Schlagwort: EU

  • Werbung raus aus Youtube

    BRÜSSEL // Jetzt macht das Europäische Parlament in Sachen Werbung im Internet ernst. Künftig sollen Netflix, Youtube und Co. strengere Vorschriften befolgen.

    Der Kultur- und Medienausschuss des Euroäischen Parlaments hat einen Erlass beschlossen, mit dem die Behörden gegen verdeckte Reklame im Netz vorgehen können. Damit dürften etwa für Youtuber bald dieselben Vorschriften gelten wie für Fernsehsender.

    Wer künftig Web-Videos produziert und ins Netz stellt, der wird gesetzlich verpflichtet, explizit auf Produktplatzierungen und erfolgte Sponsoring-Maßnahmen hinzuweisen. Das soll für jede Form von Bewegtbild gelten. Bislang gibt es nur wenige Video-Produzenten, die in den sozialen Netzwerken darauf hinweisen, ob sie von Unternehmen unterstützt wurden.

    Bislang gibt es keine allgemeingültigen Regeln – was es für Konsumenten schwierig macht, die Aussagekraft solcher Sendungen zu bewerten. Die neue EU-Richtlinie zu audiovisuellen Mediendiensten schreibt vor, dass wahrheitsgetreu auf solche Werbeinhalte hingewiesen werden muss. Petra Kammerevert (SPD, S & D), Vorsitzende des Ausschusses, erklärte in der „NZZ“ dazu: „Videos, die massenhaft Produktplatzierungen enthalten und deren Ersteller damit viel Geld verdienen, sollen nicht so tun, als würden sie ein objektives Bildungsangebot machen.“

    Noch gravierender für die Tabakbranche ist ein paralleler Vorstoß des Gremiums, mit dem Web-Film-Anbietern verboten werden soll, Reklame für Zigaretten und andere Tabakwaren – sowie für alkoholische Getränke – zu verbreiten. Das betrifft ausdrücklich auch Online-Videotheken wie Netflix.

    Lobbyisten der privaten Sender fordern bereits seit einiger Zeit, für Online-Dienste müssten die gleichen Werbevorgaben gelten wie fürs TV.

    Und noch einen Bereich wollen die europäischen Parlamentarier stärker regulieren. Dabei geht es um eine Quote für europäische Produktionen. Anbieter wie Amazon Prime Video oder Netflix sollen dazu verdonnert werden, bestimmte Mindestanteile ihres Film- oder Serienangebots im EU-Raum herstellen zu lassen. Die Rede war von 30 Prozent. Damit müssten sich die Internet-Dienstleister auch stärker als bisher an der Filmförderung der EU-Mitgliedsstaaten beteiligen.

    In „Werben & Verkaufen“ bezog Marco Zingler, Vizepräsident im Bundesverband Digitale Wirtschaft, Stellung: „Die Angebotsvielfalt einzuschränken, wie vom Kulturausschuss des EU-Parlaments gefordert, ist der falsche Weg. Entscheidend für den Verbraucher ist die Frage nach der Qualität des Angebots. Dass die amerikanischen Anbieter dabei einen Vorsprung haben, kann man ihnen in einem freien Markt nicht vorwerfen.“

    max

    (DTZ 18/17)

  • BDTA tagt in Dresden

    KÖLN / Dresden // Am 17. und 18. Mai findet die Jahrestagung des BDTA im Taschenbergpalais in Dresden statt. In die Fachtagung am Mittwoch, 17. Mai, ab 14 Uhr, wird der BDTA-Vorsitzende Michael Reisen mit einer Grundsatzrede einführen.

    Zudem gibt es eine Podiumsdiskussion mit Vertretern der tabakherstellenden Industrie zu marktrelevanten und regulatorischen Themen. Moderiert wird diese Diskussionsrunde vom stellvertretenden Vorsitzenden Paul Heinen.

    Traditionell wird die Tagung durch den Vortrag eines externen Referenten abgerundet. In diesem Jahr steht Stephan Grünewald vom Rheingold Institut in Köln zur Verfügung.

    Am 18. Mai ab 9.30 Uhr treffen dann die Mitglieder des BDTA zur ordentlichen Mitgliederversammlung zusammen. Hier stehen neben der Abhandlung der Regularien auch Neuwahlen zur Besetzung des BDTA-Vorstandes auf der Tagesordnung. Zum Abschluss der zweitägigen Tagung wird BDTA-Geschäftsführer Carsten Zenner seinen Bericht über die Arbeitsschwerpunkte des BDTA vortragen.

