Schlagwort: Aromen

  • Auch VdeH wehrt sich gegen den WHO-Bericht

    BERLIN // Auch der Verband des E-Zigarettenhandels (VdeH) wehrt sich gegen den WHO-Bericht. Man habe, heißt es in verschiedenen Medienkanälen, sich 2019 verpflichtet, auf Werbung mit Comicfiguren oder ähnlichen Motiven, die das Interesse von Kindern und Jugendlichen wecken könnten, zu verzichten.

    Die WHO hatte in dem Papier der Industrie vorgeworfen, E-Zigaretten in bunten Farben und mit Comicfiguren ähnlich wie Spielwaren zu vermarkten. Auch seien unter den Liquids mit Aromen wie Bonbon oder Vanilleeis, die laut WHO auf Minderjährige zielten.

    Zielgruppe erwachsene Verbraucher
    Der VdeH betont, dass die Zielgruppe ganz klar aus erwachsenen Verbrauchern besteht, die ihren Tabakkonsum reduzieren oder ganz einstellen wollten. Auch mit Aromen wie Vanilleeis richte sich die Industrie an Erwachsene, so der VdeH. Sie hätten „eine Vorliebe für fruchtige und süße Aromen“.

    Andererseits gebe es hierzulande Influencer, die trotz eines in Deutschland geltenden Werbeverbots E-Zigaretten anpriesen. Man distanziere sich deutlich davon und sei bereits mehrfach juristisch gegen Akteure, die sich nicht an geltendes Recht gehalten hätten, vorgegangen. „Wir fordern von den Behörden und Plattformbetreibern ein stärkeres Durchsetzen des Werbeverbots“, heißt es aus Berlin.

    Wachsender Schwarzmarkt
    Der VdeH kritisiert zudem die Art der deutschen Gesetzgebung, die zu einem großen Schwarzmarkt geführt habe. Im VdeH geht man davon aus, dass die Hälfte aller E-Zigaretten außerhalb des Fachhandels und somit häufig auch außerhalb jeglicher Konformität verkauft werde. red

  • Gutachten: Menthol ist unproblematisch

    BERLIN // Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat vor wenigen Wochen eine Stellungnahme zu Aromen in E-Zigaretten veröffentlicht. Darin empfiehlt die Behörde die Aufnahme etwa von Menthol in die Liste verbotener Inhaltsstoffe in elektronischen Zigaretten und Nachfüllbehältern.

    Das Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG) hat den Pharmakologen und Toxikologen Bernhard-Michael Mayer gebeten, ein Gutachten zur Stellungnahme des BfR und im Besonderen zum gesundheitlichen Risiko von Menthol zu erstellen. Fazit: „Menthol ist bei üblicher Anwendung in E-Zigaretten nicht toxisch. Dessen Verbot würde die Attraktivität des Dampfens mindern und keinesfalls zur Reduktion der Raucherquoten beitragen.“

    Bedeutung von Menthol
    In seinem Gutachten verdeutlicht Mayer die Bedeutung von Menthol für Dampfer: Menthol ist ein häufig verwendetes Aroma in Liquids, das nicht nur in Sorten mit Mentholgeschmack vorkommt, sondern in niedriger Konzentration auch in zahlreichen handelsüblichen Liquids enthalten ist, um deren Geschmack abzurunden. Eine eingeschränkte Verfügbarkeit von Menthol würde die Attraktivität von Fertig-Liquids vermindern und damit den nachhaltigen Umstieg von Rauchern auf das Dampfen erschweren.

    Dampfer könnten bei einem Verbot mentholhaltiger Liquids ihre Liquids mit dem adäquaten Aroma aus anderen Quellen versetzen und damit nicht nur das Verbot umgehen, sondern sich auch möglicherweise einer gesundheitsschädlichen Gefahr aussetzen. Liquid-Hersteller würden Menthol vermutlich durch alternative „Cooling Agents“-Zusätze ersetzen, deren Wirkungen auf den Organismus vergleichsweise wenig untersucht sind.

