Schlagwort: Tabaksteuer

  • BAT verlässt den VDR

    HAMBURG (DTZ/pnf). British American Tobacco Germany, Hamburg, verlässt gemeinsam mit dem Tochterunternehmen Brinkmann Tabakfabriken GmbH, Bremen, zum 31. Dezember 2012 den Verband der deutschen Rauchtabakindustrie e.V., VDR, in Bonn.

    Aufgrund der gesetzlichen Auslauffrist von Filtercigarillos per Ende 2014, beenden beide Unternehmen ebenfalls die Mitgliedschaft in der Cigar Coalition Europe e.V. (CCE) fristgerecht zum 30. Juni 2012. Die Mitgliedschaft und aktive Mitarbeit von British American Tobacco Germany im europäischen Dachverband der Rauchtabakindustrie, Esta, bleibt von diesem Schritt unberührt.

    Die BAT begründet diese Entscheidung mit der unterschiedlichen Auffassung zwischen British American Tobacco Germany und dem VDR bezüglich der Besteuerung von Feinschnittprodukten. „Wir sind überzeugt, dass wir einen gesamtheitlichen Tabaksteueransatz brauchen, der das heutige und künftige Konsumverhalten berücksichtigt“, betont Ad Schenk, Vorsitzender des Vorstandes von British American Tobacco Germany.

    „Eine überproportionale Bevorzugung von Feinschnittprodukten gegenüber der Fabrikzigarette halten wir für falsch. Obwohl die Fabrikzigarette nur 60 Prozent des gesamten Tabakkonsums ausmacht, generiert sie 90 Prozent des Tabaksteueraufkommens in Deutschland. Das ist nach unserer Auffassung nicht akzeptabel.

    Mit dieser Auffassung konnten wir uns im VdR leider nicht durchsetzen, so dass wir uns zum Austritt entschlossen haben. Wir wollen uns in der Öffentlichkeit und bei allen relevanten Entscheidungsträgern für ein sinnvoll differenziertes und langfristig tragfähiges Tabaksteuerkonzept einsetzen können, das die zunehmende Abwanderung in niedrigst besteuerte Feinschnittprodukte und nicht in Deutschland versteuerte Ware stoppt.“

    (DTZ 49/11)

  • JTI erhöht ab Januar die Preise

    KÖLN (DTZ/pnf). Nach Philip Morris und Reemtsma nimmt auch die JT International Germany GmbH, Köln, in Folge der zweiten Tabaksteuer-Erhöhungsstufe ab 1. Januar 2012 zum Anfang des nächsten Jahres eine Anpassung der Kleinverkaufspreise für ihr Zigaretten- und Feinschnittsortiment vor.

    Bei Zigaretten bedeutet dies in der Regel eine Erhöhung der KVP’s um zehn Cent beziehungsweise eine Anpassung über die Packungsinhalte. Beim Feinschnitt gehen die Kleinverkaufspreise der großen Dosen um 1,00 Euro nach oben. Ansonsten erfolgt die Preisanpassung proportional, mit Ausnahme der Winston Volume Tobacco Full Flavor 80 Gramm, die im Preis ebenfalls um 1,00 Euro steigt.

    Gleichzeitig kündigt das Unternehmen an, das Sortiment im Bereich der Großpackungen um die Produkte Benson & Hedges Black Big Pack und Maxi Pack sowie Benson & Hedges Silver Big Pack und Maxi Pack zu erweitern.

    (DTZ 49/11)

  • Philip Morris plant moderaten Preisschritt

    MÜNCHEN (DTZ/fok). Im Zuge der zum 1. Januar 2012 anstehenden Tabaksteuererhöhung wird die Philip Morris GmbH die Kleinverkaufspreise für ihr Zigaretten-, Cigarillo- und Feinschnittsortiment anpassen.

    Wie jetzt aus dem Handel zu erfahren war, sieht das Unternehmen vor, bei den Originalpackungen, Big Packs und Maxi Packs der meisten seiner Zigarettenmarken den Packungspreis um 10 Cent zu erhöhen.

