Schlagwort: Tabakwirtschaft

  • Mut fragt bei CDU nach

    MAINZ (DTZ/red/fh). Die NRW-Landtagswahl am 13. Mai wird von der Tabakwirtschaft und der Gastronomie besonders aufmerksam beobachtet. Wobei die Verschärfung des Nichtraucherschutzgesetzes durch Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand. MUT, die Initiative Mittelständischer Unternehmen der Tabakwirtschaft hat ähnlich wie zur Bundestags- und Europawahl (2009) den Parteien Fragen gestellt, die auch auf die spezifischen Bedürfnisse der Branche eingehen. Im Folgenden veröffentlicht die Tabak Zeitung (DTZ) die Äußerungen der CDU:[p][/p]
    „Die CDU-geführte Landesregierung hat 2008 erstmals einen gesetzlichen Nichtraucherschutz eingeführt, der sich bewährt hat.
    Die Minderheitsregierung hatte geplant, das geltende Nichtraucherschutzgesetz zu novellieren und ein uneingeschränktes Rauchverbot festzusetzen. Die Ausnahmen für Brauchtumsveranstaltungen, Festzelte und Raucherclubs sollten aufgehoben werden. Die Einrichtung von Raucherräumen sollte nicht mehr möglich sein.
    Das Thema Nichtraucherschutz wird emotional debattiert. Umso wichtiger ist, dass klar ist, worüber gestritten wird und worüber nicht.[p][/p]
    Nicht gestritten wird über die Gesundheitsschädlichkeit von Tabakrauch. Sie ist bewiesen. Die Liste von Krankheiten, auch von Krankheiten zum Tod, die auf Rauchen zurückgehen, ist bekannt und lang. Deshalb wird auch nicht gestritten über den Vorrang des Nichtraucherschutzes. Der Schutz der Menschen vor Gesundheitsgefahren durch Passivrauchen hat Vorrang vor der Ermöglichung von Angeboten für Raucher in Gaststätten. Kein Nichtraucher soll vor der Alternative stehen, entweder auf den Besuch einer Gaststätte zu verzichten oder gesundheitsschädlichen Tabakrauch einatmen zu müssen. Das war der Grund für das Nichtrauchschutzgesetz von 2008. Über den Vorrang des Nichtraucherschutzes waren sich alle Fraktionen im Landtag einig. [p][/p]
    Strittig war eine andere Frage: Soll der vorrangige Nichtraucherschutz durch ein absolutes Rauchverbot in allen Gaststätten durchgesetzt werden? Das ist der Weg, den die Minderheitsregierung einschlagen wollte. Oder soll der vorrangige Nichtraucherschutz einhergehen mit der nachrangigen und deshalb ausnahmsweisen Möglichkeit von Rauchgelegenheiten in bestimmten Gaststätten oder bei bestimmten Anlässen? Das ist der Weg des Gesetzes von 2008, den die CDU unverändert für richtig hält.[p][/p]
    Ein Nichtraucherschutzgesetz soll gewährleisten, dass Nichtraucher uneingeschränkt am öffentlichen und gesellschaftlichen Leben teilhaben können, ohne sich gegen ihren Willen einer Gesundheitsgefährdung durch Tabakrauch auszusetzen. Wenn es ausreichende Möglichkeiten für Nichtraucher gibt, in Gaststätten ohne Rauchbelästigung zu essen und zu trinken, dann ist in der Gastronomie dieses Ziel erreicht. Und genau dieses Ziel ist mit dem Gesetz von 2008 erreichbar. Darum geht es.[p][/p]
    Das Nichtraucherschutzgesetz zielt nicht auf ein Tabakverbot oder auf Suchtbekämpfung bzw. Umerziehung von Rauchern. Es geht nicht einmal darum, Raucher vor sich selbst zu schützen. Das Gesetz von 2008 lässt zu, dass auch Raucher – etwa 30 Prozent der Bevölkerung – eine Kneipe finden, in der sie sich eine Zigarette anzünden können.[p][/p]
    Wenn die Regierung Kraft diese Möglichkeit durch ein striktes Rauchverbot abschaffen wollte, dann hätte sie einen Schritt getan, der zum Nichtraucherschutz nicht erforderlich ist. Und deshalb sollte dieser Schritt auch nicht getan werden. Zum Nichtraucherschutz würde es ausreichen, für eine nach Geist und Buchstaben strikte Einhaltung des Gesetzes von 2008 zu sorgen. Das Argument, das Gesetz von 2008 sei wegen der Ausnahmen nicht umsetzbar, ist ein fadenscheiniger Vorwand. Die Wahrheit ist: Die Regierung Kraft wollte es gar nicht umsetzen. Sie wollte nicht nur Nichtraucher schützen. Sie wollte Rauchern die Möglichkeit nehmen, zu rauchen. Das ist ein anderes Ziel als der Nichtraucherschutz. Damit sollte hier ein Weg der Bevormundung beschritten werden, den der Gesetzgeber nicht beschreiten sollte.[p][/p]
    Wenn es Menschen gibt, die abends bei einem Bier in der Eckkneipe gerne eine Zigarette rauchen und wenn sie damit keinen Nichtraucher belästigen und keinem Nichtraucher einen Gaststättenbesuch unmöglich machen, dann mag man sagen: Sie tun etwas Unvernünftiges und Gesundheitsschädliches, was sie besser nicht tun sollten. Aber es ist nicht Sache des Parlaments, sie per Nichtraucherschutzgesetz zu erziehen.
    Das ausgewogene Gesetz von 2008 bleibt richtig. Es muss richtig umgesetzt werden.“[p][/p]

