Schlagwort: Schockbilder

  • 100.000 Unterschriften gegen TPD 2

    WIEN (DTZ/red). Der Verband der Cigarren- und Pfeifenfachhändler Österreichs (VCPÖ) zieht ein positives Fazit seiner Initiative „Liebe EU, es reicht!“: Rund 100.000 Unterschriften wurden mit einer Postkartenaktion in Österreich gesammelt.

    „Diese Unterschriften sind ein deutliches Zeichen der Bürgerinnen und Bürger und dürfen von den Politikern nicht unberücksichtigt bleiben“, sagt Peter Trinkl, Bundesgreminalobmann der Tabaktrafikanten Österreichs.

    Ebenso deutlich sei das Ergebnis einer im Mai 2013 durchgeführten repräsentativen Umfrage gewesen, die auch nach dem Sinn einer neuen EU-Tabakvorschrift gefragt hat. Laut VCPÖ-Vizepräsident Wilhelm Gröbner glauben rund 70 Prozent der Befragten nicht an die Wirkung von Schockbildern. Eine Verschärfung der TPD sei nicht notwendig und schade nur den Trafikanten, also dem Facheinzelhandel, heißt es.

    (DTZ 25/13)

  • Schockbilder und Menthol im Visier der Minister

    LUXEMBURG (DTZ/red). Mit Schockbildern und Warnhinweisen auf Zigarettenpackungen beschäftigen sich am Freitag, dem 21. Juni, die EU-Verbraucher- und Gesundheitsminister im Kirchberg Konferenzzentrum in der Stadt Luxemburg.

    Im Rahmen des vierteljährlichen Treffens des EPSCO-Rates (Rat für Beschäftigung, Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz) steht auf der Agenda auch die Überarbeitung der Tabakproduktrichtlinie (TPD2).

    (DTZ 25/13)

  • Bundesregierung stellt Schockfotos in Frage

    BERLIN (DTZ/pnf). Die schwarz-gelbe Regierungskoalition zeigt sich gegenüber den EU-Plänen zur Verschärfung der Tabakproduktrichtlinie skeptisch.

    „Bild am Sonntag“ stellte in ihrer Ausgabe vom letzten Wochenende heraus, dass Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) zwar die Zahl der Raucher reduzieren wolle, gleichzeitig aber bezweifle, ob größere Warnhinweise oder Ekelfotos auf den Packungen den Tabakkonsum tatsächlich einschränkten.

    Die Zeitung zitiert einen Ministeriumssprecher mit den Worten: „Bisher sind diese Maßnahmen umstritten, deshalb ist es jetzt an der EU-Kommission, die Wirksamkeit neuer Warnhinweise zu untermauern.“ Allerdings widersprach Aigner im Nachgang anderen Pressemeldungen, wonach sie grundsätzlich gegen Bildwarnhinweise auf den Zigarettenpackungen sei. Sie stimme vielmehr mit der Position von Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) überein, dass größere Warnhinweise oder Schockbilder in Betracht kommen könnten, doch sei eben der Nachweis ihrer effektiven Wirksamkeit auf den Konsum vorher zu erbringen.

    Das Wirtschaftsministerium unter Minister Rösler hatte sich im Vorfeld gegen eine Bevormundung der Verbraucher durch Brüssel ausgesprochen und gilt als Gegner massiver Eingriffe der EU in die Markenrechte und Packungsgestaltungen. Auch Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) wird nachgesagt, dass sie gegenüber TPD2 erhebliche Vorbehalte hat.

    Da die Bundesregierung bisher aber noch nicht zu einer einheitlichen Position gekommen ist, stellt sich nach wie vor die Frage, ob Deutschland sich den TPD-kritischen Mitgliedstaaten anschließt und auf substanzielle Änderungen der Richtlinie, vor allem bei den markenkillenden übergroßen Warnhinweisen hinwirken wird.

    (DTZ 11/13)

  • Schockbilder auf Zigarettenpäckchen sind eher kontraproduktiv

    BRÜSSEL (DTZ/pnf). Äußerst skeptisch äußern sich Forscher in dem Wissensmagazin „New Scientist“ über die Wirkung von Schockbildern auf Zigarettenschachteln. Bekanntlich will die EU-Kommission mit Horroraufnahmen von Raucherlungen, Krebsgeschwüren etc. den Rauchern den Tabakkonsum vermiesen.

    Doch Neurologen und Marketingexperten bezweifeln den Sinn solcher Maßnahmen, halten das Ganze sogar für kontraproduktiv. Bildwarnhinweise würden sich zwar besser einprägen als Texte, dennoch spreche eine Zigarettenpackung das Lust- und Suchtzentrum im Gehirn an.

    Raucher seien ausreichend über ihr Risiko aufgeklärt, zitiert „Die Welt“ die Sozialpsychologin Sabine Glock von der Universität Luxemburg. Immer drastischere Warnhinweise könnten sogar schaden, weil die Gefahr besteht, dass Raucher sich verteidigen und eine Trotzreaktion einnehmen.