    Weitere Informationen zur Tagung sind über die Geschäftsstelle des BDTA abrufbar.

    pi

    (DTZ 17/17)

  • Tagespresse bremst Abwärtstrend

    BERLIN // Der Jahresbeginn 2017 führt bei der Entwicklung am deutschen Pressemarkt zu einem differenzierten Bild: Die Gesamtverkäufe in einzelnen Printgattungen sind rückläufig. Dabei können die Tageszeitungen ihre Verluste jedoch deutlich eindämmen, in geringerem Maß auch die Publikumszeitschriften.

    Für die Publikumspresse macht der Absatz ihrer elektronischen Ausgaben weiterhin einen wachsenden Anteil an ihren Gesamtverkäufen aus. Dies teilt die Informationsgesellschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. in der Auflagenerhebung für das erste Quartal mit.

    Die Tageszeitungen einschließlich der Sonntagsausgaben und aktuellen Sonntagszeitungen verkauften im ersten Quartal des laufenden Jahres durchschnittlich pro Erscheinungstag 16,69 Millionen Exemplare gegenüber 17,63 Millionen Stück im ersten Quartal 2016. Damit ist der Auflagenverlust der Tagespresse im ersten Jahresviertel gegenüber dem Jahresverlauf 2016 abgebremst.

    Die Gesamtverkäufe der Wochenzeitungen sind zum Jahresbeginn 2017 im direkten Vergleich zum Vorjahr mit 1,71 Millionen Exemplaren nahezu stabil; im 4. Quartal 2016 war für die Wochenpresse im Jahresvergleich noch ein leichtes Auflagenplus zu verzeichnen (4/2016: rund 1,72 Millionen verkaufte Stück).

    Im ersten Quartal 2017 liegt die verkaufte Auflage der Publikumspresse mit rund 92,76 Millionen Exemplaren um 4,37 Prozent unter dem Vorjahresergebnis (1/2016: 97,00 Millionen Stück). Im dritten Quartal und zum Jahresende 2016 fielen die Rückgänge ihrer Gesamtverkäufe im direkten Jahresvergleich mit einem Minus von 5,77 beziehungsweise 4,68 Prozent noch stärker aus.

    kh

    (Weitere Informationen folgen in DTZ 18/17)

  • Wünsche des Mittelstands

    BERLIN // Josef Sanktjohanser, Präsident im Handelsverband Deutschland, und der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks Hans Peter Wollseifer, haben die Erwartungen des Mittelstands zur Bundestagswahl 2017 vorgestellt.

    Dabei hat der Mittelstand die folgenden Punkte als Kernbereiche für das politische Handeln nach der Bundestagswahl identifiziert:
    [bul]Offene Grenzen. Die Politik muss sich dem wieder erstarkenden Protektionismus entschlossen entgegenstellen.
    [bul]Qualifizierte Fachkräfte. Um alle Potenziale zu heben, braucht es nicht zuletzt eine Berufsbildung, die sich an den Bedürfnissen der Unternehmen orientiert.
    [bul]Schnelles Internet. Um die Chancen der Digitalisierung umfänglich zu nutzen, müssen Bund und Länder den Breitbandausbau beschleunigen.
    [bul]Effiziente, wirtschaftliche Lösungen in der Klimaschutzpolitik.
    [bul]Zugang zu Krediten. Dafür müssen EU- und Bundespolitik die Bankenregulierung differenziert und entlang der Systemrelevanz ausgestalten.
    [bul]Investitionsfreundliches Steuerrecht. Die Besteuerung muss vor allem zum Erhalt und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstandes fortentwickelt werden.
    [bul]Weniger Bürokratie und besseres E-Government. Es muss einfach sein, Verwaltungsprozesse zu digitalisieren.

    pi

    (DTZ 17/17)

  • Neue Formate

    BASEL // Davidoff hat seine klassischen Core-Linien – auch als „White Label“ bekannt – neu konzipiert, um Verkauf und Navigation im Fachgeschäft zu erleichtern und den aktuellen Präferenzen der Aficionados für bestimmte Formate und Anlässe entgegenzukommen.