    Wirkung von Nikotin
    Der Grazer Experte Mayer weist darauf hin, dass Menthol die atemwegsreizende Wirkung von Nikotin verstärkt und dadurch die Reduktion der erforderlichen Nikotinkonzentration von Liquids erlaubt. Menthol sei in Arzneimitteln und zahlreichen anderen Produkten enthalten, die als gesundheitsfördernd gälten und deren vielfältige und langjährige Anwendungen keinen Hinweis auf Schädlichkeit erbrächten. Menthol ist als nicht-toxische Substanz in der Europäischen Union gelistet.

    Jugendliche könnten durch Menthol nicht leichter E-Zigaretten konsumieren, da der Stoff nicht wie in Tabakzigaretten die Atemwegsreizung maskiert, sondern im Dampf von E-Zigaretten verstärke.

    Dazu erklärt Dustin Dahlmann, Vorsitzender des BfTG: „Aromen sind ein äußerst wichtiges Argument für erwachsene Raucher, auf die E-Zigarette umzusteigen. Wie die aktuellen Zahlen zeigen, dampfen nur sehr wenige Jugendliche in Deutschland. Ein Verbot von Menthol macht vor dem Hintergrund keinen Sinn und das Gutachten von Professor Mayer zeigt, dass es keine Anhaltspunkte für eine gesundheitsschädliche Wirkung von Menthol gibt.“

    vi

  • Der Aromen-Jäger und sein tiefblauer Rebell

    MAINZ // Die Welt des Gins zeichnet sich durch Vielfalt aus. Wer gedacht hat, dass der Hype um die Spirituose vorüber ist, der hat sich getäuscht. „Tinte Gin“ zeigt, dass die Geschichte dieser Destillate noch lange nicht zu Ende erzählt beziehungsweise geschrieben ist.

    Hier ist der Name Programm. In sattem tiefblau steht die Tinte aus Mainz im Glas. Doch wer ihn kostet, entdeckt sein Geheimnis. Ein Spritzer Tonic dazu, und nichts scheint wie es war. Das liegt an einem der zehn Botanicals. Der Begriff steht für alle Pflanzenstoffe oder pflanzlichen Extrakte, die den Geschmack des Gins beeinflussen. Doch davon später mehr.

    Jäger und Sammler
    Florian Polakovski, einer der drei Köpfe des Mainzer Labels[link|http://www.edelranz.com] „Edelranz“[/link] und kreativer Kopf hinter dem blauen Rebellen, hat drei Jahre getüftelt, bis alles perfekt zueinander passte. Dafür warf Polakovski seine Leidenschaft und Hartnäckigkeit sowie zehn Jahre Erfahrung als Barmann in die Waagschale, um ein Produkt zu erschaffen, dass Gegensätze vereint, Menschen verbindet und etwas völlig Neues erschafft. Das Extrahieren und Paaren der Aromen aus Blüten, Nüssen oder Beeren fasziniert ihn. „Das ist mein Spezialgebiet“, sagt der 37-Jährige. Nicht ohne Grund tauften ihn seine Freunde „Jean-Baptiste“ nach der Hauptfigur im Roman „Das Parfum“ von Patrick Süskind. Florian Polakovski ist auch ein Jäger und Sammler. Auf seinen Reisen rund um den Globus ging er auf Schatzsuche, ließ sich auf Aromen-Experimente ein und sammelte Botanicals.


    „Tradition ist wichtig."

    Zuhause experimentierte, mixte und probierte er aus. Aus der Sammlung seiner Kostbarkeiten wählte er zehn Botanicals, die er im Tinte Gin vereinte. „Tradition ist wichtig. Sie ist die Basis, aus der wir wachsen“, erklärt Polakovski. „Deshalb halten wir an der Wacholderbeere als Hauptakteur unseres Gins fest.“ Dazu die kubische Flasche, die an ein Tintenfässchen erinnert. „Die Menschen sollen sich beim Genuss Zeit nehmen. So wie ein Brief, der mit Tinte geschrieben wird.“ Das Etikett in geschwungenen Buchstaben unterstreicht diesen Anspruch.