    DTZ 18/12

  • MUT wählt neuen Vorstand

    ULM (DTZ/vi). Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung von MUT (Mittelständische Unternehmen der Tabakwirtschaft) standen die turnusmäßigen Vorstands- und Beiratswahlen und insbesondere das drohende komplette Rauchverbot in Nordrhein-Westfalen auf der Tagesordnung.

    Zum neuen 1. Vorstand wurde der Fachhändler Marc Benden gewählt, der zusammen mit seiner Schwester Patricia Benden-Krienelke in Düsseldorf die Cigarworld Lounge leitet. Er löst Oliver Kopp (Kopp GmbH & Co. KG) ab, der neben Cay Uwe Vinke (Ermuri) aktuell die weiteren Vorstände bildet.

    Neben dem Vorstand wurde auch der Beirat tournusgemäß neu gewählt. In ihren Ämter bestätigt bzw. neu gewählt wurden die Herren Pit Brockhausen (Charles Fairmorn), Peter Dersche (John Aylesbury), Alexander Eckert (Vauen), Steffen Rinn (Don Stefano) und Marco Schum (Dallmayr Tabacladen).

    (DTZ 10/12)

  • Neues Informationsportal zur TPD

    BERLIN (DTZ/vi). Das erfolgreiche Bündnis der Tabakbranche „Entscheiden Sie selbst“ hat in der vergangenen Woche in Berlin sein neu gestaltetes Informationsportal über die Pläne zur EU-Tabakproduktrichtlinie (Tobacco Products Directive, TPD) vorgestellt.

    Die Website [link|http://www.entscheiden-sie-selbst.de]www.entscheiden-sie-selbst.de [/link] wurde überarbeitet und ist seit kurzem online: Sie bietet umfangreiche Informationen über die Pläne der EU-Kommission zur Tabakregulierung und die Positionen betroffener Unternehmen, Händlerverbände und Gewerkschaften zu den einzelnen Themen.

