung der Marken untereinander am PoS, also dort, wo erwachsene Raucher ihre Zigaretten oder ihren Feinschnitt kaufen, nahezu unmöglich.
Auch die geplante Vereinheitlichung von Zigaretten- und Packungsformaten (z.b. keine Slims, nur noch kubische Packungen) sowie das vorgesehene Verbot etlicher Zusatzstoffe (z.B. keine Mentholzigaretten mehr) haben nur einen Effekt: Den Markencharakter der Tabakwaren zu vernichten. Der Konsum wird dadurch zwangsläufig nicht kleiner, aber er verlagert sich auf illegale Billigquellen (Schmuggel, Fälschungen & Co.) und er richtet sich künftig noch stärker auf den Preis als dominierendes Unterscheidungsmerkmal aus.
Spätestens hier wird jedem Tabakwaren-Einzelhändler, vor allem aber den Fachhändlern klar, dass die Umsetzung der geplanten TPD2 mittel- bis langfristig ihre Existenz vernichtet. Mit der Kampagne „Dann ist der Laden weg“ haben etliche Händler seit einigen Wochen der Öffentlichkeit, ihren Kunden und der örtlichen Presse verdeutlicht, welche Auswirkungen der übertriebene Regulierungseifer der EU auf die Handels- und die Wettbewerbslandschaft in Deutschland hat. Denn mit dem abzusehenden Tod vieler Tabakwarenmarken im Falle einer Überregulierung stirbt auch der kleine selbständige Handel vor Ort, der Garant für die Markenvielfalt war und derzeit noch ist. Wichtige Nahversorgerfunktionen z.B. als Presseladen würden nutzlos verloren gehen.
Ob der Protest der Branche Früchte zeigt, ob die Politik die Not des kleinen Handels und seiner Kunden wahrnimmt, lässt sich noch nicht sagen. Aber wir wollen, wir müssen alle gemeinsam wenigstens versuchen, die schlimmsten Auswirkungen der Überregulierung zu verhindern. Wer kurzfristig noch an der Unterschriftenaktion teilnehmen möchte, wende sich bitte an die Web-Seite [link|http://www.entscheiden-sie-selbst.de/handelsaktion.html] www.entscheiden-sie-selbst.de [/link].
Die Unterschriften sollten spätestens bis 15. März geschickt werden an:
Handelsaktion „Dann ist der Laden weg?!“
20659 Hamburg
(DTZ 10/13)
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