    Edelranz ist ein Startup aus Mainz. Gemeinsam mit Kadi Kamara (Marketing) und Alexander Petruschin (Lieferkette / Logistik) tritt Florian Polakovski (Produktentwicklung und Finanzen) an, um neue Spirituosen in außergewöhnlicher Qualität und mit einer nachhaltigen Produktion zu entwickeln. Nachhaltigkeit von Anfang an ist das Ziel der Mainzer. „Wir haben aus unserer kompletten Wertschöpfungskette weitestgehend das Plastik verbannt“, sagt Polakovski. Ein großer Schritt, dem weitere folgen sollen. Beim aktuellen Protagonisten etwa, dem Tinte Gin, verschließt mittlerweile ein Glaskorken die Flasche.


    Wunsch nach Nachhaltigkeit

    Der Wunsch nach Nachhaltigkeit setzt sich bei den Mainzern auch im Vertrieb fort. Im Stadtgebiet etwa kooperieren sie mit einem lokalen Anbieter (Radlager). „Lokal werden unsere Tintenfässchen mit Fahrrädern und Elektrofahrzeugen zum Kunden gebracht. Überregional sind wir natürlich ebenfalls mit unseren Partnern oder unserem Online-Shop präsent“, verrät Florian Polakovski. „Beim Versand verzichten wir dabei komplett auf Plastik.“ Luft nach oben gibt es immer. „Wir arbeiten kontinuierlich an der Klimafreundlichkeit“, erklärt der Tinte-Gin-Chef zuversichtlich. In zwei Städten funktioniert das bereits bis zum Konsumenten. In Mainz und in Aschaffenburg arbeiten die Tinte-Produzenten mit lokalen Händlern (Destillerien) zusammen. Die nehmen leere Tinte-Gin-Flaschen von den Kunden zurück und füllen sie auf Wunsch zum Vorzugspreis wieder auf. Abfüllstationen wie diese kann sich der Edelranz-Chef auch an anderen Standorten vorstellen. „Unser Ziel ist es, etwas Besonderes und Neues zu schaffen“, sagt er. Das notwendige Know-how schöpfen er und seine Freunde aus ihrem anderen Leben, als Treasury-Manager (deutsch: Finanzmanager), als Marketingexperten und als Technischer-Account-Manager. Bis heute arbeiten die Partner für ihr Spirituosen-Projekt ehrenamtlich.

    Beim Tinte Gin mit seinen 47 Volumenprozent Alkohol handelt es sich um „einen klassischen, weichen und vollaromatischen Dry Gin. Das Abenteuer beginnt in der Nase. Wer ihn kostet, sollte sich nicht um das Geruchserlebnis bringen. Dort entfalten sich die Aromen, die der Erfinder der Tinte als „dezent florale Noten“ beschreibt, die „von Wacholder- und frischen Zitrusnoten abgelöst werden“.

    Mainzer schaffen Fakten
    Auch im Geschmacksprofil schaffen die Mainzer Fakten, die für sich sprechen. Im edlen Beileger zum Destillat heißt es: Ein „sehr weicher Gin mit vollem Aroma und einer angenehmen und geschmeidig-öligen Textur“. Das Geschmacksverlauf ist komplex. Das optische Highlight des Rebells steht noch aus. Mit Tonic aufgefüllt wechselt das tiefe Blau in ein kräftiges Magenta, je nach Füllmenge wird es ein wenig heller im Glas. Eine asiatische Pflanze steckt hinter dem Effekt, erzählt der Aromen-Jäger. Auf die Frage, was da geschieht, holt Polakovski lächelnd etwas aus: „Es ist vergleichbar mit dem Lackmustest im Chemieunterricht. Der blaue Farbstoff aus der Pflanze verändert seine Farbe je nachdem, ob er mit sauren, zum Beispiel Tonic, oder basischen Substanzen, die in der Küche verwendet werden, zusammengebracht wird.“ Ein Grund, warum man ihn in ärmeren Ländern zum Bestimmen des ph-Werts des Trinkwassers nutzt. Je größer der ausfällt, desto basischer ist er, und umso mehr verändert sich die Farbe vom Blau in ein Türkis, weiter ins Grün bis zu einem Gelb. Im Umkehrschluss heißt das, je niedriger – also saurer – der Wert ist desto violetter wird die Flüssigkeit.

