Schlagwort: Zigaretten

  • E-Zigarettenkonsum steigt

    HEIDELBERG // Der Konsum elektronischer Zigaretten steigt: 19 Prozent der Raucher haben sie mindestens einmal getestet – 2013 waren es noch 14 Prozent, 2012 erst sechs Prozent.

    Dies zeigt eine Studie der GfK, die im Auftrag des Deutschen Krebsforschungsinstituts (DKFZ) durchgeführt wurde. Der regelmäßige Konsum hält ist laut Umfrage noch gering. Nur 0,4 der Befragten gaben an, regelmäßig E-Zigarette zu rauchen beziehungsweise zu dampfen.
    (red)

    (DTZ 44/14)

  • US-Gouverneur droht

    RALEIGH/PARIS // Eiszeit zwischen Washington und Paris: Frankreichs will 2016 eine Einheitspackung (englisch: Plain Packaging) für Tabakprodukte einführen. Das trifft nicht zuletzt die amerikanische Zigarettenindustrie.

    Jetzt hat US-Gouverneur Pat McCrory (NorthCarolina) einen Brief an den französischen Botschafter in den USA, Gérard Araud, geschickt. Das Vorhaben der französischen Gesundheitsministerin Marisol Touraine bedrohe die Existenz von Landwirten, Herstellern und Unternehmen, schreibt McCrory darin.

    Im Gegenzug zeichnet der Politiker das Szenario einer Einheitsverpackung für Wein aus Frankreich. „Bedeutende französische Unternehmen wären verstimmt – und sie hätten Recht“, zitiert die französische Zeitung „Le Figaro“ den Republikaner. Dessen Forderung gewinnt vor dem Hintergrund der Freihandelsgespräche zwischen Washington und Brüssel an Brisanz.
    red

    (DTZ 43/14)

  • Konferenz der Heimlichtuer

    MOSKAU // Es sah gut aus, für mehr Transparenz bei der sechsten Konferenz zum Rahmenübereinkommen zur Eindämmung des Tabakge‧brauchs der Weltgesundheitsorganisation (WHO FCTC). Doch dann wurden missliebige Journalisten ausgesperrt und selbst eine Delegation von Interpol durfte die „öffentliche Sitzung“ nicht besuchen.

    Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: „Diese heimlichen Tagungen korrumpieren politische Entscheidungsprozesse“, wetterte etwa Michiel Reerink von Japan Tobacco International. Die Entscheidung, seriöse Unternehmen, Expertengruppen und einige Medienvertreter von der Debatte, die ihre Branche und ihre Kompetenz beeinflusst, auszuschließen, zeigt einen eklatanten Mangel an Transparenz, Verantwortungsbewusstsein und Integrität.

    „Tabakkontrolle hat Priorität“

    Tatsächlich hörten die rund 1500 Teilnehmer aus 167 Ländern scharfe Worte von WHO-Chefin Margret Chan: „Obwohl wir uns neuen Bedrohungen wie dem Ebola-Virus gegenübersehen, machen wir Sie darauf aufmerksam, dass die Tabakkontrolle für uns oberste Priorität hat.“ Auch warnte Chan vor der Tabakindustrie, die „alle möglichen Tricks in Form von Investments in die Wirtschaft nutzt, um Entscheidungen der Regierungen zu verhindern“. Zudem teilte sie mit, die betroffene Industrie mitreden zu lassen hieße, den Bock zum Gärtner zu machen. Ins gleiche Horn stieß Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum, die im Interview mit „Der Spiegel“ sagte, es gebe „einen breiten Konsens, dass man die Tabakindustrie beim Thema Tabak-Rahmenkonvention nicht mitreden“ lasse.

