Festtag für Populisten der Anti-Raucher-Lobby

„Haut den Lukas“ am Weltnichtrauchertag

MAINZ (DTZ/fok). Alle Jahre wieder kommt der 31. Mai, und den haben sich die Tabakgegner zum Weltnichtrauchertag ausgeguckt. Auffällig im Jahr 2010: Die Tonart wird härter, die Aktionen immer populistischer und inhaltlich radikaler.

„Unser Ziel ist ein rauchfreies Europa 2012“, erklärte EU-Gesundheitskommissar John Dalli in Brüssel. Und kündigt gleichzeitig eine Überarbeitung von Vorschriften an, die der legalen Herstellung und dem Vertrieb von Tabakprodukten die letzten Freiräume nehmen will.

So die Ausweitung des Tabakwerbeverbots auch auf alle Verkaufsräume, Vergrößerung der Warnhinweise auf den Packungen verbunden mit Ekelfotos, die Beseitigung der Ausnahmen von Rauchverboten in der Gastronomie, die bisher durch nationale Gesetzgebung noch zugelassen wird.

Auch Pläne für ein Plain Packaging und die Überarbeitung der EU-Tabakrichtlinie mit dem Ziel der stärkeren Regulierung der Inhaltsstoffe stehen bei der EU auf der Agenda.

Populistische „Feiertage“
An solchen von Populismus geprägten „Feiertagen“ haben Pragmatiker es schwer. Das musste auch die Bundesdrogenbeauftragte Mechthild Dyckmans feststellen, die sich für mehr Aufklärung stark machte, überzogenen gesetzlichen Eingriffen aber eine Absage erteilte.

So plädierte sie absolut nachvollziehbar für Rauch-Entwöhnungshilfen für schwangere Frauen und für ein Rauchverbot auf Spielplätzen, lehnte aber Rauchverbote in Privatautos und -wohnungen als zu weit gehenden Eingriff in die Privatsphäre ab, und musste sich dafür Schelte von radikalen Tabakgegnern gefallen lassen.

(DTZ 22/10)

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