Schlagwort: Verlag

  • „Kuba“ und „Havanna“

    WALDSHUT-TIENGEN // Auf eine Klage der Corporación Habanos hin hat nach dem Landgericht München in erster Instanz nun auch das Oberlandesgericht (OLG) München als Berufungsinstanz festgestellt, dass „Kuba“ und „Havanna“ und Ableitungen davon geografische Herkunftsbezeichnungen mit besonderem Ruf in Bezug auf Zigarren sind und einen entsprechend erweiterten kennzeichenrechtlichen Schutz genießen.

    Anlass zum Rechtsstreit gab das Verwenden von Begriffen wie „Habano Seed“, „Piloto Cubano“, „Habano Deckblatt“, „Habano Deckblatt aus Ecuador“, „Habano-Samen Deckblatt aus Ecuador“ oder „Binder Habano Jalapa – Nicaragua“ für aus nicht-kubanischen Tabaken hergestellte Zigarren und Zigarillos.

    Ursprung auf der Karibikinsel
    Wie jetzt im Berufungsurteil bestätigt, sind solche Angaben unzulässig, und zwar auch dann, wenn die außerhalb von Kuba angebauten Tabake ihren Ursprung auf der Karibikinsel hätten, indem Samen von dort nach der kubanischen Revolution in andere Länder mitgenommen worden seien. Ob solche strittigen Behauptungen stimmen, lässt das Gericht offen, denn in seiner Beurteilung kann ein ursprünglich auf Kuba gezogener Samen, der an einem anderen Ort über mehrere Vegetationszyklen vermehrt wurde, nicht ohne weiteres mit einem auf kubanischem Gebiet gezogenen Tabak gleichgestellt werden. Vielmehr können jenseits genetischer Eigenschaften unter anderem auch Boden- und Klimaverhältnisse die Eigenschaften und Qualität des Tabaks beeinflussen, zumal die einjährige Tabakpflanze zu jeder Erntesaison neu ausgesät werden muss.

    Zum besonderen Ruf von „Kuba“ und „Havanna“ hatte das Landgericht München ausführt, dass die Insel Kuba und seine Hauptstadt Havanna nicht nur für ein Lebensgefühl und auch nicht nur stellvertretend für Zigarrengenuss stehen. Vielmehr haben die Bezeichnungen ,,Havanna“ und ,,Kuba“ in Bezug auf Zigarren und ihre Bestandteile auf Grund der Qualität und Auswahl der verarbeiteten Tabake sowie auf Grund der Art der Herstellung ein entsprechendes Ansehen hinsichtlich der Qualität.

    Zigarren aus Kuba transportieren ein Renommee
    Käufer solcher Zigarren verbinden – ebenso wie ein erheblicher Teil der Nichtraucher – mit den Bezeichnungen ein besonderes Prestige. Im Ergebnis bestätigt das OLG München die Feststellung und führt dazu aus, dass es dem jeweiligen Verbraucher nicht einmal bewusst sein muss, woraus konkret sich die Qualität kubanischer Tabakwaren ergibt, ausreichend ist vielmehr die allgemeine – tatsächlich bestehende – Vorstellung, dass derartige aus Kuba stammende Artikel eine besondere Qualität aufweisen.

    Laut OLG München hatte das Landgericht der Klage der Corporación Habanos zu Recht in allen Punkten stattgegeben. Ausschlaggebend und ausdrücklich bestätigt ist der besondere Ruf der geografischen Herkunfts‧angaben „Kuba“ und „Havanna“. Nach Ansicht beider Gerichte beeinträchtigen Bezeichnungen wie „Habano Seed“, „Piloto Cubano“ oder „Habano Deckblatt“ den besonderen Ruf ohne rechtfertigenden Grund in unlauterer Weise. Zusätzliche Angaben wie „aus Ecuador“ oder „Jalapa – Nicaragua“ ändern nichts an dem Ergebnis. In den Worten des Berufungsgerichts begibt sich die Beklagte durch das Verwenden der Bezeichnungen in die Sogwirkung der geschützten geografischen Herkunftsangaben „Kuba“ und „Havanna“, um von deren Anziehungskraft sowie dem Ruf und Ansehen zu profitieren und bei einem Imagetransfer die hiermit verbundenen Gütevorstellungen auf die eigenen Waren zu verlagern.

