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  • Inter-tabac meldet schon jetzt einen guten Buchungsstand

    DORTMUND (DTZ/KH). Im vergangenen Jahr brach die Inter-tabac alle Rekorde und auch für dieses Jahr ist die Prognose Erfolg versprechend, meldet die Messe Westfalenhallen. Bereits vier Monate vor Beginn der Fachmesse konnten mehr Quadratmeter vermietet werden als bei der Inter-tabac 2010.

    Und auch beim derzeitigen Stand der Anmeldungen zeichnet sich eine erfreuliche Entwicklung ab. Bisher haben 267 Unternehmen (2010: 285) aus 34 Ländern (2010: 40) auf der Inter-tabac gebucht. Der Auslandsanteil liegt zurzeit bei 47 Prozent. Die Inter-tabac, weltgrößte Messe für Tabakwaren und Raucherbedarf, wird vom 23. bis 25. September in der Messe Westfalenhallen Dortmund stattfinden.

    2010 hatte die Inter-tabac das bisher beste Ergebnis in ihrer über 30-jährigen Geschichte erreicht. Die Fachmesse schloss mit einem neuen Aussteller- und Besucherrekord und knackte hinsichtlich der vermieteten Fläche erstmals die 10 000er Marke. „Wir freuen uns, dass die Inter-tabac sich weiter so erfolgreich entwickelt und sind optimistisch, dass die Fachmesse ihre weltweite Spitzenposition in den kommenden Jahren noch ausbauen kann“, sagt Angelika Bauer, Objektbereichsleiterin der Messe Westfalenhallen Dortmund GmbH.

    Als weltgrößte Fachmesse für Tabakwaren und Raucherbedarf präsentiert die Inter-tabac Marktführer ebenso wie mittelgroße und kleine Manufakturen sowie Importeure aus der ganzen Welt. Neben vielen bekannten Unternehmen wird es 2011 auch wieder einige Neu-Aussteller auf der Inter-tabac geben, die das Messe-Portfolio bereichern.

    So wird neben Marktführern des deutschen Zigarettenmarktes wie Philip Morris, Reemtsma und BAT mit KT & G auch ein Marktriese aus Süd-Korea vertreten sein. Das Unternehmen beherrscht 70 Prozent des dortigen Marktes und exportiert seine mehr als 20 Marken in die USA, nach China und nach Zentral- und Südasien.

    Erstmals ausstellen werden auch die Chancellor Tobacco Company LTD aus Großbritannien, die Flamagas S.A. aus Spanien und die beiden italienischen Pfeifen-Manufakturen DG Pipemaker und Romeo Domenico. Außerdem ist Charles Fairmorn in diesem Jahr zum ersten Mal mit einem eigenen Messestand auf der Inter-tabac vertreten.

    Das umfangreiche Angebotsspektrum der Inter-tabac wird sich 2011 wieder in insgesamt drei Messehallen mit einer von über 20 000 Quadratmetern präsentieren. Das sind die Messehallen 4 und 7 und seit dem überdurchschnittlichen Ausstellerzuwachs 2007 auch die Halle 8.

    (DTZ 24/11)

  • Österreich: Grüne wollen Automatenverbot

    WIEN (DTZ/pnf). Die Bundessprecherin der österreichischen Grünen hat ein Totalverbot der Zigarettenautomaten in der Alpenrepublik gefordert. Als Begründung nannte sie die Ergebnisse einer Studie der belgischen Universität Gent, wonach in Österreich 27,1 Prozent der Jugendlichen mindestens einmal wöchentlich zur Zigarette greifen, innerhalb der EU nach Bulgarien der zweithöchste Wert.

    Die Verfasser der genannten Studie stellten die These auf, eine restriktive Automatenpolitik führe zu einem geringeren Zigarettenkonsum bei Jugendlichen (was allerdings bereits mit Blick auf den extrem hohen Anteil rauchender Jugendlicher im automatenfreien Bulgarien fraglich erscheint). Die österreichische Grünen-Chefin will einen entsprechenden Antrag für ein flächendeckendes Totalverbot für Zigarettenautomaten im Nationalrat stellen.

