Schlagwort: Tabaksteuererhöhung

  • Zigarettenauslieferungen auf hohem Niveau

    MAINZ (DTZ/fok). Im April 2011 lieferten die Hersteller nach vorläufigen Schätzzahlen 7,295 Mrd. Zigaretten an den Handel aus. Das waren 11,2 Prozent mehr als im allerdings recht absatzschwachen Vorjahresmonat.

    Auf die Markenzigaretten entfielen dabei 6,354 Mrd. Stück (plus 10,7 Prozent), auf Handelsmarken ca. 941 Mio. Stück (plus 14,3 Prozent). Nach Ansicht von Branchenexperten handelt es sich bei der Steigerung im Wesentlichen um technische Effekte im Vorfeld der Tabaksteuererhöhung. So bei den meisten Automatenpackungen, die keine Preiserhöhungen vornehmen, so dass die altversteuerte Ware mit einer besseren Marge ausgestattet ist.

    Insgesamt gesehen deuten die Zahlen jedoch darauf hin, dass ein Aufbau von altpreisigen Beständen im Handel nicht ausgeprägt ist. Zum einen, weil diesem häufig das Kapital hierfür fehlt, zum anderen, weil auch keine größeren Hortungskäufe seitens der Verbraucher erwartet werden. Im Zeitraum Januar bis April 2011 kumuliert stiegen die Auslieferungen um 2,1 Prozent auf ca. 26,739 Md.Stück Zigaretten.

    Bei der Markenzigarette bezifferte sich das Auslieferungsvolumen auf 23,373 Mrd. Stück (plus 2,2 Prozent), bei den Handelsmarken auf unverändert ca. 3,36 Mrd. Stück. Beim Feinschnitt lag das Auslieferungsvolumen im April 2011 bei insgesamt 2 250 Tonnen (plus 13,0 Prozent, wofür ebenfalls vor allem technische Effekte ursächlich waren).

    Der klassische Feinschnitt kam auf ein Volumen von 1 266 Tonnen (plus 10,0 Prozent), der schnittoptimierte Tabak auf 638 Tonnen (plus 5,1 Prozent) und der volumenoptimierte Tabake auf 249 Tonnen (plus 12,2 Prozent). In den ersten vier Monaten 2011 kumuliert stieg das Auslieferungsvolumen beim Feinschnitt um 3,4 Prozent auf 8 452 Tonnen. Der klassische Feinschnitt erzielte mit 4 739 Tonnen genau die Menge im entsprechenden Vorjahrestertial, schnittoptimierter Tabak kam auf 2 432 Tonnen (minus 2,9 Prozent), volumenoptimierter Tabak auf 1 281 Tonnen (plus 37,6 Prozent).

    (DTZ 18/11)

  • Fiskus profitiert schon im Vorfeld

    WIESBADEN (DTZ/SB/fok). Die Tabaksteuererhöhung zum 1. Mai 2011 hat schon im Vorfeld für höhere Fiskaleinnahmen und deutlich gestiegene Steuerzeichenbezüge gesorgt. Hintergrund ist einerseits der Kauf von Steuerzeichen für die neuen Preisstellungen, andererseits aber auch die Bevorratung mit alten Steuerzeichen in dem vom Finanzministerium vorgegebenen Rahmen.

    Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden meldet, stiegen im 1. Quartal 2011 die Tabaksteuereinnahmen netto um 17,5 Prozent auf 2,895 Mrd. Euro. Dabei brachte die Zigarette mit 2,498 Mrd. Euro (plus 16,6 Prozent) den Löwenanteil der Mehreinnahmen ein. Aber auch aus dem Feinschnitt erzielte der Fiskus mit Einnahmen von 377,3 Mio. Euro ein sattes Plus von 24,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.

    Sowohl bei der Zigarette als auch beim Feinschnitt resultieren die Zuwächse jedoch nahezu ausschließlich aus den technischen Effekten im Vorfeld der Tabaksteuererhöhung: Die Absatzzahlen im Markt waren im betrachteten Zeitraum bei der Zigarette leicht rückläufig, beim Feinschnitt minimal steigend.