    Rainer von Bötticher, Präsident des Bundesverbandes des Tabakwaren-Einzelhandels erläuterte die gemeinsame Branchenaktivität: „Die neu gestaltete Bündnishomepage ist eine sehr interessante Plattform für Handel, Industrie und Bürgerinnen und Bürger, um sich über die geplanten regulativen Maßnahmen aus Brüssel zu informieren. Raucher und Nichtraucher haben ein Recht darauf zu wissen, welche Konsequenzen mit dem Richtlinienentwurf verbunden sind. Nicht nur der Handel, sondern auch viele Endverbraucher sehen keine Notwendigkeit, die bestehende Richtlinie zu ändern.“

    Das bereits im Herbst 2010 gegründete Bündnis „Entscheiden Sie selbst“ besteht aus Verbänden und Gesellschaften der Tabakwirtschaft sowie der Gewerkschaft NGG (Nahrung, Genuss und Gaststätten). Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, über die geplanten Maßnahmen umfassend zu informieren. Denn die Sachlage ist so umfangreich und komplex, dass es insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen oft schwierig ist, sich umfassend zu informieren und eine Meinung zu bilden, obwohl sie von den Konsequenzen unmittelbar betroffen sein werden.

    (DTZ 09/12)

  • Handel zeigt an Konsultation viel Interesse

    BERLIN (DTZ/fok). Vor allem der Tabakwarenhandel, aber auch interessierte Bürger nutzen die Webseite www.entscheiden-sie-selbst.de, die im Rahmen einer gemeinsamen Aktionskampagne der deutschen Tabakwirtschaft über das laufendende Konsultationsverfahren zur EU-Tabak-Produkt-Richtlinie informiert und Anleitung zur Teilnahme an der bis zum 17. Dezember laufenden Konsultation gibt.

    Wer Einheitspackungen sowie Präsentations- und Werbeverbote in den Tabakläden verhindern will, sollte an der Konsultation teilnehmen. Bis Ende November, viereinhalb Wochen nach dem Start der Webseite, hatte diese mehr als 21 000 Besucher, 63 Prozent von ihnen kamen über einen direkten Zugriff, hatten die Adresse also über den Flyer, Medien oder Anschreiben erhalten. Die durchschnittliche Besuchszeit war überdurchschnittlich hoch, was zeigt, dass die Besucher die Informationen und den Zugang zum EU-Konsultations-Formular intensiv nutzen. Die für weitere Informationen eingerichtete kostenlose Telefon-Hotline 0800-2883637 wurde von 326 Anrufern genutzt, davon waren 211 Händler.

    (DTZ 48/10)

  • Tabakbranche informiert

    BERLIN (DTZ/vi). Im Rahmen ihrer Aktionskampagne „Dürfen wir nicht mehr selbst entscheiden?“, mit der die Tabakwirtschaft gegen die von der EU geplanten drastischen Regulierungsmaßnahmen Stellung bezieht, veranstalteten die beteiligten Verbände, Organisationen und Unternehmen am Mittwoch letzter Woche eine Pressekonferenz in Berlin.

    Vor bedauerlicherweise nur in geringer Zahl erschienenen Medienvertretern erklärte BTWE-Präsident Rainer von Bötticher: „Mit ihren Plänen bevormundet die EU-Kommission Handel und Verbraucher in beispielsloser Weise. Die vorgesehenen Maßnahmen vernichten zudem tausende Arbeitsplätze in Tabakfachhandel, Kiosken und Tankstellen.“

    Arbeitsplatzverluste befürchtet auch die Gewerkschaft NGG. Entschieden sprachen sich die Teilnehmer gegen Einheitspackungen und große Bildwarnhinweise aus. DZV-Geschäftsführerin Marianne Tritz: „Eine Vergrößerung der Warnhinweise auf den Zigarettenpackungen wäre die Einführung von Plain Packaging durch die Hintertür, beides führt im Ergebnis zu einem markenfreien Produkt.“

    (DTZ 46/10)

  • Werden Sie aktiv gegen EU-Pläne zur Tabak-Diskriminierung!