    Das Urteil (OLG München, Az. 6 U 120 / 22) ist nicht rechtskräftig.

    Habanos-Generalimporteur 5th Avenue Products ist seit langem davon überzeugt, dass Hinweise auf angebliches oder angeblich ursprüngliches „kubanisches Saatgut“ für Zigarrenraucher wenig hilfreich sind. Tabake sind einjährige Pflanzen und passen sich an Böden und Klimabedingungen an, aus gleichem Saatgut entwickeln sich in verschiedenen Anbaugebieten in kurzer Zeit unterschiedliche Eigenschaften. Echtes kubanisches Saatgut wird seit Jahrzehnten exklusiv für die kubanische Tabakproduktion gezüchtet und nicht exportiert. Hinzu kommen handwerkliche Tradition und Wissen um die Geheimnisse bester Zigarren. Der besondere Ruf von Kuba für Zigarren hat viele Gründe. fnf

  • Grundschüler lesen Zeitschriften – gefördert von den Eltern

    STUTTGART // Die Resultate des neuen „Kids-Medien-Kompasses“ des Blue-Ocean-Verlags zeigen, dass der überwiegende Teil der Grundschüler Zeitschriften lesen.

    Aus der Studie geht hervor, dass etwa 78 Prozent der Kinder im Grundschulalter die Hefte geschenkt bekommen – größtenteils von Eltern, die auch mit- und vorlesen.

    Die Studie weist den „Real-Leser-Faktor“ aus. Daraus lässt sich ableiten, wie groß die Zahl derjenigen ist, die die einzelnen Publikationen tatsächlich lesen. Über alle Kinderzeitschriften gerechnet liegt der Faktor bei 2,34, das heißt, neben dem Hauptbesitzer des Magazins lesen noch 1,34 Personen mit. Im Vergleich zum Vorjahr schrumpfte der Faktor von 2,79 auf jetzt 2,34.

    Realistischere Reichweitenangabe
    Der Vorteil des für jeden Titel ermittelten „Real-Leser-Faktors“: Zusammen mit den von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) gemessenen verkauften Auflagen ergeben sich Reichweiten, die realistischer sind als die der größeren Reichweitenstudien der Verlagsbranche.

    Bei den Blue-Ocean-Magazinen bedeutet das zum Beispiel für die Nummer 1 „Lego Ninjago“: Bei einer verkauften Auflage von knapp 140.000 Exemplaren im zweiten Quartal 2022 und einem „Real-Leser-Faktor“ von 2,24 ergibt sich eine Reichweite von knapp 313390. Überdurchschnittlich hohe Faktoren erreichen laut der Studie Titel wie „Frag doch mal die Maus“ (2,58), „National Geographic Kids“ (2,57) und „Bibi Blocksberg“ (2,50).

    Insgesamt lesen 86 Prozent der Kinder im Grundschulalter laut der Studie Zeitschriften. Selbst gekauft werden sie dabei nur in den wenigsten Fällen, stattdessen bekommen die Kinder zu 78 Prozent ihre Magazine geschenkt, zumeist von den Eltern. red

  • Neue Plattform für die Branche

    DORTMUND // Ab September ergänzt die neue Online-Plattform „Business Insights“ ganzjährig das Messe-Duo InterTabac und InterSupply. Auch DTZ und ihr Schwesterblatt „Tobacco Journal International“ (TJI) werden Interessierte über diesen [link|http://www.intertabac.de]digitalen Messetreffpunkt[/link] informieren.

    Aktuelle Nachrichten der Branche
    Die nächsten Fachmessen InterTabac und InterSupply finden vom 15. bis zum 17. September 2022 statt. Um bis dahin und über das ganze Jahr hinweg Ausstellern wie Besuchern der Branche einen Austausch zu ermöglichen, geht das Messe-Duo ab 16. September mit der neuen 365-Tage-Online-Plattform „Business Insights“ an den Start. Damit die Geschäftswelt der Tabakbranche am Puls der Zeit bleibt, findet sie auf der neuen Plattform aktuelle Nachrichten der Branche, Hintergründe zu Personen der Tabakszene, eine Wissensdatenbank zu den wichtigsten Themen und zahlreiche Profile von Unternehmen, Verlagen und Verbänden mit dem jeweiligen Produktangebot sowie der Chance, sich direkt online mit ihnen zu vernetzen.