    „Der neue Look und die innovative Markenarchitektur bringen frische Energie in unser erfolgreiches Kerngeschäft. Die Qual der Wahl macht es vielen Aficionados beim Zigarrenkauf nicht leicht. Ihnen die Unterschiede zwischen den einzelnen Marken und Linien nahezubringen, kann für den Händler eine Herausforderung sein. Deswegen haben wir die Kernfamilie unseres Zigarrenangebots bereinigt und ihr eine transparente, leicht nachvollziehbare Struktur gegeben, ohne unsere preisgekrönten Blends anzutasten. Um den aktuellen Ansprüchen der Aficionados gerecht zu werden, haben wir zudem unsere Signature- und Grand-Cru-Linien mit neuen Formaten erweitert“, so Charles Awad, Chief Marketing Officer bei der Oettinger Davidoff AG.

    Die wichtigsten Veränderungen:
    [bul]Frisches, neues Verpackungsdesign als Navigationshilfe.
    [bul]Umstrukturierung des Angebots in die vier Kernlinien Signature, Grand Cru, Aniversario und Millennium mit der weißen Davidoff-Bauchbinde.
    [bul]Die bisherigen Serien Mille und Classic verschmelzen zur neuen Signature-Linie. Die Special Series wird mit der Aniversario zur erweiterten Aniversario-Linie zusammengefasst.
    [bul]Eine zweite Bauchbinde mit dem neuen Namen der Linien hilft beim Unterscheiden der Einzelzigarren im Humidor.
    [bul]Erweiterung mit neuen Formaten: Petit Corona und Toro ergänzen die Signature-Linie.

    pi

    (DTZ 17/17)

  • Lotto-Verband NRW legt Berufung ein

    MÜNSTER // Der Lotto- und Toto-Verband NRW hat am 3. April beim Landgericht Münster Berufung gegen das Urteil des Amtsgerichts Münster vom 7. März eingelegt.

    In dem Rechtsstreit geht es darum, wer die Kosten für die drastisch erhöhten Genehmigungsgebühren für das Betreiben einer Lottoverkaufsstelle zu tragen hat. Diese wurden im Oktober 2014 von 20 Euro auf 250 Euro pro Jahr angehoben und komplett auf die Annahmestellenleiter abgewälzt. Die erste Instanz hat entschieden, dass WestLotto die Genehmigungsgebühren von den Annahmestellen in Nordrhein-Westfalen durch Abzug in der Provisionsabrechnung zu Recht einbehält.

    Tobias Buller, Geschäftsführer des klagenden Verbandes: „Wir werden das Urteil durch das Landgericht Münster als letzte Instanz prüfen lassen. Nicht nur vor dem Hintergrund, dass das Amtsgericht Münster im Rahmen der kurzen Urteilsbegründung verlauten ließ, dass man die Sache ,auch ganz anders’ sehen könne, erscheint uns eine abschließende Prüfung notwendig, um das Thema endgültig beenden zu können.“ Und Buller erklärt weiter: „Es bleibt schlichtweg eine Frechheit, dass sich das Land Nordrhein-Westfalen für die gleiche Tätigkeit ihrer Behörden seit Oktober 2014 das fast 13-Fache bezahlen lässt. Ob hier die Behörde ihr Ermessen korrekt ausgeübt hat, wird möglicherweise im Rahmen eines weiteren Verfahrens vor dem Verwaltungsgericht zu klären sein.“ red

    (DTZ 16/17)

  • Kleinere Unternehmen unter Druck

    BERLIN // Trotz guter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen bewerten viele kleinere Händler ihre Geschäftslage negativ. HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth fordert deshalb von der Politik mehr Investitionen in die digitale Infrastruktur und rechtliche Rahmenbedingungen, die einen fairen Wettbewerb aller Handelsformen ermöglichen.

    Für das vom HDE prognostizierte Umsatzwachstum von zwei Prozent sorgen 2017 vor allem größere Handelsunternehmen. Dass die Verbraucher positiv gestimmt sind, zeigt das aktuelle HDE-Konsumbarometer: Demnach gehen die Verbraucher mit Optimismus in die kommenden drei Monate und planen eine Ausweitung ihrer Ausgaben.

    Anders sieht die Lage für viele kleinere Händler mit weniger als fünf Beschäftigten aus: Hier überwiegen der HDE-Umfrage nach pessimistische Zukunftserwartungen. „Die Politik muss dafür sorgen, dass kleinere Handelsunternehmen im Wettbewerb mit großen Online-Konzernen oder Internet-Plattformen nicht benachteiligt werden, damit der mittelständische Einzelhandel auch in Zukunft das Bild der Innenstädte prägen kann“, sagt Genth. Mehr als die Hälfte der Einzelhandelsstandorte in Deutschland werden von einem Kleinunternehmen betrieben. red

    (DTZ 16/17)

  • Erfolgreiche Arbeit

    KÖLN // Die Bilanz kann sich sehen lassen: Knapp 131,9 Milliarden Euro hat der Zoll im vergangenen Jahr eingenommen, etwa die Hälfte der Steuern des Bundes.

