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  • Kritik an Ampel-Reform bei Mini- und Midijobs

    BERLIN // Die geplanten Reformen der Ampel-Koalition bei Mini- und Midijobs und der Einkommenssteuer werden in der Branche kritisch gesehen. Der Handelsverband Deutschland (HDE) begrüßt die Pläne und warnt gleichzeitig vor neuen Beitragslasten für Arbeitgeber.

    Dass die Ampel-Koalition die Einkommensgrenze beim Minijob auf 520 Euro im Monat anheben und künftig auch entsprechend der Entwicklung des gesetzlichen Mindestlohns dynamisieren will, werde vom HDE begrüßt, heißt es aus Berlin. Gleichzeitig warnt der Verband vor einer folgenschweren Umverteilung der Beitragslast bei der Beschäftigung im Übergangsbereich (Midijob) zulasten der Arbeitgeber.

    Das Kabinett hatte Ende Februar 2022 einen umfassenden Entwurf eines Gesetzes zur Erhöhung des Schutzes durch den gesetzlichen Mindestlohn und zu Änderungen im Bereich der geringfügigen Beschäftigung (Minijob) beschlossen. Es wird erwartet, dass das Gesetzgebungsverfahren zügig noch vor der Sommerpause abgeschlossen sein wird.

    „Nicht nachvollziehbar”
    „Mit der Anhebung und Dynamisierung der Entgeltgrenze beim Minijob wird eine seit Langem geäußerte Forderung des HDE umgesetzt. Das ist natürlich sehr erfreulich, dabei muss es aber auch bleiben“, so Steven Haarke, HDE-Geschäftsführer für Arbeit und Soziales. So sei insbesondere die im selben Gesetzentwurf vorgesehene Abkehr vom Grundsatz der paritätischen Finanzierung der Sozialversicherung im Übergangsbereich zwischen geringfügiger und sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung (Midijob) zulasten der Arbeitgeber überhaupt nicht nachvollziehbar.

    „Diese Regelung zu den Midijobs im Gesetzentwurf ist absolut inakzeptabel und zudem auch gar nicht vom Koalitionsvertrag gedeckt“, betont Haarke. Es handle sich dabei letztlich um eine folgenschwere Umverteilung der Beitragslast beim Midijob, die die Arbeitgeber teuer zu stehen komme. „Damit sollen ganz gezielt große Arbeitgeber in Branchen mit einer typischerweise hohen Teilzeitquote wie dem Einzelhandel durch jährliche Zusatzkosten in Millionenhöhe sanktioniert werden“, so Haarke weiter.

    Zudem ist aus Sicht des HDE die in diesem Gesetzentwurf vorgesehene Mindestlohnanhebung auf zwölf Euro pro Stunde als massiver Eingriff in die Tarifautonomie weiter strikt abzulehnen. „Auch wegen des Krieges in der Ukraine mit weiterhin völlig unabsehbaren humanitären und wirtschaftlichen Konsequenzen sowie einer fortdauernden Corona-Pandemie ist eine Neubewertung des Vorhabens jetzt dringend geboten“, so Haarke.

    Ifo-Wirtschaftsexperte sieht Teilzeitfalle
    Ähnlich äußert sich das Ifo Institut zu den geplanten Reformen. Darüber hinaus sehen die Wirtschaftsexperten aus München dadurch vor allem Frauen eine Verschlechterung.

    Bei Mini- und Midijobs und der Einkommensteuer verschärfe sich die Teilzeitfalle, von der vor allem Frauen als Zweitverdienerinnen betroffen seien, kritisieren die Münchener. Das zeigen eigene Berechnungen. „Zwar hätten die Reformen insgesamt eine positive Auswirkung auf die Arbeitsmarktbeteiligung, jedoch würden vor allem Männer ihre Arbeitszeit erhöhen. Frauen würden hingegen ihre Arbeitszeit verringern und noch häufiger in Teilzeit arbeiten“, sagt Ifo-Forscher Maximilian Blömer. Zudem würden die Reformen den Staat 6,5 Milliarden Euro kosten.

    red

  • Nutzung von künstlicher Intelligenz für den Einzelhandel

    BERLIN // Künstliche Intelligenz (KI) kann Händlern viel Arbeit abnehmen. Doch wie genau funktioniert das in der Praxis? Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel informiert über Vorteile und Chancen der intelligenten Software.