    (DTZ 16/11)

  • JTI kündigt höhere Preise ab Mai an

    KÖLN (DTZ/fnf). In diesen Tagen hat auch JT International Germany die per Mai geplanten Preisanpassungen ihres Zigarettensortimentes im Zuge der am 1. Mai 2011 stattfindenden Tabaksteuererhöhung bekannt gegeben.

    Wie das Unternehmen in einem Schreiben an seine Handelspartner kommuniziert, werden die Kleinverkaufspreise für die Originalpackungen der meisten JTI-Zigarettenmarken um 20 Cent teurer. So z.B. bei den OP von Winston, Benson & Hedges und Nil, teilweise werden auch die Packungsinhalte der Big Packs um eine Zigarette reduziert.

    Eine Ausnahme bildet die Camel-Familie, bei der nur die KVP der Camel ohne Filter und der Camel Filters Maxi Box entsprechend angepasst werden. Die KVP der übrigen Camel-Produkte bleiben unverändert.

    (DTZ 14/11)

  • Bezüge von Tabaksteuerzeichen schon von Steuererhöhung geprägt

    WIESBADEN (DTZ/SB/fok). Bereits zwei Monate vor der Tabaksteuer‧erhöhung zum 1. Mai 2011 zeigen sich Auswirkungen dieser fiskalischen Änderung auf die Tabaksteuerstatistik. Im Februar 2011 wurden Banderolen für 9,078 Mrd. Zigaretten bezogen, 53,8 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres.

    Der Kleinverkaufswert dieser Zigaretten stieg um 52,9 Prozent auf 2,079 Mrd. Euro. Die leicht unterdurchschnittliche Wertentwicklung signalisiert, dass es sich noch um altversteuerte Zigaretten handelt, wobei der Fokus im Durchschnitt stärker auf den Angeboten für preissensible Kunden gelegen haben dürfte. Dass die Entwicklung fiskalisch nicht aus dem Ruder laufen darf, verdeutlichte die Steuerzeichenstelle Bünde in einer Mitteilung, wonach die Bezugsanmeldung für „alte“ Steuerzeichen nur noch bis zum 20. März entgegengenommen wurden, und auch nur noch mit Volumina „in erforderlichem Maße“.

    Neue Steuerzeichen unter Berücksichtigung der ab 1. Mai 2011 geltenden Steuersätze sind seit dem 1. März erhältlich. Auch beim Feinschnitt stieg der Banderolenbezug im Februar kräftig an: Die Menge lag bei 2 963,5 Tonnen (plus 61,7 Prozent), deren Kleinverkaufswert bezifferte sich auf 313,3 Mio. Euro (plus 71,4 Prozent). Angesichts des um 10 Prozentpunkte höheren Wertanstiegs ist zu vermuten, dass hier entweder bereits Banderolen für neupreisige Ware bezogen wurden oder die Bezüge sich auf Feinschnitt mit hohen Kilopreisen konzentrierte, wozu auch die Volumentabake zählen.

    Bei Zigarren/Zigarillos waren die Ausschläge nicht ganz so stark: Hier lag der Banderolenbezug im Februar bei 337,0 Mio. Stück (plus 20,5 Prozent); der Kleinverkaufswert bezifferte sich auf 54,5 Mio. Euro (plus 13,8 Prozent). Pfeifentabak, der von der Tabaksteuererhöhung nicht betroffen ist, verzeichnete im Februar keinen Sprung bei den Banderolenbezügen. Hier wurden Steuerzeichen für 144,5 Tonnen (plus 9,7 Prozent) im Kleinverkaufswert von 15,5 Mio. Euro (plus 5,3 Prozent) bezogen. Die Tabaksteuereinnahmen des Bundes entwickelten sich im Februar 2011 ebenfalls kräftig nach oben.

