WIESBADEN (DTZ/SB/fok). Die Spältfolgen überzogener Tabaksteuererhöhungen, das hohe Niveau nicht in Deutschland versteuerten Konsums und die Einführung von Rauchverboten zeigen auch für den Fiskus negative Auswirkungen. Mit insgesamt 13,563 Mrd. Euro lagen die Tabaksteuereinnahmen in 2008 um 4,8 Prozent bzw. 685 Mio. Euro niedriger als im Jahr zuvor. Auch der Januar 2009 brachte dem Bund lediglich 240,7 Mio. Euro an Tabaksteuer. Das waren zwar 8,0 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, lag aber nur bei einem Fünftel der normalen Monatseinnahmen.
Fabrikzigaretten
Von der Schrumpfungstendenz aus fiskalischer Sicht sind inzwischen alle wichtigen Tabaksteuerobjekte betroffen. Der Bezug von Steuerzeichen für Fabrikzigaretten ging im Jahr 2008 um 3,8 Prozent bzw. 3,451 Mrd. Stück auf 87,977 Mrd. Zigaretten zurück. Deren Kleinverkaufswert reduzierte sich um 2,8 Prozent bzw. minus 179,4 Mio. Euro auf 19,425 Mrd. Euro. Im Januar 2009 wurden für 7,032 Mrd. Stück Zigaretten Banderolen bezogen, 12,0 Prozent weniger als im Januar des Vorjahres. Dabei ging der Kleinverkaufswert um 11,8 Prozent auf 1,556 Mrd. Euro zurück.
Feinschnitt
Beim Feinschnitt ist die Tendenz nicht so eindeutig: Zwar reduzierte sich hier in 2008 die versteuerte Menge um 2,4 Prozent auf 22 380,9 Tonnen, der Kleinverkaufswert stieg jedoch aufgrund von Preiserhöhungen leicht um 0,4 Prozent auf 2,170 Mrd. Euro. Im Januar 2009 erhöhte sich der Steuerzeichenbezug für Feinschnitt in der Menge um 19,9 Prozent auf 2 050,0 Tonnen, im Wert um plus 19,5 Prozent auf 200,4 Mio. Euro.
Zigarren und Zigarillos
Federn lassen musste der Fiskus auch bei Zigarren/Zigarillos. Vor allem durch die Anfang 2008 in Kraft getretene Definitionsänderung, die die Ecocigarillos deutlich unattraktiver für die Verbraucher machte, ging im Jahr 2008 die versteuerte Menge um 23,4 Prozent auf 4,991 Mrd. Stück zurück, der Kleinverkaufswert schrumpfte um 12,5 Prozent auf 719,9 Mio. Euro. Auch im Januar 2009 reduzierte sich der Banderolenbezug für Zigarren/Zigarillos in der Menge um 13,4 Prozent auf 271,8 Mio. Stück und im Wert um minus 5,1 Prozent auf 55,3 Mio. Euro.
Pfeifentabak
Die wildesten Kapriolen machte steuerlich der Pfeifentabak. Zum Zigarettenstopfen geeignete Billigpfeifentabake ließen die Absatzzahlen nach oben schießen, bis das Finanzministerium im Sommer 2008 mit einer veränderten steuerlichen Einstufung die Pseudopfeifentabake vom Markt fegte. Unterm Strich wurden im Gesamtjahr 2008 1 882,5 Tonnen Pfeifentabak versteuert (plus 17,1 Prozent), der Wert stieg um 10,0 Prozent auf 144,9 Mio. Euro. Im Januar 2009 lag der Pfeifentabak mit Steuerbanderolenbezügen für 62,3 Tonnen um 79,1 Prozent unter dem Vergleichsmonat des Vorjahres, der Wert ging um 70,4 Prozent auf 6,0 Mio. Euro zurück.
(DTZ 08/09)
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