    Ziel der Messe
    Ziel der Messe ist es, der internationalen Tabakbranche mit der neuen Plattform einen ganzjährigen virtuellen Treffpunkt zum Netzwerken und Austauschen zu bieten. 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche können Firmen sich über Zeitzonen und Ländergrenzen hinweg rund um die Tabakwelt informieren und mit nationalen wie internationalen Akteuren der Tabakszene in Kontakt treten. Das gesamte Angebot von Business Insights wird zweisprachig angeboten (in Deutsch und in Englisch).

    Digitale Bühne
    Nach Angaben der Betreiber können sich Unternehmen auf Business Insights schnell und unkompliziert ihren Bestands- und Neukunden präsentieren, netzwerken und ihre Produkte in Szene setzen. Dank des Firmenverzeichnisses „Companies“ erhalten die Betriebe eine digitale Bühne in der Business-Welt der Tabakbranche. Denn an dieser Stelle werden alle im Portal eingetragenen Firmen nach branchenspezifischen Kategorien gelistet. Von Informationen rund um das Unternehmen, über Bild- und Video-Inhalte sowie Waren- und Unternehmensschwerpunkte bis zu Direkt-Links zu den jewei‧ligen Unternehmens- und Produktseiten: Mit ihrem Profil können die teilnehmenden Betriebe ihr Produktangebot und ihre Leistungen in Szene setzen und einem internationalen Publikum präsentieren.

    Die Besucher erhalten wiederum aus einer Hand eine aussagekräftige Übersicht renommierter Anbieter der Branche und mit den Profilen einen kurzen und knappen Überblick der wichtigsten Informationen. Die Integration von Social-Media-Profilen und Kontaktinformationen ermöglicht einen digitalen Austausch zu jeder Zeit und über alle wichtigen Kanäle.


    Messe-Plattform

    Darüber hinaus erwartet die Nutzer der Messe-Plattform ein umfassendes Angebot an Informationen über die wichtigsten Trends, Entwicklungen und Produkt-Highlights: Das „Media Center“ unterhält mit aktuellen und relevanten Hintergrund-Beiträgen, Talk- und Interviewrunden. Der „News“-Ticker präsentiert wichtige Branchennachrichten, die Wissensdatenbank „Knowledge“ bündelt vielfältige Beiträge, Videovorträge sowie Studien aus der Tabakbranche.

    Alle Besucher der Messe-Homepages InterTabac.de und InterSupply.de können künftig entscheiden, ob sie sich über diese Möglichkeit rund um die Messen und ihre Highlights informieren oder das zusätzliche Angebot von Business Insights mit exklusiven Inhalten erkunden möchten.

    Aktuelle Informationen zur neuen Online-Plattform sowie zu weiteren Höhepunkten und Messe-News gibt es auf den Messe-Homepages.

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  • Mehrarbeit für Eltern

    NÜRNBERG // Rund 52 Prozent der Mütter mit Kindern unter 14 Jahren haben ihre Arbeitszeit zu Beginn der Pandemie im April 2020 zumindest teilweise auf die Abendstunden oder das Wochenende verlagert. Für Väter traf dies auf rund 31 Prozent zu.

    Das zeigt eine jüngst veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Der Anteil bei Müttern sank bis Oktober 2020 auf rund 26 Prozent, lag im Schnitt aber deutlich höher als bei Vätern mit rund 18 Prozent.