    Mit 1,129 Mrd. Euro (netto) wurden vom Bund 36,8 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres vereinnahmt. Der Löwenanteil stammte aus der Zigarette (994,7 Mio. Euro = plus 36,7 Prozent) und aus dem Feinschnitt (129,3 Mio. Euro = plus 40,8 Prozent). Für die Monate Januar/Februar 2011 kumuliert bezifferten sich die Einnahmen aus der Tabaksteuer auf 1,469 Mrd. Euro (plus 22,6 Prozent).

    (DTZ 12/11)

  • Pöschl Tabak hebt Preise an

    GEISENHAUSEN (DTZ/fnf). Die Firma Pöschl Tabak hat angekündigt, ab 2. Mai 2011 die Kleinverkaufspreise für ihr Sortiment anzuheben, um die Tabaksteuererhöhung und die gestiegenen Kosten, vor allem aus dem Rohtabakbereich, in der Preisstellung zu berücksichtigen.

    Noch in dieser Woche werden neue Preislisten verschickt, die entsprechende Anhebungen der KVP sowohl bei Zigaretten und Feinschnitt als auch beim Pfeifen- und Schnupftabak vorsehen. Bei einigen Packungen wird auch der Inhalt angepasst. So ändert sich die Grammatur für die Dosen der Brookfield-, Red Bull- und Pontiac-Feinschnitttabake von 140 auf 120 Gramm.

    (DTZ 11/11)

  • Reemtsma gibt Preisanpassungen bei Zigaretten und OTP bekannt

    HAMBURG (DTZ/fok). Im Zuge des ersten Schritts der fünfstufigen Tabaksteuererhöhung, der zum 1. Mai 2011 wirksam wird, passt Reemtsma seine Kleinverkaufspreise für Zigaretten, Feinschnitt und Filterzigarillos an und verbessert dabei auch die Handelsmargen der Produkte.

    Wie aus einem Handelsanschreiben zu entnehmen ist, hebt das Unternehmen ab Mai die KVP der Originalpackungen seiner Zigarettenmarken im Regelfall um 20 Cent an, zum Beispiel bei Gauloises Blondes, West und JPS. Bei Großpackungen und Automatenpackungen wird der Inhalt in der Regel um eine Zigarette reduziert. Die AP von Peter Stuyesant, R1, Ernte 23 und R6 werden einen Münzbeipack von 10 Cent erhalten und somit in der Preisstellung 4,90 Euro/19 Stück angeboten. Parallel zur Preisanpassung erhält die Premiummarke Davidoff ein neues internationales Design.

    Auch im Bereich der OTP, von der Tabaksteuererhöhung überproportional betroffen, kündigt Marktführer Reemtsma Preisanpassungen per Mai an und unterstreicht dabei seine Maxime einer ebenso margen- wie volumenorientierten Preispolitik.

    Moderat steigende Preise bei Volumentabaken
    Bei den klassischen Feinschnittmarken steigt der KVP meist um 30 Cent pro 40-g-Pouch. Bei den Volumentabaken, die bei preissensiblen Kunden besonders im Fokus stehen, sind die Preisanhebungen etwas moderater, teils wird mit Inhaltsreduzierungen der Preisoptik Rechnung getragen.

    Hier werden mit JPS Red XL Volumen Tobacco (100g/13,50 Euro) und Route 66 Original Volume Tobacco (80 g/10,50 Euro) auch zwei neue Packungsvarianten angeboten. Bei den Filterzigarillos steigt der KVP von JPS Sticks um 20 Cent und von Route 66 Sticks um 35 Cent. Im Bereich der Raucherbedarfsartikel erfolgt ebenfalls eine Preisanpassung der empfohlenen KVP für Papier, Filterhülsen und Zigarettenfilter.

    (DTZ 10/11)

  • STG erhöht Feinschnittpreise

    BREMEN (DTZ/fnf). Als eines der ersten Unternehmen der Tabakbranche hat die Scandinavian Tobacco Group Deutschland GmbH (STG) jetzt eine Anhebung der Preise ihrer Feinschnitttabake als Folge der zum 1. Mai in Kraft tretenden Tabaksteuererhöhung bekannt gegeben.