    Von Magenta bis zu einem kräftigen Rosa
    Das Tonic bringt den Tinte Gin also dazu, je nach zugegebener Menge, von Magenta bis zu einem kräftigen Rosa zu wechseln. Doch nicht nur das. Es ist, neben dem richtigen Eis, in Bezug auf Menge und Beschaffenheit, „dem Gold des Barkeepers“, so Polakovski, für Spirituosen-Aficionados eines der Geheimnisse für den perfekten Genuss. Der Chef empfiehlt den Drink mit Schweppes-Dry-Tonic aufzufüllen, das am besten „ganz ohne Garnitur, vielleicht mit einer gedörrten Orangenscheibe oder einer Orangenzeste (Hauchdünne Streifen aus der äußersten Schale einer Orange, Anmerk. d. Red.), genossen werden sollte. „Ohne Stroh- oder Glashalm“, betont er. Die Nase sollte möglichst nah am Geschehen sein, so dass man die Aromen ungehindert aufnehmen kann. Jeder wie er mag. „Genuss ist individuell“, weiß der Ginexperte. Als Genussmensch ist Florian Polakovski gelegentlich auch beim Thema Tabak unterwegs. „Ich bin ein großer Fan von Pairing.“ Pfeifentabak und vor allem Zigarren aus der Karibik gehören für Polakovski zu den Ginbegleitern. Seine Longfiller findet er vorzugsweise im Fachhandel. Zu seinen Lieblingszigarren zählt er die „Aging Room Quattro F 55 Concerto“. „Ich rauche nach Lust und Laune und wenn es passt.“

    In der Spirituosenwelt wollen die Edelranz-Akteure noch viel bewegen. „Unser Ziel ist es, etwas Besonderes und Neues zu schaffen – ganz nach dem Motto, ,Creating Great Spirits‘.“ Das Abenteuer hat erst begonnen.

    Kerstin Kopp

  • „Wir werden keine E-Zigarren auf die Märkte bringen“

    WALDSHUT-TIENGEN //E-Zigaretten erfreuen sich in Deutschland seit mehreren Jahren einer steigenden Beliebtheit. Elektronische Zigarren hingegen führen ein Schattendasein. Beim Zigarrenhersteller Villiger Söhne stößt die elektronische Variante zum Rauchgenuss auf wenig Gegenliebe. Zum Thema E-Zigarren hat man in dem Familienunternehmen einen klaren Standpunkt.

    Zigarre ist ein Naturprodukt
    „Zigarren, einmal unabhängig vom Ursprungsland des verarbeiteten Tabaks, sind seit Jahrhunderten Naturprodukte. Und das wollen wir auch so belassen“, heißt es bei Villiger. Eine gute Zigarre zu rauchen sei für Kenner und Liebhaber ein Genuss. Es gebe das Aroma und den Geschmack – holzige, herzhafte Aromen, Leder, Kaffee. Jede Zigarre verwöhne den Gaumen des Rauchers mit einer faszinierenden Auswahl an Geschmacksrichtungen, die auf völlig neue Weise erlebt würden. Das Vergnügen beginne bereits bei den Ritualen rund um den Zigarrengenuss: Zwischen dem Schneiden, dem Toasten, dem Anzünden und dem Auspusten des Rauchs kann das Genießen einer Zigarre eine symbolische, individuelle Bedeutung annehmen. Egal, ob die Zigarre ein ruhiges Nachdenken, ein Fest oder eine schöne Zeit mit Freunden darstelle – der Prozess des Rauchens werde zu einem Ritual, das so individuell sei wie der jeweilige Zigarrenraucher.

    Keine Zusatzstoffe
    Handgerollte Premiumzigarren enthalten keine Zusatzstoffe, keine künstlichen Aromen, sie entfalten, nach dem entsprechend sorgfältig durchgeführten Reifeprozess des Tabaks, der sachgemäßen Rollung sowie der artgerechten und zeitlich notwendigen Lagerung das, was der Aficionado sowie der Einsteiger sucht: „Entspannung, reinen Tabakgenuss sowie Lebensfreude pur“, betont man in Waldshut-Tiengen. Lese man hingegen die Beschreibung einer E-Zigarre, könnte es sich dabei auch um ein technisches Gerät mit Geruch handeln. Die Technik, das Künstliche überwiege, der Konsum werde erzeugt durch künstliche Aromen, der Rauch werde dem Nutzer technisch vorgegaukelt und am Ende müsse dieses technische Konstrukt auch noch wieder aufgeladen werden.

