Schlagwort: Gastronomie

  • Rauchverbot: hohe Verluste

    ESSEN (DTZ/red). Das seit 1. Mai 2013 geltende totale Rauchverbot in der nordrhein-westfälischen Gastronomie stößt den Wirten bitter auf. Sie klagen über kräftige Umsatzeinbußen.

    Laut Angaben des nordrhein-westfälischen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga verzeichneten 81 Prozent der Schankbetriebe Umsatzeinbußen. Bei über der Hälfte davon gingen die Einnahmen sogar um mehr als 30 Prozent zurück, berichtet die „Neue Ruhr Zeitung“. „Der angekündigte Ansturm neuer Nichtrauchergruppen ist weitestgehend ausgeblieben“, stellt NRW-Dehoga-Hauptgeschäftsführer Klaus Hübenthal fest.

    (DTZ 04/14)

  • Oettinger Davidoff AG baut Position im Fachhandel aus

    BASEL (DTZ/da). Nach der Eröffnung eines neuen Flagship Stores im 1. Quartal des kommenden Jahres im Zentrum von Frankfurt am Main, direkt gegenüber der Börse, wird die Oettinger Davidoff AG über vier Davidoff Flagship Stores in Deutschland verfügen.

    Die anderen drei Spezialgeschäfte dieser Art befinden sich in bester Lage von Berlin, Dresden und Düsseldorf. „In den nächsten Jahren streben wir sechs bis zehn Davidoff Flagship Stores in Deutschland an“, sagt Hans-Kristian Hoejsgaard, CEO der Unternehmensgruppe. Weltweit beziffert er die Zahl der Davidoff Flagship Stores auf derzeit 65. Zuletzt sind in Seoul, Singapur und Tokio neue Davidoff Flagship Stores eingerichtet worden.

    In Deutschland würde das Unternehmen gerne weitere Flagship Stores eröffnen, und zwar vor allem in Hamburg und München. „Beide Städte sind attraktive Metropolen mit hoher Kaufkraft“, sagt Hoejsgaard, betont aber gleichzeitig, dass absolut noch nichts entschieden sei und man auch wegen der guten Zusammenarbeit mit den dortigen Davidoff-Depots keinerlei Eile habe.

    Hoejsgaard unterstreicht, dass neben den Flagship Stores die weltweit 550 Davidoff-Depositäre im Fachhandel und die über 150 Zigarrenlounges in der Gastronomie eine wichtige Rolle in der Vertriebspolitik des namhaften Schweizer Unternehmens spielen. Das Gros der Depositäre befindet sich in Europa (250) und in den USA (230). Innerhalb Europas gibt es die meisten Davidoff-Depositäre in Deutschland, wo es zurzeit 126 sind. Ihre Zahl soll in den nächsten Jahren etwas erhöht werden; um wie viel kann Hoejsgaard derzeit noch nicht sagen.

    In Deutschland verfügt die Unternehmensgruppe über die Flagship Stores, die Davidoff-Depots und Zigarrenlounges hinaus mit der 100-prozentigen Tochterfirma Wolsdorff Tobacco GmbH, Hamburg, über ein eigenes Filialunternehmen mit insgesamt 174 Shops. Davon haben aktuell 27 ein Davidoff-Depot.

    (DTZ 50/13)

  • Österreich: Steiermark fordert allgemeines Rauchverbot

    WIEN (DTZ/red). In Österreich steht erneut das Rauchverbot auf dem Prüfstand. Politiker aus der Steiermark fordern ein Ende der Wahlfreiheit für die Gastronomie.

    Die steirischen Politiker Hermann Schützenhöfer (ÖVP) und Markus Zelisko (SPÖ) wollen das „generelle Rauchverbot“ für Österreich ohne Ausnahmen. Ein Streitpunkt dabei ist insbesondere die Gastronomie. Dagegen lehnt die Wirtschaftskammer Österreichs (WKÖ) weitere Nachbesserungen am Tabakgesetz strikt ab.

    Bisher bestimmen die Größe des Lokals und die Anzahl der Räume, wie der Wirt sich entscheidet. Unter 50 Quadratmetern kann er wählen. Bei mehreren Räumen ist der größere für Nichtraucher bestimmt.

    In diesem Zusammenhang hat die Gastronomie mittlerweile 96 Millionen Euro in Umbaumaßnahmen für den gesetzlichen Nichtraucherschutz investiert, betont Helmut Hinterleitner, Obmann Gastronomie in der WKÖ in der Online-Ausgabe der österreichischen „Kronen Zeitung“. Der Gesetzgeber habe bereits eine klare Regelung getroffen, zu der er sich bekennen muss.

