Schlagwort: EU

  • „Offen für mehr Regulierung“

    GENF // Der Tabakkonzern Philip Morris zeigt sich offen für weitere Vorschriften und Regulierungen von klassischen Zigaretten, wenn sie den Wechsel zu E-Zigaretten beschleunigen. „Wenn sie ein gewisses Maß an Marktdurchdringung und Akzeptanz haben, müssen sie nicht warten, bis der letzte Raucher freiwillig aufgibt oder wechselt“, sagte Jacek Olczak, Vorstand und COO von Philip Morris International.

    Olzak führte weiter aus: „Es ist sinnvoll, diesen positiven Wandel durch fortschrittliche, regulatorische Maßnahmen zu beschleunigen.“ Das Gespräch mit dem Manager führte das Wirtschaftsmagazin „Capital“.

    Alternativen nutzen
    Olczak zog darin einen Vergleich zum Verbot von klassischen Glühbirnen und zur Einführung von Energiesparlampen. „Das zeigt doch: Ist die Technologie da und das neue Produkt kann das vorherige perfekt ersetzen, setzt der Wandel unweigerlich ein.“ Olczak, der seit 1993 bei Philip Morris arbeitet, warb nachdrücklich dafür, das Rauchen aufzugeben und auf Alternativen wie den Tabakerhitzer Iqos umzusteigen: „Unsere Botschaft lautet: Rauche nicht. Wenn du rauchst – hör auf zu rauchen. Aber wenn du nicht aufhören kannst, dann informiere dich über Alternativen und wechsle.“

    Tabakkonzerne haben in den vergangenen Jahren Milliarden in E-Zigaretten oder Tabakerhitzer investiert. Allein Philip Morris International erwirtschaftet nach eigenen Angaben inzwischen 19 Prozent seines Umsatzes mit Iqos und hat eine „Unsmoke“-Kampagne für eine rauchfreie Zukunft gestartet.

    Viel Panik im Markt
    Umso schmerzlicher sind für die Hersteller nun Debatten um die mysteriösen Todesfälle in den USA durch so genannte Vaporizer, in denen Flüssigkeiten verdampft werden. „Es ist nun viel Panik im Markt“, sagte Olczak. Es würden Informationen verbreitet, die Verbraucher verwirrten. „Da steht dann zum Beispiel ,Neue Todesfälle durch E-Zigarette‘ – die genannten Fälle betreffen aber eben nur Systeme der Vaporizer, nicht die Tabakerhitzer. Das wird alles in einen Topf geworfen.“

    Die gescheiterten Fusionsgespräche mit dem US-Konzern Altria kommentierte Olczak nüchtern: „Wir haben viel miteinander gesprochen– und letztlich haben wir uns nun doch darauf geeinigt, getrennte Unternehmen zu bleiben.“ Jetzt konzentriere Philipp Morris sich auf die Einführung von Iqos in den USA. Philip Morris war 2008 von der Altria Group abgespalten worden und betreibt das internationale Geschäft mit Marken wie Marlboro, L&M oder Chesterfield.

    red / pi

    (DTZ 45/19)

  • Wie sicher ist das kontaktlose Bezahlen mit der Girocard?

    FRANKFURT AM MAIN // Kontaktlos boomt – im ersten Halbjahr 2019 war bereits mehr als jede fünfte Zahlung im Girocard-System kontaktlos. Schnell und bequem funktioniert es dank der NFC-Technologie. Doch ist das Bezahlen damit auch sicher?

    Morgens am Kiosk, mittags an der Tankstelle, abends im Restaurant: Egal wann und wo man bezahlt, an über 85 Prozent aller Girocard-Terminals können Verbraucher dies bereits kontaktlos. Bei Zahlungen bis 25 Euro ist das besonders bequem, da hier meist keine PIN eingegeben werden muss. „Kunden haben großes Vertrauen in Lösungen der Banken und Sparkassen.

    Kunde muss aktiv autorisieren
    Denn die Erfahrung zeigt, dass sie sich darauf verlassen können“, sagt Nicole Hellmich, Expertin für Banktechnologie vom Bundesverband deutscher Banken. Das kontaktlose Bezahlen mit der Girocard ist für Kunden und Händler nämlich genauso sicher wie bisherige Girocard-Kartenzahlungen, denn: Rechtmäßig ist eine Zahlung nur, wenn der Kunde sie aktiv autorisiert. Das ist der Fall, wenn er seine PIN eingibt oder – bei PIN-freien Zahlungen – wenn er seine Karte aktiv und willentlich an das Terminal hält. Für alle anderen Transaktionen haftet grundsätzlich die Bank.