    Bei den Automatenpackungen, die bei der letzten Tabaksteuererhöhung teilweise im Preis stehen geblieben waren, erfolgt in den meisten Fällen jetzt eine Reduzierung des Inhalts um eine Zigarette. Neu auf den Markt kommt bei Marlboro Red und Marlboro Gold eine zusätzliche Packungsvariante mit 21 Stück Inhalt unter der Bezeichnung L-Box (Large= groß), während die Big Box künftig XL-Box und die Maxi-Box XXL-Box heißen werden.

    Zu den wenigen Ausnahmen, die den Preis und Inhalt nicht ändern werden, zählen einige Varianten der f6, wobei die Hauptvariante f6 aber ebenfalls einen 10-Cent-Schritt auf 4,70 Euro/19 Stück machen wird. Mit der vorgesehenen Preisanpassung geht Philip Morris einen margenorientierten Weg, der aber gleichzeitig die Preissensibilität des Marktes nicht aus den Augen verliert. Insgesamt hat Philip Morris großen Wert auf glatte Preislagen gelegt und dies, wo das sinnvoll war, umgesetzt.

    Beim Feinschnitt wird Philip Morris die größeren Dosen um 1,00 Euro im Preis anheben, während die Kleinverkaufspreise der kleineren Dosen und Pouches proportional erhöht werden. Unterm Strich bietet Philip Morris dem Handel mit den neuen Preisstellungen eine spürbare Verbesserung der Margen.

    Auch bei den Filtercigarillos wird das Unternehmen die Mindeststeuererhöhung mit einer Preisanpassung zum Januar 2012 begleiten: Hier werden die 17er-Packungen der Marken Basic und Chesterfield künftig 2,00 Euro kosten (plus 10 Cent), bei L&M- sowie f6-Filtercigarillos erhöht sich der Preis auf 2,20 Euro/17 Stück (plus 20 Cent).

    (DTZ 48/11)

  • BAT will Zigaretten- und Feinschnittpreise zunächst nicht erhöhen

    HAMBURG/MAINZ (DTZ/fok). In einem Informationsschreiben an den Handel hat British American Tobacco angekündigt, die Kleinverkaufspreise für ihr Zigaretten- und Feinschnittsortiment zunächst nicht zu erhöhen, wenn zum 1. Januar 2012 die zweite Stufe der Tabaksteuererhöhung in Kraft tritt.

    Als Begründung nannte die BAT drei Aspekte: Erstens seien seit der letzten steuerinduzierten Preiserhöhung erst acht Monate vergangen – nach Auffassung des Unternehmens ein zu kurzer Zeitraum, um schon wieder an der Preisschraube drehen zu können. Zweitens sei der 20-Cent-Schritt bei der OP im Mai schon recht kräftig gewesen, „jetzt schlucken wir die Mehrbelastung selbst“, so ein BAT-Sprecher. Drittens hält das Unternehmen eine Preiserhöhung zum Jahreswechsel für denkbar schwierig, wie dies Erfahrungen aus der Vergangenheit belegten. Die Frage, wie BAT den Begriff „zunächst“ terminiert, wollte das Unternehmen zum jetzigen Zeitpunkt nicht kommentieren.

    Handelsseitig zeigt man sich deutlich verunsichert und übt Kritik an der beabsichtigten Nichtüberwälzung der Steuermehrbelastung für einen unbestimmten Zeitraum seitens eines bedeutenden Anbieters. Angesichts der starken Wettbewerbsorientierung der Branche müsse man jetzt befürchten, dass eine solche Ausweitung des Preismarketings zu einer Margenabsenkung auf breiter Ebene und damit zu einer enormen Vernichtung von Wirtschaftsnutzen führe. Auch fiskalpolitische Folgen dürfe man nicht aus den Augen verlieren.