    KÖLN (DTZ/fok). Die EU-Kommission hat im Rahmen einer Überarbeitung der EU-Tabak-Produkt-Richtlinie eine Reihe von Vorschlägen gemacht, die die Existenz der auf den Markenverkauf ausgerichteten legalen Tabakwirtschaft massiv bedrohen:

    [bul] Einheitspackungen ohne Farben, Markenschriftzüge und Logos,
    [bul] Präsentationsverbot für Tabakwaren in den Läden, so dass diese „unter die Ladentheke“ verbannt und für den kaufwilligen Konsumenten nicht mehr sichtbar sind,
    [bul] Einheitsgeschmack: Zusatzstoffe, die zur Geschmacksvielfalt beitragen, sollen künftig verboten werden und
    [bul] Zigarettenautomaten sollen verboten werden.

    In einem Konsultationsverfahren können EU-Bürger, Wirtschaft, Behörden und Nicht-Regierungsorganisationen bis zum 17. Dezember 2010 ihre Meinung zu den Vorschlägen für die neue Richtlinie äußern.

    Fachhandel in Existenz bedroht
    Zu den Hauptbetroffenen dieser Vorschläge, die vor allem eine Diskriminierung der Tabakprodukte und eine Zerstörung des Markenwettbewerbs sowie die Unterbindung der produktbezogenen Verbraucherinformation zur Folge haben würden, zählt der tabakführende Handel mit seinen rund 100.000 Tabakverkaufsstellen und 370.000 Zigarettenautomaten. Vor allem die 7.500 Fachgeschäfte sind in ihrer Existenz massiv bedroht.

    Deshalb ist es gerade für den Handel notwendig, sich am Konsultationsverfahren zu beteiligen und dabei überzogenen Regulierungsvorschlägen eine klare Absage zu geben, zumal diese Vorschläge nicht einmal geeignet sind, das EU-Ziel eines geringeren Tabakkonsums zu erreichen, sondern nur die organisierte Schmuggelkriminalität fördern würden.

    Hürden beim Konsultationsverfahren
    Für die Beteiligung am Konsultationsverfahren sind jedoch einige Hürden aufgebaut worden: Meinungsbekundungen sind nur über eine speziell eingerichtete Internetseite möglich. Und die Konsultationsbögen sind in englischer Sprache verfasst, auch wenn die jeweiligen Meinungsäußerungen zu den vorgegebenen EU-Vorschlägen in deutsch verfasst werden können.

    Um jedem interessierten Bürger und Händler dennoch eine Teilnahme zu ermöglichen, haben die Verbände der Tabakwirtschaft eine Aktionskampagne gestartet. An ihr beteiligt sind die Branchenverbände BTWE, BDTA, DZV, VdR, BdZ, der Bundesverband deutscher Tabakpflanzer, die Gewerkschaft NGG sowie das Unternehmen Philip Morris.

    Federführend in der Ansprache des Tabakwaren-Einzelhandels ist der BTWE, dessen Präsident Rainer von Bötticher in einer Sonderinformation seine Kollegen aufgerufen hat, sich aktiv an der Konsultation zu beteiligen und so mit der eigenen Meinung den politischen Prozess mitzubestimmen. Hierzu verteilt der Verband einen Flyer, der über die Details in Kürze informiert.

    Website der Aktionskamapgne: www.entscheiden-sie-selbst.de.
    Sehr gute Hilfestellung leistet die im Rahmen der Aktionskampagne eingerichtete Internetseite

    [linkn|http://www.entscheiden-sie-selbst.de]www.entscheiden-sie-selbst.de. [/link]
    Dort sind wichtige Informationen zum Thema zu finden und die Vorgehensweise beim Ausfüllen des Konsultationsformular wird genau geschildert. Gleichzeitig findet sich dort eine Verlinkung zum Onlineformular der EU-Konsultation, so dass diese nicht gesondert aufgesucht werden muss. Dabei macht es Sinn, sich die Informationshinweise zunächst einmal auszudrucken, sie gründlich zu studieren, um dann gut vorbereitet an der EU-Internetbefragung teilzunehmen.