    Danach wird der Kleinverkaufspreis des additivfreien Feinschnitts Crossroad von bisher 4,00 auf 4,25 Euro/30-g-Pouch erhöht. Bei Danske Club steigt der KVP von 7,00 auf 7,35 Euro/50-g-Pouch. Wie das Unternehmen in seiner Mitteilung herausstellt, wird mit dieser Preisfestsetzung nicht nur die steuernotwendige Überwälzung umgesetzt. Vielmehr sei die von den Handelspartnern mehrfach geäußerte Anregung einer gleichzeitig zu realisierenden Spannenverbesserung ebenfalls einbezogen worden.

    Insbesondere aus diesem Grund setze STG bei allen Beteiligten auf Verständnis und aktive Unterstützung ihrer Preispolitik bei diesen ohnehin margenstarken Produkten.

    (DTZ 09/11)

  • Verunsicherung über Preisstellungen

    DEN HAAG (DTZ/fok). Mit Argusaugen beobachtet der deutsche Handel derzeit alle Informationen, die Aufschluss über die Strategien der großen Zigarettenhersteller hinsichtlich der Überwälzung des zum 1. Mai 2011 anstehenden ersten Schritts der fünfstufigen Tabaksteuererhöhung geben können. Getrieben von der Sorge, dass die neuen Preisstellungen nicht einhellig am Ziel der Ertragsorientierung ausgerichtet sein könnten, wird derzeit jedes Signal mit großer Aufmerksamkeit verfolgt.

    Während sich die Produzenten in Deutschland bisher noch nicht eindeutig zu den geplanten Preisschritten äußerten, richtet sich deshalb der Blick mit Interesse aufs benachbarte Ausland. Derzeit konkret auf die Niederlande, deren Regierung zum 1. März 2011 eine kräftige Tabaksteuererhöhung beschlossen hat, die die Steuerbelastung der meistverkauften Preislage um 22 Cent pro 19er-Packung nach oben schnellen lässt. Inzwischen haben die drei größten Hersteller im Nachbarland ihre neuen Preislisten kommuniziert.

    Danach wollen Philip Morris und Imperial Tobacco die Kleinverkaufspreise ihrer Marken in der Hauptpreislage um 40 Cent auf 5,20 Euro / 19 Stück erhöhen. Diesem Schritt schließt sich auch die BAT an, wobei sie allerdings für ihre Marke Lucky Strike nur einen 20-Cent-Schritt auf 5,00 Euro vorsieht und damit einen Preislagenwechsel realisiert. Auch bei der neuen Preisstellung im Value for Money-Segment tanzt die BAT aus der Reihe: Während die beiden großen Wettbewerber hier einen überproportionalen Preisschritt um 50 Cent auf 4,70 Euro / 19 Stück angekündigt haben, sieht die BAT nur eine Anhebung um 30 Cent auf 4,50 Euro / 19 Stück vor.

    Nach Ansicht von Marktbeobachtern ist damit zu rechnen, dass die Reaktionen des Wettbewerbs auf den Alleingang der BAT nicht auf sich warten lassen werden und damit die vom niederländischen Handel begrüßte deutliche Margenverbesserung in Frage gestellt wird.

    (DTZ 07/11)

  • Tabakwarenmarkt verzeichnete auch 2010 leichten Rückgang

    MAINZ (DTZ/fok). Der deutsche Tabakwarenmarkt konnte auch im vergangenen Jahr sein Absatzvolumen nicht ganz behaupten und die Hersteller mussten leichte Rückgänge in den Auslieferungszahlen an den Handel hinnehmen.

    Bei der Fabrikzigarette lag der Absatz nach vorläufigen Schätzzahlen bei 83,916 Mrd. Stück und damit um 1,8 Prozent bzw. 1,58 Mrd. Stück niedriger als im Jahr zuvor. Allerdings bezifferte sich die Auslieferungsmenge von Markenzigaretten nur noch auf 73,388 Mrd. Stück; das waren 3,0 Prozent bzw. 2,26 Mrd. Stück weniger als in 2010.