    Händler muss sich registrieren

    Wenn ein Händler Zahlungen mit der Girocard akzeptieren möchte, muss er sich im Zahlungssystem registrieren. Notwendige Voraussetzung hierfür ist immer eine Bankverbindung bei einem von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beaufsichtigten Kreditinstitut. Für die Eröffnung eines Kontos gelten strenge Vorschriften nach dem Geldwäschegesetz. So wird unter anderem eine eindeutige Identifizierung des Kontoinhabers zur Kontoeröffnung gefordert. Jedes Girocard-Terminal muss außerdem immer über einen von der Deutschen Kreditwirtschaft zugelassenen Netzbetreiber angeschlossen und betrieben werden. „Eine eindeutige Identifizierung des Händlers als auch des in seinem Akzeptanzbereich betriebenen Terminals ist somit jederzeit möglich“, erklärt Hellmich.

    „Und bei Beträgen bis 25 Euro wird im Girocard-System nicht gänzlich auf die PIN-Eingabe verzichtet, sondern nach bestimmten Kriterien immer wieder auch hier die PIN zur Sicherheit abgefragt“, erläutert Hellmich. Dies sei zum Beispiel der Fall, wenn mehrfach in Folge kontaktlos ohne PIN bezahlt werde und dabei in Summe ein von der Bank definierter Betrag – laut Gesetz maximal 150 Euro – oder eine vorab definierte Anzahl an aufeinanderfolgenden PIN-freien Transaktionen (laut Gesetz maximal fünf Transaktionen) überschritten werden.

    Daten bei geringem Abstand übertragbar
    Die für die Girocard-Bezahltransaktion benötigten Daten werden zwischen dem Terminal und der Karte nur bei sehr geringem Abstand übertragen. Zugelassene Terminals können lediglich jeweils eine Transaktion zur selben Zeit vornehmen. Jeder Bezahlvorgang muss dabei aktiv vom Terminal – in der Regel über eine Kassenanbindung – angestoßen werden.

    Bank schützt Kunden
    Wenn ein Kunde seine Sorgfaltspflichten im Umgang mit Karte und PIN erfüllt, ist er durch seine Bank geschützt. Das bedeutet, gewissenhaft mit der Karte umzugehen, den Kontoauszug zu prüfen und Unregelmäßigkeiten der Bank zu melden sowie die PIN geheim zu halten. Bei Verlust der Girocard müssen Kunden diese unverzüglich bei ihrem kartenausgebenden Institut oder über die zentrale Sperrnummer 116 116 unter Angabe der IBAN beziehungsweise der Kontonummer und Bankleitzahl sperren lassen.

    pnf

    (DTZ 42/19)

  • WHO gegen Dampfen

    NEW YORK // Ein Vorstoß der Weltgesundheitsorganisation (WHO) soll E-Zigaretten und Tabakerhitzer – insbesondere für junge Menschen – unattraktiv machen.

    Einer der Vorschläge: In Mitgliedstaaten, die E-Zigaretten als Tabakerzeugnis betrachten, sollten diese darauf abzielen, dass mindestens 75 Prozent des Einzelhandelspreises Steuern sind. Derzeit unterliegen E-Zigaretten in Deutschland der Umsatzsteuer, also 19 Prozent. Der Preis für ein Gerät, das im Shop 59,50 Euro kostet, setzt sich also aus dem eigentlichen Preis in Höhe von 50 Euro und einem Steueranteil von 9,50 Euro zusammen. Bei gleicher Spanne läge der Preis nach Vorstellungen der WHO bei mindestens 200 Euro, nämlich 50 Euro für die Hardware und 150 Euro Steueranteil.

    Weitere Vorschläge der WHO: E-Zigaretten sollen Tabakwaren gleichgestellt werden; fruchtige, süße oder andere Geschmacksrichtungen, die Kinder ansprechen könnten, sollen verboten werden. Das geht aus einem Dokument hervor, dass auf „Vapers Guru“ abgerufen werden kann.

    red

    (DTZ 41/19)

  • Geschäft schwächelt

    HAMBURG // Der amerikanische E-Zigaretten-Anbieter Juul hat seine Ziele für das Deutschlandgeschäft zusammengestrichen. Das Unternehmen rechnet nur noch damit, bis zum Ende dieses Jahres in Deutschland rund 100 000 Raucher zu überzeugen.