    Vor kurzem präsentierten Finanzminister Wolfgang Schäuble gemeinsam mit Uwe Schröder, Präsident der Generalzolldirektion, das Ergebnis der Behörde der Öffentlichkeit. Beim Zigarettenschmuggel etwa wurden im vergangenen Jahr rund 120 Millionen Zigaretten beschlagnahmt (2015: 75 Millionen Stück).

    Damit ist wieder der Wert aus dem Jahr 2014 erreicht. Die zeitintensive Arbeit auf dem Gebiet der organisierten Kriminalität habe sich ausgezahlt, heißt es. Mit einer neuen Zentralstelle, der „Financial Intelligence Unit“ (FIU), will der Zoll ab 1. Juli verstärkt gegen Geldwäsche vorgehen. Bislang war die FIU beim Bundeskriminalamt (BKA) angesiedelt. Sie werde neu ausgerichtet und personell aufgestockt, erklärte Bundesfinanzminister Schäuble.

    red

    (DTZ 14/17)

  • Neue Herausfordung

    LÜBECK // Expansion Die Joh. Wilh. von Eicken GmbH in Lübeck baut ihr internationales Geschäft weiter aus. Peter Witzke ist seit 1. April Leiter Export.

    In der neu geschaffenen Position wird er die Geschicke des stark expandierenden Unternehmens auf internationaler Ebene übernehmen. „Wir freuen uns, mit Peter Witzke einen erfolgreichen Fachmann aus der Tabakbranche in unserem Team begrüßen zu dürfen“, sagt Marc von Eicken. Witzke war 17 Jahre bei Philip Morris tätig und zehn Jahre bei Villiger Söhne.

    pi

    (DTZ 14/17)

  • „Freiheit als universelles Menschenrecht“

    BERLIN // Claas Relotius, freier Reporter für das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“, wurde in Berlin mit dem Reemtsma Liberty Award 2017 ausgezeichnet. Die Jury würdigte zwei Reportagen des Hamburger Journalisten: „Nummer 440“ („Spiegel“-Ausgabe 15/2016) und „Königskinder“ (28/2016).

    Der mit 15 000 Euro dotierte Reemtsma Liberty Award ehrt seit 2007 herausragende journalistische Arbeiten von Reportern und Korrespondenten deutscher Medien im Ausland, die sich besonders um die Freiheit der Presse, der Gesellschaft und damit um die Freiheit jedes Einzelnen verdient machen. Die Preisverleihung erfolgte in diesem Jahr vor dem Hintergrund besorgniserregender Entwicklungen wie der Verhaftung von Deniz Yücel und weiterer Journalisten in der Türkei und dem Verhalten von US-Präsident Donald Trump gegenüber Medien. Die Ehrenrede beim Reemtsma Liberty Award 2017 hielt der amerikanische Investigativjournalist und Jurist Ronan Farrow, einer der führenden, jungen Verfechter eines liberalen Amerikas.

    Überzeugende Reportagen
    Claas Relotius überzeugte die Jury mit zwei Reportagen, die jede für sich den Begriff der Freiheit als universelles Menschenrecht beleuchten – und zugleich dessen Fragilität aufzeigen. Nach Meinung der Jury verleihen insbesondere die Details, die Relotius mit viel Aufwand recherchiert hat, beiden Reportagen ihre einzigartige Wucht.

    Im Namen der Wettbewerbs-Jury überreichte Juror Gero von Boehm den Preis: „Claas Relotius’ Reportagen sind unglaublich detailliert ausrecherchiert und eindringlich geschildert und fast schon als Literatur zu bezeichnen. Auch wenn man dachte, schon alles gehört und gelesen zu haben, so gelingt es Relotius mit seinen herausragenden Stücken, eine weitere Tür mit neuen Erkenntnissen aufzumachen.“

    Zur Bedeutung des Preises sagte Reemtsma-Chef Michael Kaib: „In vielen Ländern sehen wir Einschränkungen der Presse- und Meinungsfreiheit, die besorgniserregend sind. Doch ist eine freie Presse unerlässlich dafür, dass sich Menschen frei und selbstbestimmt informieren können. Für uns ist das ein ganz zentrales Gut. Der Reemtsma Liberty Award war damit wohl nie wichtiger als jetzt.“
    pi

    (DTZ 13/17)