    In Kanada, das als erstes Land der Welt bereits seit Januar 2001 Schock-Motive auf Zigarettenpackungen abbildet, hat dies laut „New Scientist“ keinen nennenswerten Effekt auf den Tabakkonsum. Der Verbrauch entwickele sich dort ähnlich rückläufig wie in Deutschland, wo man bislang andere Maßnahmen bevorzugte, wie zum Beispiel Aufklärungsarbeit oder höhere Tabaksteuern.

    (DTZ 05/13)

  • Schockbilder: Freiburger Fachhändler informiert die Medien

    FREIBURG (DTZ/koh). Braun gefärbte Lungen, verfaulte Zähne und vor Blindheit starr gewordene Augäpfel. Geht es nach Tonio Borg, dem neuen EU-Gesundheits- und Verbraucherschutzkommissar, werden Bilder davon spätestens 2015 auf Zigarettenschachteln in der gesamten Europäischen Union aufgedruckt sein. Ebenfalls Teil dieses Vorstoßes im Rahmen der EU-Tabak-Produktrichtlinie ist die Abschaffung von bestimmten Sonderformaten.[p][/p]

    Um auf das Vorhaben des EU-Kommissars aufmerksam zu machen, gab Gerhard Huber, Geschäftsführer von Stefan Meier Tabakwaren in Freiburg, am 8. Januar eine Pressekonferenz in seinem Fachgeschäft. Journalisten von verschiedenen Zeitungen, das SWR-Fernsehen und TV Südbaden waren anwesend. [p][/p]

    Für Huber sind die Zigarettenschachteln erst der Anfang. „Wenn sich diese Warnhinweise durchsetzen, können wir bald auch auf Süßigkeiten und Spirituosen mit ähnlichen Bildern rechnen“, sagt er. Schon jetzt finden sich auf manchen Whiskyflaschen kleine Hinweise, dass die Getränke nicht für Schwangere gedacht sind.[p][/p]

    Borgs Pläne umfassen nicht nur die Einführung von Schockbildern, wie sie u. a. in Kanada und Australien bereits üblich sind, sondern auch die Abschaffung von Slim-Zigaretten, sowie sämtliche Sorten mit Geschmackszusätzen wie Menthol oder Vanille. Er begründet dies damit, dass Rauchen für Jugendliche so unattraktiv wie möglich sein soll. Für Huber ein sinnloser Zug: „Ein Verbot von Mentholzigaretten aus Jugendschutzgründen ist für uns nicht nachvollziehbar, da Mentholraucher zu 90 Prozent ältere Raucher sind“, erklärt er.[p][/p]

    „Die Absichten des EU-Kommissars drohen gerade den Fachhändlern die Existenzgrundlage zu entziehen. Heutzutage kann der Fachhandel vor allem mit einem breiten Sortiment punkten, einer der wenigen Vorteile gegenüber Supermärkten und Tankstellen. Bei Einheitszigaretten wäre dieser Vorteil futsch, dann hat es der Tabakwareneinzelhandel noch schwerer“, befürchtet Huber und fügt hinzu: „Bei solchen Plänen fragt man sich schon fast, warum die EU Rauchen nicht gleich ganz abschaffen will.“ Für den Tabakhändler in der 3. Generation ist die Antwort klar: Auf die Steuereinnahmen kann man nicht verzichten, alleine über 14 Milliarden Euro jährlich an Tabaksteuern in Deutschland. [p][/p]

    Ob die Schockbilder tatsächlich eingefleischte Raucher davon abhalten würden weiter zu rauchen ist unklar. Es ist wahrscheinlicher, dass sie stattdessen zu Etuis und anderen Verpackungsmöglichkeiten greifen, wie es auch schon vor Jahren bei Einführung der größeren Textwarnhinweise der Fall war. Oder, was ebenfalls sicher nicht im Sinne der EU ist, die Leute fangen wieder damit an, die Bilder zu sammeln: „Die Lunge habe ich schon, geben Sie mir das Raucherbein.“[p][/p]
    DTZ 03/2013

  • Bildwarnhinweise ohne Wirkung

    HOBART (DTZ/red). Der Einsatz von Bildwarnhinweisen zur Abschreckung auf Zigarettenpackungen funktioniert nicht. Zu dieser nüchternen Feststellung kommt Dr. Harry Stanton und bezieht sich konkret auf die aktuelle Diskussion in Australien über die Vergrößerung der Schockbilder auf Zigarettenpackungen von derzeit 30 auf künftig 75 Prozent der Packungs-Vorderseite.