    Noch im Frühjahr hatte Juul den Plan verfolgt, in diesem Jahr etwa 300 000 deutsche Kunden zu gewinnen. Das sagte Juul-Deutschlandchef Markus Kramer der „LZ“. Kramer: „Es dauert in Deutschland einfach länger, als wir ursprünglich geplant haben.“

    Juul-Artikel sind demnach bislang in rund 13 500 Geschäften in Deutschland erhältlich. „Am Ende des Jahres wollen wir 20 000 Verkaufsstellen angeschlossen haben“, so der Manager. Noch im Mai hatte der damalige Vertriebschef Dominik Hamacher in DTZ angekündigt, das Unternehmen werde Mitte des Jahres 20 000 Distributionsstellen erreichen und bis Ende 2019 50 000, dann unter anderem mit dem Lebensmitteleinzelhandel.

    Juul will dennoch weiter in Deutschland investieren.

    red

    (DTZ 41/19)

  • Aufwind für Jobs

    NÜRNBERG // Der seit einem dreiviertel Jahr anhaltende Abwärtstrend beim IAB-Arbeitsmarktbarometer hat sich im September nicht fortgesetzt. In diesem Monat war der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) wieder gestiegen: Gegenüber dem Vormonat legte er um 0,4 auf 101,8 Punkte zu.

    Der Beschäftigungsausblick blieb dabei stabil: Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers blieb mit 104,9 Punkten klar im positiven Bereich – allerdings auch deutlich unter den Höchstwerten aus dem vergangenen Jahr. Für die Monate bis zum Jahresende lässt die Beschäftigungskomponente weiteres Beschäftigungswachstum erwarten. „Der Konjunkturabschwung macht dem Arbeitsmarkt zwar zu schaffen, aber der hält sich nach wie vor gut“, sagt denn auch Enzo Weber vom IAB.

    Stärker eingetrübt haben sich im Laufe des Jahres die Aussichten für die Entwicklung der Arbeitslosigkeit. Hier gab es im September aber eine deutliche Verbesserung.

    pi

    (DTZ 41/19)

  • Der Genießer sucht das authentische Tabakerlebnis

    DORTMUND // Blickt man nur oberflächlich auf das Marktsegment von Pfeife, Pfeifentabak und RBA, könnte man fast zu der Ansicht kommen, die Branche würde zwar nicht stillstehen, aber eben auch nicht in Siebenmeilenstiefeln voranschreiten.

    Echte Innovationen sind derzeit tatsächlich weniger zu entdecken – eine E-Pipe als Gimmick mal außer Acht gelassen. Doch ein Blick auf die Details zeigt durchaus eine positive, ideenreiche und daher auch spannende Entwicklung jedes einzelnen Marktbereichs.

    Stimmung positiv
    Gefragt nach der Stimmung auf der Messe äußert sich Julia Eckert für die Firma Vauen, der letzten verbliebenen deutschen Pfeifenfabrik in Deutschland, positiv. Mancher Händler zeige sich allerdings auch leicht genervt, was die immer größer werdende Messe betreffe. So passe die Präsentation manch neuer Aussteller beispielsweise aus dem Bereich der Shisha-Branche nicht unbedingt zum klassischen Auftritt von Pfeife & Co. Doch schreibt Eckert dies auch der Tatsache zu, dass die Branche eben wachse, wozu wohl auch die Extreme gehörten. Selbst setzte man auf einen gelungenen Mix aus Seriosität und modernem Auftritt, was nicht nur die einzelnen Angebote dokumentierten, sondern auch ein wirklich ansprechend gestalteter Prospekt im DIN-A5-Format mit allen wichtigen Angaben zu den einzelnen Shapes und dem neuen Tabak, der herbstlich-winterlichen Mischung „Crusted Blend“.