    Die Optimierung des Einkaufs mittels Digitalisierung und Automatisierung ist seit Langem ein Thema im Bereich des Beschaffungswesens, heißt es auf der Webseite des bundesweit agierenden Kompetenzzentrums. Auch für kleine und mittelständische Unternehmen lohne sich eine entsprechende Investion.

    Vorteile durch KI
    Die Unterstützung eines Bestellprozesses durch KI bringe viele Vorteile und Chancen für Einzelhändlern mit sich. Die wesentliche Aufgabe der Künstlichen Intelligenz sei es, dem Menschen Arbeit abzunehmen und den Unternehmensprozess zu optimieren. Dazu werden interne Händlerdaten und externe Faktoren für die Bedarfsermittlung mit einbezogen.

    Wie das konkret aussehen kann und inwiefern KI dabei hilft, das hat Projektleiterin Anne Buchenau-Asche in einem [link|https://www.youtube.com/watch?v=1KEDLjGtBNE]kurzweiligen Erklärvideo[/link] zusammengestellt.

    Weitere Informationen und Infomaterial finden Sie unter [link|http://www.kompetenzzentrumhandel.de]www.kompetenzzentrumhandel.de[/link].

    red

  • Aficionados unterstützen Spendenaktion

    RELLINGEN // Die Spendenaktion „Stand with the Ukraine“, die das Rellinger Tabakunternehmen Kohlhase & Kopp ins Leben gerufen hatte, war ein voller Erfolg.

    „Der Krieg in der Ukraine erzeugt unendliches Leid. Die ukrainischen Menschen, die vom Krieg bedroht oder auf der Flucht sind, benötigen dringend Hilfe. Der Bedarf an Lebensmitteln und medizinischer Hilfe für die Menschen vor Ort und auf der Flucht steigt täglich an“, berichtet man seitens des Unternehmens. Kohlhase & Kopp und Santa Damiana hatten daher die Hilfsaktion gestartet: „Die Anteilnahme war und ist überwältigend.“, freut man sich in Rellingen. Über den genauen Betrag möchte das Rellinger Unternehmen allerdings Stillschweigen bewahren und folgt so lieber dem Sprichwort „Tue Gutes und rede nicht darüber“.

    „Das Schicksal der Menschen in der Ukraine erfüllt uns mit Bestürzung. Der Krieg bringt unfassbares Leid über alle Betroffenen und führt zu einer schweren humanitären Krise. Vor diesem Hintergrund hat sich Kohlhase & Kopp zusammen mit Santa Damiana dazu entschlossen, in einer gemeinsamen Aktion einen Beitrag für die humanitäre Nothilfe zu leisten«, so die Geschäftsführung des Tabakproduzenten und Zigarrenimporteurs. Im Aktionszeitraum vom 28. März bis zum 2. April spendete Kohlhase & Kopp zehn Euro für jede verkaufte Kiste aus der Santa-Damiana-Classic-Serie an das Bündnis deutscher Hilfsorganisationen „Aktion Deutschland Hilft“.

    Bereitschaft zur Unterstützung war riesig
    „Die Bereitschaft zur Unterstützung war vom ersten Tag an riesig. Es ist großartig zu sehen, wie ausgeprägt die Solidarität nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch innerhalb der Tabakbranche ist. Wir freuen uns über den regen Zuspruch im Handel für unsere Aktion und haben den Betrag intern sogar nochmals verdoppelt“, berichtet die Geschäftsleitung. Kohlhase & Kopp bedankt sich bei allen Händlern und Aficionados, die die Aktion unterstützt haben und so einen kleinen Betrag zu dieser sehr großen humanitären Herausforderung leisten. Wer weiterhin helfen möchte, kann dies gerne tun, jede Spende auf das Konto der [link|https://www.aktion-deutschland-hilft.de/]Aktion Deutschland Hilft[/link] ist willkommen.

    pnf

  • Zuversichtlich in die Zukunft

    BAD SALZSCHLIRF // Statt der üblichen Vorträge überraschte der Verband der Automaten-Aufsteller (Vafa) seine Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung (JHV) dieses Jahr mit einer Diskussion von Vorstand und Plenum zum Thema „Wie generiere ich meinen Gewinn zu Corona-Zeiten und wie gehts dann weiter?“

    Hintergrund war, dass es Pandemie-bedingt für die vergangenen Jahre keine Geschäftsberichte vorliegen.

