Auch die Tabakwirtschaft ist stark betroffen
[pic|98|l|||Hurrikans führten in der kubanischen Provinz Pinar del Rio neben Sturmschäden auch zu großen Überschwemmungen.|||]
HAVANNA (DTZ/da). Die Wirbelstürme „Gustav“ und „Ike“ haben auf Kuba ein Bild der Verwüstung hinterlassen. Die Regierung in der Hauptstadt Havanna spricht von einer „nationalen Katastrophe“. Nach einer vorläufigen Bilanz wurden laut Medienberichten 443 000 Wohnungen beschädigt, 63 000 zerstört und 135 000 Hektar Ackerfläche verwüstet. Massiv betroffen ist die westliche Provinz des Landes, Pinar del Rio, wo die besten Tabake Kubas herkommen.
Über 90 Prozent der Tabak-Trockenschuppen fielen den Stürmen zum Opfer. Und zum Teil wurden auch die gerade erst ausgebrachten Tabaksetzlinge vernichtet. „Bis die Povinz Pinar del Rio, aber auch andere Landesteile sich erholen werden, wird einige Zeit dauern“, meint Dr. Jorge Hernandez, Commercial Manager des deutschen Havanna-Generalimporteurs 5th Avenue Products. Auch das zwischen Havanna und Pinar del Rio gelegene Tabakpflanzeninstitut trug Schäden davon. Hier litten vor allem die im Freien stehenden Setzlinge. Darüber hinaus wurden auch verschiedene Zigarrenfabriken in Havanna in Mitleidenschaft gezogen.
Ob es aufgrund der Zerstörungen durch die beiden Hurrikane zu Lieferschwierigkeiten bei Zigarren kommen kann, ist derzeit schwer absehbar. Die kubanische Zigarren-Exportorganisation Habanos S. A. hat ein großes Zentrallager, und die Havanna-Importeure verfügen im allgemeinen über Vorräte für rund ein halbes Jahr. Dr. Jorge Hernandez sieht deshalb in dieser Hinsicht keinen Grund zur Panik, will aber nicht ganz ausschließen, dass es zu einem späteren Zeitpunkt bei einzelnen Sorten vielleicht zu Engpässen kommen könnte.
(DTZ 38/08)
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