    Positive Perspektive
    „Wir als ein Zigarrenhersteller seit nunmehr 133 Jahren halten von dieser ,Innovation’ überhaupt nichts und werden auch keine E-Zigarren auf die Märkte bringen“, unterstreicht man bei Villiger. Und abschließend heißt es: „Im Gegenteil, wir denken, wenn es vielleicht in 30 Jahren keine Zigaretten mehr geben sollte, werden Zigarren als Naturprodukte alle Krisen, auch alle Bestrebungen der WHO überleben und weiter genauso wie ein guter Rum, ein alter Cognac oder Single Malt Whisky die Liebhaber dieses Genusses weltweit begleiten können.“

    E-Zigarren
    Über E-Zigarren: Elektronische Zigaretten und Elektro-Zigarren funktionieren auf gleiche Weise. Unterschiedlich ist das Aussehen, denn die Elektro-Zigarre ähnelt in Größe und Gewicht der Tabak-Zigarre. Wie bei der E-Zigarette wird auch bei der E-Zigarre eine Flüssigkeit (Liquid) verdampft, die Nikotin enthält oder auch ohne auskommt. Den Dampf erzeugt eine Kartusche mit Propylenglykol, das mit Aromen, zum Beispiel Vanille, angereichert wird. Die Verdampfung des Liquids im Gerät übernimmt eine Heizspirale, die durch einen Akku mit Strom versorgt wird. Bei hochwertigen Geräten kann der Luftströmungskanal verstellt und so der Zugwiderstand verändert werden.

    mb

  • „Aromenverbot vermeiden“

    BERLIN // Mehr als 80 Prozent der Raucher, die auf E-Zigaretten umgestiegen sind, haben das Rauchen vollständig eingestellt. Rund 65 Prozent der Dampfer in Europa verwenden Obstaromen oder andere süße Liquids.

    Dies sind zwei wichtige Ergebnisse einer Umfrage der Independent European Vape Alliance (IEVA). Mehr als 3300 europäische E-Zigaretten-Nutzer haben daran teilgenommen.


    Vielfalt der Geschmacksrichtungen

    Die Vielfalt der Geschmacksrichtungen scheint einer der wichtigsten Gründe für Dampfer zu sein, E-Zigaretten zu verwenden. 40 Prozent von ihnen nutzen Liquids mit Fruchtgeschmack und 25 Prozent bevorzugen andere süße Aromen. Ein gutes Drittel der Nutzer bevorzugt Liquids mit Tabakgeschmack (35 Prozent).

    Die IEVA fragte die Teilnehmer, wie sie reagieren würden, wenn alle Liquid-Aromen außer Tabakgeschmack verboten würden. Ergebnis: Nur 20 Prozent der ‧Vaper würden auf Tabakaromen umsteigen. Stattdessen überwiegen die negativen Auswirkungen eines Aromenverbots: Rund 31 Prozent der Befragten gaben an, dann andere Geschmacksrichtungen auf dem Schwarzmarkt zu kaufen, neun Prozent würden sogar wieder rauchen.

    Große Bedeutung für Raucher
    Dustin Dahlmann, Vorsitzender der IEVA: „Unsere Umfrage bestätigt die Ergebnisse vorheriger Untersuchungen, dass E-Zigaretten-Aromen für erwachsene Raucher von entscheidender Bedeutung sind. Ein Aromenverbot muss um jeden Preis vermieden werden, da dies viele Dampfer dazu veranlassen würde, nicht regulierte Produkte auf dem Schwarzmarkt zu kaufen oder sogar wieder mit dem Rauchen anzufangen. Das würde die große Chance gefährden, dass viel mehr Raucher mit Hilfe der E-Zigarette einen Tabakstopp erzielen.“

    Die europäische Umfrage zeigt: E-Zigaretten sind in Europa eine verbreitete Methode, um den Tabakkonsum zu stoppen. Eine Vielzahl der Dampfer (81 Prozent) haben den Tabakkonsum vollständig eingestellt. Weitere zwölf Prozent haben das Rauchen mit Hilfe von E-Zigaretten reduziert.