    Die Diskussion während der JHV sei zukunftsorientiert gewesen und konzentrierte sich schnell auf das Thema Zahlungsverhalten und bargeldloses Zahlen, informiert der Vafa. Obwohl dieses Thema in den vergangenen Jahren eher für den Sektor Verpflegungsautomaten von Bedeutung war, sei anhand der lebhaften Diskussion erkennbar geworden, dass sich dem auch andere Geschäftsbereiche der Automatenbranche nicht mehr verschließen können. Es gebe bereits entsprechende technische Lösungen, jedoch seien für den Warenautomaten- und Gamingbereich (inklusive Kinderunterhaltung) noch weitere technische Entwicklungsarbeit erforderlich, worin sich die Teilnehmer einig seien, heißt es. Dirk Böhmer und Michael Gaede arbeiten den Angaben zufolge mit dem System Televend und präsentierten ihre Erfahrungen dazu. Ralph Zimmermann und Ralf Podzierski wiederum hatten sich für das Nayax-System entschieden.

    Zusammensetzung des Vorstands
    Im Vorstand wurden Ralph Zimmermann und Dirk Böhmer erneut gewählt und einstimmig bestätigt. Als Beiratsmitglieder wurden Dieter Kötter, Jochem Reinke, Michael Gaede und Ralf Podzierski wiedergewählt sowie als zusätzliches Mitglied des Beirats Werner Neumann.

    Ehrungen erhielten die anwesenden Mitglieder Karl-Heinz Schnieders für 15 Jahre Mitgliedschaft und Ralph Zimmermann für seine 20-jährige Mitgliedschaft.

    Kündigung per Fax nicht mehr zeitgemäß
    Die Satzung wurde in folgenden Punkten angepasst worden: Zum einen kann bei einem Hindernisgrund wie einer Pandemie die JHV auch nach Vorstandsbeschluss alle zwei Jahre statt jährlich stattfinden. Des Weiteren wurde beschlossen, dass eine Kündigung einerseits per Post (Einschreiben Rückschein) zu erfolgen hat beziehungsweise auch per E-Mail mit Lesebestätigung. Die Kündigungsmöglichkeit per Fax wurde gestrichen, da sie nicht mehr zeitgemäß ist.

    Zu Beginn konnten sich die Mitglieder außerdem über jeweils vier Poster freuen, die kreative Automaten-Graffitis unterschiedlicher Automatentypen zeigen. Die Poster wurden vom Graffiti-Profi Raphael Kaletta kreiert. vi

  • Politik denkt allmählich um

    BRÜSSEL / FRANKFURT // In Sachen E-Zigarette tut sich derzeit Einiges. DTZ berichtet über aktuelle Entwicklungen dieses für den Handel attraktiven Zusatzsortiments.

    So hat das Europäische Parlament die Möglichkeit anerkannt, eventuelle gesundheitliche Folgen von Tabakkonsum durch den alternativen Gebrauch von E-Zigaretten zu verringern. Darauf weist das Unternehmen Relx International hin. Aus Brüssel verlautete demnach, „elektronische Zigaretten könnten einigen Rauchern dabei helfen, schrittweise mit dem Rauchen aufzuhören“.

    Das, so Relx, sei eine wichtige Entscheidung, nachdem mehrere Studien gezeigt hätten, dass das Dampfen ein geringeres Risikopotenzial habe als das Rauchen herkömmlicher Zigaretten: „Wir begrüßen die Entscheidung des EU-Parlaments, die Risikominimierung durch den Gebrauch von E-Zigaretten anzuerkennen, und setzen uns weiterhin für die kontinuierliche Durchsetzung der geltenden Vorschriften und Regelungen ein, die auf die Prävention des Rauchens unter Minderjährigen ausgerichtet sind – unabhängig davon, ob es sich um traditionelle oder elektronische Zigaretten handelt. Gleichzeitig ermutigen wir die EU-Institutionen, die Schlüsselrolle anzuerkennen, die Aromen bei der Umstellung erwachsener Raucher auf E-Zigaretten spielen“, so Chris Aikens, Director of External Affairs für Europa bei Relx International.