    Demgegenüber profitierten die Handelsmarken mit einem Auslieferungsvolumen von ca. 10,5 Mrd. Stück von der gestiegenen Preissensibilität der Verbraucher; der Absatz der Handelsmarken stieg um 6,9 Prozent, ihr Anteil am Fabrikzigarettenmarkt erhöhte sich von 11,5 auf 12,5 Prozent.

    Zigarettenstränge vor dem Aus?Keine große Rolle spielten am Markt die Zigarettenstränge, deren Produktion aufgrund der neuen steuerlichen Definition wohl von allen Herstellern zum Jahresbeginn eingestellt worden sein dürfte. Im Jahr 2010 waren insgesamt 1,052 Mrd. versteuerte Stück ausgeliefert worden; das waren 19,3 Prozent mehr als im Vorjahr, wobei das Wachstum gegen Jahresende zum Teil wohl auch durch Bevorratung bei den Verbrauchern und im Handel entstanden sein dürfte.

    Preiswert rauchen lautet auch das Stichwort für den Feinschnittmarkt. Dieser verringerte allerdings in 2010 sein Wachstumstempo erheblich. Die Auslieferungen stiegen nach vorläufigen Schätzzahlen um 1,6 Prozent auf 25.526 Tonnen. Im Vorjahr war der Feinschnittmarkt noch um 8,6 Prozent gewachsen.

    Klassischer versus volumenoptimierter FeinschnittInteressant ist in diesem Zusammenhang, die Teilsegmente unter die Lupe zu nehmen. So entfiel auf den klassischen Feinschnitt zwar immer noch der größte Teil des Feinschnittabsatzes. Mit 14.552 Tonnen waren hier aber 9,4 Prozent weniger ausgeliefert worden. Stattdessen entschieden sich die Verbraucher für Produkte mit einer höheren Ergiebigkeit: Auf schnittoptimierten Tabak entfielen in 2010 Auslieferungsvolumina von 7.756 Tonnen; das waren 15,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Und bei volumenoptimierten Feinschnitttabaken stiegen sie sogar um 36,7 Prozent auf 3.218 Tonnen.

    Bei den Ecocigarillos bezifferte sich das Absatzvolumen in 2010 auf ca. 2,861 Mrd. Stück und lag damit um etwa 1,8 Prozent unter Vorjahr.

    Unterm Strich zeigt sich der Konsum von in Deutschland versteuerten Tabakwaren knapp stabil, aber mit einem deutlichen Trend zu preiswerten Angeboten. Das äußert sich ebenso bei der Fabrikzigarette mit steigenden Anteilen der unteren Preislagen/Handelsmarken, wie auch beim Feinschnitt, wo preisattraktive Produkte mit hoher Ergiebigkeit immer stärker in den Fokus rücken.

    Die Tabaksteuererhöhung im Mai 2011 wird vor allem für niedrigpreisige Zigaretten und Feinschnitt einen deutlichen Überwälzungsbedarf auf die Preise bedeuten. Das mag in der Konsequenz zwar eine Verringerung der Erosion der höherpreisigen Angebote zur Folge haben, an ein echtes Wiedererstarken der Premiumpreislage glaubt aber in der Branche kaum jemand.

    (DTZ 1/11)

  • Philip Morris senkt Preis für Marlboro-Feinschnitt kräftig

    MÜNCHEN (DTZ/fok). Die Feinschnittmarke Marlboro Cigarette Tobacco wird im Januar 2011 ihren Kleinverkaufspreis absenken. Statt bisher 4,20 Euro wird die 30-g-Pouch dann nur noch 3,20 Euro kosten, der Preis der 140-g-Dosen reduziert sich parallel von 17,00 auf 14,95 Euro. Damit liegt Marlboro Cigarette Tobacco nur noch 20 Cent bei der Pouch und 45 Cent bei der Dose über dem Preis von Feinschnittmarken wie L&M, JPS oder Pall Mall. Ein Paradigmenwechsel beim Marlboro-Hersteller Philip Morris? Oder nur eine punktuelle Aktivität?

