Schlagwort: Zigaretten

  • Liquid-Konsum spart Geld

    MAINZ // Oft wird der Kostenfaktor als einer der Gründe angeführt, mit dem Rauchen aufzuhören. Statt eines kompletten Verzichts bietet sich auch der Umstieg auf die elektronische Tabak-Alternative an.

    Wer nicht auf den Nikotingenuss verzichten und dennoch sein Portemonnaie schonen möchte, kann mit dem Umstieg auf eine E-Zigarette beides vereinen. Wie viel Geld sich durch den Wechsel sparen lässt, zeigt der Kostenrechner [link|http://www.goo.gl/z5Xjpn]Kostenrechner [/link]von [link|https://www.beposh.net/]Be Posh[/link]. In einer Tabelle wird anhand individueller Daten ermittelt, wie hoch die Kosten für Rauchen sowie Dampfen sind und wie viel Geld beim Umstieg auf E-Zigaretten wöchentlich, monatlich und pro Jahr eingespart werden kann. „Meilensteine“ zeigen, wie viel Zeit benötigt wird, bis die Ersparnis, zum Beispiel für zwei Kinokarten, ein neues Smartphone oder einen ausgiebigen Urlaub reicht.

    pnf

    (DTZ 44/17)

  • BAT mit breitem Produktportfolio

    DORTMUND // Der Hamburger Tabakkonzern BAT Deutschland hat mit Vype ein heißes Eisen im wachsenden E-Zigarettenmarkt. DTZ sprach auf der InterTabac mit Thorsten Treder, Head of Next Generation Products, über die Zukunft des Dampfens.

    Herr Treder, wie sehen Sie die Chancen für die E-Zigarette in Deutschland?
    Thorsten Treder: Der E-Zigarettenmarkt zeigt sich weiter sehr dynamisch. So sehen wir aktuell ein Wachstum von etwa 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Immer mehr Konsumenten erkennen, dass die E-Zigarette eine sehr gute Alternative zum klassischen Tabakprodukt ist.

    Da spielt der gesundheitliche Aspekt sicher eine starke Rolle?
    Treder: Ja, da wir bei Vype sehr großen Wert auf Qualität legen, unterziehen wir uns den anspruchsvollsten Prüfkriterien bei der Auswahl der Inhaltsstoffe für unsere E-Liquids. Unsere aktuelle Vype-Kampagne mit dem Claim „95 Prozent weniger Schadstoffe“ soll das Vertrauen in unsere Produkte weiter untermauern. Im Markt mit einer Vielzahl an kleinen und mittlerweile auch großen Anbietern wie BAT hat sich die Marke Vype überaus erfolgreich entwickelt und eine hervorragende Marktposition gesichert: Vype ist in kürzester Zeit die Nummer 1 im deutschen Einzelhandel geworden und steht bei den Konsumenten für Qualität, Modernität und Unkompliziertheit.

    In welchen Ländern ist BAT in Sachen E-Zigarette denn noch unterwegs?
    Treder: Aktuell sind wir in fünf Ländern in Europa und weiteren fünf Ländern global mit der Marke Vype vertreten. Aufgrund des großen Erfolges sind weitere Markteinführungen im Jahr 2018 geplant.

    BAT ist ein klassischer Tabakkonzern – macht sich das Unternehmen mit der E-Zigarette nicht selbst Konkurrenz?
    Treder: Der Marktanteil der BAT Deutschland liegt bei Tabakprodukten aktuell bei knapp 20 Prozent. Mit der Marke Vype sprechen wir natürlich auch die verbleibenden 80 Prozent an und wollen diese für uns gewinnen.

    Welche Produkte hat BAT in diesem Segment am Start? Womit kann der Handel noch rechnen?
    Treder: Der Vype ePen ist unsere beliebteste E-Zigarette mit leicht austauschbaren E-Liquid Caps und zwei Leistungsstufen für ein ideales Dampferlebnis auf Knopfdruck. Ein weiteres Produkt aus unserem Portfolio ist der Vype Pebble. Dieser zeichnet sich durch ein minimalistisches Design aus und ist eine völlig neue Art von E-Zigarette. Neben diesen sogenannten „geschlossenen Systemen“mit hohem Komfort durch einfach zu bedienende Kapselsysteme bietet Vype über den Online-Shop auch „offene Systeme“ wie den E-Tank Pro sowie die E-Box zum manuellen Befüllen mit unseren Liquids an. Die Marke Vype zeichnet sich somit durch ein breites Portfolio aus und wird damit unterschiedlichsten Konsumentenbedürfnissen gerecht.

