Schlagwort: Einheitspackung

  • Einheitspackung für Lebensmittel?

    LONDON (DTZ/red/kes). Die Verpackungsindustrie in England ist alarmiert. Das Thema Plain packaging (dt. Einheitspackung) wird immer öfter in Zusammenhang mit sogenannten „ungesunden“ Lebensmitteln gebracht.

    Entsprechende Pläne, das heißt normierte Verpackungen nicht nur für Tabakwaren sondern auch für andere Genussmittel-Produktgruppen einzuführen, weist das britische Gesundheitsministerium (DOH: Department of Health) weit von sich. Da bestehe kein Handlungsbedarf, heißt es Medienberichten zufolge.

    Dennoch, die Gefahr bestehe weiter, wenn das geplante Plain packaging-Gesetz nicht ausdrücklich Getränke von einer entsprechenden Normierung ausschließe, zitiert die Online-Zeitschrift „FoodProductiondaily.com“ den Sprecher der Vereinigung der britischen Verpackungsindustrie, Mike Ridgway.

    Hersteller wie API, Parkside Flexibels, Chesapeake und Weidenhammer fordern klare Aussagen seitens der Regierung. Tatsächlich gibt das DOH zu, dass Pläne für eine Kennzeichnung der Inhaltsstoffe von Lebensmittel in den Schubladen liegen würden. „Damit die Verbraucher über Fett-, Salz- und Zuckergehalt der Nahrung informiert werden“, so ein Sprecher des Gesundheitsministeriums.

    Die Sorge bleibt, dass die Einheitspackung auch für alkoholhaltige Getränke Realität werden könnte, so Ridgway.

    (DTZ 25/12)

  • Verpackungs-Experten fordern Umdenken

    BRADFORD (DTZ/red). In Bradford sehen die Verantwortlichen düstere Zeiten nahen, sollte die Einheitspackung für Tabakprodukte tatsächlich in England verbindlich vorgeschrieben werden.

    Produktionsausfälle bis zur Stilllegung des Standorts sowie Entlassung fürchten Ralf Weidenhammer, CEO der Weidenhammer Packaging Group und Mike Ridgeway von Chesapeake Branded Packaging. In Bradford allein seien rund 100 Arbeitsplätze direkt betroffen, schreibt die englische Zeitung „Telegraph & Argus“.

    Rund 40 Prozent des Umsatzes macht die englische Tochter der deutschen Weidenhammer Packaging Group aus Hockenheim mit Aufträgen aus der Tabakindustrie wie Japan Tobacco. Ähnlich die Situation bei der Chesapeak Branding Group. Das US-Unternehmen produziert größtenteils für BAT und Philip Morris.

    (DTZ 23/12)

  • WTO nimmt Australien ins Visier

    GENF (DTZ/red). Australien steht neuer Ärger ins Haus. Die Welthandelsorganisation (World Trade Organization, WTO) will laut Bloomberg News diesen Monat noch mit einer Beschwerde gegen die Einführung der Einheitspackung (Plain packaging) für Tabakprodukte protestieren.

    In der Begründung heißt es, dass Australien mit der Einheitspackung internationale Richtlinien zum Schutz des geistigen Eigentums verletzte. Die WTO-Eingabe wird von mindestens drei Regierungen, darunter der Ukraine, unterstützt, berichtet Bloomberg.

    Ist die Beschwerde erst einmal auf den Weg gebracht, müssen die Beteiligten mindestens zwei Monate lang die Beilegung des Streitfalls erörtern, so der US-Nachrichtendienst.

    Anschließend können die klagenden Regierungen eine WTO-Jury hinzuziehen. In der Regel treffe dieses Gremium seine Entscheidung innerhalb von sechs Monaten. Danach steht es den betroffenen Parteien frei in die Berufung zu gehen, heißt es.

    Australien ist das erste Land weltweit, das einheitliche Zigarettenpackungen von der Industrie einfordert. Ein entsprechendes Gesetz, der Tobacco Plain Packaging Act 2011 (TPP), tritt dieses Jahr am 1. Dezember in Kraft und schreibt vor, das Zigaretten aller Marken nur noch in dunkelbraunen Verpackungen, ohne Markenhinweis oder –abbildungen mit einheitlicher Schrifttype in den Handel kommen.

    (DTZ 10/12)

  • Eine Packung für alle

    LONDON (DTZ/red). Die britische Regierung will ihre Pläne zur Einführung der Einheitspackung (Plain Packaging) für Tabakprodukte gegen alle Widerstände durchsetzen.

    Premierminister David Cameron und seine Conservative Party zeigen sich Medienberichten zufolge unbeeindruckt von der Kritik aus den Reihen der Opposition.

    Das Regierungslager beabsichtigt alle Zigaretten einheitlich zu verpacken um damit Konsum und Verkauf zu reduzieren. Ein Trugschluss, führen Oppositionelle um Ed Miliband von der Labour Party an. Bisher gebe es Medienberichten zufolge keinen Nachweis für die angekündigte Wirksamkeit von Plain Packaging.

