Schlagwort: Zigarette

  • Deutschland-Start für Juul

    MAINZ // Die US-amerikanische E-Zigarette Juul kommt offenbar in Kürze auch auf den deutschen Markt.

    Nach DTZ-Informationen ist der Launch für Mitte Dezember geplant. Juul ist mit mehr als 70 Prozent Anteil Marktführer in den USA, insgesamt sorgt die erst seit 2015 verfügbare E-Zigarette für umgerechnet eine Milliarde Euro Umsatz. Bislang hatte der Hersteller gezögert, seine Produkte in der Europäischen Union anzubieten.

    Grund: Die Liquids sind mit bis zu 50 Milligramm Nikotin je Milliliter zu hoch dosiert.

    red

    (DTZ 44/18)

  • MyBlu macht Dampf

    HAMBURG // Ab Oktober rollt Reemtsma sein E-Zigaretten-Geschäft in Deutschland national aus. Im April hatte Reemtsma die E-Zigarette MyBlu zuerst in Hamburg, Berlin und München sowie online eingeführt. Laut Unternehmen wird das System von Konsumenten gut angenommen. Insbesondere Einsteiger in die Kategorie schätzen laut Reemtsma die praktikable Handhabung und den schnellen Wechsel zwischen Geschmacksrichtungen und Nikotinstärken beziehungsweise der nikotinfreien Variante.

    „Die Qualität der Liquids wird im Konsumenten-Feedback immer wieder hervorgehoben“, sagt David O’Neill, Head of Next Generation Products, „auf jeden Fall haben wir mit MyBlu das Potenzial, in Deutschland Marktführer im Bereich E-Zigarette zu werden.“
    Listungsschwerpunkte der kommenden Monate sind Tabakfachgeschäfte, Kioske und Tankstellen, ebenso rückt der Vape-Channel stärker in den Fokus. Für das geschlossene System von MyBlu sind derzeit elf Geschmacksrichtungen erhältlich. Der Kommunikationsmix umfasst unter anderem ATL-Maßnahmen, Promotion, POS-Aktivitäten und PR.

    pi

    DTZ 40/18

  • „Dynamischste Phase aller Zeiten“

    HAMBURG // Herr Wittenberg, zunächst ein Blick ganz weit nach vorn: Tabakzigarette, E-Zigarette oder Tabakerhitzer – welche Produktkategorie hat das größte Potenzial für die nächsten Jahre?

    Ralf Wittenberg: Derzeit befinden wir uns in der dynamischsten Phase des Wandels, die es jemals in der Tabak- und Nikotinindustrie gegeben hat. Diese Entwicklung ist faszinierend, und unser Anspruch ist es, den Wandel anzuführen.

    Dazu gehört auch ein neues Geschäftsmodell?

    Wittenberg: Unser Gesamtgeschäft hat sich in den vergangenen Jahren äußerst stark verändert, und wir haben phänomenale Fortschritte bei den Produkten der nächsten Generation erzielt, von deren Zukunft wir überzeugt sind. Dennoch sind wir der Meinung, dass es die Verbraucher sind, die darüber entscheiden werden, wie die Kategorien Tabak und Nikotin in den nächsten Jahren aussehen werden. Die Antwort kann daher nicht lauten: ein Produkt für alle Raucher in allen Märkten. Deshalb investieren wir weiterhin in die Entwicklung aller Kategorien und in die entsprechende Unterstützung unserer Handelspartner.
    Tatsächlich ist die Entwicklung des E-Zigaretten-Konsums in Deutschland bislang nicht allzu dynamisch…
    Wittenberg: 1,8 Millionen der deutschen Raucher dampfen bereits. Aber es könnten noch viel mehr sein. Doch dazu bedarf es einfach noch mehr Aufklärung. Obwohl Studien wie etwa der britischen Regierungsbehörde Public Health England nach aktuellem Kenntnisstand zu dem Schluss kommen, dass E-Zigaretten 95 Prozent weniger schädlich sind als herkömmliche Tabakzigaretten, zeigt eine repräsentative Forsa-Umfrage, dass mehr als die Hälfte der Deutschen denken, dass E-Zigaretten mindestens genauso gefährlich sind wie herkömmliche Zigaretten.