    Arbeit am Wochenende

    „Vor allem Mütter arbeiteten häufiger am Wochenende oder abends, unter anderem um ihre Kinder bei Schul- und Kitaschließungen oder während des Distanzunterrichts betreuen zu können.“, erklärt IAB-Forscherin Corinna Frodermann. Insgesamt haben 33 Prozent der Beschäftigten, die im April 2020 Kinder unter 14 Jahre zu betreuen hatten, ihre Arbeitszeiten zumindest teilweise verlagert. Bei denjenigen ohne Kinder waren es 16 Prozent. Neben der Sorgearbeit gibt es auch Hinweise, dass Homeoffice eine Rolle für die Verschiebung der Arbeitszeiten spielt. Mehr als ein Drittel derjenigen, die zumindest teilweise von zu Hause arbeiteten, gab im April 2020 an, zu anderen Zeiten zu arbeiten als noch vor der Pandemie. Bei den Beschäftigten, die kein Homeoffice nutzten, waren es nur knapp 15 Prozent.

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  • Verlagsgrosso Ost baut Geschäftsleitung aus

    GERICHSHAIN // Katharina Horsch-Littig erweitert ab 1. April die Geschäftsführung des Verlagsgrosso Ost. Die 51-Jährige führt aktuell den am Verlag beteiligten Frankenthaler Pressevertrieb. Mit dem Positionswechsel ist Horsch-Littig jetzt bei allen Grosso-Betrieben mit Ost-Verlagsbeteiligung zur Geschäftsführerin berufen.

    Das Verlagsgrosso Ost in Gerichshain ist aus der Fusion des Mitteldeutschen Pressevertriebs sowie des Pressevertriebs Dresden hervorgegangen und besteht seit August 2020. Der Jahresumsatz des Grossisten, der etwa 6000 Verkaufsstellen beliefert, liegt bei rund 110 Millionen Euro. Damit gehört die Firma zu den größten Pressegroßhändlern in Deutschland.

    Horsch-Littig ergänzt die Ost-Geschäftsführung um Christian Schneider. Gleichzeitig scheidet Tobias Mai, der von Burda für die Phase der Fusion als Co-Geschäftsführer entsandt wurde, aus dem Unternehmen aus. Mai wird künftig als Beiratsvorsitzender die Gesellschafterinteressen wahrnehmen. pnf

  • Neue Zigarren-Verbindung

    ZWEVEGEM / KAMPEN // Vor dem Hintergrund der schwierigen Lage der Tabakbranche aufgrund der massiven Regulierungen durch die TPD 2 haben der belgische Zigarren- und Zigarillohersteller J. Cortès mit Zentrale in Zwevegem bei Gent und das holländische Unternehmen De Olifant Sigaren mit Sitz in der niederländischen Zigarrenstadt Kampen eine enge Verbindung beschlossen.

    Vereinbarung
    Die Vereinbarung sieht vor, dass große Teile der Zigarren- und Zigarilloproduktion von Kampen zu J. Cortès nach Belgien beziehungsweise zu dessen Fabrik in Sri Lanka verlagert werden. Dabei handelt es sich unter anderem um die Produktserien „Classic“ und „Modern“, während die Limitadas der Vintage- und der Brasil-Erzeugnisse weiter in den Niederlanden gefertigt werden. Das dortige Besucherzentrum bleibt ebenfalls bestehen. Olifant-Geschäftsführer Thomas Klaphake wird künftig als Markenbotschafter fungieren.

    Familienunternehmen
    Die Belgier bereichern mit den Marken von De Olifant ihr Portfolio und erweitern darüber hinaus die Marketing- und Vertriebsaktivitäten ihrer eigenen Marken um die Zigarren- und Zigarilloprodukte des niederländischen Familienunternehmens. In Deutschland, Österreich und der Schweiz verbleibt der Vertrieb bei den bisherigen Importeuren. In Deutschland arbeitet De Olifant seit vielen Jahren mit Kohlhase & Kopp zusammen.

    da

  • Medienkonsum von Kindern

    HAMBURG / BERLIN // Junge Menschen lesen gerne Gedrucktes. Zu diesem Ergebnis kommt der „Kinder Medien Monitor 2020", der das Mediennutzungsverhalten vier- bis 13-jähriger Jungen und Mädchen untersucht.