    Da sich dennoch immer wieder Fragen zur Vorgehensweise bei der Teilnahme am Konsultationsverfahren und zu inhaltlichen Aspekten auftun können, hat die Aktionsgemeinschaft eine kostenlose Telefonhotline eingerichtet, auf der unter der Rufnummer 0800-2883637 Fragen gestellt werden können, die von einem kompetenten Team beantwortet werden. Diese Hotline ist von Montag bis Freitag in der Zeit von 12 bis 22 Uhr erreichbar, also auch nach Ladenschluss.

    „Engagieren Sie sich für Vielfalt und gegen Gleichmacherei!“
    „Ihre Teilnahme an der Internetumfrage entscheidet maßgeblich über Ihre und unsere Zukunft. Machen Sie mit! Engagieren Sie sich aktiv für Vielfalt und gegen Gleichmacherei!“, appelliert BTWE-Präsident von Bötticher an den Tabakwaren-Facheinzelhandel.

    Doch nicht nur die Tabakwirtschaft selbst ist von den EU-Plänen massiv betroffen, sondern auch die Verbraucher selbst. So appelliert der Bundesverband der Zigarrenindustrie (BdZ) an die „Anhänger des Zigarrengenusses“, sich an dem Anhörungsverfahren zu beteiligen und vor allem gegen die Einführung generischer Einheitspackungen auszusprechen.

    Gerade der Zigarrenmarkt mit seiner Vielfalt an Marken, Formaten und Verpackungen wäre durch eine solche Reglementierung entscheidend getroffen; dem Zigarrengenießer wäre es ansonsten nicht mehr möglich, sich anhand der Verpackung über sein Genussprodukt zu informieren und eine entsprechende Kaufentscheidung zu treffen. Auch der Zigarrenverband verweist in diesem Zusammenhang auf die Internetseite
    [linkn|http://www.entscheiden-sie-selbst.de]www.entscheiden-sie-selbst.de. [/link]

    (DTZ 44/10)

  • Hall Tabakwaren: Konstanter Umsatz 2008

    Vorsteuergewinn gesunken / Auch Automatengeschäft blieb profitabel

    MÖNCHENGLADBACH (DTZ/fnf). Die Mönchengladbacher Tabakwarengroßhandlung Hall Tabakwaren erzielte im Jahr 2008 einen Umsatz von 658 Mio Euro (Vorjahr 660 Mio Euro). „Erneut verlor das Automatengeschäft 2008 rund 13 Mio Euro Umsatz. Dies konnte durch eine Umsatzsteigerung im Geschäftsfeld Großhandel weitgehend ausgeglichen werden“, so Geschäftsführer Dr. Michael Reisen.

    „Der stabile Gesamtumsatz 2008 ist jedoch nur aufgrund von Zukäufen in Höhe von 13 Mio Euro (Umsatzanteil 2008) zu realisieren gewesen.“ Der Ertrag ging – wie erwartet – deutlich zurück. Der Ebitda reduzierte sich im Geschäftsfeld Großhandel auf 5,8 Mio Euro (1,1 Prozent vom Umsatz), im Geschäftsfeld Automat auf 5,6 Mio Euro (3,8 Prozent vom Umsatz). Das Unternehmen erwirtschaftete insgesamt einen Cash Flow von nur noch 10,2 Mio Euro (1,6 Prozent vom Nettoumsatz nach 1,8 Prozent in 2007).

    „Damit betrug das Cash Flow Ergebnis wie befürchtet, aber auch prognostiziert, im zweiten Jahr seit 1903 weniger als 2 Prozent vom Nettoumsatz“, beklagt Firmeninhaber Jürgen Hall. Der schleichende Spannenverlust in beiden Geschäftsfeldern mache Sorgen. Er ist, so Jürgen Hall, zum einen maßgeblich beeinflusst durch den organisierten Großschmuggel, zum anderen im Bereich Großhandel zusätzlich noch durch Wettbewerbsaktivitäten.