    Es besteht also Handlungsbedarf – von Seiten der Industrie?

    Wittenberg: Aus unserer Sicht muss mehr passieren, als den Verbrauchern Alternativen anzubieten. Sie müssen auch über die Risiken und Chancen informiert werden. Wir machen hier unseren Job als Hersteller, aber das alleine reicht nicht aus.

    Im Gegensatz zu manchen Wettbewerbern ist Ihr Unternehmen in Sachen E-Zigarette breit aufgestellt. Zudem gibt es im Konzern den Tabakerhitzer Glo. Ist es für Sie wichtig, alle Produktkanäle zu befeuern?

    Wittenberg: Derzeit haben wir aufgrund eines größeren öffentlichen Gesundheitsbewusstseins und der schnellen Entwicklung neuer Technologien die beispiellose Chance, Verbrauchern Alternativen zum klassischen Tabak anbieten zu können. Die Wahlfreiheit der Verbraucher steht dabei seit langem im Mittelpunkt der Strategie von British American Tobacco. Den unterschiedlichen Bedürfnissen der Konsumenten können wir nur dadurch Rechnung tragen, dass wir ihnen ein breites Spektrum an potenziell risikoreduzierten Produkten anbieten.

    Wobei Sie viel Geld in die Entwicklung stecken.

    Wittenberg: Ja, seit 2012 hat die Gruppe rund 2,5 Milliarden US-Dollar …

    Das sind fast 2,2 Milliarden Euro.

    Wittenberg: … in die Entwicklung und Vermarktung der Produkte der nächsten Generation investiert. Unser Anspruch lautet: mehr Auswahl, mehr Innovation, weniger Risiko.

    Der deutsche Markt wartet auf Glo. Können Sie etwas zum Marktstart hierzulande sagen?

    Wittenberg: In den acht Märkten, in denen British American Tobacco aktuell bereits mit dem Tabakerhitzungsprodukt Glo vertreten ist, sind die bisherigen Ergebnisse sehr vielversprechend: In Japan, wo Glo im Oktober 2017 landesweit ausgerollt wurde, ist es das am stärksten wachsende Tabakerhitzungsprodukt im Markt. Dies zeigt, wie gut das Produkt in so kurzer Zeit bei den Kunden angekommen ist. Natürlich prüft die Gruppe ständig, welche weiteren Märkte sich für einen Launch von Glo eignen und hat dabei auch Deutschland im Auge.

    Welche Bedeutung haben klassische Tabakwaren – insbesondere Zigaretten – für BAT?

    Wittenberg: So sehr es unser Anliegen ist, risikoreduzierte Alternativen zu entwickeln und diese weltweit Rauchern zur Verfügung zu stellen, bleiben wir dennoch realistisch: Herkömmliche Zigaretten werden noch viele Jahre das Kerngeschäft von British American Tobacco bleiben und die notwendigen Investitionen in die Produkte der nächsten Generation ermöglichen. Deshalb werden wir auch weiter unsere strategischen Marken Lucky Strike und Pall Mall unterstützen.

    Versuchen Sie, dem Rückgang bei Rauchern entgegenzuwirken?

    Wittenberg: Wir sehen bei den klassischen Tabakprodukten noch Wachstumschancen. Unser Marktanteil liegt hier derzeit bei etwa 20 Prozent. Da gibt es also noch Marktanteile, die wir gewinnen möchten und auch können, denn mit Lucky Strike und Pall Mall verfügen wir über Marken, die wachsen, und bieten allein mit diesen beiden Marken ein sehr breites Portfolio an. Wir wissen, dass die Konsumentenbedürfnisse sehr unterschiedlich sind. Und sie entwickeln sich ständig weiter. Das sehen wir am Wachstum der Produkte der nächsten Generation. Deshalb umfasst unser Angebot Dampf- und Tabakerhitzungsprodukte aber eben auch weiterhin die klassischen Tabakwaren wie Zigarette oder Feinschnitt. In der Auswahl an hochwertigen und innovativen Produkten sehen wir den Schlüssel zum Erfolg. Und daran arbeiten wir mit aller Kraft.