    Welche Neuheiten haben Sie auf der InterTabac präsentiert?
    Treder: Wir haben in Dortmund unser aktuelles Portfolio gezeigt und über unseren Qualitätsanspruch und unsere Aussage „95 Prozent weniger Schadstoffe“ informiert. max

    (DTZ 40/17)

  • Tabakreklame auf Homepage verboten

    KARLSRUHE // Der Bundesgerichtshof (BGH) hat entschieden, dass werbende Abbildungen auf der Startseite des Internetauftritts eines Tabakherstellers als unzulässige Tabakwerbung anzusehen sind.

    Für die Web-Seiten von Firmen gelten die gleichen Regularien des Tabakwerbeverbots wie für gedruckte Medien und News-Portale im Internet. Der BGH gab damit Verbraucherzentralen Recht, die sich an einem Foto auf der Homepage eines Unternehmens störten, auf denen Menschen mit Zigaretten, Schnupftabak und einer Pfeife zu sehen waren. Das Landgericht Landshut und das Oberlandesgericht München hatten darin ebenfalls eine unzulässige Tabakwerbung gesehen. Die dagegen gerichtete Revision des Unternehmens wies der BGH zurück. red

    (DTZ 40/17)

  • Kein Umsatzschock durch Horrorbilder

    KÖLN / DORTMUND // Der Bundesverband des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE), Köln, meldet für die ersten acht Monate 2017 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum lediglich stagnierende bis leicht wachsende Umsätze für den tabakführenden Einzelhandel.

    Beim Verband geht man allerdings nicht davon aus, dass dies bereits allein auf die Umsetzung der EU‐Tabakproduktrichtlinie und hier insbesondere auf die neu eingeführten Schockbilder zurückzuführen ist. Zigaretten, Feinschnitt, Zigarillos inklusive Eco‐Zigarillos, Zigarren, Pfeifentabak und E‐Zigaretten dürfen seit dem 20. Mai 2017 bekanntlich nur noch mit aktuellen Schockbildern und/oder Textwarnhinweisen verkauft werden.

    Die verhaltene Umsatzentwicklung erklärt sich nach Ansicht des BTWE vielmehr aus der Addition mehrerer Gründe und Faktoren:
    So sind mit den Flüchtlingen im Jahr 2015 rund eine halbe Million Raucher nach Deutschland gekommen. Diese haben die Umsätze im Fachhandel positiv beeinflusst. Dieser Effekt hat sich 2016 abgeschwächt und ist 2017 weitgehend ausgeblieben.

    Stopf‐ und Drehtabake erfreuen sich zudem immer größerer Beliebtheit. In diesem Segment ist auch der Trend zum Feinschnitt in Großverpackungen festzustellen, der in diesem Jahr nochmals einen leichten Wachstumsschub bekommen hat.

    Auch E‐Zigaretten werden immer beliebter und verändern oder ergänzen Rauchgewohnheiten bei den Stammkunden des Fachhandels. Dabei spielt für Erstkäufer die Beratung eine sehr große Rolle. Hier kommt dem Fachhandel seine Beratungskompetenz zugute. Das gilt aber auch für die erfahrenen E‐Zigaretten‐Liebhaber. Denn zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass Markenpräferenzen bei den E‐Zigarettennutzern noch nicht ausgeprägt sind.

    Rainer von Bötticher, BTWE‐Präsident: „Gute Beratung und Empfehlungen sind daher sowohl beim Erstkauf als auch bei Folgekäufen unabdingbar.“

    Sicher noch einmal ein Stück größer als bei den E-Zigaretten bezeichnete von Bötticher den Aufklärungs‐ und Informationsbedarf bei sogenannten Heat‐not-burn‐Produkten. Speziell im Fachhandel werde es für die Hersteller dieser Produktinnovationen nun darauf ankommen, erfolgreiche Überzeugungsarbeit zu leisten, damit dieser ein derart beratungsintensives Noch‐Nischen‐Produkt mit Überzeugung dauerhaft in sein Sortiment aufnehme.