    [pic|270|l|||Vertriebschef Gerard Schlosser: "Wir sehen im Segment Feinschnitt ein großes Wachstumspotenzial und daran wollen wir teilhaben."|||]

    Seit ihrem Marktstart in den 60er Jahren ist die Marke Marlboro deutschland- wie weltweit ein Synonym für Premiumqualität zum Premiumpreis. Und zwar sowohl als Marktführer im Zigarettenmarkt als auch beim Feinschnitt, wo Marlboro Cigarette Tobacco allerdings derzeit mit ca. 1,5 Prozent Marktanteil keine allzu große Marktbedeutung hat.

    Andererseits ist die Philip Morris GmbH mit den Markenfamilien L&M und Next im Feinschnittsegment durchaus erfolgreich: Im ersten Halbjahr 2010 war das Unternehmen in diesem Markt mit einem Anteil von 14,3 Prozent zweitgrößter Anbieter, Tendenz steigend. Warum dieser Preisschritt im Januar, wenige Monate vor der anstehenden Tabaksteuererhöhung, erfolgt, begründet der neue Verkaufschef der Philip Morris GmbH, Gerard Schlosser: „Wir sehen im Segment Feinschnitt ein großes Wachstumspotenzial und daran wollen wir teilhaben. Deshalb bieten wir ab Januar 2011 den Feinschnitttabak der Marke Marlboro mit einem attraktiveren Preis an.“

    Natürlich stellt sich in diesem Zusammenhang auch die Frage, ob die Aufgabe der Premium-Preisstellung bei Marlboro Cigarette Tobacco nur für den Feinschnitt-Bereich gilt, oder ob Philip Morris angesichts eines immer stärker preisgetriebenen Marktes grundsätzlich die Premium-Preisstellung seiner wichtigsten Marke, auch bei Zigaretten, auf den Prüfstand stellt. Dass der bisher in der Preisfokussierung eher als zurückhaltend geltende Marktführer Philip Morris jetzt nicht nur reagierend, sondern agierend in dieser Thematik aktiv wird, zeigt die Ankündigung, ab Mitte Januar 2011 eine „kleine Maxi“ der Chesterfield mit 26 Stück Inhalt zum KVP von 5,50 Euro auf den Markt zu bringen.

    Damit testet das Unternehmen erstmals den „Preisboden“ bei der Markenzigarette, denn das Angebot liegt noch mal um 6.4 Cent unter den Preisen vergleichbarer Konkurrenzmarken, wenn man deren Maxis auf 26 Stück umrechnet. Die in den Schreiben an den Handel genannten produktionstechnischen Gründe für die 26er-Packung mit ihrer „halbrunden“ Preisgestaltung lassen vermuten, dass die Positionierungsphase der Marken im Vorfeld der Tabaksteuererhöhung begonnen hat. Hierzu Gerard Schlosser: „Es ist in der Tat so, dass wir aus rein produktionstechnischen Gründen die Chesterfield als 26er Packung zu 5,50 Euro einführen.“ Handelsseitig ist die Sorge zu hören, dass die neuen Preisaktivitäten Wettbewerbsreaktionen hervorrufen könnten.

    Gerade mit Blick auf die anstehende Tabaksteuererhöhung und den hieraus resultierenden Überwälzungsbedarf unterstreicht man beim Handel die absolute Notwendigkeit einer margenorientierten Vorgehensweise. Bei den Wettbewerbern zeigt man sich zwar überrascht von den Preisaktivitäten von Philip Morris, lässt gleichzeitig aber auch durchblicken, dass nach derzeitigem Stand kurzfristige Reaktionen wohl eher nicht zu erwarten seien. Vertriebschef Gerard Schlosser: „Wir sehen im Segment Feinschnitt ein großes Wachstumspotenzial und daran wollen wir teilhaben.“

    (DTZ 50/10)