    Mut zur Farbe
    Bei Vauen konnte man ein Designmodell bestaunen, allgemein war weiterhin der Mut zur Farbe zu sehen. Außerdem konnte der Messebesucher aktuell ein allgemeines Rückbesinnen auch die klassischen Shapes beobachten. Jeder Importeur oder Hersteller hat seine Preziosen im Angebot: die begehrten Freehands (unter anderem bei Aßmann), preiswerte und -intensivere Serienware, hochwertig gefertigte neue Serien unter anderem aus Italien (Kopp). Zwei Anbieter hatten offenbar die gleiche Idee, nämlich sich vom Jubiläum 90 Jahre Popeye inspirieren zu lassen: Bei Curly & Smooth gibt es eine spinatgrüne (von Vauen produzierte) Pfeifenserie mit dem Konterfei der berühmten Zeichentrickfigur, bei Hauser eine an Popeyes berühmte Maiskolbenpfeife erinnernde Variante aus Bruyère – zwar ohne direkten Hinweis auf den schlagfertigen Seemann, aber mit klarem maritimen Outfit.


    Limitiert Modelle

    Im Feuerzeugangebot legt man Wert auf Design, Wertigkeit und die Verbindung zum Edlen wie Akra mit Produkten von Porsche-Design. Die bunte Welt der Anzünder gab es auch bei Bic, KP Plattner und Hauser zu sehen. Aus Augsburg kommen dabei wieder limitierte Zippo-Sondermodelle. Auffällig ist das Anwachsen der Angebote für den alternativen Rauchgenuss von Hanfprodukten. Dabei haben die Firmen das Thema schon lange aus der Schmuddelecke herausgeholt und bieten neben den klassischen Bongs und Grindern auch ganz edle Modelle in hochwertiger Verpackung an.


    Kaum Überraschungen bei Pfeifentabak

    Beim Pfeifentabak gab es hingegen kaum Überraschungen, sieht man von der bereits gemeldeten Rückkehr der Dunhill-Tabake als Peterson-Mischungen bei der Scandinavian Tobacco Group Deutschland ab. Kohlhase & Kopp setzt weiter erfolgreich auf saisonale und limitierte Spezialmischungen und trifft damit offenbar genau den Nerv, um die Kundschaft von ihren gewohnten Pfeifentabaken weg und zum neugierigen Ausprobieren hinzuführen. Auch dieser Marktteil lebt also nach wie vor und gewinnt vielleicht künftig wieder mehr an Bedeutung, wenn die Politik das Rauchen weiter verteufelt und die Industrie immer mehr auf E-Produkte setzt: Dann nämlich bleibt die Pfeife neben der Zigarre das einzig authentische Tabakerlebnis, das noch immer auf gesellschaftliche Akzeptanz trifft.

    jgw

    (DTZ 40/19)

  • Appell an den E-Zigaretten-Handel

    HAMBURG // Weiter verunsichern Medienberichte aus den USA Händler und Konsumenten. DTZ fragte bei Dustin Dahlmann, Vorsitzender im Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG), nach.

    Welche aktuellen Informationen aus den USA liegen Ihnen vor?
    Dustin Dahlmann: Die Gesundheitsbehörden der betroffenen US-Bundesstaaten haben eine Vielzahl der Fälle ausgewertet. Über 90 Prozent der Betroffenen haben zugegeben, illegales THC-Öl verwendet zu haben. Das Ganze hat also überhaupt nichts mit der regulären E-Zigarette zu tun. Schon gar nicht mit den in der EU regulierten Geräten und Liquids.

    Viele E-Zigarettenhändler in Deutschland fühlen sich von der Entwicklung überrollt. Was empfehlen Sie verunsicherten Händlern?
    Dahlmann: Die Verunsicherung ist nachzuvollziehen, da eine Vielzahl der Medien hierzulande sensationsorientierte Schlagzeilen produziert hat, die nichts mit der Realität zu tun haben. In der EU sind E-Zigaretten klar reguliert. Wir fordern, die Öffentlichkeit über die Fakten wahrheitsgemäß aufzuklären.

    Wie kann das gehen?
    Dahlmann: Es gibt hilfreiche Dokumente für den Handel, etwa eine Sammlung vernünftiger Experteneinschätzungen, die das BfTG veröffentlicht hat, und gutes Infomaterial von Seiten des Aktionsbündnisses Dampfen unter [link|http://www.ezigarettensindnichtschuld.de.]ezigarettensindnichtschuld.de [/link]. Jeder Händler, der Fragen hat, kann sich direkt an das BfTG wenden, per Mail info@bftg.org [link|mailto:info@bftg.org ] info@bftg.org [/link]oder per Telefon 030 - 209 240 80.