    Mit Blick auf die anhaltenden Proteste stellt sich die Regierung den Angaben zufolge in einer öffentlichen Umfrage der Kritik. Die Erhebung soll klären, ob es im Vereinigten Königreich künftig Verpackungsvielfalt oder –Monotonie für Tabakprodukte geben wird.

    Kritiker führen an, dass die Einführung der Einheitspackung den Weg für vergleichbare Maßnahmen im Bereich der Alkohol- und Süßwarenindustrie ebnen würde.

    (DTZ 08/12)

  • Petition gegen Einheitspackung

    CAMBRIDGE (DTZ/red). In Großbritannien ist die Einheitspackung für Tabakprodukte ein Thema, das nicht nur von der Politik diskutiert wird. Spätestens seit der Entwicklung in Australien bringt es die Interessengruppen der Pro- und Contra-Fraktionen auf die Barrikaden.

    Aktuell kündigt das englische Aktionsbündnis [link|http://www.forestonline.org/]Forest[/link] (Freedom Organisation for the Right to Enjoy Smoking Tobacco) für Februar eine Internet- Kampagne an, die den Kritikern der staatlich verordneten Verpackung (engl. Plain Packaging) eine Stimme im geben will. Unter [link|http://www.handsoffourpacks.com]Hands off our Packs [/link]kann sich jeder an die Regierung wenden, wenn die öffentliche Anhörung im Frühling beginnt.

    Forest-Chef Simon Clark zweifelt an einer repräsentativen Darstellung solange die Anhörung nur staatlich organisiert ist. „Mit unserer Internetseite wollen wir den Normalbürgern und Konsumenten die Chance geben zu sagen was sie darüber denken“, sagt Clark.

    Die Petition ist eine Antwort auf eine Aktion der Befürworter der einheitlichen Zigarettenpackungen, heißt es auf der Forest-Homepage. Im Januar hatten verschiedene englische Anti-Raucher-Gruppierungen wie Smokefree South West, Action on Smoking and Health (ASH) und die British Heart Foundation mit der Kampagne „Plain Packs Protect“ Stimmung für das Gesetzesvorhaben einer einheitlichen Verpackung gemacht.

    (DTZ 05/12)

  • Spitzenanwälte kämpfen gegen Einheitspackung

    SYDNEY/CANBERRA (DTZ/red). In der Auseinandersetzung um das Gesetz zur Einführung der Einheitspackung für Tabakprodukte in Australien (engl. Tobacco Plain Packaging Bill 2011) lassen sich die vier klagenden Zigarettenunternehmen von der juristischen Elite des Landes vertreten, berichtet der „Daily Telegraph“.

    Insgesamt elf Anwälte, darunter laut Bericht drei der besten ihrer Zunft, Allan Myers, Alan Archibald und Bret Walker, haben die Vertretung vor Gericht gegen die australische Bundesregierung übernommen.
    Kläger und Beklagte sind heute gemeinsam vor dem zuständigen Richter, William Gummow, erscheinen. Das Treffen steht im Zusammenhang mit der dreitägigen Anhörung, die am 17. April in Canberra beginnt.

    Philip Morris, British American Tobacco Australia, Imperial Tobacco Australia und Japan Tobacco International werfen der Regierung von Premierministerin Julia Gillard vor, dass das Gesetz, das im Dezember in Kraft tritt, nicht vereinbar sei mit der australischen Verfassung, da die Hersteller durch den staatlichen Eingriff ihre Markenrechte verlieren, ohne dass eine Entschädigungszahlung geleistet werde.

    (DTZ 04/12)

  • Kuba und die Ukraine kritisieren Einheitspackung

    HAVANNA/KIEW (DTZ/red). Die Regierungen von Kuba und der Ukraine kritisieren die australischen Pläne zur Einführung der Einheitspackung (engl. plain packaging) für Zigaretten.

    Wenn das Gesetz im Dezember 2012 in Kraft tritt, verletzte die Gillard-Regierung auch ihre Verpflichtung, die sie innerhalb der Welthandelsorganisation (WTO) eingegangen ist, betonen sowohl die kubanische Regierung als auch der staatliche Zigarrenhersteller Habanos gegenüber der Presse.

    Der ukrainische WTO-Botschafter Valeriy Pyatnytskiy warnt davor, dass die Gesetzgebung zurzeit wesentliche Argumente des internationalen Rechts am geistigen Eigentum verletzte.

    (DTZ 46/11)

  • Domino-Effekt für Wirtschaft

    PARIS (DTZ/red). Die Internationale Handelskammer (ICC – International Chamber of Commerce) warnt davor, dass die Einführung der Einheitspackung für Zigaretten zu einem Anstieg von gefälschten Waren in anderen Produktgruppen führen kann. Selbst wenn das aktuelle australische Gesetz ausschließlich auf Tabakprodukte fokussiert sei, mache es andere Industrien verletzlich gegenüber Produktpiraten und Fälschern, heißt es.