    Zur InterTabac in Dortmund erklärte von Bötticher, diese weltgrößte Tabak‐Fachmesse sei die Innovations‐ und Orderplattform für alle Sortimentsbereiche des Tabakwareneinzelhandels. Insbesondere die Angebotsvielfalt des Kulturgutes Tabak auf der Messe sei für den Fachhandel die wichtigste Börse, um das Tabaksortiment für seine Kunden aktuell und optimal gestalten zu können. Aber auch die Aussteller aus den Zusatzsortimenten, dem E-Zigaretten-Sortiment und dem Pressebereich seien für den Fachhandel längst unverzichtbare Informations‐ und Orderfixpunkte des Messebesuches.

    Von Bötticher: „Die InterTabac hat einen großen Anteil daran, dass der Tabakwaren‐Einzelhandel jeden Tag ein beliebter und unverzichtbarer Nahversorger für Millionen Kunden ist.“


    vi

    (DTZ 39/17)

  • „Lückenlose Totalüberwachung“

    DORTMUND // Uli Kotschenreuther, Chef des Großhandels-Unternehmens Akra, freute sich: Dass das Unternehmen Porsche Raucher-Accessoires wie Zigarren-Cutter und Feuerzeuge im Design des Sportwagenbauers lizensiere, zeige, dass die Tabakbranche sich wieder aus dem „Schmuddel-Image“ befreie. Tatsächlich gehen die Konsumenten entspannt mit dem Genussmittel Tabak um. Dafür droht neuer Ärger aus Brüssel und Berlin, wie die wichtigen Branchenverbände auf der InterTabac-Pressekonferenz deutlich machten.

    Stabiler Markt

    Der Markt für Tabakprodukte habe sich im ersten Halbjahr weitgehend stabil entwickelt, hieß es dort. Die deutschen Konsumenten zeigten sich bislang von den neu eingeführten Schockbildern auf den Packungen von Zigaretten und Feinschnitttabak beziehungsweise den neuen Textwarnhinweisen bei Zigarren, Zigarillos und Pfeifen- sowie Schnupftabak kaum beeindruckt. Aber: Insbesondere die mittelständische Tabakwirtschaft wird durch die deutlich gestiegenen bürokratischen Verpflichtungen vor erhebliche Probleme gestellt.

    Risiko für die Konsumgüterindustrie
    Jan Mücke, Geschäftsführer des Deutschen Zigarettenverbands (DZV), formulierte die Erwartungen der Tabakwirtschaft an die nächste Bundesregierung: „Die vergangenen beiden Jahre haben für die Branche mit der Einführung von Schockbildern, umfangreichen Zusatzstoffverboten, fehlenden Produktionsumstellungsfristen und rechtswidrigen Vorschriften für die Warenpräsentation gravierende Markteingriffe gebracht, mit deren Auswirkungen die Unternehmen der deutschen Tabakwirtschaft bis heute zu kämpfen haben. Im Interesse des Wirtschaftsstandorts Deutschland, der 100 000 Beschäftigten in der Wertschöpfungskette Tabakwirtschaft und unserer Kunden ist jetzt ein Innehalten nötig. Wir brauchen dringend ein Regulierungsmoratorium für die kommende Legislaturperiode und keine neuen Verbote und bürokratischen Lasten.“ Die neue Bundesregierung müsse die Folgen des neuen Rechtsrahmens über einen längeren Zeitraum beobachten und überdenken. Andernfalls bestehe nicht nur ein Risiko für die deutsche Tabakwirtschaft, sondern auch für andere Konsumgüterindustrien wie die Hersteller alkoholischer Getränke oder zucker-, salz- oder fetthaltiger Lebensmittel.

    Schlicht nicht finanzierbar

    Die Europäische Kommission bereitet indessen mit einem neuen Gesetzespaket einen weiteren massiven Eingriff mit schwer abschätzbaren Folgen für den Tabakmarkt vor. Am 4. September präsentierte sie ihre Pläne für ein Tracking & Tracing-System für Tabakprodukte, mit dem ab 2019 der Weg jeder einzelnen Packung über die gesamte Lieferkette, vom Hersteller bis zum Handel, erfasst werden soll. Patrick Engels, Vorsitzender des Verbands der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR) kommentierte das Vorhaben aus Brüssel: „Das geplante Tracking & Tracing-System für Tabakwaren geht vollständig am Ziel der Schmuggelbekämpfung vorbei: Produkte wie Feinschnitt, Pfeifentabak, Zigarren und Schnupftabak werden nicht illegal gehandelt.“ Ursprüngliches Ziel sei das Bekämpfen des Schwarzmarktes gewesen, nun wolle die Kommission eine lückenlose Totalüberwachung der gesamten legalen Tabakwertschöpfungskette. Die vorgesehenen Maßnahmen reichten von Videoüberwachung in den Fabriken, über bis zu 50-stellige Packungscodes, die auf viele Verpackungsformate wie beim Schnupftabak gar nicht passten, bis hin zur Registrierung aller Herstellungsmaschinen, Lager und Verkaufsstellen einschließlich des „Kiosks um die Ecke“. Engels führte weiter aus, dass die legale Wertschöpfungskette in einem Maße überwacht werden solle, das gerade mittelständische Betriebe vor existenzielle Herausforderungen stelle.

