WestLotto: Sattes Plus im 1. Quartal 2008 / Im Vorjahr kräftiges Minus
MÜNSTER (DTZ/fnf). Glücksspiel lebt vom Glück bzw. vom Zufall. Das gilt nicht nur für die Spielteilnehmer selbst, sondern auch für die Annahmestellen und die Lottogesellschaften: Wenn Fortuna hohe Jackpots aufbaut, floriert das Lottogeschäft, bleiben hohe Jackpots aus, ist Flaute angesagt. Diese Zusammenhänge hat WestLotto-Geschäftsführer Dr. Winfried Wortmann bei einem Rückblick auf die Geschäftsentwicklung 2008 und aufs erste Quartal 2009 wieder herausgestellt: „Der Januar 2009 hat mit einem 35-Mio.-Euro-Jackpot und einem 40-prozentigen Zuwachs gezeigt, dass das Produkt Lotto 6 aus 49 attraktiv und lebendig geblieben ist – und das, ohne die Spielleidenschaft anzuheizen.
[pic|147|l|||WestLotto setzt auch künftig auf die Annahmestellen als entscheidenden Vertriebsweg.|||]
Dieser Zuwachs ist ein Umsatzpolster, der die Auswirkungen der Wirtschaftskrise abfedern kann, wenn diese auch den Glücksspielbereich trifft. Bislang hat die Krise aber Lotto noch nicht erreicht. Offenbar zählt Lotto zu den kleinen Freuden, die man sich nach wie vor gönnt.“
Dank des dritthöchsten Jackpots der Lotto-Geschichte, der am 31. Januar 2009 geknackt wurde, erzielte WestLotto nach Abschluss des ersten Quartals über alle Produkte hinweg einen Zuwachs von 13,9 Prozent auf 442,7 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr.
2008: Schwieriges Jahr ohne spürbare Jackpots
Das Geschäftsjahr 2008 schloss WestLotto mit einem Spieleinsatz für Lotterien und Sportwetten von rd. 1,5 Mrd. Euro ab, 12,7 Prozent weniger als im Vorjahr.
Eine der Ursachen für den Umsatzrückgang sind die in 2008 ausgebliebenen höheren Jackpots beim Basisprodukt Lotto 6 aus 49. Dies wirkte sich besonders deutlich aus, weil sich im Vergleichsjahr 2007 ein Rekord-Jackpot von 45 Millionen Euro aufgebaut hatte. So blieb Lotto 6 aus 49 in NRW 2008 erstmals seit der Jahrtausendwende unterhalb der Eine-Milliarde-Euro-Umsatz-Marke (-11,9 Prozent).
Neuer Glücksspielstaatsvertrag seit dem 1. Januar 2008
Mit dem seit Januar 2008 gültigen Glücksspielstaatsvertrag haben sich die 16 deutschen Landesparlamente entschieden, die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um Glücksspiel- und Wettspielsucht nachhaltig zu verhindern. WestLotto agiert unter den Bedingungen dieses Regelwerks, das u.a. eine erhebliche Reduzierung des Werbeaufwandes vorsieht. Hierfür wurden frühzeitig strenge Werberichtlinien geschaffen und ein Sozialkonzept entwickelt.
In diesem Zusammenhang hebt WestLotto die Sperrmöglichkeit zum Spielerschutz bei Sportwetten und Keno ebenso hervor wie die vielfältigen Maßnahmen zum Jugendschutz, für die die Vertriebsorganisation intensiv aufgeklärt und geschult wurde und deren Einhaltung über Testkäufe überprüft wird. Um die Fachkompetenz der Annahmestellen zum Thema Jugendschutz auf hohem Niveau zu halten, sind auch für 2009 weitere Schulungsbausteine geplant.
Eine Sonderzahlung von 1,3 Mio. Euro ging im Juli 2008 von WestLotto an die Lotto-Annahmestellen in Nordrhein-Westfalen. Zu diesem außergewöhnlichen Schritt entschloss sich das Unternehmen, um das Engagement seiner Annahmestellen bei der Umsetzung der neuen gesetzlichen Regelungen des Glücksspielstaatsvertrages und den damit verbundenen hohen Schulungsaufwand zu honorieren.
Das Spielen im Internet, das bereits im Übergangsjahr 2008 um die gefährlicheren Produkte zu bereinigen war, ist seit Anfang 2009 verboten. Der mit WestLotto kooperierende gewerbliche Internet-Vermittler WestNet hat seine Akquisition zu diesem Zeitpunkt beendet. WestLotto hat den WestNet-Kunden angeboten, ihre Daueraufträge konventionell weiter zu führen. So konnten seit dem 1. Januar 2009 zum Beispiel 18 000 neue Abo-Spielaufträge abgeschlossen werden (Spielteilnahme per Dauerauftrag).
WestLotto überwies in 2008 rund 620 Mio Euro an Steuern und Abgaben aus dem staatlichen Glücksspiel an das Land und seine Destinatäre im sozialen Bereich, bei der Sportförderung und der Denkmalpflege. Seit Beginn seiner Geschäftstätigkeit vor 53 Jahren hat WestLotto umgerechnet 21,5 Milliarden Euro dem Land Nordrhein-Westfalen und den vom Land benannten Destinatären zur Verfügung stellen können.
WestLotto verbessert die Logistik
Seit Februar 2009 werden alle Annahmestellen über Logistikdienstleister direkt beliefert. Damit können sich die Bezirksleiter jetzt stärker mit qualifizierten Vertriebstätigkeiten befassen.
Die Anzahl der WestLotto-Annahmestellen liegt aktuell bei ca. 3 700, Ende 2008 waren es 3 730, ein Jahr zuvor 3 842. WestLotto besitzt damit eine Vertriebsstellendichte, die dem Gesetz voll entspricht. Die Provisionen für die Annahmestellen bezifferten sich in 2008 auf 123 Mio Euro und lagen damit um 13,4 Prozent unter denen des Vorjahres (142 Mio Euro). Der Vertriebsweg Annahmestelle wird auch in Zukunft der entscheidende Vertriebsweg für WestLotto bleiben.
(DTZ 16/09)
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