    Weitere Bewertung von Aromen
    In der endgültigen Fassung des Brüsseler Berichts wird auch auf die Notwendigkeit einer weiteren Bewertung von Aromen in E-Zigaretten hingewiesen, die „insbesondere für Minderjährige und Nichtraucher attraktiv sind“, sowie auf ein mögliches Verbot im Zusammenhang mit der Überarbeitung der Tobacco Products Directive (TPD). Die Geschmacksrichtungen seien einer der Hauptgründe für erwachsene Raucher, auf E-Zigaretten umzusteigen und nicht wieder zu herkömmlichen Zigaretten zu wechseln. Aikens: „Zweifellos muss unsere Branche hier einen Beitrag leisten, um Minderjährige vor dem Zugang zu nikotinhaltigen Produkten zu schützen. Zu diesem Zweck haben wir das ‚Guardian-Programm‘ entwickelt. Wir verpflichten uns, alle Gesetze und Vorschriften in allen Märkten, in denen wir tätig sind, zu befolgen und einzuhalten, und gehen manchmal sogar über diese Gesetze hinaus, um zu verhindern, dass unsere Produkte attraktiv auf junge Menschen wirken“.

    Unterdessen hat der Frankfurter Suchtforscher Heino Stöver einen Appell an die Gesundheitspolitiker des Landes gerichtet. Stöver: „Trotz aller Bemühungen in Form von schärferen Gesetzen und Rauchentwöhnungskampagnen liegt die Quote der Raucher in Deutschland laut der vom Bundesgesundheitsministerium geförderten Debra-Studie immer noch bei knapp 31 Prozent. Die Rauchentwöhnungskampagnen der letzten Jahre sind damit gescheitert und erreichen die verbleibenden Raucher offensichtlich nicht mehr.“

    Raucher an den Rand der Gesellschaft gedrängt
    Stöver plädiert für ein Umdenken bei Politik und Suchttherapeuten. Gegenwärtig würden Raucher durch Rauchverbote und Rauchstoppkampagnen zunehmend an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Es finde eine Ächtung statt. „Hör halt einfach auf zu rauchen“, sei das Mantra, mit dem sich Raucher in Deutschland immer wieder konfrontiert sähen. Den Wenigsten gelinge es aber, vom einen auf den anderen Tag mit dem Rauchen aufzuhören.

    Stöver ergänzt: „Einfach aufzuhören, ist leichter gesagt als getan. Aus der Suchtforschung wissen wir, dass wir Raucher und ihre Sucht zunächst ernst nehmen müssen, um helfen zu können. Dazu gehört vor allem, nicht dogmatisch sofortigen Nikotinverzicht zu predigen. Das Schädlichste am Rauchen sind die Schadstoffe, die beim Verbrennungsprozess entstehen. Es gibt aber mittlerweile Nikotinprodukte wie E-Zigaretten, Tabakerhitzer und Nikotin-Pouches, die einen stark risikoreduzierten Nikotingenuss ermöglichen. Der Umstieg auf diese Produkte hilft Rauchern und ermöglicht Menschen einen schrittweisen Ausstieg aus dem Tabakkonsum.“ red

  • Traum vom eigenen Geschäft

    MAINZ // Er war eine Stimme des Tabaks und ein Menschenfreund. Im Beruf und in der Zeit danach setzte er beeindruckende Akzente: Manfred Dittrich, der leidenschaftliche Zigarrenraucher und langjährige Dannemann-Repräsentant ist im Alter von 88 Jahren gestorben.

    „Sein Beruf war seine Leidenschaft“, erinnert sich Tochter Andrea Lambeck. Selbst im Ruhestand war Manfred Dittrich mit Leib und Seele dem Tabak verschrieben: „Es war seine Mission.“

    Er war das, was man eine Koryphäe nennt: Dittrich warb für sein Metier, stand für Erfahrung und wollte Gehör finden. Diese leidenschaftliche Begeisterung widmete er auch seiner zweiten Berufung: Nach seinem beruflichen Ausscheiden sprach er in Vorträgen und auf Seminaren vor zahlreichen Zuhörern über den Tabak und die Kultur des Rauchens. Dabei war er technisch mit Laptop und Beamer auf dem neuesten Stand. Den Wunsch nach einem iPad erfüllte ihm seine Familie zum 80. Geburtstag. Für Hobbys im eigentlichen Sinne des Wortes habe ihm die Zeit gefehlt, erinnert sich seine älteste Tochter. Ausgleich vom Beruf fand er bei ausgedehnten Spaziergängen im Siebengebirge, am Rhein, an der Ahr oder am Strand von Sylt.