    Die Kosten für Einrichtung und Betrieb der technisch hochkomplexen Überwachung müssten von der Tabakwirtschaft getragen werden. Gerade für kleine und mittelständische Betriebe sei dieser Eingriff aus Brüssel schlicht nicht finanzierbar.

    Verhältnismäßigkeit im Blick

    Bodo Mehrlein, Geschäftsführer des Bundesverbands der Zigarrenindustrie (BdZ), appellierte: „Die Bundesregierung darf nur Regelungen zustimmen, die einer Verhältnismäßigkeitsprüfung standhalten – dies ist bei den durch die EU vorgelegten Entwürfen nicht der Fall. Eigentlich müssten Zigarren und Zigarillos vom System der Rückverfolgbarkeit ausgenommen werden; zumindest müsste ein solches System aber die Besonderheiten der mittelständischen Zigarrenindustrie berücksichtigen und gewisse Ausnahmen enthalten.“

    Für den Handel mahnte Rainer von Bötticher, Präsident des Bundesverbands des Tabakwaren-Einzelhandels (BTWE), ein auf internationalen Standards basierendes System an, mit dem teure Sonderlösungen für das Tabaksortiment auf Handelsebene vermieden werden: „Die zu findende Systemlösung muss für alle Unternehmensgrößen kompatibel sein, um Insellösungen und Parallelstrukturen zu vermeiden. Im Idealfall sollte das offene System nicht nur tabakspezifisch, sondern produkt- und sortimentsübergreifend, national und international einsetzbar sein.“

    pi

    (DTZ 39/17)

  • E-Zigarette: Menthol darf bleiben

    MÜNCHEN // Dustin Dahlmann, Vorsitzender des Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG) in München, hat in einem aktuellen Schreiben an die Mitglieder darauf hingewiesen, dass das geplante Mentholverbot für E-Zigaretten offenbar vom Tisch ist. Dahlmann: „Das Bundesministerium für Landwirtschaft hat fast lautlos die Tabakerzeugnisverordnung umgeschrieben.“

    Ende Oktober 2016 hatte das BfTG mit anderen Fachverbänden auf Einladung des Bundesministeriums für Landwirtschaft (BMEL) an einem Fachgespräch zum Thema „Menthol“ teilgenommen. Dabei hatten die Organisationen fachlich und wissenschaftlich gegen das Verbot von Menthol in Liquids argumentiert. Unterstützt wurden sie von Professor Bernhard Mayer, Universität Graz.

    In den Folgemonaten hatte das BMEL laut Dahlmann am Entwurf der neuen Verordnung gefeilt: „Er enthielt ein komplettes Verbot von Menthol in E-Zigaretten und Liquids – eine erhebliche Herausforderung für unsere Branche und unsere Produkte.“ Im März 2017 überwies die Bundesregierung dann den Entwurf zur weiteren Beratung an den Bundesrat. Das BfTG hatte daraufhin Kontakt zu den Fachreferenten der Bundesländer im Bundesrat aufgenommen und sie nochmals für die Belange der E-Zigarette sensibilisiert. Das Ergebnis: Die Länderkammer traf im Mai eine für die junge Branche wichtige Entscheidung. Sie forderte in ihrem Beschluss die Einführung einer Höchstmenge für Menthol anstelle eines Verbotes. Die Bundesländer stellten sich damit klar gegen die Bundesregierung. Das BMEL war zu einer Überarbeitung gezwungen.

    In den vergangenen Monaten hat das Ministerium mit Hochdruck an der Neuformulierung gearbeitet. Nach Dahlmanns Einschätzung wollte man das Thema noch vor den Bundestagswahlen endlich vom Tisch haben. Schneller als erwartet wurde so per Stellungnahme dem Bundesrat ein Kurswechsel in Sachen Mentholverbot erläutert. In der aktuellen Fassung der Tabakerzverordnung ist demnach nachzulesen: Das BMEL verzichtet auf ein Verbot von Menthol in E-Zigaretten und Liquids.