    Laut der Studie lassen sich vier Mediennutzungstypen ausmachen:
    [bul]Die „Multis“ (19 Prozent): Sie sind ständig auf sämtlichen Medienplattformen und -kanälen unterwegs.
    [bul]Die „Klassischen“ (45 Prozent): Ihr Fokus beim Medienkonsum liegt auf dem laufenden Fernseh- und Radioprogramm, gelesen wird fast ausschließlich von Papier.
    [bul]Die „Zurückhaltenden“ (22 Prozent): Fernsehen und Zeitschriften sind in dieser Gruppe die Medien der Wahl, insgesamt ist die Nutzung allerdings weit unterdurchschnittlich.
    [bul]Die „Streamer“ (14 Prozent): Ihr Leben spielt sich vorwiegend in Internet-basierten Inhalten und Videos ab.

    Gelesen wird über alle Altersgruppen hinweg klassisch: 73 Prozent der Vier- bis 13-Jährigen lesen mindestens mehrmals pro Woche Bücher, Zeitschriften, Magazine oder Comics von Papier. Die in der Studie ausgewiesenen Magazine erreichen insgesamt 4,4 Millionen Kinder und mindestens auch 5,6 Millionen Elternteile.

    Der „Kinder Medien Monitor 2020" ist eine neue Studie, mit der die Verlage Egmont Ehapa, Gruner + Jahr, Panini, Spiegel und Zeit den Medienkonsum von Kindern – über alle Kanäle hinweg – erforschen. Die Untersuchung repräsentiert knapp 7,4 Millionen Kinder in Deutschland im Alter von vier bis 13 Jahren. Die Studie bietet zudem Einblicke in das Kommunikationsverhalten und das Markenbewusstsein der Kinder und beleuchtet die Medienakzeptanz der Eltern. red

  • Liebe Leserinnen, liebe Leser,

    heute möchte ich Sie motivieren. Wir, die gesamte Redaktion, freuen uns über Ihre Zuschriften. Wenn es um Missstände geht – schicken Sie uns eine Mail. Wenn Sie Ihre Meinung zu aktuellen Ereignissen der Branche kundtun möchte – schreiben Sie uns. Und wenn Sie mit uns zufrieden sind, freuen wir uns natürlich auch über einen Hinweis.
    Warum ich das an dieser Stelle sage? Weil es für uns wichtig ist zu erfahren, was Sie bewegt, womit Sie sich auseinandersetzen müssen, worüber Sie sich ärgern. Je mehr wir von Ihnen erfahren, umso einfacher ist es für uns, Problemen nachzugehen oder Sachverhalte aufzuklären. Alle Ansprechpartner finden Sie im Impressum der gedruckten DTZ und natürlich können Sie mich direkt anmailen: marc.reisner@konradin.de.

    Krise schwelt weiter
    Sommer, Ferienstimmung und niedrige Ansteckungsraten dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Krise längst nicht vorbei ist. Wobei die Corona-Auswirkungen unterschiedlich stark ausfallen. Eine ganze Reihe von Unternehmen scheint sich mit Hilfe staatlicher Hilfen und Kurzarbeitergeld zumindest auf solidere Füße stellen zu wollen. Aus einem Verlag hörte ich, er stehe nach drei Monaten Lockdown deutlich besser da als zuvor. Viele andere, insbesondere kleinere Firmen bangen um ihre Existenz. 21 Prozent der Einzelhändler stecken in erheblichen Schwierigkeiten. Und Ökonomen rechnen für den Herbst mit einer wahren Pleitewelle. Aber Berlin schüttet ja mit vollen Händen aus…

    Man kann über Corona durchaus geteilter Meinung sein. Über viele Entscheidungen aus Berlin jedoch nicht. Leider.

    Kommen sie gut durch diese Woche.

    Herzlich, Marc Reisner, Chefredakteur DTZ

  • Mehr Zeit: Leser nutzen Krise zum Schmökern

    MAINZ // Die Corona-Krise hat unseren Alltag stark verändert. Auch wenn sich die Lage gerade ganz langsam entspannt, wird uns diese Pandemie noch sehr lange beschäftigen. So macht die Situation auch nicht vor den Verlagen halt und diese müssen aus der Not eine Tugend machen.