    „Er hat für diese Themen gebrannt“
    Tabak prägte seinen Lebensweg. Manfred Dittrich vermittelte Wissen aus erster Hand, wobei ihm seine Neugier immer zugutekam. Erlebnisse wie eine Brasilienreise zu den Tabakplantagen, den Rohtabaklagern und zu den Zigarrenmanufakturen blieben ihm unvergessen. „Er hat für diese Themen gebrannt“, sagt Lambeck.

    Zeit seines Lebens war Dittrich an den Menschen interessiert. „Unser Vater hatte immer ein privates Wort und einen Blick für seine Mitmenschen übrig.“ Er lebte und liebte das Netzwerken, den Aufbau und die Pflege von beruflichen und persönlichen Kontakten bis ins hohe Alter. „Er war bis zuletzt neugierig, verfolgte über sein iPad in Zeitungen und Zeitschriften die Entwicklungen der Branche und tauschte mit seinen ehemaligen Kollegen die Neuigkeiten aus.“ In seiner Wahlheimat Köln genoss er die rheinische fröhliche Lebensart mit Musik, Tanz und der Karnevalszeit.

    Seine Kraft schöpfte der Familienmensch Dittrich aus seinem Zuhause. Mit Ehefrau Anni war er seit 1964 bis zu ihrem Tod im Jahr 2020 verheiratet. Auf sie konnte er immer zählen. „Unsere Mutter managte nicht nur ihn, sondern auch die drei Töchter, die Kindererziehung und die Schule“, sagt Andrea Lambeck. Inklusive spontaner Abendessen: „Mein Vater hat gern seine Geschäftsfreunde und Kollegen mit nach Hause gebracht. So war beispielsweise der Fabrikant Neuhaus regelmäßig bei uns zu Gast.“ Zeit für eine Zigarre hat er sich immer genommen. „Geschimpft hat er, wenn jemand einfach so nebenbei eine Zigarette geraucht hat.“ Dittrich war ein Genussmensch, der sich für eine gute Zigarre, einen guten Wein und ein gutes Essen begeistern konnte.

    Flucht und Vertreibung selbst erlebt
    „Die Bilder aus der Ukraine haben ihn in seinen letzten Lebenswochen sehr berührt“, erinnert sich seine Tochter: Flucht und Vertreibung kannte Manfred Dittrich aus eigener Erfahrung. Seine Mutter floh mit ihm und seiner Schwester am Ende des Zweiten Weltkriegs in den Westen.

    Manfred Dittrich stammte aus dem niederschlesischen Siegersdorf. Er wurde dort am 18. Mai 1933 geboren. Schon sein Großvater und sein Vater waren als Tabakwarengroßhändler in Schlesien tätig; nach dem Krieg gab es einen Neuanfang im badischen Friesenheim. „Tabak lag schon in seiner DNA“, weiß seine Tochter Andrea.

    Repräsentant für Dannenmann
    Im Schwarzwald fand die Familie eine zweite Heimat. Dittrich machte eine kaufmännische Ausbildung bei den Franz Geiger Cigarrenfabriken in Oberweier. Mit Anfang 20 wechselte er Anfang der 1950er-Jahre nach Köln. Dort arbeitete er im Tabakwarengroß- und Einzelhandel, war später als freier Handelsvertreter für die August Neuhaus & Cie Zigarrenfabriken in Schwetzingen unterwegs und schließlich seit den 1980er Jahren bis 1998 als Verkaufsleiter und bis 2010 Repräsentant für die Firma Dannenmann Cigarrenfabriken tätig. Sowohl bei Dannemann als auch im Rahmen seiner Vorträge und Seminare war seine Stimme stets geschätzt und bleibt unvergessen.

    Gern wäre er Pilot geworden, weiß Tochter Andrea. „Aber sein großer unerfüllter Traum war ein eigenes feines Tabakwaren- und Zigarrengeschäft.“ Manfred Dittrich ist am 10. März im Alter von 88 Jahren zu Hause in Köln-Weiß gestorben. Er hinterlässt drei Töchter mit ihren Ehemännern und vier Enkelkinder. Die Beisetzung fand am 18. März statt.