    Sie behauptete, Jugendliche würden den vorhandenen technischen Jugendschutz an den Automaten umgehen, indem sie abgelaufene Bankomat-Karten für die Altersverifizierung nutzten. Ein ziemlich schwaches Argument, denn wer gibt abgelaufene Bankkarten so einfach aus der Hand. In Deutschland ist es übrigens nicht möglich, abgelaufene EC-Karten für die Altersverifikation zu benutzen, weil die Automaten zuerst die Gültigkeit der Karte prüfen und erst, wenn diese gegeben ist, die Altersverifikation vornehmen. Jedenfalls haben sich inzwischen alle anderen österreichischen Parteien und auch Teile ihrer eigenen Partei gegen den Vorschlag der Grünen-Politikerin gestellt.

    Sowohl der für den Jugendschutz zuständige Wirtschaftsminister Reinhold Lehner (ÖVP) als auch Gesundheitsminister Alois Stöger halten eine solche Maßnahme für ungeeignet, vor allem deshalb, weil sich Jugendliche auf andere Weisen Zigaretten beschafften. Auch die Oppositionsparteien FPÖ und BZÖ lehnten den Plan entschieden ab. Besonders heftig reagierten verständlicherweise die österreichischen Trafikanten. Ihr Bundesgremialobmann Peter Trinkl spricht von einer völlig unnötigen Forderung.

    Es sei noch keiner Partei eingefallen, die Abschaffung des Führerscheins zu fordern, nur weil einige ohne Lenkerberechtigung fahren, zitieren ihn die „Oberösterreichischen Nachrichten“. Im Wiener „Kurier“ äußerten Trafikanten ihren Ärger über den Grünen-Vorschlag, weil sie bereits hohe Beträge in den Jugendschutz ihrer Automaten investiert haben.

    Der Vizepräsident der Wirtschaftskammer, Fritz Ammann, spricht von „Enteignungsfantasien“ seitens der Grünen. Viele der mehr als 7 000 Trafikanten hätten wegen der Umrüstung auf Jugendschutz neue Automaten gekauft, die zwischen 3 000 und 5 000 Euro kosteten. Ammann: „Wenn die Grünen die Zigarettenautomaten abschaffen wollen, dann sollen sie auch den Trafikanten die Kosten für die Umrüstung aus der Parteikasse zahlen.“

    (DTZ 24/11)

  • Neuer Glücksspiel-Staatsvertrag nicht unterzeichnet

    BERLIN (DTZ/da). Eigentlich wollten die Ministerpräsidenten den Entwurf für den neuen Glücksspiel-Staatsvertrag, der am 1. Januar 2012 in Kraft treten soll, auf ihrer Sitzung am 9. Juni unterzeichnen. Doch überraschend haben die Regierungschefs die Unterschrift für die von vielen Seiten aus unterschiedlichen Gründen heftig kritisierte Neuregelung auf Oktober verschoben.

    Begründet wird die Verschiebung laut Medienberichten offiziell damit, dass der Staatsvertrags-Entwurf erst noch von der EU-Kommission geprüft werden müsse. Nach langem hin und her hatten sich 15 Ministerpräsidenten am 6. April 2011 auf eine Neuregelung des Glücksspiel-Staatsvertrags verständigt. Schleswig-Holstein schloss sich nicht an.

    Mittlerweile gibt es auch in anderen Bundesländern wie etwa in Bayern, Hessen, Niedersachsen oder Sachsen Vorbehalte gegen die ausgearbeitete Neuregelung. Laut dem im April vorgelegten Entwurf soll der neue Glücksspiel-Staatsvertrag eine Laufzeit von sieben Jahren haben. Im Gegensatz zum derzeit noch geltenden Staatsvertrag soll der Internetvertrieb wieder zugelassen werden und auch wieder mehr Freiräume in der Marketing-Kommunikation und Werbung möglich sein.

    Während für Lotterien weiterhin ein staatliches Monopol bestehe, werde der Bereich der Sportwetten liberalisiert und sieben Lizenzen vergeben. Eine Experimentierklausel sieht die befristete Vergabe von sieben Sportwettenlizenzen vor, auf die sich als Novum auch private Wettanbieter bewerben könnten.