    Welchen Nutzen kann die E-Branche aus der Situation ziehen?

    Dahlmann: Sehr wichtig ist, dass die Branche zusammensteht und die aktiven Verbände in ihrer Arbeit unterstützt. Eine umfassende Aufklärung der Öffentlichkeit, etwa durch groß angelegte Kampagnen, ist der wichtigste Schritt, um solchen geschäftsschädigenden Entwicklungen entgegen zu treten. Mein Appell: Kommt in die Verbände und unterstützt unsere Arbeit – wir müssen für die E-Zigarette kämpfen!

    schu

    (DTZ 40/19)

  • Scandinavian Tobacco Group will Zigarrenhersteller Royal Agio Cigars übernehmen

    KOPENHAGEN / DUIZEL // Die Scandinavian Tobacco Group (STG), das an der Nasdaq Kopenhagen notierte Unternehmen aus Dänemark, hat mit den Anteilseignern von Royal Agio Cigars ein grundsätzliches Einvernehmen erzielt, um hundert Prozent der Anteile an dem niederländischen Familienunternehmen zu übernehmen. Die beabsichtigte Übernahme wird noch den Betriebsräten zur Stellungnahme vorgelegt und bei den Wettbewerbsbehörden zur Genehmigung eingereicht.

    Laut den Anteilseignern von Royal Agio Cigars liegt der beabsichtigte Verkauf langfristig im Interesse der Geschäftstätigkeiten und Marken des 1904 gegründeten Familienunternehmens. Das kombinierte Produktportfolio besteht in Kürze aus erfolgreichen und sehr angesehenen Marken, die weltweit erhältlich sind. Beide Parteien gehen davon aus, die Transaktion im ersten Halbjahr 2020 abzuschließen.
    Royal Agio Cigars, das unter anderem für seine Zigarrenmarken Agio, Balmoral, Panter und Mehari’s bekannt ist, zählt mit 133 Millionen Euro Jahresumsatz 2018 zu den vier größten Zigarrenherstellern der Welt. Das Unternehmen beschäftigt weltweit ca. 3.200 Mitarbeiter. Es besitzt eigene Fabriken in den Niederlanden, Belgien, Sri Lanka und der Dominikanischen Republik sowie eigene Vertriebsbüros in den Benelux-Ländern, Frankreich, Deutschland, Italien und den USA.


    „Es war keine leichte Entscheidung“
    Boris Wintermans, CEO von Royal Agio Cigars, erklärte: „Es war keine leichte Entscheidung. Wir haben ein fantastisches Unternehmen mit sehr engagierten Mitarbeitern und loyalen Geschäftspartnern, von denen einige schon über 50 Jahre mit uns zusammenarbeiten. Doch durch den Zusammenschluss der beiden Unternehmen sind wir besser in der Lage, den finanziellen Folgen der sich summierenden Gesetze und Vorschriften zu trotzen. Wir sind für die Kontinuität von Agio verantwortlich und betrachten unsere Entscheidung auf lange Sicht als unvermeidlich. Als der Käufer den Kontakt zu uns gesucht hat, haben wir konstruktive Gespräche geführt über die Vorteile und Wehrhaftigkeit, die wir als kombiniertes Unternehmen erreichen können.“


    Über 200 Weltmarken

    Die dänische Scandinavian Tobacco Group, seit 2016 an der Nasdaq Kopenhagen (ehemals Copenhagen Stock Exchange) notiert, ist ein weltweit agierender Hersteller von Zigarren, Pfeifen- und fein geschnittenem Tabak. Das Unternehmensportfolio umfasst mehr als 200 Weltmarken (darunter La Paz, Café Crème, Macanudo und W.O. Larsen) sowie einige starke lokale Marken. Die Gruppe beschäftigt 7.650 Mitarbeiter, die meisten davon in der Dominikanischen Republik, Honduras, Nicaragua, Indonesien, Neuseeland, Australien, Kanada und den USA.

