Solide gewirtschaftet / Umsatz und Mitgliederzahl sinken
KÖLN (DTZ/da). Bei überwiegend heiterem Wetter und sehr warmen Temperaturen fand vom 22. bis 25. Mai in Köln die Ermuri-Jahrestagung 2009 statt. Im Mittelpunkt standen dabei die Hauptversammlung der Ermuri Händlervereinigung e.V. und die Generalversammlung des Ermuri Einkaufsverbandes eG am Sonntag. Während draußen die Sonne über einem blauen Himmel strahlte, skizzierten Ermuri-Vorstandsvorsitzender Rainer Iwohn und Ermuri-Prokurist Cay-Uwe Vinke ein Branchenbild, auf dem sich einige dunkle Wolken zeigten.
[pic|156|l|||Die Ermuri hat solide gewirtschaftet. Auf der Jahrestagung in Köln erteilten die Ermuri-Mitglieder Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig Entlastung.|||]
Das Zahlenwerk des Einkaufsverbandes für das Geschäftsjahr 2007/08 (1. Oktober bis 30. September) gab Ermuri-Vorstand Manfred Kröger bekannt. Seinen Aussagen zufolge hat die Ermuri solide gewirtschaftet und sich im Wettbewerb behauptet. Die Bilanz zeige eine „solide Finanzstruktur“ bei einer Bilanzsumme von rund 11,4 Mio. Euro und einer hohen Eigenkapitalquote von 57 Prozent nach 55,2 Prozent im vorherigen Geschäftsjahr. Die allgemeine Entwicklung in der Branche ging allerdings auch an der Ermuri nicht spurlos vorüber.
So reduzierte sich die Mitgliederzahl im Wirtschaftsjahr 07/08 zum Vorjahr von 1 095 auf 1 057 mit insgesamt 1 100 Geschäftsanteilen. Parallel dazu verringerte sich die gesamte Wirtschaftsleistung der Genossenschaft um 5,3 Prozent. Der Umsatz belief sich auf 98,6 Millionen Euro nach 104,1 Mio. Euro im vorangegangenen Geschäftsjahr. Die Rückgänge betrafen sowohl das Lager- und Streckengeschäft als auch den zentralregulierten und bonusvergüteten Umsatz. Die Umsatzentwicklung von Oktober 2007 bis April 2008 bezeichnete Iwohn als unbefriedigend. Ab Mai vergangenen Jahres sei der Verlauf wieder besser gewesen, so dass man von einer Konsolidierung sprechen könne.
Letzeres sei u. a. auch auf Rabattaktionen zurückzuführen. Anlässlich der Jahrestagung 2008 in Dresden hatte Iwohn eine aggressivere Preispolitik im Bereich Feinschnitt angekündigt und darauf hingewiesen, dass die daraus resultierenden Mindererträge zu Lasten einer Warenrückvergütung gehen müssten. Wie geplant, wurde daher für 2008 keine zusätzliche Warenrückvergütung ausgelobt. „Mit anderen Worten, über die Rabattaktionen ist die Warenrückvergütung direkt in die Feinschnittpreise geflossen“, so der Ermuri-Vorstandsvorsitzende.
Vor dem Hintergrund der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise hat sich die Abwärtsentwicklung der Wirtschaft im allgemeinen in den ersten sieben Monaten des laufenden Geschäftsjahres fortgesetzt. Das bekam die Ermuri auch bei der Mitgliederentwicklung zu spüren. Die Zahl der Vollmitglieder per 30. April 2009 sank um 19 Firmen.
Die Gründe: Hauptsächlich Geschäftsaufgaben und Insolvenzen. Der Lagerumsatz war daher auch leicht rückläufig. Dennoch gibt es einige Warengruppen mit Tendenz nach oben, etwa aus dem Bereich der neuen Genusskonzepte rund um Getränke und Feinkostartikel. Massiv steuert die Ermuri gegen den Abwärtstrend. Getreu ihrem Motto „Ermuri – die tut was“ hat die Detmolder Ermuri-Zentrale zum Beispiel ihre Genusskonzepte weiter ausgebaut.
Damit präsentiert sich die größte Genossenschaft des Tabakwaren-Einzelhandels heute nicht nur vollends als Genusscompany, sie bietet ihren Mitgliedern auch außerhalb des Tabakwarensektors ein breites Spektrum an Produkten, mit denen die Fachhändler neue Kunden gewinnen können, wie Ermuri-Prokurist Cay-Uwe Vinke ausführte.
(DTZ 22/09)
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