    Annahmestellen besorgt um Toto- und Oddset-Umsätze Pro Lizenz werde ein einheitlicher Abgabensatz von 16,67 Prozent auf den Sportwettenumsatz erhoben. Die sieben Lizenzinhaber sollen laut dem im April vorgelegten Entwurf das Recht erhalten, Sportwetten im Internet zu veranstalten und zu vermitteln und ihre Produkte außerdem bundesweit über jeweils bis zu 350 terrestrische Vertriebsstellen anzubieten. Diese Begrenzung des Vertriebsnetzes würde vor allem auch die zirka 23 000 Lotto- und Toto-Annahmestellen treffen. Denn die ganz große Mehrheit von ihnen würde somit die Sportwetten Oddset und Toto verlieren.

    „Der gesamte Sportwetten-Bereich würde nahezu aus den Annahmestellen verschwinden“, gab deshalb Hermann Teckenburg, der Vorsitzende des Bundesverbands der Lotto-Toto-Verkaufsstellen in Deutschland (BLD) in einer Stellungnahme an die Ministerpräsidenten (siehe auch DTZ-Ausgabe 20/11 vom 20. Mai) zu bedenken. Und BLD-Geschäftsführer Günther Kraus warnte vor dem Abdrängen von Millionen von Spielteilnehmern in die Anonymität des Internets.

    Auch im Deutschen Lotto- und Toto-Block regt sich Widerstand gegen eine Reduzierung auf 350 Sportwetten-Annahmestellen. „Gegen die Zerschlagung unseres Verkaufsstellen-Netzes werden wir uns wehren, notfalls auch mit juristischen Schritten“, sagt etwa Dr. Heinz-Georg Sundermann, Geschäftsführer von Lotto Hessen. Man darf nun gespannt sein, ob in diesem und anderen für die Lotto- und Toto-Annahmestellen wichtigen Punkten nachgebessert wird und was außerdem von dem im April vorgelegten Staatsvertrags-Entwurf bis Oktober auf den Prüfstand kommt.

    (DTZ 24/11)

  • Eurojackpot kommt im Frühjahr 2012

    MAINZ (DTZ/red). Gute Nachrichten für die rund 23000 Lotto-Annahmestellen in Deutschland: Eurojackpot kommt. Das gemeinsam mit staatlichen Lotteriegesellschaften aus Skandinavien, Niederlanden, Italien, Spanien und Estland geplante Spiel geht am 23. März 2012 an den Start.

    „Mit Eurojackpot werden in Europa rund 200 Millionen potenzielle Spielteilnehmer angesprochen“, sagt der Geschäftsführer von Lotto Hessen, Dr. Heinz-Georg Sundermann, der eine federführende Rolle bei den Verhandlungen um Eurojackpot eingenommen hat. Hessen ist neben Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz eines jener vier Bundesländer, das bereits von der Aufsichtsbehörde eine Erlaubnis für Eurojackpot erhalten hat.

    Bis zum Frühjahr 2012 streben auch die übrigen Bundesländer entsprechende Genehmigungen an.
    Durch die neue Lotterie mit Maximalgewinnen für die Spielteilnehmer von bis zu 90 Millionen Euro verspricht man sich im Deutschen Lotto- und Toto-Block Mehrumsätze. Dr. Sundermann hält einen jährlichen Zusatzumsatz im Lotto-Block von 660 Millionen bis eine Milliarde Euro für möglich.

    (DTZ 24/11)

  • Tabacon Süd übernimmt Tabak Wirner

    NÜRNBERG (DTZ/fnf). Wie die Firma tabacon Süd, Nürnberg, mitteilt, hat sie die Großhandlung Tabak Wirner, ebenfalls Nürnberg, zum 6. Juni 2011 übernommen. Tabak Wirner erzielte einen Umsatz von 19 Mio. Euro p.a. im Rechnungsgeschäft. Das Unternehmen wird bei tabacon Süd integriert.

    (DTZ 23/11)

  • DZV wird Mitglied im BDI

    BERLIN (DTZ/vi). Der Deutsche Zigarettenverband (DZV) wird Mitglied im Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). Das hat der BDI-Vorstand einstimmig in Berlin beschlossen.