    Eine sehr gute Ergänzung
    STG-CEO Niels Frederiksen: „Mit komplementären Marken und einem geografischen Fußabdruck, der hervorragend zu uns passt, ist Royal Agio eine sehr gute Ergänzung zu unserem aktuellen Geschäftsfeld. Ich freue mich sehr und bin gleichzeitig stolz, dass dieser wichtige Schritt im Rahmen der Übernahme gesetzt ist. Royal Agio ist ein Unternehmen, das hervorragend geleitet wird und sich durch fantastische Marken, eine starke Unternehmenskultur und eine reiche Geschichte auszeichnet. Ich freue mich schon darauf, die Leitung der kombinierten Geschäftsfelder übernehmen zu dürfen, die unseren Kunden überall auf der Welt eine sehr ansprechende Auswahl an Zigarren höchster Qualität anbieten.“

    In nächster Zeit geht im Unternehmen alles seinen gewohnten Gang. „Wir konzentrieren uns jetzt auf einen guten Dialog mit den Betriebsräten und Arbeitnehmervertretern innerhalb unseres Unternehmens und sind selbstverständlich um eine sorgfältige Kommunikation mit unseren Mitarbeitern bemüht“, so Wintermans.

    pi

    (DTZ 39/19)

  • USA wollen Aromen für E-Zigaretten verbieten

    WASHINGTON // Die US-Regierung plant ein landesweites Verbot von E-Zigaretten mit Aromastoffen.

    Nach Angaben des US-Gesundheitsministers Alex Azar arbeitet die Gesundheitsbehörde der USA, die FDA (Food and Drug Administration) derzeit an Richtlinien, die alle Geschmacksrichtungen mit Ausnahme von Tabak vom Markt verbieten sollen.

    Präsident Donald Trump hatte vor wenigen Tagen erklärt, er sei beunruhigt über die Erkrankungswelle im Zusammenhang mit E-Zigaretten. In den letzten Monaten häuften sich in den USA Meldungen über ungeklärte Lungenerkrankungen nach dem Konsum von E-Zigaretten.

    450 Fälle wurden bekannt, sechs Menschen starben.

    In Deutschland oder Europa ist bislang kein ähnlicher Anstieg solcher Fälle bekannt.

    red

    (DTZ 38/19)

  • Rauchfreie Zukunft

    GRÄFELFING // Unter dem Motto „Unsmoke“ intensiviert Philip Morris seinen Transformationsprozess hin zu einer rauchfreien Zukunft. Das Unternehmen will so „einen faktenbasierten öffentlichen Dialog“ anschieben.

    Rauchen ist gesundheitsschädlich. An diesem Punkt setzt die Vision einer rauchfreien Zukunft von Philip Morris an. Die zugehörige globale Dialogoffensive startet auch in Deutschland mit der Botschaft: „Unsmoke – Wer nicht raucht, sollte nicht anfangen. Wer raucht, sollte aufhören. Wer nicht aufhört, sollte wechseln.“

    „Wir sind zu 100 Prozent von unserer Vision einer rauchfreien Zukunft überzeugt und wollen sie Realität werden lassen. Wir möchten, dass ein Innovationswettbewerb um die Entwicklung von Alternativen zu Zigaretten entsteht“, sagt Markus Essing, Deutschland-Chef von Philip Morris. „Für den Umbruch ist ein faktenbasierter Dialog zum Rauchverhalten und zu Alternativen essenziell. Nur so ist eine Veränderung im Bewusstsein der erwachsenen Raucher möglich. Mit dem Rauchen aufzuhören ist die beste Option. Alle anderen Raucher sollten informiert über einen Wechsel nachdenken.“


    Differenzierung notwendig

    In den vergangenen Jahren wurden vermehrt alternative Produkte für Raucher entwickelt, die deutlich weniger Schadstoffe als Zigaretten emittieren. Immer mehr Studien lassen mittlerweile eine Differenzierung dieser Alternativen von herkömmlichen Produkten zu. Es gilt: Um eine möglichst informierte Entscheidung über das Rauchen treffen zu können, sollte die Öffentlichkeit Zugang zu allen nötigen Informationen über alternative Produkte bekommen.

    Immer mehr Länder ergänzen die bestehenden Instrumente der Tabakkontrolle um eine am gesundheitlichen Risiko orientierte Informationspolitik. Umfragen zeigen allerdings, dass in Deutschland das Wissen über nachweislich schadstoffreduzierte Alternativen zum Rauchen kaum verbreitet ist – weder bei Rauchern noch bei wichtigen Multiplikatoren, wie Ärzten und medizinischem Personal.

    pi

    (DTZ 38/19)