    (DTZ 47/13)

  • MUT unterstützt das Volksbegehren in NRW

    DÜSSELDORF (DTZ/vi). Am 1. Mai 2013 ist in Nordrhein-Westfalen das von der Koalition der SPD und Grünen beschlossene Nichtraucherschutzgesetz in Kraft getreten. Es sieht keinerlei Ausnahmen für das Rauchen in der Gastronomie vor, wie beispielsweise in abgetrennten Nebenräumen oder Gaststätten bis 75 qm. Dieses neue Gesetz ist auf heftige Kritik bei Wirten und Gästen gestoßen.[p][/p]

    Gegen das neue Gesetz wendet sich das Aktionsbündnis „NRW genießt“ und will durch das Ergebnis eines Volksentscheids das ursprüngliche Gesetz mit seinen Ausnahmen wieder etablieren. Vorgeschaltet ist ein sogenanntes Volksbegehren, für dessen Beantragung das Bündnis mehr als die erforderlichen 3 000 Unterstützungsstimmen bereits gesammelt hat.[p][/p]

    MUT (Mittelständische Unternehmen der Tabakwirtschaft) mit seinen Mitgliedern aus dem Fachhandel und familiengeführten Herstellern und Importeuren wird das Volksbegehren sowohl finanziell wie auch ideell unterstützen. „Wir sind der Auffassung, dass es die Aufgabe der gesamten Tabakwirtschaft ist, dieses Bündnis zu unterstützen. Nordrhein-Westfalen ist geprägt von einer vielfältigen Gastronomie, insbesondere durch sogenannte Eckkneipen. Die Existenz dieser Eckkneipen ist gefährdet, die Raucher verlieren ihr zweites Zuhause. Zudem sind Brauchtumsveranstaltungen wie Karneval und Schützenfeste in NRW sehr verbreitet. Auch sie unterliegen natürlich dem harten Nichtraucherschutzgesetz. Überall dort und natürlich auch im Tabakwarenfachhandel sehen wir eine solide Basis, um erfolgreich Stimmen zu sammeln.“[p][/p]

    Hierzu Christoph Lövenich, Sprecher des Aktionsbündnisses „NRW genießt“: „Wir benötigen für ein erfolgreiches Volksbegehren gut eine Million Stimmen. Wir haben parallel zum viermonatigen Auslegen der Unterschriftenlisten in Rathäusern noch die Möglichkeit, durch eine freie Unterschriftensammlung, beispielsweise in der Gastronomie und im Tabakwarenfachhandel, über einen noch längeren Zeitraum weitere Stimmen an den Brennpunkten des Interesses zu sammeln.“[p][/p]

  • Dramatische Umsatzeinbußen in Kneipen

    NEUSS (DTZ/pi). Das absolute Rauchverbot in der nordrhein-westfälischen Gastronomie führte in den ersten vier Monaten zu teils dramatischen Umsatzeinbußen und das nicht nur in Schankbetrieben wie Kneipen oder Bars.

    Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Dehoga Nordrhein-Westfalen (Hotel- und Gaststättenverband NRW), an der sich rund 1.060 Gastronomen aus allen Branchensegmenten beteiligten. 86 Prozent der Schankbetriebe beklagten Umsatzeinbußen, davon 59 Prozent über 30 Prozent. In Speisebetrieben wie Restaurants verzeichneten zwar immerhin neun Prozent der Betriebe Umsatzzuwächse, trotzdem stellten 45 Prozent Umsatzrückgänge fest.

    „Gerade in die Kneipen kamen weniger Gäste. Und die wenigen Gäste standen mehr vor der Tür als am Tresen. Der von den Befürwortern der Radikallösung vorausgesagte Ansturm der Nichtraucher ist wie zu erwarten ausgeblieben“, stellt Klaus Hübenthal, Hauptgeschäftsführer des Dehoga NRW fest.

    „Zum jetzigen Zeitpunkt kann man seriös noch keine Angaben zu rauchverbotsbedingten Betriebsaufgaben machen. Das wird frühestens nach dem kommenden Winter der Fall sein“, schätzt Klaus Hübenthal.
    Der Dehoga NRW kritisiert weiterhin die Ausgrenzung der rauchenden Gäste. „Auch wenn es immer mehr Vegetarier und Fahrradfahrer gibt, darf man weiterhin ein Steak essen und Auto fahren. Warum soll es dann nicht auch für Raucher die Möglichkeit geben, in speziell gekennzeichneten Räumen oder Kneipen zu rauchen?“, fragt Klaus Hübenthal. „Ein erfolgreicher, fairer Nichtraucherschutz muss nicht absolut sein.“

    (DTZ 39/13)

  • Saubere Luft und keine Gäste

    BONN/NEUSS (DTZ/red). Die Kritik am Rauchverbot in Nordrhein-Westfalen reißt nicht ab. Vergangenes Wochenende sind mehrere hundert Menschen in Bonn und Neuss gegen staatliche Gängelei und den Fortbestand der lokalen Gastronomie auf die Straße gegangen.