    Der Industrie-Spitzenverband vertritt nun 38 Branchenverbände in Deutschland. Der DZV ist der zentrale Branchenverband der Zigarettenindustrie, dessen Mitglieder Reemtsma, BAT, JTI, Heintz van Landewyck und Joh. Wilh. von Eicken für über 60 Prozent Anteile am deutschen Markt stehen.

    „Die Mitgliedsunternehmen des Deutschen Zigarettenverbandes tragen mit ihren Marken und Produkten zu jährlich rund 14 Milliarden Euro Steuereinnahmen in Deutschland bei. Fast 10 000 Beschäftigte unserer Branche machen uns zu wichtigen Partnern der deutschen Industrielandschaft. Es ist nur folgerichtig, dass wir auch ein Partner im BDI sind“, sagte Ad Schenk, Vorstandsvorsitzender des DZV und General Manager British American Tobacco Germany.

    (DTZ 23/11)

  • Erste Verbraucherreaktionen auf höhere Preise eher moderat

    MAINZ (DTZ/fok). Seit 1. Mai gilt die neue höhere Tabaksteuer auf Zigaretten und Feinschnitt, und zunehmend fließt neupreisige Ware in den Markt. Nach Aussage des Handels war unter den großen Herstellern Reemtsma das erste Unternehmen, das neupreisig lieferte, gefolgt von Philip Morris und jetzt auch der BAT.

    Wie eine (nicht repräsentative) Umfrage im Einzelhandel zeigt, steht aber immer noch sehr viel altpreisige Ware in den Regalen, was u.a. auch dadurch bedingt war, dass teilweise Paketverkäufe altpreisiger Ware, vor allem von der BAT, erfolgt waren. Problematisch wurde auf Einzelhandelsseite eingeschätzt, dass in manchen Fällen bei der Bestellung vom Großhandel nicht eindeutig gesagt wird, ob diese in neu- oder altpreisig ausgeführt wird.

    Preistransparenz aus Kundensicht nicht sehr hoch

    In dieser frühen Situation ist es schwierig, eine valide Aussage über die Reaktion der Verbraucher zu machen, wenn diese mit den neupreisigen Zigaretten und Feinschnitttabaken konfrontiert werden. Aber einige vorsichtige Trends lassen sich doch bereits erkennen. So berichtet Fachhändler Reiner Oestreich, Zigarrenhaus Anthes in Neu-Isenburg, dass der überwiegende Teil der Kunden die neuen Preise akzeptiert.

    Markenwechsel seien bisher nicht vorgekommen. Ähnlich wie beim Pfeifentabak zu Beginn des Jahres seien die Kunden auf die Preiserhöhung schon früh hingewiesen worden, Vorratskäufe seien nicht erfolgt. Oestreich sieht auch eine nicht sehr hohe Preistransparenz seitens der Kunden. Durch Inhaltsänderungen werde der Preisschritt oft gar nicht so bewusst. So verlagerten viele Kunden ihre Zigarettenkäufe auf Maxi Packs. Beim Feinschnitt sei die Situation für den Kunden und auch den Handel noch weniger zu überblicken.

    Dass bisher kaum Reaktionen der Konsumenten erfolgt sind, liegt, so Oestreich, möglicherweise auch an der bereits beginnenden Urlaubszeit von Kunden, die nicht an die Schulferien gebunden sind. Daher sei der Zeitpunkt der aktuellen Preisanhebung nicht ungünstig, zu Jahresbeginn sei dies problematischer. Bei Günther Kraus, Fachhändler in Frankfurt, halten sich derzeit die Verkäufe alt- und neupreisiger Ware die Waage. Die Kundenreaktion auf die höheren Preise sei bisher sehr gelassen ausgefallen, was aber vielleicht auch damit zusammenhänge, dass er sein Geschäft in einer gehobenen Wohngegend führt.

    Durch die Inhaltsreduzierungen nehmen viele Kunden den Preisschritt gar nicht wahr. Reinhard Landenberger, Fachhändler in Mainz, stellt fest, dass im höherpreisigen Feinschnittbereich und bei Premiumzigarettenmarken der Preisschritt von den Kunden bisher gut akzeptiert worden ist. Allerdings gab es hier auch noch etliche altpreisig angeboten Marken. Problemlos erfolge der Übergang bei der Zigarette vor allem bei den Big Packs mit glatten 5,00-Euro-Preisen; die Inhaltsreduzierung um eine Zigarette werde akzeptiert.