    Weiter macht Jürgen Hall deutlich: „Die Erhöhung des Mindestpackungsinhaltes, verbunden mit einer autonomen Preiserhöhung, kommt zu früh. Der Markt braucht Ruhe. Das Risiko, dass der preislich hoch sensible Zigarettenmarkt erneut deutlich einbrechen wird, ist beträchtlich. Einige Marktteilnehmer der Tabakwirtschaft wollen nicht erkennen, dass (Roh)Ertrag immer das Produkt aus Absatz/Umsatz mal Prozent-Spanne ist. Eine hohe Prozent-Spanne hilft wenig, wenn der Umsatz entsprechend zurückgeht und zudem der Konsument sich für immer vom Automaten abwendet. Gewaltige, unabdingbare Investitionen in den Automatenpark (Dokumentenleser, Geldscheinleser / teilweise Münzwechsler) dürften für manche Aufsteller zum jetzigen Zeitpunkt nicht opportun sein.

    Leider wird sich wieder einmal die alte Weisheit bestätigen: "Der Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach“, so die Auffassung der Geschäftsführung von Hall Tabakwaren. Hall sieht für sein Unternehmen die Entwicklung gelassen. Der gesamte Automatenpark von z. Zt. 32 500 Automaten steht mit einem Wert von 0,7 Mio Euro inklusive aller Nachrüstungsinvestitionen zu Buche, also 22 Euro pro Automat. Insgesamt gilt eine Kostenreduzierung von 1,5 Mio Euro (u.a. Personal, EDV) für 2009 als gesichert. Investitionen und evtl. Zukäufe werden altmodisch wie bisher aus dem erwirtschafteten Cash Flow finanziert.

    „Für die ersten drei Quartale im Jahr 2009 erwartet Hall wegen der Beibehaltung des Münzeinwurfes 4 Euro eine Umsatzsteigerung im Automatengeschäft. Das dürfte mit dazu beitragen, die in diesem Absatzkanal ohnehin schon starke Verbundgruppe DTV weiter zu stärken“, so Geschäftsführer Dr. Stephan Speckgens.

    (DTZ 13/09)

  • MUT-Tagung in Kassel

    KASSEL (DTZ/vi). Die Interessengemeinschaft MUT (Mittelständische Unternehmen der Tabakwirtschaft) führt am 1. März ab 10.00 Uhr ihre Jahrestagung im Hotel Gude in Kassel durch. Auf der Tagesordnung stehen u.a. MUT-Aktionen für Bundestags-, EU- und Landtagswahlen.

    Aspekte sind dabei Arbeitsplatzschutzverordnung, Bildwarnhinweise, Innovationsklausel, Nichtraucherschutzgesetze, Einheitsbesteuerung, Plainpacks und die Zusammenarbeit mit Verbänden. Gastreferent ist der EU-Parlamentarier H. Nassauer. Anmeldung für Mitglieder und Interessenten bei Geschäftsführer Frank Hidien, Tel. 0731-53096, E-Mail:

    [link|mailto:hidien@mut4all.de]hidien@mut4all.de[/link].

    (DTZ 07/09)

  • Dr. Reto Cina: „Uns geht es wirtschaftlich gut“

    Oettinger Davidoff Group bleibt weltweit auf Wachstumskurs

    [pic|89|l|||Dr. Reto Cina, CEO der Oettinger Davidoff Group, sieht am Ende die wirklich starken Marken, die nicht als „Schnäppchen“ verramscht werden, als Gewinner.|||]