    Wie ist eigentlich der Stand Ihrer Vorbereitungen zum berüchtigten Nachverfolgungssystem?

    Wittenberg: Die Implementierung von Track & Trace stellt Industrie und Handel vor eine ganz erhebliche inhaltliche und zeitliche Herausforderung. Seit etwa drei Jahren beschäftigt sich ein gemeinsamer Arbeitskreis mit den politischen Fragen und der operativen Umsetzung. Hier konnten konstruktive und gesetzeskonforme Lösungen gefunden werden, die sowohl von Industrie als auch Handel umsetzbar sind.

    Sie sind also auf Track & Trace gut vorbereitet?

    Ja, allerdings haben wir bis zum 20. Mai 2019 noch viel vor uns, insbesondere was Detailfragen angeht. Einige Informationen und Entscheidungen seitens der EU werden darüber hinaus erst im Laufe des ersten Halbjahres 2019 erwartet, so dass uns nur wenig Zeit bleibt. Insgesamt steht aber unser Fahrplan und wir sind auf Kurs, jedoch ist jeder Wirtschaftsbeteiligte gefordert, sich mit den für sein Unternehmen relevanten Anforderungen vertraut zu machen. Eine einfache Lösung gibt es hier nicht.

    Wo sehen Sie in Sachen Regulierung in den kommenden Monaten und Jahren die größten Probleme für die Branche?

    Wittenberg: Wie sich der Markt an potenziell risikoreduzierten Produkten entwickelt, hängt auch von der Regulierung ab. Sie kann ein Beschleuniger oder ein Verlangsamer sein. Das sieht man sehr gut am Beispiel England. Hier ist man hinsichtlich der Aufklärung über das gesundheitspolitische Potenzial von Dampfprodukten zum Beispiel schon einige Schritte weiter.

    Können Sie das näher erläutern?

    Wittenberg: Vor Kurzem hat der Ausschuss für Wissenschaft und Technologie des britischen Parlaments einen Bericht veröffentlicht und fordert darin, dass die Chancen der E-Zigarette vor dem Hintergrund der Risikoreduzierung in der Politik stärker akzeptiert und berücksichtigt werden müssen. An diesem Bericht haben Parlamentarier aller im Unterhaus vertretenen Parteien mitgewirkt, und auch sie stellen fest, dass E-Zigaretten deutlich weniger schädlich sind als herkömmliche Zigaretten und daher im Sinne der öffentlichen Gesundheitsversorgung eine spezielle Unterstützung durch die Politik erfahren müssten.

    Vorbild Großbritannien?

    Wittenberg: Regierungen sollten sich mit dem Beispiel England im Sinne der Gesundheitspolitik näher beschäftigen, denn wenn Regierungen und die Weltgesundheitsorganisation die Todesfälle und Krankheiten –, die durch das Rauchen verursacht werden, verringern möchten, dann sollten sie Produkte wie die E-Zigarette, die das Potenzial haben, Risiken zu minimieren, danach bewerten, welchen Beitrag sie leisten können. Es wird auch in Zukunft erwachsene Menschen geben, die auf den Genuss von Nikotin nicht verzichten wollen. Ihnen möchten wir eine Alternative bieten.

    Auch der Fachhandel ist natürlich etwas verunsichert. Was kann BAT für die Geschäftsinhaber tun?

    Wittenberg: Unser Ziel ist es, langfristige Partnerschaften mit unseren Handelspartnern aufzubauen und zu pflegen und so gemeinsam den Erfolg zu steigern. Deshalb haben wir 2013 für eine besonders enge Zusammenarbeit das „BAT Top Partner Programm“ ins Leben gerufen, das sich an Facheinzelhändler richtet, die bereit sind, sich für unsere Marken besonders zu engagieren. Unsere Top Partner profitieren im Gegenzug von vielfältigen Vorteilen und werden für ihr Engagement mit leistungsgerechter Vergütung, attraktiven Verkaufsaktionen sowie Service und Beratung vor Ort unterstützt.

    Womit unterstützen Sie diese Fachhändler konkret?