    Beim Feinschnitt komme es sehr auf die Preislage und die Höhe des Preisschritts an. So werde z.B. der 35-Cent-Schritt bei der Pueblo-Pouch problemlos akzeptiert, der 50-Cent-Schritt bei der Red Bull-Pouch führe dagegen schon zu Rückfragen der Kunden. Landenberger glaubt, dass die aktuelle Steuererhöhung zu verkraften sein wird, zeigt aber angesichts der folgenden vier Steuererhöhungen Sorge: „Da kommen wir früher oder später an das Ende der Fahnenstange.“

    Wechselbereitschaft vor allem bei preiswertem Feinschnitt

    Deutliche Wechselbereitschaft stellte der Frankenthaler Fachhändler Herbert Keistler bei den Kunden von preiswertem Feinschnitt fest. Auf den Hinweis, dass sich in Kürze der Preis ihres bevorzugten Feinschnitts erhöhen werde, erhalte man als Reaktion die Antwort: „Dann steige ich halt auf andere Marken um“. Hier scheint die Markentreue nicht sehr ausgeprägt zu sein. Keistler sieht es als wichtig an, sich als Fachhändler genau über die jeweiligen Handelsspannen der Produkt zu informieren und entsprechend auszurichten.

    Hierbei sei eine kürzlich von der Ermuri versandte Liste hilfreich. Fachhändler Paul Minturn mit seiner „Tabak-Vitrine“ in Friedberg erlebt die Kundenreaktion auf die höheren Preise als „ziemlich locker“. Allerdings hat er sich auch reichlich mit altpreisiger Ware, die mit hohen Vergütungen ausgestattet war, bevorratet. Den Verkauf dieser Ware unterstützt er derzeit mit einem Informationszettel im Laden. Nach seiner Feststellung reagieren jüngere Kunden auf die Preiserhöhung überraschter als ältere und schimpfen auf den Staat wegen der Tabaksteuererhöhung.

    Aktive Wechsel habe er aber bisher noch nicht registriert. Das stellt auch Magdalena Schmelzer, Presse- und Tabakhändlerin in Mainz, fest: „Die Kunden meckern, kaufen aber trotzdem, und zwar nahezu ohne Ausnahmen ihre vertrauten Marken.“ Besonders beim Feinschnitt sei der Preissprung erheblich gewesen, und die Kunden werden vor allem dann aufmerksam, wenn sich der Kleinverkaufspreis bei unverändertem Inhalt deutlich erhöht hat.

    M. Schmelzer hat inzwischen fast durchweg neupreisige Ware und rechnet nicht mit deutlichen Reaktionen im Kaufverhalten. Teilweise doch recht heftige Reaktionen erlebte Hartmut Metzger vom Fachgeschäft Moeser in Gießen, wo inzwischen fast nur noch neupreisige Ware angeboten wird: „Die Leute sind doch sehr erstaunt und nicht einverstanden mit der Tabaksteuererhöhung und ihren Folgen. Sie schauen sich dann im Laden um und fragen nach preisgünstigeren Alternativen. Bei stark geschmacksorientierten Kunden ist das nicht einfach, bei American Blend gibt es genügend Alternativen, aber den Kunden sind die Dosen oft zu teuer zum probieren.“

    (DTZ 23/11)

  • Fabrikzigarette mit hohem Auslieferungsvolumen im Mai

    MAINZ (DTZ/fok). Die Auslieferungen von Fabrikzigaretten an den deutschen Handel sind im Mai, dem Monat der Tabaksteuererhöhung, spürbar angezogen. Da der Absatz handelsseitig als weitgehend stabil beschrieben wird, ist davon auszugehen, dass sich in den Auslieferungszahlen auch Bestandsveränderungen im Handel, teilweise beeinflusst von Herstelleraktionen für altpreisige Ware, bemerkbar machen.