    Zum Thema Höchstmengenregelung sei, so Dahlmann, dort ebenfalls nichts mehr zu lesen.

    In dem DTZ vorliegenden Schreiben des BfTG macht Dahlmann zudem deutlich, dass E-Zigaretten und die neuen Tabakerhitzer grundlegend verschiedene Produkte seien, die auch in ihrem Risikopotenzial sehr differenziert betrachtet werden müssten.

    red

    (DTZ 37/17)

  • So rauchen die Europäer

    BRÜSSEL // Seit einigen Tagen ist es verfügbar, das „Eurobarometer 458“. Hinter der eher kryptischen Bezeichnung verbirgt sich ein umfangreiches Handbuch, das die Einstellungen der Bürger zu Tabakprodukten und zur E-Zigarette beleuchtet.

    Laut Europäischer Kommission ist es das allgemeine Ziel der Befragung, die Prävalenz und das Muster der Nutzung von Tabak- und elektronischen Zigaretten, die Exposition gegenüber Rauch an öffentlichen Orten, die Motivation für das Rauchen und mögliche Maßnahmen gegen das Rauchen zu beurteilen. Dabei haben die EU-Statistiker eine stabile Nutzung von E-Zigaretten (2,0 Prozent) und keine Abnahme der Raucherquote in der EU (26 Prozent) seit 2014 feststellen können. Zugleich weisen die Forscher darauf hin, dass – immer bezogen auf die gesamte Europäische Union – der Anteil der Raucher im Alter zwischen 15 und 24 Jahren von 25 Prozent im Jahr 2014 auf 29 Prozent im Jahr 2017 gestiegen sei.

    Junges Segment E-Zigarette
    Besonders interessant sind die Ergebnisse zum noch jungen Segment E-Zigarette. Laut Studie nutzen zwei Drittel der Befragten Dampfer ihre E-Zigarette täglich, 20 Prozent gaben an, mindestens einmal pro Woche zu diesem Produkt zu greifen. Zu den intensiven Nutzern zählen vor allem Menschen über 25 Jahre, die überwiegend männlich sind und einer beruflichen Beschäftigung nachgehen. Der Anteil von Menschen, die im Management oder zumindest im Büro arbeiten oder selbstständig sind, ist dabei besonders hoch.

    Zu den beliebtesten Liquids gehören Fruchtaromen wie Kirsche oder Erdbeere (47 Prozent), gefolgt von Tabak (36 Prozent) und Minze oder Menthol (22 Prozent). Dabei liegt die Präferenz vieler Frauen auf Tabaknoten (44 Prozent), während 53 Prozent der Männer eher auf Fruchtiges stehen. Und: 61 Prozent der Dampfer wollen damit weg von der Tabakzigarette kommen.

    red

    (DTZ 35/17)

  • Wenig Parlamentarier pro Tabak

    BERLIN // Am 24. September ist es wieder einmal soweit: Ein Großteil der Deutschen wird an die Wahlurnen pilgern, um die Mitglieder des Bundestages zu wählen. Der 19. ist es seit Gründung der Bundesrepublik. Aufgerufen zur Abstimmung sind 61,5 Millionen Wahlberechtigte, 4828 Bewerber aus 42 Parteien buhlen um Plätze im Parlament.

    Unter den Parteien sind Kleinstgruppierungen wie die „Feministische Partei Die Frauen“, „Die Violetten“ oder das „Bündnis Grundeinkommen“. Viel relevanter sind jedoch die Parteien, die Chancen haben, in die Regierung zu kommen. Derzeit vorstellbar sind eine Große Koalition, eine Jamaika-Koalition aus CDU, FDP und Grünen, die Kombinationen schwarz/gelb und schwarz/grün, eine Ampel-Koalition aus SPD, FDP und Grünen sowie R2G, also SPD, Linke und Grünen.

    Wer an der Regierung ist, der bestimmt auch mit über Wohl und Wehe der Tabakbranche. Sicher steht für viele, gerade neue Parlamentarier dieses Thema nicht sehr weit oben auf der Tagesordnung. Aber: Angesichts von Steuereinnahmen aus dem Tabakwarenhandel von insgesamt knapp 17 Milliarden Euro und einem teils überzogenen Sendungsbewusstsein in Sachen Nichtraucherschutz könnten sich in der nächsten Legislaturperiode durchaus Begehrlichkeiten bezüglich höherer Steuern ergeben.