    Wittenberg: Wir bieten ihnen für alle im Fachgeschäft relevanten Kategorien starke Marken aus einer Hand, egal ob Zigarette, Drehtabak, Stopftabak, Filterzigarillos oder E-Zigaretten. Und der Fachhandel ist hier ein ganz wichtiger Partner. Auch wenn der Verkauf von Produkten der nächsten Generation im Onlinehandel und in spezialisierten Shops weiter zunimmt, setzen wir ganz stark auf die Beratungskompetenz des Fachhandels. Wir laden ihn ein, sich gemeinsam mit uns weiter zu entwickeln und diese dynamischste Phase des Wandels, die es jemals in der Tabak- und Nikotinindustrie gegeben hat, gemeinsam zu gestalten. Heute und in der Zukunft.

    Herr Wittenberg, wir bedanken uns für das Gespräch.

    Interview: Marc Reisner

    DTZ 40/18

  • „Wir erwarten Wachstum“

    BERLIN // Mehr öffentliche Aufmerksamkeit für die E-Zigarette wünscht sich Dustin Dahlmann vom Bündnis für Tabakfreien Genuss. Im DTZ-Gespräch erläutert er seine Vorstellungen.


    Herr Dahlmann, wie läuft das Jahr 2018 für Ihre Branche?

    Dustin Dahlmann: Der E-Zigarettenmarkt wird 2018 voraussichtlich um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr wachsen. Es sieht so aus, als würden immer mehr Raucher in Deutschland das Potenzial der E-Zigarette erkennen. Seit einigen Jahren beobachten wir einen positiven Trend, der meiner Meinung nach auch in den kommenden Jahren anhalten wird. Die Entwicklung könnte deutlich stärker ausfallen, wenn die Öffentlichkeit besser über die Harm-Reduction-Fakten zur E-Zigarette informiert werden würde.

    Und was erwarten Sie für 2019?[datehead][/datehead]
    Dahlmann: Wir erwarten ein weiteres Wachstum des Marktes um mindestens 25 Prozent. Der Gesamtumsatz könnte Ende 2019 bei 500 Millionen Euro liegen. Voraussetzung für diese Einschätzung ist natürlich, dass der Handel mit E-Zigaretten nicht durch neue Restriktionen wie verschärfte Werbeverbote oder eine belastende Steuerpolitik behindert wird.

    Wie beurteilen Sie die „Konkurrenz“ zur E-Zigarette durch Tabakerhitzer?
    Dahlmann: Wir sehen diese nicht in direkter Konkurrenz zur elektronischen Zigarette. Die Nachfrage für die Heat-not-Burn-Produkte hat einen positiven Effekt: Dass die Tabakerhitzer gerade stark beworben werden, steigert die Aufmerksamkeit der Raucher auch allgemein in Richtung weniger schädlicher Alternativen wie eben der E-Zigarette.


    Die Themen „Qualität“ und „illegale Produkte“ spielen auch bei der E-Zigarette eine recht große Rolle …

    Dahlmann: Das ist richtig: Im BfTG setzen wir uns deshalb für klare Regeln auf dem Markt ein, die dem Innovationsdruck der Branche gleichzeitig nicht im Weg stehen.

    red

    Auf der InterTabac ist der BfTG in Halle 2, Stand B22, vertreten.

    (DTZ 38/18)

  • Aufklärung ist das A und O

    BERLIN // Der Verband des EZigarettenhandels (VdeH) ist auf der InterTabac mit einem Stand vertreten. DTZ hat mit dem neuen Geschäftsführer Dac Sprengel über die Herausforderungen für die Branche gesprochen.

    Herr Sprengel, der VdeH vertritt die Branche mit Ihnen an der Spitze bereits seit 2011. Kürzlich sind Sie nun vom Vorstandsvorsitzenden zum Geschäftsführer des Verbands geworden – wie kam es dazu?

    Dac Sprengel: Ende letzten Jahres haben wir uns personell breiter aufgestellt, um der fortschreitenden Professionalisierung unserer Branche auch weiterhin gerecht zu werden. Dabei wurde ich zum hauptberuflichen Geschäftsführer ernannt und kann nun die Verbandsarbeit entsprechend intensiver vorantreiben.