    Statt Gästen und Umsatz, sind saubere Luft und rückläufiger Ausschank die bittere Realität, die viele Gastwirte in Nordrhein-Westfalen seit dem 1. Mai erleben, berichten die Medien. Die Existenzangst geht um. Vielen reicht es jetzt und machten in Bonn und Neuss jeweils 500 Menschen ihrem Ärger Luft. Bei den Protesten in den Innenstädten ging es nicht nur um das Rauchverbot, sondern auch um die staatliche Bevormundung.

    In Neuss sorgten Herbert Napp, Bürgermeister, der „Vesuv von Neuss“ und Friedhelm Adolfs, der Düsseldorfer, dem seine Vermieterin wegen seines Rauchens die Wohnung gekündigt wurde (der Prozess geht am 19. Dezember weiter), für Begeisterung beim Publikum.

    Napp machte in seiner Rede klar, dass es inzwischen ein „regelrechtes Denunziantentum gegen Raucher“ gebe und appellierte an Rücksicht gegenüber dem rheinischen Brauchtum. Der Düsseldorfer Adolfs musste zahlreiche Autogramme geben und philosophierte in einem gemeinsamen Interview mit Napp über ein mögliches Rauchverbot im Himmel, schreibt die „Bild“-Zeitung.

    Weitere Demonstrationen gegen das NRW-Rauchverbot sind für 7. September in Krefeld und Köln und 14. September in Düsseldorf geplant, heißt es.

    (DTZ 34/13)

  • Verbot mit Ausnahmen

    LUXEMBURG (DTZ/red). In Luxemburg tritt ab 2014 ein Rauchverbot für die Gastronomie in Kraft, das den Gastronomen Wahlmöglichkeiten lässt.

    Die Verordnung stellt es den Wirten frei, separate Raucherzimmer einzurichten, die von den übrigen Gastzimmern abgetrennt sind und entsprechend belüftet werden müssen.

    Aktuell herrscht in Luxemburg Medienberichten zufolge ein so genanntes „temporäres Rauchverbot“. Das bedeutet, dass der Tabakkonsum in der Gastronomie von 12 bis 14 Uhr und von 19 bis 21 Uhr verboten ist.

    (DTZ 29/13)

  • Steffens hält an Verschärfung des NRW-Nichtraucherschutzgesetzes fest

    DÜSSELDORF (DTZ/red). In einer hitzigen Debatte während der Aktuellen Stunde im Landtag wurde die Verschärfung des NRW-Nichtraucherschutzgesetzes durch Gesundheitsministerin Barbara Steffens von Seiten der CDU, FDP und den Piraten scharf kritisiert. Der Vorwurf: Die rot-grüne Koalition gefährde sowohl Brauchtum als auch eine ganze Branche in NRW. Zahlreiche Wirte, Schützen und Karnevalisten haben protestiert, genützt hat es bisher wenig.[p][/p]
    Rund 70 Prozent der Kneipenwirte, so FDP-Fraktionschef Christian Lindner, beklagten seit der Einführung der Verschärfung starke Umsatzeinbußen. Diese seien ein Ausdruck grüner Ideologie. Steffens hingegen argumentierte stoisch mit der „Gesundheit als höchstes Gut des Menschen“ und 3300 Toten, die laut strittiger DKFZ-Studie jedes Jahr durch Passivrauch sterben. Zudem wurde die Darstellung, die Gastronomie stecke seit Verschärfung des Nichtraucherschutzes in NRW an finanziellen Schwierigkeiten, zurückgewiesen. Ein Hintertürchen ließ sie sich jedoch offen, indem sie verkündete, das Gesetz in einem Jahr überprüfen lassen zu wollen.[p][/p]
    Bevormundung trotz umstrittenen Argumenten – Die Gangart der rot-grünen Koalition schmeckt vielen nicht. Hendrik Wüst, Wirtschaftsexperte der CDU, warnte diesbezüglich vor einer „ideologischen Orgie grüner Bevormundungen“. Der ehemalige NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann spricht sogar von „Entmündigung von Staats wegen“.[p][/p]
    Auch wenn Steffens an der Meinung festhält, „die große Mehrheit der Bürger stehe zum verschärften Nichtraucherschutz“, scheint das letzte Wort zum Thema noch nicht gesprochen zu sein.
    Erste Wirte ergriffen daraufhin erneut das Wort: Seit das Rauchverbot in Kirmeszelten greift, muss über eine Aufrüstung in Form von Raucherterassen nachgedacht werden, weitere Sicherheitsleute werden benötigt. Die Kosten hierfür müssen auf den Gast übertragen werden. Das heißt im Klartext: Getränke werden teurer. Kleinere Brauereien wie die Hausbrauereien Schlüssel und Schuhmacher können dem Kostendruck nicht standhalten und haben schon eine Preiserhöhung für die Düsseldorfer Rheinkirmes angekündigt.[p][/p]
    DTZ 26/13