    Etwa 86 Prozent der Teilnehmer gehen davon aus, dass E-Zigaretten für sie weniger schädlich sind als Tabakzigaretten. Nur zwei Prozent glauben, dass Dampfen genauso schädlich oder schädlicher ist als Rauchen. Die britische Regierungsbehörde Public Health England zum Beispiel geht bekanntermaßen davon aus, dass E-Zigaretten um 95 Prozent weniger schädlich sind als Tabakzigaretten.

    red

  • „Wachstum von 25 Prozent“

    BERLIN // Welche Erwartungen hat die Branche? Und was kommt auf den Handel im neuen Jahr zu? Mit diesen Fragen setzen sich Branchenexperten auseinander und wagen den berühmten Blick in die Glaskugel. Im fünften Teil der DTZ-Serie kommt Dustin Dahlmann, Vorsitzender beim Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG), zu Wort.

    2018 ist der E-Zigarettenmarkt um 40 Prozent gewachsen. Und für 2019 rechnet die Branche mit einem Wachstum von mindestens 25 Prozent. Dies sind Ergebnisse einer Umfrage, die das BfTG vor kurzem durchgeführt hat. Voraussetzung für diese Entwicklung sind die politischen Rahmenbedingungen, unter denen sich der innovative und junge E-Zigarettenmarkt entwickeln kann.


    Anteil der Online-Händler sinkt

    Der größte Teil der E-Zigaretten-Unternehmen vertreibt seine Produkte ausschließlich über den stationären Handel (42 Prozent). Der Anteil der reinen Online-Händler hat sich damit in den letzten Jahren deutlich verringert. Mittlerweile bietet nur noch etwa ein Fünftel der Unternehmen Geräte, Komponenten oder Liquids ausschließlich über das Internet an, während 37 Prozent der Händler zweigleisig ausgerichtet sind und ihre Produkte sowohl online als auch stationär vertreiben. Diese Tendenz wird sich 2019 verstärken. Der Fachhandel bietet für umstiegswillige Raucher die beste Beratungskompetenz und liefert einen guten Produkt-Überblick für Einsteiger und fortgeschrittene Nutzer.

    Das BfTG ist Gründungsmitglied des unabhängigen europäischen E-Zigarettenverbands IEVA (Independent European Vape Alliance) und übernimmt den Vorstandsvorsitz sowie die Geschäftsführung. Der Verband wurde 2018 mit dem Ziel gegründet, eine gemeinsame europäische Plattform unabhängiger E-Zigarettenverbände zu schaffen, um so geeint für die Interessen der Industrie und des Handels einzutreten und hinsichtlich der Regulierung mit einer Sprache zu sprechen. 2019 wird der Verband weiter wachsen und damit die Voraussetzungen für eine einheitliche und bessere Ansprache der Gesetzgeber erweitern.

    Wichtige Themen
    Wichtige Themen für unsere Mitglieder sind auch 2019 die politischen Debatten über eine mögliche Verschärfung der Regulierung in Deutschland. Die E-Zigarette besitzt ein großes Gesundheits- und Wirtschaftspotenzial. Andere europäische Staaten wie Großbritannien, die Niederlande und Belgien haben dies erkannt und fördern die E-Zigarette als Alternative zum Tabakkonsum. Politische Entscheider in Deutschland setzen die E-Zigarette jedoch in wichtigen Regulierungsfragen mit der Tabakzigarette gleich, also mit einem Produkt, gegenüber dem die E-Zigarette eine deutlich risikoärmere Alternative darstellt. Dies ist nicht sinnvoll, und wir werden auch 2019 weiter intensiv daran arbeiten, Vorurteile durch Fakten zu ersetzen.