    Noch nicht ganz klar war bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe, wie die Delegierten zu einer globalen Tabaksteuer stehen. Drew Johnson von der „Washington Post“ berichtete, die Teilnehmer hätten die Zwangsabgabe bereits beschlossen und nannte Zahlen. Nach seiner Berechnung würde der Preis pro Zigarettenpackung in Deutschland auf rund 11,40 Euro klettern, in Norwegen sei ein Anstieg um fast 220 Prozent auf dann knapp 41 Euro zu erwarten. Allerdings durfte auch Johnson nicht an den geheimen Sitzungen teilnehmen. Es bleibt die offizielle Pressekonferenz abzuwarten.
    Dabei geriet fast zur Nebensache, was die Konferenz-Delegierten als Beschlussvorgabe auf der Tagesordnung fanden: unter anderem ein Rauchverbot in geschlossenen öffentlichen Räumen sowie ein Verkaufsverbot von E-Zigaretten an Jugendliche – eine Forderung, die etwa die Branche in Deutschland seit langem erhebt.

    Bei der WHO-Tagung fehlen zwei wichtige Länder: Die USA und Kanada boykottieren den Kongress aufgrund der Ukraine-Krise. Da wirkte es fast demonstrativ, als Chan Russland in ihrer Eröffnungsansprache ausdrücklich wegen seiner scharfen Antiraucher-Kampagne lobte.
    Russland präsentierte sich auch in anderer Hinsicht als Musterschüler: Moskau habe entschieden, das Protokoll gegen den illegalen Handel mit Tabakerzeugnissen zu unterzeichnen, verkündete Gesundheitsministerin Veronika Skworzowa. Ein entsprechendes Bundesgesetz sei bereits vorbereitet worden. Das Protokoll war auf der Vorgängertagung vor zwei Jahren in Seoul verabschiedet worden.
    Die sogenannte COP 6 endet am Samstag, 18. Oktober.
    max

    (DTZ 42/14)

  • E-Zigarettenhersteller will gegen TPD klagen

    BLACKBURN // Der britische E-Zigarettenhersteller Totally Wicked wird gegen die EU-Tabakproduktrichtlinie (TPD 2) klagen.

    Die Briten stören sich unter anderem daran, dass die überarbeitete Richtlinie E-Zigaretten wie Tabakprodukte behandelt, „was sie überhaupt nicht sind“, zitiert die „BBC“ Geschäftsführer Fraser Cooper. Seiner Ansicht nach sind die EU-Regulierungen „grundsätzlich falsch“.

    Die TPD sei nicht gründlich genug durchdacht und es fehlen Beweise, die eine entsprechende Beschränkung des Produkts rechtfertigten.
    red

    (DTZ 42/14)

  • Illegaler Zigarettenhandel blüht

    BUDAPEST // In Ungarn blüht der illegale Handel mit Zigaretten und Tabak. Der Anteil des Schwarzmarkts am Gesamtumsatz ist auf 12,1 Prozent gestiegen (2013: 11,8 Prozent).

    Das geht aus einer aktuellen Marktuntersuchung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) Ungarn hervor.

    Im vergangenen Juli hat Ungarn den Vertrieb und Verkauf von Tabakwaren neu strukturiert und Verkaufs-Lizenzen ausgegeben, was faktisch eine drastische Reduzierung der Verkaufsstellen zur Folge hat. Hinzukam eine garantierte Gewinnspanne, die zum Anstieg der Zigarettenpreise führte. Die Regierung begründete die Maßnahmen mit einem verbesserten Jugendschutz.
    red

    (DTZ 42/14)

  • Vatikan schränkt Zigarettenkonsum ein

    ROM // Die üppige Ausstattung der Kardinäle im Vatikan steht auf dem Prüfstein. Dazu zählt auch ein Genusskontingent für Tabak und Alkohol.

    Insgesamt 500 Päckchen Zigaretten stehen einem Kardinal bisher monatlich zu, berichtet der „Spiegel“. Hinzukommen 400 Liter Benzin für den gleichen Zeitraum sowie der steuerfreier Einkauf, wie zum Beispiel von Wein, im Vatikan. Seit diesem Frühjahr prüft das Governatorat, die Staatsverwaltung der Vatikanstadt, diese Privilegien.