  • SPD bremste Grüne bei Gastro-Rauchverbot aus

    BREMEN (DTZ/tk). Zum 1. Juli 2013 wird es im Bundesland Bremen ein neues „Nichtraucherschutz-Gesetz“ geben. Darauf haben sich die im kleinsten Bundesland regierenden Sozialdemokraten und Grünen geeinigt.

    Dem gefundenen Kompromiss gingen heftige Debatten innerhalb der rot-grünen Koalition voraus, denn die Grünen wollten ursprünglich mit mehrjähriger Übergangsfrist ein totales Rauchverbot in der Gastronomie erreichen. Damit konnten sie sie sich allerdings nicht durchsetzen, weil der Koalitionspartner SPD hart blieb. Darüber hinaus hatten manche Gastronomen „klare Kante“ gezeigt und Grünen-Politikern Hausverbote in ihren Lokalen erteilt.

    „Wir bedauern es sehr, dass es kein absolutes Rauchverbot gibt, und hätten uns einen noch effektiveren Schutz von Nichtraucherinnen und Nichtrauchern gut vorstellen können“, kommentierte die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen-Bürgerschaftsfraktion, Kirsten Kappert-Gonther.

    In Raucherkneipen darf künftig weiter geraucht werden. Und neu ist das Zugeständnis an Wirte in Ein-Raum-Raucher-Kneipen, die fortan wieder Kleinigkeiten zum Essen wie zum Beispiel Frikadellen servieren dürfen. Vom Tisch ist ferner ein Rauchverbot im Weserstadion.

    Im Gegenzug erzielten die Grünen ein Rauchverbot in fliegenden Bauten wie etwa Festzelten. Das populäre Volksfest „Freimarkt“ wurde dabei von ihnen besonders ins Visier genommen. Neu sind ebenfalls die Rauchverbote auf Spielplätzen und in Spielotheken. Letzteres hat den Nordwestdeutschen Automaten-Verband auf den Plan gerufen. Er befürchtet „aufgrund des hohen Anteils von Rauchern unter den Gästen eine erhebliche wirtschaftliche Belastung“ und nimmt Anstoß an der Ungleichbehandlung mit dem Weserstadion, das schließlich weiterhin „bequalmt“ werden dürfen.

    (DTZ 19/13)

  • Volksbegehren gegen Rauchverbot

    MÜNCHEN (DTZ/red/kes). Das strikte bayerische Rauchverbot steht erneut in der öffentlichen Diskussion. Initiiert von der Bayernpartei soll die Verordnung in einem Volksbegehren auf den Prüfstand kommen.

    Unter der Überschrift „Wahlfreiheit für Gäste und Raucher“ wurden bisher 10.000 Unterschriften gesammelt, berichtet der „Nordbayerische Kurier“. Bis der Antrag auf ein Volksbegehren gemäß Art. 71 der Bayerischen Verfassung als Gesetzesvorlage allerdings in den Landtag eingebracht wird, müssen insgesamt 25.000 wahlberechtigte bayerische Bürger ihre Unterschrift abgeben.
    Die ersten Reaktionen aus der Gastronomie sind durchweg positiv, heißt es. Die befragten Wirte begrüßten die Initiative, weil seit der Einführung des strikten Rauchverbots Gäste und Umsatz ausblieben.

    Bereits 2010 engagierte sich die Bayernpartei, als einzige politische Gruppe, für das „Aktionsbündnis „Bayern sagt nein!“ für Freiheit und Toleranz“. Ziel der Initiative war die Ablehnung des Volksbegehrens „Für echten Nichtraucherschutz!“, das die ÖDP unter der Ägide von Sebastian Frankenberger ins Leben gerufen hatte und als Volksbegehren rechtsgültig wurde. Am 4. Juli 2010 fand der Volksentscheid statt, bei dem die gesetzlich erforderliche Mehrheit für den Gesetzentwurf stimmte und das strikte Rauchverbot in Bayern in Kraft trat.

    (DTZ 09/13)