    BASEL (DTZ/da). Den globalen Restriktionen gegen den Tabak zum Trotz bleibt die Oettinger Davidoff Group weiter auf Erfolgskurs. Das in über 120 Ländern der Erde agierende Familienunternehmen mit Firmenzentrale in Basel erzielte im Jahr 2007 mit 3 344 Mitarbeitern ein Umsatzplus von 1,0 Prozent auf 1,273 Mrd. Schweizer Franken. Zum positiven Abschneiden trugen insbesondere Zuwächse in Asien und Osteuropa bei. Auch in der Schweiz „läuft es gut“, wie Dr. Reto Cina, CEO der Oettinger Davidoff Group, im Gespräch mit DTZ erklärt. Rückläufig ist die Entwicklung hingegen in Deutschland, Frankreich und Spanien. Deutlich gestiegen ist die Zigarrenproduktion mit einem Plus von 15,8 Prozent auf 30,8 Millionen Stück. Dafür nennt Dr. Cina drei Gründe:

    [bul] Einführung neuer Produktlinien, auch in günstigeren Preislagen;
    [bul] Ausbau der Drittmarken;
    [bul] und last but not least Wachstum bei den Marken „Davidoff“ und „Zino Platinum“.

    Meistverkauftes Zigarrenprodukt des Unternehmens ist weiterhin die Corona der „Davidoff 2000“, die schon im Jahr 2002 das Panatela-Format der „Davidoff No. 2“ an der Spitze abgelöst hat.

    Die weltweit positive Nachfrage nach Zigarren und Zigarillos der Oettinger Davidoff Group hat sich auch im ersten Halbjahr 2008 fortgesetzt. „Die Zigarrenraucher sind bereit, für gute Produkte auch Geld auszugeben“, so Dr. Cina. In Asien und Osteuropa sind Absatz und Umsatz weiter nach oben gegangen, ebenso in der Schweiz. In den USA ist die Nachfrage bis Mai gestiegen und seitdem etwas abgeflacht.

    Mehr als gut angenommen werde in den Vereinigten Staaten die im Herbst 2007 auf den US-Markt gebrachte Premiumzigarre „Winston Churchill“. „Das scheint ein richtiger Renner zu werden“, freut sich Dr. Cina. Wegen der hohen Nachfrage dort, die „bereits an der 1-Million-Stück-Schwelle kratzt“, sei die ursprünglich für Mai 2008 vorgesehene Einführung in Deutschland auf September (zur Inter-tabac in Dortmund) verschoben worden. Dank ihrer Mischung mit kräftigen Tabaken sei die „Winston Churchill“ auch absolut etwas für Liebhaber kubanischer Zigarren, meint Dr. Cina. Auf die DTZ-Frage, wo die Markenrechte für die „Winston Churchill“ liegen, antwortet er: „Mit der Familie Churchill haben wir einen langfristigen, weltweit gültigen Lizenzvertrag abgeschlossen.“

    Aufgrund der Erfahrung mit „Winston Churchill“, wo das Mengenangebot nicht mehr der Nachfrage standgehalten hat, hat das Unternehmen die ursprünglich schon für Spätsommer 2007 vorgesehene Einführung der neuen Serie „Davidoff Puro Dominicano“ auf Anfang 2009 verschoben. „Wir haben einfach noch nicht die erforderlichen Mengen“, begründet Dr. Cina diesen Schritt. Die „Davidoff Puro Dominicano“ ist eine Longfillerzigarre, die ausnahmslos aus Tabaken von der Dominikanischen Republik gefertigt wird. Während es für das Unternehmen in vielen Ländern positiv laufe, gebe die Entwicklung in Deutschland, Spanien und Frankreich, den nach den USA und vor der Schweiz wichtigsten Märkten für Davidoff, weniger Anlass zur Freude. In Deutschland habe sich vor allem das Rauchverbot in der Gastronomie negativ auf die Nachfrage ausgewirkt.