    Angesichts der Zahlen sei es unwahrscheinlich, dass ein Kardinal sein Kontingent allein ausschöpfe. „10.000 Zigaretten im Monat, über 300 am Tag? Das schafft kein Kardinal“, kommentiert der „Spiegel“. Es sei anzunehmen, dass die Waren an andere weitergereicht beziehungsweise verkauft würden.
    red

    (DTZ 42/14)

  • Radioaktive Zigaretten

    BERLIN // Auf dem Warschauer Flughafen wurden radioaktiv verseuchte Zigaretten gefunden. Der Zoll geht von einem gezielten Anschlag gegen Einzelpersonen aus.

    Der Vorfall ereignete sich bereits am 9. Juni. Der deutsche Zoll hatte im September eine Warnmeldung vor radioaktiven Zigaretten an alle Zollämter herausgegeben. Zuvor hatte Interpol auch das Bundeskriminalamt informiert.

    Die illegal transportierte Ware trägt auch deutsche Aufschrift. Allerdings haben die Behörden für Deutschland bisher Entwarnung gegeben. „Es gibt keine Erkenntnisse, dass solche kontaminierten Tabakwaren auch in Deutschland in den Verkehr gebracht wurden“, sagte eine Sprecherin des für den deutschen Zoll zuständigen Bundesfinanzministeriums in Berlin.

    Sie bestätigte einen Bericht der „Bild am Sonntag“ vom 9. Juni, wonach die Zigarettenpackungen in einer Kiste zwischen gefrorenen Krabben gefunden wurden. In den Packungen lagen mit Jod 125 radioaktivverseuchte Metallplättchen. Darüber hinaus waren die Packungsdeckel mit Strontium 90 verstrahlt. Die Kiste gehörte zum Gepäck eines Vietnamesen, der die Ware in Polen einer Kontaktperson übergeben sollte.

    Der Konsum der Zigaretten hätte laut einem Strahlengutachten schwere Gesundheitsschäden wie Verbrennungen der Atemwege zur Folge gehabt.
    red

    (DTZ 42/14)

  • E-Zigarettenverbot für Jugendliche?

    BERLIN/MÜNCHEN // Das Landwirtschafts- und das Familienministerium sprechen sich für ein Abgabeverbot von nikotinhaltigen E-Zigaretten an Minderjährige aus.

    Das geht aus einem Bericht des „Focus“ hervor. Dieser beruft sich auf Gespräche beider Ministerien, in denen wegen der TPD 2 notwendige Regulierungen elektronischer Zigaretten geklärt werden sollen.

    Nächste Woche erörtert die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf ihrer Tagung in Moskau schärfere Maßnahmen gegenüber E-Produkten, darunter auch die Gleichstellung der E-Zigarette mit Tabakprodukten in den Nichtraucherschutzgesetzen, die Rauchverbote an öffentlichen Orten regeln. Da in Deutschland die Bundesländer für diese Gesetze zuständig sind, sei eine einheitliche Regelung aber schwierig.
    red

    (DTZ 41/14)

  • Tabakaktien im Vorwärtsgang

    MAINZ // Weiter stark entwickeln sich die Aktienkurse der großen Zigaretten-Hersteller. Seit Jahresbeginn liegen die Titel allesamt im Plus (siehe Grafik). Zum Vergleich: Der deutsche Schwergewichtsindex Dax weist für den gleichen Zeitraum einen Rückgang um 1,6 Prozent auf.

    Aus Anlegersicht besonders erfreulich: Die Anteilsscheine der amerikanischen Lorillard kletterten – in Euro umgerechnet – um 26,1 Prozent, profitierten dabei aber stark von den Übernahmegerüchten. Zur Erinnerung: Reynolds ist bereit, für Lorillard 27 Milliarden US-Dollar (21,3 Milliarden Euro) zu zahlen.
    Erfreulich auch die Entwicklung bei Imperial Tobacco. Hier resultierte nach neun Monaten ein Plus von 20,2 Prozent. Die britische Reemtsma-Tochter leidet zwar wie die Konkurrenz unter den globalen Krisen, wächst aber im wichtigen US-Markt durch einige Zukäufe.