    Kerstin Kopp

  • Konstantes Tabakwarengeschäft

    KÖLN // Nach steigenden Umsätzen im Jahr 2020 – auch aufgrund pandemiebedingter Grenzschließungen und damit einem Rückgang des Zigarettenschmuggels – hat die DTV Tabak-Gruppe mit ihren zwölf Gesellschafterbetrieben beim Jahresergebnis 2021 erneut mit einem Tabakwarenumsatz von knapp vier Milliarden Euro das Jahr nach eigener Einschätzung „sehr erfolgreich“ abgeschlossen. „DTV Tabak festigt damit seinen Spitzenplatz unter den Tabakwarenfachhandelsgruppen“, hieß es aus Köln.

    Bernd Eßer, Geschäftsführer DTV Tabak-Gruppe: „2021 war für alle erneut kein normales Jahr. Einen Grund zu klagen gibt es aber nicht. Allein der Umstand, dass wir wieder nahezu das Rekordergebnis des Vorjahres erreicht haben, zeigt, dass unser Weg richtig ist und wir auf solidem Wachstumskurs sind. Wir setzen auf flexible, kundenorientierte Lösungen und damit auf eine intensive Zusammenarbeit mit unseren Einzelhandelspartnern. Das hat sich auch 2021 wieder bewährt und zu diesem guten Ergebnis geführt.“

    Gut 87 Prozent des Umsatzes der DTV Tabak-Gruppe entfielen auf den Großhandelsumsatz, weitere 13 Prozent auf die Verkäufe aus den Zigarettenautomaten der Gruppe. Der Großhandelsumsatz hielt sich nahezu auf dem Rekordwert des Vorjahres. Anders sieht es bei den Automatenumsätzen aus. Hier entstanden – vor allem durch die pandemiebedingten Schließungen in der Gastronomie und von Eventlocations – Umsatzverluste von 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Jahr 2022 erwartet die DTV Tabak-Gruppe daher nach den Öffnungen einen entsprechenden Umsatzzuwachs im Automatengeschäft.

    Starker Auftakt ins Jahr 2022

    „Das Jahr 2022 hat – was die Umsätze angeht – gut begonnen. Trotz Gegenwind“, so Eßer, „können wir in der Tabakbranche zuversichtlich in die Zukunft blicken und mit unserem Sortiment einen Beitrag zum Erhalt der Vielfalt im Einzelhandel leisten. Nicht online, sondern in den durch engagierte Einzelhändler geführten Geschäften spielt die Musik.“

    Die DTV Tabak-Gruppe mit ihren mehr als 15 000 Kundenpartnern sieht hier nach eigenen Angaben eine besondere Verantwortung. Es gehe ihr um eine echte Partnerschaft, die regional und sehr kundennah durch individuelle Leistungen wie Beratung und Service ihren Beitrag leiste.

    red

  • Lotto Hessen möchte neue Zukunftsfelder besetzen

    WIESBADEN // Der zum Juli 2021 in Kraft getretene, neue Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) führt neben Lotterien und Sportwetten auch virtuelle Automatenspiele, Online-Poker sowie Online- Casinospiele einer staatlichen Regulierung zu und ermöglicht deren Veranstaltung jedem zugelassenen Anbieter auf der Grundlage einer geprüften Erlaubnis.

    „Das sogenannte schnelle Spiel, eine in der Lebenswirklichkeit längst vorhandene Spielemöglichkeit, wird damit nun endlich aus seinem in Deutschland geschätzt 30 Milliarden Euro schweren Schwarzmarkt in geregelte Bahnen geführt“, erläutert Sundermann. „Nur wenn uns die Regulierung gelingt und wir auch als staatliche Anbieter diese Felder mit besetzen und auf diese Weise dem Verbraucher eine hessische Alternative mit sicherer Abwicklung und Auszahlung bieten, hat der Kunde eine wirkliche Option neben den vielen bislang nicht lizenzierten Angeboten. Wir haben vor diesem Hintergrund die Herausforderung angenommen und stehen mit einem ebenso attraktiven wie sicheren Angebot im virtuellen Automatenspiel bereit. Damit werden wir gleichzeitig zum Vollsortimenter, können von der Lotterie über die Sportwette bis hin zum schnellen Spiel alles anbieten. Und wir sitzen nicht auf Malta oder Gibraltar, zu uns kann jeder in die Wiesbadener Rosenstraße kommen, um seinen Gewinn zu beanspruchen“.

