2008: Umsätze stabilisiert / Roherträge Betriebsergebnisse leicht verbessert / Rückläufige Kundenzahl
HAMBURG (DTZ/fnf/fok). Seit sieben Jahren unterstützt British American Tobacco (BAT) im Rahmen ihrer Initiative „Consumer First!“ den Handel mit Informationen. Dazu gehört auch der jährliche Betriebsvergleich, mit dem aktuelle betriebswirtschaftliche Fakten aus den BAT Erfa-Gruppen ausgewertet und zur Verfügung gestellt werden. Die BAT Erfa-Gruppen, von denen es bundesweit fünf mit insgesamt rund 90 Teilnehmern aus dem Tabakwareneinzelhandel gibt, ist so etwas wie eine Hilfe zur Selbsthilfe.
Regelmäßige Treffen
Entscheidend dabei ist das regelmäßige Treffen von Branchenkollegen vor Ort. Es geht darum, die eigene Position betriebswirtschaftlich besser zu durchleuchten, Stärken und Schwächen zu erkennen, und damit konkrete Handlungsansätze für den Einzelnen zu entwickeln. „Standorte, Geschäftskonzepte und Ladengrößen sind dabei oft recht unterschiedlich. Was die Erfa-Gruppen-Mitglieder auszeichnet, ist der Wille, das eigene Geschäft genauer zu analysieren und Ideen und Anregungen aufzugreifen, um die eigenen Potenziale besser auszuschöpfen“, macht Wolfgang Specht, Retail Relationship Manager bei BAT, deutlich.
Der BAT arbeitet zwar bei der Datenerhebung mit der bekannten Einteilung nach drei Umsatzgrößenklassen Bei den hier gezeigten Übersichten handelt es sich um einen Durchschnitt aus den drei Größenklassen. Die Umsätze der in den Betriebsvergleich einbezogenen Einzelhandelsunternehmen zeigt mit 655 000 Euro in 2008 eine Stabilisierung des Vorjahreswertes. In der Vergangenheit besonders auffällig war der hohe Umsatzanstieg 2003 und der ausgeprägte Einbruch von 2004, als die Tabaksteuererhöhungen das Konsumverhalten besonders stark tangierten.
Kernsortimente Zigaretten und Tabak
Bei den Sortimenten der beteiligten Tabakwaren-Einzelhandelsgeschäfte dominieren unverändert mit fast zwei Dritteln des Gesamtumsatzes die Kernsortimente Zigaretten und Tabak (hier sind neben Feinschnitt auch Pfeifentabak und Zigarren/Zigarillos erfasst). Der Anteil der Sortimentsgruppe Tabak stieg in den letzten sieben Jahren kontinuierlich, der Anteil der Zigarette kletterte nach einem zwischenzeitlichen Tief wieder auf das alte Anteilsniveau von um die 45 Prozent. Umsatzerosion gab es hingegen bei den weiteren wichtigen Sortimenten Presse und (Lotto)-Provision. Andere Zusatzsortimente bewegten sich nach einem Zwischentief in 2008 wieder bei ca 13,5 Prozent.
Nach einem deutlichen Rückgang im Jahr 2007 konnten die Teilnehmer des Betriebsvergleichs im Jahr 2008 den Rohertrag wieder auf über 20 Prozent bzw. im Durchschnitt auf ca. 134 000 Euro steigern.Engagierte Händler haben den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die Entwicklung und Optimierung der Sortimente sowie des Rohertrages gelegt, um so eine Verbesserung des Betriebsergebnisses zu erzielen. Allerdings sollte die Größe Rohertrag immer in enger Korrelation mit der Umsatz- und Kostenentwicklung gelesen werden.
Die Kostenübersicht beinhaltet alle Ausgaben, die ein Unternehmer außerhalb des Wareneinsatzes zu bestreiten hat. Folglich spielen sie für den Geschäftserfolg, also den Gewinn, die mit Abstand wichtigste Rolle. Das Jahr 2008 verlief für die Teilnehmer am Betriebsvergleich wieder etwas positiver. Die Gesamtkosten betrugen im Jahr 2007 105,81 Prozent des Rohertrags, im Jahr 2008 lagen sie mit 102,80 Prozent um mehr als 2 Prozentpunkte unter denen des Vorjahres. Dies war vor allem auf ein besseres Kostenmanagement zurückzuführen. Fazit: Nach dem drastischen Einbruch des Betriebsergebnisses in 2007 hat der Handel seine Hausaufgaben im Jahr 2008 gemacht.
Optimierung der wichtigsten Kostenfaktoren
Die wichtigsten Kostenfaktoren wurden optimiert und auch bei im Durchschnitt negativem Betriebsergebnis ging es deutlich voran. In die Berechnung wurde ein kalkulatorischer Unternehmerlohn von durchschnittlich 38 650 Euro einbezogen. Niedrigere Personalkostenanteile deutet auf reduzierten Einsatz von Fremdpersonal hin, was zum guten Teil durch verbesserte Organisation möglich wurde. Gleichzeitig konnten die Mitarbeiter aber auch durch aktives Verkaufen dazu beitragen, den Geschäftserfolg zu verbessern. Hierdurch stieg der Rohertrag je Mitarbeiter auf den bisherigen Spitzenbetrag von 45 945 Euro.
Umsatzsteigerung pro Quadratmeter
Ebenfalls deutlich gestiegen ist der Umsatz pro Quadratmeter mit einem Plus von mehr als 14 Prozent in 2008. Hier veränderte sich offensichtlich die Struktur der am Betriebsvergleich teilnehmenden Firmen. Beim Rohertrag pro Kunde zeichnete sich in 2008 eine deutliche Verbesserung auf 94 Cent ab (plus 6,8 Prozent). Hier griffen offensichtlich Sortimentsveränderungen hin zu ertragsstärkeren Produkten. Vielleicht spielte auch verändertes Einkaufsverhalten eine Rolle, bei dem die Kunden seltener, aber mit höherem Bon-Wert einkauften. Denn die Zahl der Wochenkunden ist deutlich gesunken, innerhalb von sieben Jahren um 24 Prozent. In der Wiedergewinnung besserer Kundenfrequenzen liegt eine der Hauptaufgaben der Zukunft. Dabei spielen eine attraktive Außengestaltung und wechselnde Aktionsthemen eine wichtige Rolle.
(DTZ 33/09)
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