    „Eine Zigarette raucht man ja noch draußen vor der Tür, aber wer stellt sich schon eine halbe Stunde oder länger vor ein Lokal, um eine Zigarre zu genießen?“, fragt Dr. Cina und hat auch direkt die Antwort parat: „Niemand!“ Auch zu Hause hole dies nach seiner Einschätzung kaum jemand nach. Ergo geht der Absatz verloren. Die Marke „Davidoff“ hat dies auch bei ihren Gastronomie-Depots zu spüren bekommen. Von den ehemals rund 500 Gastronomiedepots sind nach der Einführung der Rauchverbote nur noch zirka 300 übrig geblieben. Rund zehn Prozent davon haben eine Davidoff-Lounge. Bei den Lounges arbeitet der langjährige deutsche Davidoff-Partner, die Firma Gebr. Heinemann in Hamburg, wo immer es möglich ist, eng mit dem Fachhandel vor Ort zusammen.

    Neben der Rauchverbots-Problematik verschärfe sich die Situation am Markt durch Druckverkäufe von Wettbewerbern. „Da spielen wir natürlich nicht mit, weil dies dem Image einer Marke massiv schadet. So mache ich eine Marke kaputt“, weiß Dr. Cina, der am Ende die wirklich starken Marken, die nicht als „Schnäppchen“ verramscht werden, als Gewinner sieht.

    Als „Silberstreif am Horizont“ wertet der CEO von Oettinger Davidoff das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das das Rauchverbot in kleinen Einraumlokalen für verfassungswidrig erklärt hat. „Dieses Urteil verschafft uns zumindest eine Verschnaufpause“, meint er. Sehr gespannt ist Dr. Cina jetzt, was Bayern machen wird. Vom Freistaat könnte eine gewisse Signalwirkung für die anderen Bundesländer ausgehen. Dass die bayerischen Wirte stinksauer auf die CSU sind und zum Beispiel geplante Veranstaltungen dieser Partei in ihren Lokalen abgesagt haben, zeige Wirkung. Die CSU werde sich angesichts der Landtagswahlen im September sehr wohl überlegen müssen, ob sie mit ihrem harten Antiraucherkurs gut beraten sei.

    Weiter fortsetzen wird sich nach Einschätzung von Dr. Cina der Konzentrationsprozess in der weltweiten Tabakwirtschaft. Der CEO der Oettinger Davidoff Group sieht bei allen negativen Begleiterscheinungen hierin auch gewisse Chancen für das eigene Unternehmen. Zum einen müssten die übernehmenden Konzerne Auflagen der Kartellbehörden erfüllen und in dem einen oder anderen Land bestimmte Marken abgeben, zum anderen hätten kleinere Marken in dem riesigen „Konglomerat“ eines Konzern meist keine Daseinsberechtigung mehr. „Da dies bei uns nicht der Fall ist, eröffnen sich für uns Möglichkeiten. So haben wir zum Beispiel auch bei den von uns gepflegten Kleinstmarken Zuwächse verzeichnen können. Auf die DTZ-Frage, ob die Oettinger Davidoff Group ebenfalls an der Übernahme weiterer Firmen interessiert sei, erklärt Dr. Cina vielsagend, ohne konkret zu werden: „Selbstverständlich denken wir mehr als intensiv darüber nach, unser Markenportfolio durch Zukäufe zu erweitern.“

    Zu Gerüchten vom vergangenen Jahr, Oettinger Davidoff stehe selbst zum Verkauf, sagt Dr. Reto Cina: „Eine Tochter von Dr. Ernst Schneider wollte sich von ihren Unternehmensanteilen trennen. Das hat die Gerüchteküche angeheizt. Per Ende des letzten Jahres konnte die Situation durch einen Rückkauf dieser Anteile durch die Besitzerfamilien gütlich bereinigt werden.“

    Weiteren Spekulationen über Verkaufsabsichten tritt der CEO der Unternehmensgruppe mit den Worten entgegen: „Uns geht es wirtschaftlich gut, wir haben keinen Grund, unsere Selbständigkeit aufzugeben.“

    (DTZ 34/08)