    Insgesamt wurden im Mai 2011 nach vorläufigen Schätzzahlen 7,657 Mrd. Zigaretten abgesetzt. Das waren 7,5 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Dabei entfielen 6,746 Mrd. Stück auf Markenzigaretten (plus 5,9 Prozent). Handelsmarken hatten ein Auslieferungsvolumen von schätzungsweise 911 Mio. Stück (plus 4,5 Prozent).

    Kumuliert für die Monate Januar bis Mai 2011 bezifferte sich das Auslieferungsvolumen für den Fabrikzigarettenmarkt gesamt auf 34,396 Mrd. Stück Zigaretten, was einer Steigerung um 2,8 Prozent entspricht. Die Markenzigaretten lagen mit 30,138 Mrd. Stück (plus 3,1 Prozent) deutlich besser in der Entwicklung als die Handelsmarken mit kumuliert ca. 4,259 Mrd. Stück (plus 1,3 Prozent).

    Bei den allmählich auslaufenden Tabaksträngen lag der Absatz im Mai bei 45 Mio. versteuerte Stück Zigaretten (minus 55 Prozent), in den ersten fünf Monaten 2011 waren es 281 Mio. Stück (minus 5,5 Prozent). Beim Feinschnitt wuchs vor allem der Absatz von Volumentabak Beim Feinschnitt kamen im Mai 2011 insgesamt 2  298 Tonnen zur Auslieferung. Das waren 7,1 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahresmonat.

    Davon entfiel auf den klassischen Feinschnitt ein Volumen von 1 325 Tonnen (plus 8,6 Prozent), auf schnittoptimierten Tabak 607 Tonnen (minus 10,1 Prozent) und auf Volumentabak 366 Tonnen (plus 45,8 Prozent). In den ersten fünf Monaten 2011 kumuliert bezifferte sich der Gesamtfeinschnittabsatz auf ein Volumen von 10 763 Tonnen (plus 4,3 Prozent). Davon waren 6 066 Tonnen klassischer Feinschnitt (plus 1,8 Prozent), 3 050 Tonnen schnittoptimierter Feinschnitt (minus 4,1 Prozent) und 1 647 Tonnen Volumentabak (plus 39,2 Prozent).

    Das starke Wachstum beim expandierten Volumentabak erklärt sich u.a. auch durch den herstellerseitigen Wechsel der Produktion von schnittoptimiertem zu Volumentabak. Bei Ecocigarillos bezifferte sich die Auslieferungsmenge im Mai 2011 auf 255 Mio.Stück (plus 8,1 Prozent) und im Fünf-Monats-Zeitraum auf 1,192 Mrd. Stück (plus 6,5 Prozent).

    Die Auslieferung an Automatenpackungen lag mit 921 Mio. Stück im Mai 2011 deutlich über dem Niveau des Vorjahresmonats. Hier dürfte, vor allem dank des sonnigen Wetters und der damit verbundenen ausgeprägten Outdoor-Saison, auch eine Nachfragesteigerung über diesen Vertriebsweg die Ursache sein. Der Marktanteil der AP lag bei 12,0 Prozent. In den ersten fünf Monaten 2011 waren 3,833 Mrd. Stück Zigaretten über die Automatenpackung abgesetzt worden, was einem Marktanteil von 11,1 Prozent entspricht. Schwächere Monate waren für die AP in 2011 vor allem der Februar und der März gewesen.

    (DTZ 23/11)

  • Neuer Reemtsma General Manager

    HAMBURG (DTZ/fnf/fok). Marcus T. R. Schmidt wird neuer General Manager von Reemtsma. Zum 1. August 2011 übernimmt er die Verantwortung für Sales und Marketing in Deutschland und der Schweiz.

    Der gebürtige Saarbrücker ist, mit einer Unterbrechung, seit 1992 in verschiedenen Funktionen für Reemtsma und die Muttergesellschaft Imperial Tobacco Group in Deutschland, Zentralasien, Russland und der Ukraine tätig. Von 1993 bis 1996 sammelte Schmidt als Produktmanager Apollinaris/Schweppes weitere Erfahrungen in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie.