    Uneinheitlich ist auch die Position der wichtigen Parteien mit Blick auf das anvisierte Verbot von Tabakaußenwerbung. Obwohl der entsprechende Vorstoß von Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) kam, ist derzeit in der Unionsfraktion keine Mehrheit dafür in Sicht. Auch die Liberalen dürften sich gegen eine solch einschneidende Maßnahme sträuben.

    Allerdings: Klare Worte Richtung Tabakgenuss – und auch betreffend E-Zigaretten und „Heat not burn“-Systeme – sind von Politikern kaum zu hören. Zu groß ist meist die Befürchtung, an den innerparteilichen Pranger gestellt oder von den sogenannte „Antis“ angefeindet zu werden. Eine Ausnahme bildet hier die FDP, die zumindest zu E-Zigaretten Aussagen im Parteiprogramm getroffen hat (siehe DTZ 33-2017).

    Fest steht: Die bestehenden Regulierungsmaßnahmen werden zumindest bestehen bleiben – schließlich stammen die Vorgaben dafür aus dem europäischen Recht –, eventuell auch verschärft werden.

    Das wahrscheinlichste Szenario: Ab Herbst regiert weiter die Große Koalition. Nach einer leichten Anhebung der Tabaksteuern gibt es frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2018 Bestrebungen, den Tabakkonsum durch Auflagen weiter einzudämmen. Der Vorstoß, Einheitspackungen vorzuschreiben und den Handel einzuschränken, wird abgebügelt. Allerdings: Nicht abzusehen ist, was Brüssel den Berlinern noch auf die Agenda schreibt.

    max

    (DTZ 34/17)

  • EU legt Tabak-Statistik vor

    MAINZ // Deutschland ist in Sachen Zigarettenabsatz Spitzenreiter in Europa. Das geht aus einer aktuellen Statistik der Europäischen Kommission hervor. Insgesamt wurden in der Union im Jahr 2016 mehr als 479 Milliarden Stück geraucht – gegenüber dem Jahr 2002 ein Rückgang um 38,4 Prozent.

    Auf Deutschland entfielen dabei gut 75 Milliarden Zigaretten. Die EU-Statistik weicht dabei von der nationalen Erhebung ab.

    Ausreißer in der Statistik war die Slowakei, die ein Plus von 39,2 Prozent auf knapp sieben Milliarden Zigaretten verzeichnete. Auch in Tschechien legte der Konsum zu: um 6,2 Prozent auf knapp 20,3 Milliarden.

    Die größten Rückgänge verbuchten mit je 59,4 Prozent Ungarn (knapp 7,5 Milliarden Zigaretten) und Irland (knapp 2,9 Milliarden). Die Statistik beruht laut EU auf unterschiedlichen Quellen.

    red

    (DTZ 33/17)

  • Amt will eigene Studie

    BERLIN // Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat sich „Tobacco-Heating-Systeme“ vorgenommen und eine vorläufige Risikobewertung getroffen. Das teilt die Behörde mit. Gemeint sind „batteriebetriebene Systeme, die durch elektrische Erhitzung von Tabak nikotinhaltige Dämpfe erzeugen“. Im Klartext: Es geht um Iqos, bislang das einzige „Heat not burn“-Produkt in Deutschland. Allerdings dürften Systeme anderer Anbieter wie BAT in Kürze folgen.

    Das BfR hat sich bei seiner Analyse auf bereits veröffentlichte Studien gestützt. Das Ergebnis: Der Gehalt gesundheitsschädlicher Stoffe im entstehenden Dampf liegt um 90 bis 95 Prozent niedriger als in klassischem Tabakrauch. Allerdings weist das BfR auch darauf hin, dass die Nutzung solcher Geräte „mit erheblichen gesundheitlichen Risiken verbunden“ sei, da der entstehende Dampf zwar deutlich weniger Schadstoffe aufweise als der von Tabakzigaretten, diese Stoffe aber „für Dämpfe von E-Zigaretten bei sachgerechter Nutzung nicht nachweisbar“ seien.

    Das BfR macht auch deutlich, dass die Aufnahme potenziell gefährlicher Stoffe abhängig sei etwa vom Wartungszustand der Geräte oder dem individuellen Raucherverhalten. Die Behörde will nun eigene Untersuchungen zu den Emissionen der in Deutschland vermarkteten Geräten vornehmen. Eine solche Studie könnte im Herbst dieses Jahres begonnen werden.

    Red

    (DTZ 32/17)