    Feele-Good-Literatur
    Seit Mitte März arbeitet der Cora-Verlag komplett aus dem Homeoffice, um seine Leser mit „Feel-Good“-Literatur zu versorgen. „Die Maßnahmen und Beschränkungen im öffentlichen Leben haben auch uns überrascht. Geschäftsschließungen im Zeitschriftenhandel, nicht ausgelieferte Ware für die Urlaubsziele im Ausland und eine verschobene Urlaubssaison an Nord- und Ostsee stellen uns vor große Herausforderungen. Mittlerweile können wir aber sagen, dass wir unsere Situation gut unter Kontrolle haben und es uns gelungen ist, den Absatz stabil zu halten. Es gibt genau zwei Gründe für diese Entwicklung: erstens unsere treuen Leserinnen und zweitens die gute Präsentation im Handel“, sagt Miran Bilic, Verlagsleiter Serie bei Harper Collins Deutschland: „Besonders in Krisenzeiten steigt das Bedürfnis nach schönen Dingen, die beim Entspannen helfen.“

    Genreliteratur
    Es gebe viele Vorurteile gegenüber Genreliteratur und oft würden Heftromane als Schund und bestenfalls als Schmonzetten abgetan: „Für unsere Leserinnen ist es aber Wohlfühllektüre, eine besonderes schöne Art des Abtauchens aus dem Alltag. Unsere Leserinnen gestalten diese Auszeit aktiv und geplant jeden Tag, und sie sind Vielleser. Im Durchschnitt sind sie nach zweieinhalb Stunden mit einem Roman fertig – da kommen jede Woche ein paar zusammen, besonders in Zeiten wie diesen.“

    Freizeitverhalten
    Durch die Pandemie mussten und müssen sich die Menschen mit ihrem Freizeitverhalten einschränken, auf Gewohntes verzichten und haben dadurch Zeit für andere Dinge. „Unsere Leserinnen nutzen diese zusätzliche freie Zeit, um zu lesen“, sagt Bilic: „Es ist gut zu wissen, dass wir uns auf unsere Leserinnen verlassen können, es motiviert alle Kollegen im Verlag und hilft, diese Krise zu überstehen. Wir bekommen viele Leserbriefe, in denen sich die Menschen bei uns bedanken, dass wir für sie da sind und ihnen mit unseren Romanen über schwere Zeiten geholfen haben. Im Gegenzug haben wir uns mit einer kleinen Kampagne an unsere Leserinnen gewandt.“

    1500 Autoren
    Etwa 1500 Autoren aus Großbritannien, den USA und Australien schreiben für Cora. „Es gibt auf dem ganzen Pressemarkt nichts Vergleichbares. Cora-Romane kann man nicht mit etwas anderem substituieren, nicht mit Netflix oder Amazon Prime und schon gar nicht mit einem Yellow-Press-Titel. Übrigens auch für den Händler sehr interessant“, sagt Miran Bilic: „Am Verkauf eines monatlich erscheinenden Cora-Romans für 6,20 Euro verdient der Händler über einen Euro, das entspricht fast dem Preis der meisten wöchentlichen Frauenzeitschriften.“

    Der zweite Grund für die stabile Entwicklung beim Cora-Verlag ist die gute Präsentation im Einzelhandel. Der Verlag investiert jährlich eigenen Angaben zufolge einen mittleren sechsstelligen Betrag in POS-Marketing und Verkaufsmöbel. Unabhängig von der aktuellen Situation seien Sichtbarkeit und eine ansprechende Warenpräsentation weitere Schlüsselfaktoren für Erfolg.

    Verkaufshilfen
    „Alle Verkaufshilfen sind für den Handel kostenlos, sie ermöglichen eine exklusive und hochwertige Präsentation und sind platzsparend konzipiert“, erklärt Bilic: „Aus vielen POS-Analysen wissen wir, dass man mit dem Einsatz von Verkaufshilfen den Absatz von Cora-Romanen um bis zu 40 Prozent steigern kann und das bei gleichem Wareneinsatz. Ein schöner Nebeneffekt für den Händler: Er gewinnt Zusatzfläche im meistens doch recht überfüllten Regal.“ Für den Fachhandel gibt es eine ganze Reihe an Verkaufshilfen passend zur Geschäftsgröße – ob hochwertige Fünfer-Acryl-Vorsatzschalen oder exklusive Drehsäulen.