    Die ICC geht Medienberichten zufolge davon aus, dass mit der Einheitspackung (engl. plain packaging) ein Präzedenzfall geschaffen werde für die künftige Nutzung von Marken und geistigem Eigentum. Darüber hinaus reduziere das australische Gesetz die Fähigkeit der Markenrechtsinhaber juristische Maßnahmen zu ergreifen um gegen illegale Aktivitäten vorzugehen. Weiterhin würden Zoll und Polizei mit den zusätzlichen Aufgaben noch weiter als bisher schon belastet.

    (DTZ 36/11)

  • EU-Tabakproduktrichtlinie: BdZ gegen Verschärfung

    BONN (DTZ/vi/da). Schockbilder auf Zigarrenpackungen. Das ist für Bodo Mehrlein, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Zigarrenindustrie (BdZ), eine Horrorvorstellung. Er lehnt die von der EU-Kommission geplanten Verschärfungen der EU-Tabakproduktrichtlinie entschieden ab.

    „Nach meinem Kenntnisstand ist jeder Genießer unserer Produkte – der ja bekanntlich weit über 30 Jahre alt ist – über die mit dem Produkt verbundenen möglichen Risiken informiert. Eine weitere Verschärfung der Warnhinweise würde somit den Informationsstand unserer Raucher nicht verbessern“, erklärt Mehrlein.
    Einen eindeutigen Verstoß gegen das Grundgesetz und eine Verletzung bestehender internationaler Abkommen sieht der BdZ-Geschäftsführer in der Idee von „Plain Packaging“.

    Die Einführung einer von der EU-Kommission propagierten Einheitspackung würde die Zigarrenhersteller ihrer Markenrechte berauben, was eine Enteignung der Marken und der damit verbundenen Investitionen bedeute. Mehrlein: „Für Zigarren und Zigarillos wären die Auswirkungen gravierend, denn gerade unsere Verpackungen sind sehr ansprechend und stellen für den Käufer ein Entscheidungskriterium dar.“

    (DTZ 27/2011)

  • Heftige Kritik an der Einheitspackung

    CANBERRA/WASHINGTON/GENF (DTZ/kes). Die Kritik ebbt nicht ab. Im Gegenteil. Die Pläne der australischen Regierung im Juli 2012 die Einheitspackung für Zigaretten einzuführen, löst nationale und internationale Proteste aus.

    In Australien haben sich Händler in der Alliance of Australian Retailers Pty Ltd (ARA) organisiert, um gegen die Regierungspläne vorzugehen. Auf seiner Homepage veröffentlicht der Verband diese Woche ein Papier, das an die australische Bundesregierung adressiert ist und die Kritik der mittelständischen Einzelhändler zusammenfasst ([link|http://www.australianretailers.com.au] Alliance of Australian Retailers [/link]) .

    [pic|311|l|||Auf ihrer Homepage protestieren die australischen Einzelhändler gegen die Regierungspläne zur Einheitspackung.|||]

    „Das Vorhaben der Bundesregierung mit ihrer Einheitspackung-Politik fortzufahren ist ein weiteres Beispiel dafür, dass die Regierung nicht zuhört“, sagt ARA-Sprecher Craig Glasby darin. Diese Politik treffe letztlich vor allem die mittelständischen Unternehmen in ganz Australien trifft. Weiter heißt es, gibt es keinen wirklich Beweis dafür, das die Einheitspackung den Tabakkonsum reduziere. Tatsächlich führe sie zu einer Umverteilung der Geschäfte vom Mittelstand zu den großen Handelsketten und bediene schließlich auch den illegalen Tabakhandel, so Glasby.

    Harsche Kritik aus den USA

    Ähnlich skeptisch beobachtet man in den USA die australischen Pläne. Die US-Organisation Emergency Committtee for American Trade gibt an, sich für die Reduzierung des Tabakkonsums bei Jugendlichen einzusetzen. Ihr Präsident Dr. Callmann Cohen sieht allerdings in den australischen Absichten eher einen gegenteiligen Effekt.

    Cohen kritisiert, dass die Regierung in Canberra internationale Verpflichtungen gegenüber Handelspartnern bricht und zum anderen, dass es keinen wissenschaftlichen Beweis für den Erfolg der Einheitspackungen im Zusammenhang mit der Reduzierung von Tabak gebe. Viel mehr vermutet Cohen andere Fachleute, dass die Einheitspackung zur Preisreduzierung führe und dass wiederum einen Anstieg beim Tabakkonsum zur Folge habe. Darüber hinaus werde der Handel mit gefälschten Zigaretten sprunghaft expandieren.

    Welthandelsorganisation in Genf

    Auch auf der Konferenz der Welthandelsorganisation WTO in Genf waren die australischen Pläne ein Thema. Vor allem so genannte Schwellenländer und solche, die vom Tabakanbau leben, sehen darin direkte Gefahr für ihre Wirtschaft. Der Sprecher der Dominikanischen Republik betonte, dass sein Land sich ernste Sorgen wegen der Einheitspackung mache, die vor allem die Tabakproduzenten in kleinen und verletzlichen Volkswirtschaften treffen würde. Seine Argumente wurden unterstützt von den Vertretern aus Honduras, Nicaragua, der Ukraine, den Philippinen, Sambia, Mexiko, Kuba und Ecuador.

    (DTZ 24/11)