    Tabakaktien sind als traditionell starke Dividendenzahler interessant, die Dividendenrendite bei Imperial etwa liegt bei 5,3 Prozent.
    max

    (DTZ 40/14)

  • „Retourkutsche aus Paris“

    PARIS // Lange waren es die irischen Pläne, eine Einheitsverpackung („Plain Package“) für Zigaretten vorzuschreiben, die die Industrie beunruhigt haben. Jetzt prescht Frankreich vor: Im Rahmen eines Maßnahmenbündels, mit dem der Anteil der Raucher an der Gesamtbevölkerung innerhalb von fünf Jahren um zehn Prozent verringert werden soll, taucht auch die Einheitsverpackung wieder auf. Gesundheitsministerin Marisol Touraine will Packungen ohne Logo, in gleicher Größe und Farbe, mit Schockfotos und Warnhinweisen sowie dem in Schrift und Anmutung vereinheitlichten Markennamen.

    Das ist Wasser auf die Mühlen der Befürworter solcher Verpackungen, etwa des australischen Gesundheitspolitikers Mike Daube. Der Wissenschaftler, der dem Kommittee zur Einführung des Plain Packaging in „Down Under“ vorgesessen hatte, erwartete bereits nach den irischen Bestrebungen einen möglichen Dominoeffekt. Und er meint: Solche Verordnungen „verwandeln Zigarettenpäckchen von glitzernden Mode-Accessoires in etwas, mit dem man lieber nicht gesehen werden möchte“.

    Australien war das erste Land weltweit, das 2012 Einheitspackungen für Zigaretten angeordnet hatte. Ob diese Vorschrift tatsächlich dazu beiträgt, Menschen vom Rauchen abzubringen, darüber streiten sich die Beobachter. Fest steht: Derzeit sind noch fünf Klagen verschiedener Länder bei der Welthandelsorganisation (WTO) anhängig.

    Jan Mücke, Geschäftsführer des Deutschen Zigarettenverbands (DZV), erklärte auf DTZ-Anfrage: „Nachdem unlängst neun EU-Mitgliedstaaten gegenüber der EU-Kommission ihre dringende Besorgnis über die irischen Pläne, Einheitsverpackungen für Tabakprodukte einführen zu wollen, zum Ausdruck gebracht haben, erscheint die Veröffentlichung der französischen Pläne zum jetzigen Zeitpunkt wie eine politische Retourkutsche.“

    Ein Problem ist dabei, dass die Zigarettenindustrie auf diesem Wege quasi enteignet wird: „Wir verlieren unsere Marken. Dies ist eine Verletzung des Rechts auf geistiges Eigentum“, wetterte etwa der französische Tabakhersteller Seita. Noch gravierender ist die Möglichkeit, dass sich andere Nationen dem Beispiel Frankreichs beugen müssen. „Die Bundesregierung sollte heute aus ordnungspolitischen Gründen entschieden gegen die Pläne von Irland, Großbritannien und nun auch noch Frankreich protestieren. Denn wenn das Beispiel dieser Länder Schule macht, könnten Einheitsverpackungen morgen auch gegen den erklärten Willen Deutschlands im Zuge der nächsten Überarbeitung der EU-Tabakprodukt-Richtlinie europaweit – und somit auch hierzulande – eingeführt werden“, sagt dazu Interessenvertreter Mücke.

    Frankreich will außerdem das Rauchen in Autos verbieten, in dem Kinder sitzen. Außerdem droht Ministerin Touraine auch E-Zigaretten mit einer härteren Gangart: Geplant sind demnach Beschränkungen in der Werbung sowie ein Verbot, an öffentlichen Orten – etwa in Bus und Bahn – zu dampfen.

    Dem Gesetzentwurf in Frankreich muss noch das Parlament zustimmen. In Irland und Großbritannien könnte die Verordnung bis zum kommenden Mai umgesetzt werden.
    max

    (DTZ 40/14)