    Ein Beispiel für Fehlregulierung, das die Branche belastet, ist die Sechs-Monats-Frist. Händler, die neue E-Zigaretten in die EU einführen wollen, müssen nach der Anmeldung der Produkte sechs Monate warten, bevor sie diese verkaufen können. Doch der Kundenmarkt wartet nicht. Zahlreiche Privatimporte einzelner Geräte – vorbei am Zoll – sind die Realität. Unternehmen in Drittstaaten bieten die Neuerscheinungen direkt nach dem Launch an. Hier ist ein fluktuierender Nebenmarkt entstanden, der diesen Aspekt der Regulierung obsolet macht und die deutsche E-Zigarettenbranche erheblich benachteiligt. 2019 werden wir uns für die Abschaffung dieser Regelung stark machen.


    Rund die Hälfte der Umsteiger dampft Menthol oder Süßaromen

    Aromen sind wichtig für den Umstieg auf die E-Zigarette. Nach einer Umfrage des Bundesgesundheitsministeriums konsumieren 81 Prozent der Ex-Raucher Fruchtliquids. Rund die Hälfte der Umsteiger dampft Menthol oder Süßaromen wie Kuchen oder Gebäck. Bei längerer Nutzung entdecken die Dampfer den besseren Geschmack des E-Zigarettendampfs im Vergleich zu Tabakrauch und werden so in ihrem Willen zum Tabakstopp bestärkt. Diese Fakten zeigen, wie wichtig aromatisierte Liquids für den Handel sind. Das BfTG wird in der Debatte um Aromen weiter Gewicht darauf legen, möglichen Gesetzesänderungen hin zu einem Aromenverbot entschieden entgegenzutreten.

    E-Zigarettenwerbung ist aktuell bereits erheblich eingeschränkt. Die kleinen und mittelständischen Unternehmen des BfTG leiden darunter, da sie kaum noch Möglichkeiten haben, auf ihr Geschäft aufmerksam zu machen. Doch selbst diese Einschränkung geht einigen politischen Vertretern noch nicht weit genug. Analog zum Tabak wird auch bei E-Zigaretten ein komplettes Werbeverbot diskutiert. Dies hemmt die wirtschaftliche Entwicklung der jungen Branche. Darüber hinaus sorgt ein Werbeverbot dafür, dass weniger Raucher von der weniger schädlichen Alternative erfahren und umsteigen. Wir plädieren bei dieser und allen weiteren Debatten für eine explizite Entkopplung der Tabak- und E-Zigarettenthemen in der politischen Regulierung.

    Nur neun EU-Staaten besteuern aktuell E-Zigaretten. Folge: Die Verbraucher wechseln von national besteuerten Händlern zu ausländischen, unbesteuerten Anbietern. Denn Steuern machen E-Zigaretten für den Verbraucher teurer. Mit einer E-Zigaretten-Steuer in Deutschland würde sich ein klarer Wettbewerbsnachteil für die kleinen und mittelständischen E-Zigaretten-Unternehmen ergeben. Deshalb werden wir uns auch 2019 dafür einsetzen, dass E-Zigaretten und Liquids nicht besteuert werden.
    6. Das BfTG setzt sich auch 2019 für die Interessen der Branche ein. Mit der Unterstützung weiterer Unternehmen, die von einer Förderung der E-Zigarette profitieren, können wir noch mehr erreichen.

    vi

    (DTZ 06/19)

  • Innocigs legt neue E-Zigaretten-Studie vor

    HAMBURG // Wer nutzt E-Zigaretten? Dieser Frage ging das Hamburger Unternehmen Innocigs nach, ließ rund 5650 Dampfer befragen und legte jetzt die Ergebnisse dieser bislang größten Erhebung im deutschsprachigen Raum vor.

    Vor allem Männer sind laut der neuen Umfrage der E-Zigarette zugetan: Rund 77 Prozent der Befragten sind männlich. Eine wesentliche Rolle dürfte dabei die höhere Raucherquote unter den Männern spielen. Laut Tabakatlas aus dem Jahre 2015 rauchten 30 Prozent der Männer und nur 20 Prozent der Frauen in Deutschland.

