DORTMUND (DTZ/fok). Ein „halbrundes“ Jubiläum und einen ganzen Erfolg feierte die diesjährige Inter-tabac 2013 in Dortmund.
Anlässlich ihres 35-jährigen Bestehens konnte die veranstaltende Messe Westfalenhallen Dortmund GmbH neue Rekordzahlen sowohl bei den ausstellenden Unternehmen wie auch bei den Besucherzahlen vermelden und damit ihre Position als führende Tabakmesse weltweit unterstreichen. Insgesamt 401 Aussteller präsentierten ihre Produkte und Dienstleistungen auf der Inter-tabac 2013, gut 60 Prozent kamen aus dem Ausland, 51 Nationen waren vertreten. China stellte mit 35 Ausstellern die zweitgrößte Gruppe nach den deutschen Ausstellern. Internationalität war auch bei den Messebesuchern festzustellen: Insgesamt meldet die Ausstellungsleitung eine Zahl von 9 585 Fachbesuchern. Das sind elf Prozent mehr als im Vorjahr und absoluter Rekord seit Bestehen der Messe.
In großer Zahl war auch der Fachgroß- und -einzelhandel aus Deutschland erschienen, um sich über die aktuellen Trends und Produkte zu informieren, einzukaufen und den unmittelbaren Dialog zu seinen Lieferanten zu suchen. Die früher zuweilen geäußerte Skepsis gegenüber der steigenden Internationalität der Messe ist inzwischen ganz klar der Überzeugung gewichen, dass die positiven Effekte der weltweit größten Angebotsbreite auf dieser Messe bei weitem die Sprachprobleme und in Einzelfällen auch fehlende Distributionsstrukturen aufwiegen. So fällt unterm Strich sowohl das Urteil der Aussteller wie auch die Beurteilung der Fachbesucher gut aus.
Ganz klar heben beide Gruppen ganz deutlich hervor, dass die Möglichkeit der aktiven Verkostung von Tabakwaren an den Ständen und in den Messehallen ein ganz entscheidender Faktor für den Messebesuch sind und dass daher auch die von Messegesellschaft und Wirtschaftsförderung der Stadt Dortmund im Dialog mit den verantwortlichen Stellen erzielte Regelung einer weiterhin bestehenden Raucherlaubnis in den Hallen ganz einmütig begrüßen. Daher stößt die Erklärung von Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Dortmund GmbH, dass in den Hallen auch künftig probiert und geraucht werden dürfe, auf große Zustimmung: „Das Thema ist final mit der NRW-Landesregierung geklärt“ erläuterte Sabine Loos.
Eine legale Messe für legale Produkte in einem sehr anspruchsvollen Rahmen, das spiegelt sich, mit wenigen Ausnahmen, auch in der Medienberichterstattung über die Inter-tabac wider. Die groß angekündigten Proteste von Tabakgegnern vor der Messe mit rund einem Dutzend Aktivisten fand bei den Messebesuchern gar keine und in den Medien nur in Einzelfällen Beachtung. Allerdings hatte die Messegesellschaft auch gründliche Vorsorge getroffen, dass es zu keinen Zusammenstößen mit den Fanatikern kommen konnte. Die spezielle Rauchregelung für die Messe hatte ein paar unvermeidbare Nebenwirkungen, die aber gern in Kauf genommen wurden. Dazu zählt die Verlagerung der gastronomischen Angebote in den Innenhof zwischen den Hallen. Auszubildende des Tabakwarenhandels, die noch unter 18 Jahren sind, konnten nicht mehr zu Schulungszwecken auf die Messe mitgenommen werden. Und die Registrierung der Fachbesucher wurde sehr gründlich vorgenommen. Beim großen Besucheransturm zur Messeeröffnung am Freitag führte das teils zu längeren Wartezeiten an den Kassen. Laut Messeleitung wird die Situation sich künftig schnell verbessern, weil die Registrierungen regelmäßiger Besucher dann ja bereits vorliegen. Außerdem propagiert der Veranstalter stark die Registrierung und den Kartenkauf über Internet, damit dies künftig noch stärker angenommen wird, was ebenfalls zur Beschleunigung des Zutritts beiträgt.
Mit Blick auf den Zahl der Besucher und die Qualität von Messegesprächen und Orders äußerte sich auch in diesem Jahr die deutliche Mehrheit der Aussteller zufrieden bis sehr zufrieden. Insgesamt ermittelt die Messegesellschaft einen Messeumsatz von über 123 Millionen Euro. Gleichzeitig nimmt die Pflege von Geschäftskontakten eine zentrale Rolle ein. Neukunden gab und gibt es naturgemäß vor allem im Auslandsgeschäft, weshalb etliche Firmen die Zahl ihrer Kundenbetreuer gerade für diesen Sektor erhöht haben und sehr häufig auch über den Erfolg dieser Maßnahme berichten.
Für die ersten beiden Messetage melden die meisten Hersteller hohe bis sehr hohe Besucherfrequenz, am Sonntag ging diese teilweise etwas zurück, vielleicht aufgrund der parallel stattfindenden Bundestagswahl, vielleicht auch, weil vielen kleineren Abnehmern das Geld fehlt, um ihr Sortiment aufzustocken und attraktive Messerabatte zu nutzen.
Die Messebesucher sehen die Messe mehrheitlich als sehr wertig bei Produkten und deren Präsentation an. Allerdings vermissen einige echte Innovationen. Andererseits machte eine Reihe von Herstellern deutlich, dass sie nicht jedes Jahr mit einem Füllhorn von bahnbrechenden Neuheiten zur Messe kommen können. Es helfe weder dem Handel, wenn man seine Regale verstopfe noch dem eigene Unternehmen, wenn man den Außendienst mit Neuem überfordere. Letztlich ist aber festzustellen, dass bei den für den Fachhandel besonders wichtigen Bereichen Zigarren und Pfeife erstaunlich viel Neues und Attraktives auf der Messe präsentiert wurde.
(DTZ 39/13)