    Diese Angst-Kampagnen verängstigen vor allem Kinder, die durch die grafischen Maßnahmen der australischen Anti-Raucher-Politik traumatisiert würden. „Diese Bilder können bei Kindern unter acht Jahren Schäden verursachen, haben aber wenig Einfluss auf Raucher selbst", sagt der klinische Psychologe in der tasmanischen Tageszeitung „Mercury“.

    (DTZ 38/11)

  • EU-Tabakproduktrichtlinie: BdZ gegen Verschärfung

    BONN (DTZ/vi/da). Schockbilder auf Zigarrenpackungen. Das ist für Bodo Mehrlein, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Zigarrenindustrie (BdZ), eine Horrorvorstellung. Er lehnt die von der EU-Kommission geplanten Verschärfungen der EU-Tabakproduktrichtlinie entschieden ab.

    „Nach meinem Kenntnisstand ist jeder Genießer unserer Produkte – der ja bekanntlich weit über 30 Jahre alt ist – über die mit dem Produkt verbundenen möglichen Risiken informiert. Eine weitere Verschärfung der Warnhinweise würde somit den Informationsstand unserer Raucher nicht verbessern“, erklärt Mehrlein.
    Einen eindeutigen Verstoß gegen das Grundgesetz und eine Verletzung bestehender internationaler Abkommen sieht der BdZ-Geschäftsführer in der Idee von „Plain Packaging“.

    Die Einführung einer von der EU-Kommission propagierten Einheitspackung würde die Zigarrenhersteller ihrer Markenrechte berauben, was eine Enteignung der Marken und der damit verbundenen Investitionen bedeute. Mehrlein: „Für Zigarren und Zigarillos wären die Auswirkungen gravierend, denn gerade unsere Verpackungen sind sehr ansprechend und stellen für den Käufer ein Entscheidungskriterium dar.“

    (DTZ 27/2011)

  • Schocksymbole auf Packungen bringen nichts

    BERLIN (DTZ/pi). Auch wenn Bilder oft mehrt als Worter sagen, gilt dies laut Prof. Howard Leventhal als Aufsichtsrat der Gesundheitspsychologen der amerikanischen Universität Rutgers, nicht unbedingt für Schockbilder auf Zigarettenpackungen.

    Der „Berliner Kurier“ zitiert den Wissenschaftler, wonach sich die Menschen schnell an solche Piktogramme gewöhnen und ihr Verhalten davon nicht beeinflussen lassen würden. Bilder auf Zigarettenschachteln könnten höchstens dem „Nimbus des Rauchens“ bei jungen Leuten in ein anderes Licht rücken. So könnten Abbildungen von schwazen Lungen oder verrotteten Zähnen dazu führen, dass junge Menschen vielleicht gar nicht erst mit dem Rauchen anfangen würden.

    Ansonsten herrscht über die Wirkung von derartigen Schockbildern in Wissenschaftskreisen die Meinung: Tabakgenießer, die schon seit langem ihrem Hobby fröhnen würden, ließen sich von Schockbildern kaum beeinflussen, wie auch Prof. Paul Slovic von der Universität in Oregon erklärt.


    (DTZ 26/2011)

  • Schockbilder auf Zigarettenschachteln

    ROCKVILLE (DTZ/red). Die Arznei- und Lebensmittelbehörde der USA (FDA) stellt 36 Bilder und Schriftzüge bis 9. Januar 2011 öffentlich zur Abstimmung.

    Aus Abbildungen über Raucherlungen, Krebspatienten, schreienden Kindern und Toten im Sarg (Bild), will die US-Gesundheitsbehörde nach Ablauf der Frist insgesamt neun Abbildungen auswählen, die ab Oktober 2012 auf allen Zigarettenpackungen in den USA zu sehen sein werden.

    Dazu nimmt die Behörde laut Medienberichten Hinweise aus der Öffentlichkeit entgegen, die als Entscheidungshilfe dienen sollen. Die Warnungen sollen die obere Hälfte der Schachtel bedecken, damit sie auch in den Regalen der Geschäfte sichtbar sind.

    Weiterhin favorisiert die FDA Schriftzüge wie „Rauchen kann tödlich sein“ oder „Rauchen kann Ihre Kinder schädigen“, die ebenfalls gut sichtbar auf der oberen Packungshälfte stehen sollen, während die Markenbezeichnung in der unteren Hälfte steht.

    Drastische Veränderungen
    Die Verantwortlichen versprechen sich davon eine drastische Veränderung im optischen Auftreten der Packungen. Der Eingriff werde alle US-Tabakunternehmen treffen, so die Medienberichte, einschließlich die Altria Group, Reynolds American und Lorillard.

    Die FDA folgt damit den Vorhaben eines Gesetzes aus dem Jahr 2009, sichtbare Hinweise auf den Schachteln zu platzieren. Bisher gibt es in den USA dort nur einen verglichen mit Deutschland kleinen Warnhinweis. Ein FDA Bild-Vorschlag: „Rauchen kann tödlich sein“.

    (DTZ 46/10)