    Rund 29 Prozent der Nutzer von E-Zigaretten und damit Angehörige der größten Altersklasse sind 36 bis 45 Jahre alt, 25 Prozent verteilen sich auf die 26– bis 35-Jährigen, ein weiteres Viertel gehört zur Altersgruppe von 46 bis 55 Jahren. Lediglich 0,1 Prozent sind unter 18 Jahre alt. Mit einem Durchschnittsalter von etwa 42 Jahren lässt sich der „typische“ Dampfer in die Generation X oder als „mitten im Leben stehend“ einordnen.

    Bildungsstand
    Rund 23 Prozent der Dampfer verfügen über ein Netto-Einkommen von 2000 bis unter 3000 Euro und liegen damit im guten Bundesdurchschnitt. Der Umfrage zufolge haben fast 41 Prozent der Dampfer die Mittlere Reife als höchsten Bildungsabschluss, gefolgt vom Abitur mit 16 Prozent und einem Fachhochschulabschluss mit ebenfalls 16 Prozent. Außerdem ist jeder dritte Nutzer von E-Zigaretten verheiratet und hat mehrheitlich Kinder.

    Etwas weniger als zwei Drittel der Befragten (62 Prozent) geben an, mit Hilfe der E-Zigarette mittlerweile Nichtraucher zu sein. Nur knapp 20 Prozent nutzen neben der E-Zigarette gelegentlich noch die herkömmliche Tabakzigarette, während lediglich rund fünf Prozent genauso viel rauchen wie vorher. Zugleich haben fast drei Viertel der Befragten die Nikotinkonzentration im Laufe ihrer E-Zigaretten-Nutzung deutlich reduziert.

    Weniger als zwei Prozent starten mit Dampfe
    Die Befürchtung einer Verlockung von Nichtrauchern durch die Geschmacksvielfalt der Liquids lässt sich nicht nachvollziehen: Nicht einmal zwei Prozent der Befragten sind ohne zuvor geraucht zu haben an die E-Zigarette gelangt. Überraschend: Die Mehrheit der Frauen bevorzugt Tabakaromen, während die männlichen Teilnehmer eher Liquids mit Fruchtaroma oder sogenannte Tasty-Tastes, etwa Erdbeer-Käsekuchen oder Schokolade, favorisieren.

    Eine im Jahr 2015 erschienene Studie der Behörde Public Health England belegt, dass die Nutzung der E-Zigarette zu 95 Prozent weniger schädlich als die der Tabakzigarette ist. 2018 ergänzte das Amt in einer erneuten Auswertung der bisherigen Forschung zur Tabak-Alternative, dass das Krebsrisiko mit der E-Zigarette bei nur 0,5 Prozent im Vergleich zum Rauchen liege.

    Aufgeklärte Dampfer
    Das Thema „Gesundheit“ beim Dampfen ist denn auch ein breit diskutiertes Feld. Rund 84 Prozent der Befragten sind der Auffassung, dass Dampfen weniger schädlich ist als Rauchen, und nicht ganz ein Zehntel empfindet die Nutzung der E-Zigarette als völlig unbedenklich. Nur etwa sieben Prozent stehen den gesundheitlichen Auswirkungen kritischer gegenüber. Gleichzeitig gaben viele Teilnehmer an, einen positiven Effekt auf das eigene Befinden wahrzunehmen. red

    (DTZ 29/18)

  • E-Shishas in der Kritik

    KÖLN (DTZ/red). Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) warnt von E-Shishas.

    Bisher fehlen unabhängige Analysen, die eine Unbedenklichkeit nachweisen, daher rate man vom Konsum ab, sagte die BZgA-Direktorin Elisabeth Pott am Montag in Köln.

    E-Shishas sind elektronische Wasserpfeifen. Im Prinzip funktionieren sie ähnlich wie E-Zigaretten, indem sie Liquids verdampfen. Wie bei herkömmlichen Shishas ist der Geschmack bei E-Shishas aromatisiert. Vor allem die süßen und fruchtigen Aromen könnten für Kinder und Jugendliche attraktiv sein, sagte BZgA-Dirktorin Pott.

    (DTZ 05/14)