    DTZ: Was sind aktuell die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?
    Sprengel: Nach wie vor, die Interessen unserer Mitglieder bei politischen Entscheidungsträgern zu vertreten. Dafür stehe ich laufend in Kontakt zu hochrangigen Politikern aus Regierung und Parlament, zum Beispiel mit relevanten Bundestagsabgeordneten aus dem Gesundheitsausschuss sowie Vertretern des Gesundheitsministeriums.


    Die da wären?

    Sprengel: Es gilt weiterhin, Aufklärungsarbeit zu leisten und unbegründete Ängste vor der E-Zigarette abzubauen. Zudem wollen wir ein Werbeverbot und überzogene Steuern verhindern und setzen uns dafür ein, dass Fehlregulierungen wie die Sechs-Monats-Frist erkannt und behoben werden.

    Gibt es daneben auch konkrete Hilfestellung für den Arbeitsalltag ihrer Mitglieder?
    Sprengel: Selbstverständlich. Und nicht ausschließlich für unsere Mitglieder. Zur InterTabac 2018 veröffentlichen und verteilen wir in Halle 1, Stand B20, beispielsweise den „Leitfaden zur Kennzeichnung von Liquids und Vorläuferprodukten“, den eine unserer Expertengruppen erarbeitet hat. Darin stellen wir eine kompakte Sammlung der aktuellen Bestimmungen zur Verfügung, die es beim Inverkehrbringen von Liquids, Aromen, Basen, Shots und Shortfills in Deutschland einzuhalten gilt. So vertiefen wir das fachspezifische Wissen bei Herstellern, Händlern und auch den politisch Verantwortlichen, was der gesamten Branche zugutekommt.


    red

    (DTZ 38/18)

  • Maßvoll regulieren

    BRÜSSEL // Rückenwind für die E-Zigarette aus dem europäischen Parlament: Mehrere italienische EU-Abgeordnete (Christ- und Sozialdemokraten) haben in einer schriftlichen Anfrage an die EU-Kommission deutlich gemacht, welche Bedeutung die elektronischen Verdampfer bei der Rauchentwöhnung haben.

    Sie sprechen von 7,5 Millionen Rauchern, die auf die weniger schädliche Alternative umgestiegen seien.

    Im Zusammenhang mit der anstehenden Regulierung dieser Produktgruppe fordern die Parlamentarier mittelbar, die geringere Belastung mit Schadstoffen beim Aufstellen neuer Vorschriften zu berücksichtigen. Außerdem sollten klassische Zigaretten, E-Zigaretten und Tabakprodukte der nächsten Generation gemäß ihrer Schädlichkeit und im Einklang mit der TPD 2 reguliert werden.

    red

    (DTZ 21/18)

  • Rauchen ausdrücklich erlaubt

    DÜSSELDORF // Noch bis 21. Mai zeigen neun Künstler in der Düsseldorfer Kunsthalle Werke der Gegenwart in der Schau [link|http://www.kunsthalle-duesseldorf.de/index.php?id=416] „Welcome to the Jungle“[/link]. Darunter auch eine Installation, die ausdrücklich zum Rauchen einlädt.

    „Wer möchte, darf hier rauchen“, sagt Kuratorin Jasmina Merz. Sie spricht über die Installation „Fumoir“ der brasilianischen Künstlerin Laura Lima. Diese thematisiert in ihrer Arbeit das Rauchen in der Kulturgeschichte: Die Besucher sehen Pfeifen aus verschiedenen Kulturen und Jahrzehnten. Dazwischen zwei Hände, die scheinbar körperlos, eine Zigarette drehen, um anschließend eine Pfeife zu stopfen.

    Laura Lima sei immer wieder erstaunt, wie wenig Menschen die Möglichkeit zum Rauchen nutzen, sagt Merz. Sie scheinen das staatliche Regelwerk bereits verinnerlicht zu haben.

    Die Arbeit ist Teil einer Ausstellung, die Videoinstallationen, Performances und raumgreifende Inszenierungen internationaler Künstler zeigt, „die kritisch, reflektiert und oft mit Humor, aber ohne moralischen Fingerzeig auf jene Zustände und Paradoxien verweisen, in die wir uns verstricken, während wir versuchen, das Richtige zu tun.“

    red

    (DTZ 18/18)

  • Weniger Tabaksteuer

    WIESBADEN // Das schlechte Wetter insbesondere im März hat – neben Regulierung und steigendem Gesundheitsbewusstsein sowie Konkurrenz durch die E-Zigarette – den Tabakkonzernen das Geschäfts vermiest.