    Seit seiner Rückkehr in den Konzern hatte Schmidt unterschiedliche Funktionen inne, u.a. 13 Jahre lang die Verantwortung für Marketing und Vertrieb in Osteuropa. Dazu gehört insbesondere die Tätigkeit als Marketing-Leiter Reemtsma Russland in Moskau von 2000 bis 2004. Zuletzt verantwortete Schmidt als General Manager Russland und Weißrussland für Imperial Tobacco die Bereiche Sales und Marketing.

    Gretler steht Schmidt vorSchmidt tritt damit die Nachfolge von Titus Wouda Kuipers an, der seit dem 1. Mai als Regional Director Western Europe Sales and Marketing für den westeuropäischen Markt verantwortet. In seiner Funktion als General Manager Deutschland und Schweiz wird Schmidt an Richard Gretler, Director Central Europe und Vorstandssprecher von Reemtsma berichten.

    Dieser betonte: „Wir freuen uns sehr, dass Marcus Schmidt uns in diesem wichtigen Bereich unterstützen wird und wir einen erfahrenen Unternehmensinsider für diese Funktion gewinnen konnten.“

    Und Schmidt hebt hervor: „Mein Karriere startete 1992 im West Marketing bei Reemtsma. Nach diversen Aufgaben in Marketing und Vertrieb bin ich stolz, als General Manager in den deutschen Tabakmarkt zurück zu kehren. Reemtsma hat sich in den vergangenen Jahren durch eine kluge Produktstrategie beeindruckend entwickelt. Ich freue mich auf die Herausforderung, dieses dynamische Traditionsunternehmen in eine starke Zukunft zu führen.“

    (DTZ 22/11)

  • Gemeinsame Gegenwehr gegen Brüsseler Überregulierung

    RÖSRATH (DTZ/da). Am 31. Mai zelebrierte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den sogenannten „Weltnichtrauchertag“. Der Zufall wollte es, dass sich just an den beiden Vortagen rund 130 Personen aller Bereiche der Tabakwirtschaft in Rösrath bei Köln zum Branchendialog trafen.

    Den Absichten des kommenden „Weltnichtrauchertages“ zum Trotz wurden dort kräftig Tabakwaren genossen. Eingeladen zu diesem Branchendialog hatte der Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE) im Rahmen seiner Delegiertenversammlung am 29. und 30. Mai.

    Das Motto der Tagung „Für Marktwirtschaft und Meinungsfreiheit“ hätte angesichts der zunehmenden Diskriminierung der Raucher und der bedrohlichen Restriktionen gegen die Tabakwirtschaft kaum besser gewählt sein können. Zu diesem Thema fand nicht nur BTWE-Präsident Rainer von Bötticher deutliche Worte, auch einige Referenten setzten sich mit der Problematik auseinander.

    „Dürfen wir nicht mehr selbst entscheiden?“So hatte etwa Marianne Tritz, Geschäftsführerin des Deutschen Zigarettenverbands e. V. (DZV), ihren Vortrag unter die Überschrift „Dürfen wir nicht mehr selbst entscheiden?“ gestellt. Sie verdeutlichte, was durch die vorgesehene Verschärfung der EU-Tabakprodukt-Richtlinie demnächst auf die Branche zukommen kann. Tritz forderte eindringlich dazu auf, Widerstand gegen die Brüsseler Pläne zu leisten. Die Gegenwehr habe allerdings nur eine Chance durch ein gemeinsames Auftreten der Branche, wobei der Handel sein ganzes Gewicht in die Waagschale werfen müsse, denn er habe den Kontakt zu den Menschen.

    Dass die Branche unter Beschuss sei, konstatierte auch Villiger-Geschäftsführer Peter Witzke in seiner Präsentation zur „Zukunft der Genuss-Sortimente“. Dabei stehe das Genussmittel Zigarre unter besonderem Druck. Die Politik in Deutschland forderte er auf: „Stoppt die Überregulierungsversuche der EU, stoppt den Wahnsinn aus Brüssel!“ Sein Credo: „Maßvolle Präventionspolitik statt maßlose Prohibitionspolitik.“

    Wie man erfolgreich Widerstand leistet, beschrieb Peter Rudolf Trinkl, Obmann des Bundesgremiums der Tabaktrafikanten Österreichs. „Im freien Spiel der Kräfte“ titelte er seine Rede, die über den „Aufstand der Trafikanten“ informierte. „Wir setzen stark auf Aktionismus, um die Medien und die Bürger wachzurütteln“, so Trinkl. Die österreichischen Trafikanten sammelten z. B. eine Million Unterschriften gegen die Produktrichtlinie; eine stolze Zahl bei nur 8,4 Mio. Einwohnern.