    Cora-Collection
    Zum Jahresanfang hat Cora mit der „Cora-Collection“ eine neue Serie veröffentlicht: Die Leserinnen erwarten Romane nach dem Vorbild klassischer Hollywood-Kinofilme à la „Ein Herz und eine Krone“, „Ein Offizier und Gentleman“ oder „Manhattan Love Story“. Ein ansprechender, moderner Look sorgt Verlagsangaben zufolge alle vier Wochen für Aufmerksamkeit am Regal, 400 Seiten für 6,20 Euro. „Fans von Hollywood-Romantik finden in der Cora-Collection genau das Richtige für ihren Lesegeschmack“, verspricht Programmleiterin Bettina Lahrs.

    Krimireihe
    Mit der Krimireihe „Baccara Spezial“ ist der Verlag im Februar in Serie gegangen. Alle zwei Monate gibt es dreimal Geschichten in einem Band für 6,49 Euro. „Die neue Reihe ist eine sinnvolle Ergänzung unseres Portfolios“, sagt Lahrs. Natürlich komme im Angesicht der Gefahr die Liebe nicht zu kurz. Beide Reihen haben sich den Angaben zufolge mittlerweile gut im Markt etabliert und erzielen sehr ordentliche und stabile Verkäufe.

    Prognosen
    Diesen Sommer werden viele Deutsche Urlaub im eigenen Land machen, und laut Prognosen soll der Sommer besonders schön werden. Für alle, die sich nach Urlaub im Süden sehnen und ihre Traumreise nach Italien nicht antreten können, hat sich Cora etwas Besonderes überlegt. Mit „Julia Sommeredition“ und „Romana Sommeredition“ (Erstveröffentlichung: beide am 4. August) schickt der Verlag nicht nur den Sommer in die Verlängerung, sondern nimmt die Leserinnen mit auf eine ausgedehnte Italienreise. Beide Bände haben 448 Seiten Umfang und kosten 6,49 Euro.

    Weihnachten
    Weihnachten ist so etwas wie eine zweite Urlaubssaison für den Cora-Verlag. Traditionell erscheinen die Sonderbände dazu im Oktober. „Im vergangenen Jahr hatten wir ein ausgesprochen gutes Weihnachtsgeschäft, alle Sonderhefte haben sich sehr gut verkauft, teilweise deutlich über dem Vorjahresniveau“, resümiert Miran Bilic. „Aus diesem Grund haben wir uns für 2020 etwas Besonderes überlegt und gemeinsam mit dem POS-Marketing-Team des DPV ein spezielles Weihnachts-Display für den Handel konzipiert. Das wird alle unsere Saison-Ausgaben gemeinsam präsentieren. Verfügbar ist es ab Oktober und über uns oder den DPV bestellbar.“

    Verlagsleiter Mian Bilic wagt darüber hinaus eine vorsichtige Prognose: „Ich möchte nicht zu weit in die Zukunft schauen, aber im kommenden Jahr stehen dann ein paar Jubiläen an: 45 Jahre Cora-Verlag, 35 Jahre Bianca und Historical. Das heißt: Neben den üblichen Sonderbänden lassen wir uns sicher noch ein paar nette Überraschungen für den Handel einfallen.“

    kh /red

  • PV Dresden und MPV wollen fusionieren

    DRESDEN / MÖRSDORF // Der Pressevertrieb Dresden und der Mitteldeutsche Pressevertrieb (MPV) aus Mörsdorf wollen sich zusammenschließen.

    Aus der Fusion soll sich laut „Pressereport“ das „Verlagsgrosso Ost“ mit mehr als 6000 zu beliefernden Verkaufsstellen und einem Jahresumsatz von rund 120 Millionen Euro entstehen.

    Der Zusammenschluss der beiden Grossisten wäre der jüngste Eintrag auf der Fusionsliste der Branche. In den vergangenen Jahren hatten zahlreiche Firmen fusioniert, sodass Stand März 2020 noch 27 Grossisten am Markt übrig geblieben sind.

    red