    Das lässt sich auch an den jüngst veröffentlichten Zahlen zur Tabaksteuer ablesen. Nach einem relativ versöhnlichen Februar ging das Steueraufkommen für Zigaretten im März um 9,0 Prozent zum Vorjahr auf knapp 787 Millionen Euro zurück. Insgesamt lagen die Einnahmen des Fiskus aus der Tabaksteuer im ersten Quartal bei etwas weniger als 2,42 Milliarden Euro und damit über alle Produktkategorien hinweg um 8,3 Prozent niedriger als noch 2016.

    Auch der Netto-Bezug von Steuerzeichen spiegelt die angespannte Situation wider. Bei Zigaretten ging er im Januar um 3,7, im Februar um 3,5 und im März um 4,4 Prozent zurück. Das entspricht Stückzahlen von 1,7, 1,4 und 1,7 Milliarden. Beim Feinschnitt fiel das Minus zuletzt prozentual sogar zweistellig aus (-15,1). Betrachtet man alle Marktbereiche, lag der Rückgang bei 4,7 Prozent.

    max

    (DTZ 16/18)

  • Kontroverse E-Zigarettenstudie wirft Fragen auf

    BERLIN // Anfang April wurde im Ärzteblatt eine Studie mit Belegen dafür, dass E-Zigaretten für Jugendliche der Einstieg zu Tabakzigaretten sein können, veröffentlicht. Obwohl diese selbst durch die Autoren eingeschränkt werden und leicht zu widerlegen sind, erwartet das Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG), dass die Ergebnisse in den Medien fortlaufend aufgegriffen und zugespitzt werden.

    Grund dafür ist, dass die Studie vom Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gefördert wurde und damit einen prominenten Absender hat.

    Sollte der Handel mit der Berichterstattung zur Studie, ob im Kundenkontakt, durch Medien oder im Bekanntenkreis, konfrontiert werdet, hat der BfTG ein Papier mit Hintergrundinformationen zusammengestellt:
    [linkn|http://www.tabakfreiergenuss.org/wp-content/uploads/2018/04/BfTG-Argumentationspapier.pdf]BfTG-Argumentationspapier[/link]

    (DTZ 14/18)

  • Neuer Dachverband?

    BERLIN // Was in der Branche lange gemutmaßt wurde, hat nun auch „Das Handelsblatt“ aufgegriffen: „Die Tabakindustrie wolle einen „Superverband“ gründen, hieß es dort.

    Für den 20. März haben Reemtsma-Chef Michael Kaib und Hans-Josef Fischer, Geschäftsführer von Landewyck, nach Berlin zum „Kick-off-Meeting Dachverbandsgründung“ eingeladen. Der neue Verband solle die Interessen der Tabakwirtschaft einschließlich der E-Zigarette und neuen Produktkategorien – etwa Tabakerhitzer – bündeln, heißt es in dem Papier, das DTZ vorliegt.

    Angesprochen fühlen sollen sich Unternehmen jeder Größe, die der „Tabak-Familie“ angehören. Nicht mit an Bord gehen dürfte Philip Morris. Der Konzern ist kein Mitglied mehr in einem der relevanten Verbände. Dazu hieß es aus Gräfelfing: „Da Philip Morris Deutschland nicht Teil eines Verbandes ist, können wir uns zu den Hintergründen und Zielen des neuen Dachverbands nicht äußern. Wenn sich der neue Verband in Zukunft verstärkt zum Thema Schadensreduktion einsetzt, so begrüßen wir dies und freuen uns auf einen konstruktiven Dialog.“

    Ob es allerdings wirklich zu einer Neugründung kommt, ist offen. Zu breit könnten die Interessen der betroffenen Unternehmen sein. Von Reemtsma war keine Stellungnahme zu erhalten – das sei „zu früh“, hieß es. Auch die Verbände teilten zu dem Thema nichts mit.

    max

    (DTZ 10/18)