    Sorge wegen Schwächung des terrestrischen VertriebsDass es nicht nur beim Tabak wachsende Schwierigkeiten für den Fachhandel gibt, wurde durch den Vortrag von WestLotto-Geschäftsführer Theo Goßner deutlich. Sein Thema: „Das Glücksspielmonopol – Ein Modell der Zukunft?“

    Den Entwurf von 15 Bundesländern für einen neuen Glücksspiel-Staatsvertrag bewertete er im Hinblick auf die Öffnung des Sportwetten-Marktes kritisch. Nun sei mit einem Anheizen der Spielleidenschaft durch gewerbliche Spielvermittler zu rechnen. Sorge bereite Goßner auch die Schwächung des terrestrischen Vertriebs, der durch eine massive Reduzierung der Sportwetten-Vermittlungsstellen an Boden verliere.

    Auf Social Networking im Internet über Xing, Facebook, Twitter und Co. gingen BTWE-Geschäftsführer Dieter C. Rangol und der Freiburger Fachhändler Stefan Huber ein. Anschaulich erklärte Rangol aktuelle Begriffe der Internetsprache und führte aus, wie man auch auf geschäftlicher Ebene Netzwerke wie etwa Xing oder Facebook sinnvoll nutzen könne.

    Aus der Praxis für die PraxisAus der Praxis eines Fachhändlers für seine Kollegen berichtete Stefan Huber. Er selbst sei bei Facebook, Twitter und Qype vertreten. Bereits vor zehn Jahren stellte Familie Huber ihren ersten Webshop ins Netz. Den Arbeitsaufwand für die ständige Betreuung des Webshops bezeichnete Huber als relativ hoch. „Aber“, fügte er hinzu, „als Fachhändler braucht man einen Webshop, ohne geht es nicht mehr!“

    Auf großes Interesse stieß auch der Beitrag von Horst Mutsch, Leiter DB Station & Service, zum Thema „Die Bahn als Vermieter – Lage top, Marge flopp?“. Bahnhöfe bezeichnete er wegen ihrer hohen Frequenz als äußerst interessante Standorte für Einzelhändler. Mit Zahlen und Daten belegte er die dominante Stellung des Standorts Bahnhof in Sachen Frequenz. Gerade auch für Tabakwaren seien Bahnhöfe ausgesprochen attraktive Standorte, nicht zuletzt werde dies durch gestiegene Umsätze in den vergangenen Jahren dokumentiert. Am Ende rechne es sich für Tabakwarenhändler.

    Unter der Überschrift „Deutschland 2030 – wie wir morgen leben werden“ richtete Prof. Dr. Ulrich Reinhard einen Blick in die Zukunft. Der wissenschaftliche Leiter der Stiftung für Zukunftsfragen, einer Initiative von British American Tobacco, ging dabei ausführlich auf den demografischen Wandel und seine Folgen ein. Auch die zunehmende Einschränkung der Bürger durch Verbote und Überregulierungen schnitt Prof. Reinhard an. In Deutschland fordere jeder zweite Bürger wieder mehr Freiheit und weniger Gängelung durch den Staat.

    „Neue Strategien für neue Märkte“Den Abschluss der Jahrestagung bildete ein von BTWE-Geschäftsführer Willy Fischel moderierter Branchentalk unter dem Thema „Neue Strategien für neue Märkte“ mit Statements von Ralf Lothert (Philip Morris), Dr. Arno Lippert (BAT), Heike Maria Lau (JTI), Philipp Schuster (August Schuster), Michael Kaib (Reemtsma) und Carsten Zenner (BDTA).

    Dem BTWE-Branchendialog vorgelagert war der interne Teil der Delegiertenversammlung. Hier wurde im Rahmen der Regularien die Amtsführung von BTWE-Präsidium und -Geschäftsführung einstimmig gebilligt.

    (DTZ 22/11)