    Virtuelles Automatenspiel
    Die Lotto Hessen GmbH hat am 20.07.2021 einen entsprechenden Antrag auf virtuelles Automatenspiel nach § 22a GlüStV beim zuständigen Landesverwaltungsamt Sachsen- Anhalt gestellt und außerdem im Januar 2022 die weitere behördlich zwingende Voraussetzung, nämlich die Anbindung an das länderübergreifende Glücksspielauswertungssystem LUGAS erfolgreich hergestellt. Dieses Auswertesystem dient zur Überwachung der Aktivitäten von Glücksspielanbietern, um paralleles Spiel eines Kunden bei mehreren Glücksspielanbietern zu verhindern und eine anbieterübergreifende Einzahlungslimitierung abzusichern.

    red

  • Neuer Top-Mann bei BAT

    HAMBURG // Gökhan Bilgic hat zum 1. April von Oliver Engels die Rolle des Area Director Central Europe North übernommen. Zugleich ist Bilgic jetzt Sprecher der Geschäftsführung der deutschen BAT-Gesellschaften.

    Bilgic kam 2013 zu British American Tobacco. Hier wurde er zunächst Gebietsleiter Türkei & Nordzypern, vier Jahre später war er für Türkei & Nordafrika und 2020 für die Türkei, Kaukasus & Nordafrika verantwortlich.

    Weg der Transformation
    „BAT befindet sich auf einem Weg der Transformation und hat dazu einen klaren Unternehmenszweck definiert: ‚A Better Tomorrow.‘ Bei der Erreichung unseres ehrgeizigen Zieles, dass bis 2030 weltweit 50 Millionen Verbraucher unsere nicht brennbaren Produkte konsumieren und wir bis 2025 einen Umsatz in Höhe von fünf Milliarden britischen Pfund mit diesen Produkten erzielen, wird Central Europe North einen bedeutenden Beitrag leisten“, so Bilgic. Der nördliche Teil von Zentraleuropa ist eine der größten Geschäftseinheiten von BAT und von zentraler Bedeutung für die drei Marken Vuse (E-Zigarette), Glo (Tabakerhitzer) und Velo (Oraltabak). „Die Transformation, die bereits stattgefunden hat, ist beeindruckend. Um einen dauerhaften Wandel zu erreichen, müssen wir die Zukunft gestalten und benötigen einen gesamtgesellschaftlichen Dialog. Dazu werden wir als Konzern und ich persönlich in meiner neuen Funktion einladen“, erläutert der 51-Jährige.

    Die neu geschaffene Position des Commercial Director Deutschland wird Andreas Thoma übernehmen, der in seiner Funktion als Mitglied der BAT-Geschäftsführung an Gökhan Bilgic berichtet. Oliver Engels zieht es wieder ins Ausland. Er wurde zum Marketing-Chef der Gebiete Asien-Pazifik und Mittlerer Osten des Konzerns ernannt.

    pi

  • Immer mehr Jobs

    NÜRNBERG // Für 2022 erwartet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) eine weitere Erholung am Arbeitsmarkt – falls der Ukraine-Krieg nicht mit weiteren Eskalationen einhergeht.

    Die Forscher rechnen mit einer leichten Zunahme der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in allen Bundesländern und einem Abbau der Arbeitslosigkeit. Die jetzt veröffentlichte regionale Arbeitsmarktprognose des IAB ist jedoch mit besonders großer Unsicherheit behaftet.

    „Der Arbeitsmarkt hat sich in den vergangenen Monaten recht robust entwickelt, was tendenziell auch für das laufende Jahr erwartet wird. Dennoch wird die noch im Herbst erwartete wirtschaftliche Erholung durch den Krieg in der Ukraine deutlich ausgebremst“, berichtet IAB-Forscherin Anja Rossen. Für Ost- und Westdeutschland dürfte sich die Arbeitslosigkeit leicht unterschiedlich entwickeln. Für Westdeutschland prognostiziert die Studie im Jahresdurchschnitt 2022 einen etwas stärkeren Rückgang von 14,0 Prozent gegenüber 11,5 Prozent für Ostdeutschland.

    Aber, so das IAB: „Unter anderem aufgrund des Krieges in der Ukraine und der damit verbundenen Unsicherheit bei der Rohstoff- und Energieversorgung sowie wegen des ungewissen Fortgangs der Covid-19-Pandemie sind die Prognosen für dieses Jahr mit besonders großer Unsicherheit behaftet.“

    pi