    (DTZ 48/11)

  • Reemtsma verbessert die Handelsmarge beim Feinschnitt

    HAMBURG (DTZ/fok). Wie aus Handelskreisen zu erfahren war, hat Reemtsma seine ab 1. Januar 2012 gültige neue Preisliste für Feinschnitt und Filtercigarillos vorgelegt. Das Hamburger Haus reagiert damit auf den zum gleichen Zeitpunkt stattfindenden zweiten Schritt der fünfstufigen Tabaksteuererhöhung. Dabei steigen die Kleinverkaufspreise der Volumentabake im Regelfall stärker als die der klassischen Feinschnitttabake. Die KVP erhöhen sich um Beträge zwischen 5,50 und 12,50 Euro pro Kilogramm, mit Ausnahme von West Single Tobacco, der im Preis bei 11,50 Euro/70g stehen bleibt.

    Einige Beispiele aus dem Reemtsma-Sortiment: Die Drum- und Van Nelle 40-g-Pouches kosten ab Januar 5,75 Euro und damit 25 Cent mehr als bisher. Die 80-g-Dosen von JPS und Route 66 werden im Preis um jeweils 1,00 Euro angehoben – bei JPS Volume Tobacco auf künftig 11,95 Euro und bei Route 66 Original Volume Tobacco auf 11,50 Euro. Ebenfalls um 1,00 Euro steigen die Preise der 100-g-Zip-bags von JPS Red XL Volume Tobacco (auf 13,95 Euro) und Route 66 Volume Tobacco (13,50 Euro). Der 165-g-Zip-bag von Route 66 kostet künftig sogar 2,00 Euro mehr (21,95 Euro).
    Unterm Strich bietet Reemtsma mit der neuen Feinschnittpreisstellung eine ordentliche Margenverbesserung. Hierbei wurden einerseits Preispunkte beachtet, andererseits auch die fiskalischen Auswirkungen berücksichtigt. Der Preislagenwechsel von West Single Tobacco wurde auf Anfrage damit erklärt, dass die Marke gegenüber der Preisstellung von Wettbewerbsmarken derzeit „jenseits von gut und böse“ und daher eine neue Positionierung nicht zu umgehen sei.

    Bei Filtercigarillos hebt Reemtsma den Preis jeweils um 10 Cent je 17er-Packung an (auf 2,10 Euro bei JPS Filter Sticks und auf 2,00 Euro bei Route 66 Filter Cigarillos).

    (DTZ 47/11)

  • Feinschnittmarkt hat Erhöhung der Tabaksteuer gut überstanden

    MAINZ (DTZ/fok). Der Absatz von Feinschnitttabaken legte im bisherigen Verlauf des Jahres 2011 eine leichte Steigerung vor. In den ersten zehn Monaten 2011 stiegen die Auslieferungen an den Handel um 3,9 Prozent auf 21 978 Tonnen.

    Damit konnte die Erhöhung der Tabaksteuer im Mai, die neben der Erhöhung der Steuersätze auch eine deutliche Anhebung der Mindeststeuer beinhaltete, gut verkraftet werden. Gleichzeitig hielt sich der Fabrikzigarettenmarkt stabil. Handelsseitig wird nach wie vor kritisiert, dass die Margenentwicklung nicht Schritt hielt und der Bereich der Feinschnitttabake in den beiden unteren Preisklassen inzwischen auf einen Marktanteil von 73 Prozent gestiegen ist.

    Mehr Informationen über die Entwicklung des Feinschnitt- und Pfeifentabakmarkts sowie über das aktuelle Sortiment der Hersteller und Importeure sind der DTZ Dokumentation Rauchtabak zu entnehmen.

    (DTZ 46/11)

  • Ausgewogenes Markenangebot beschert Reemtsma gutes Ergebnis

    HAMBURG (DTZ/red). Die Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH hat ungeachtet aller Restriktionen, die den Tabakmarkt betreffen, ihren Umsatz in Deutschland weiterhin gesteigert. Mit dem Jahresabschluss zum 30. September 2011 setzte das Unternehmen den Wachstumskurs fort und präsentierte ein erfreuliches Ergebnis. Mit einem Plus von 3,5 Prozent stieg der Umsatz auf 1,013 Mrd. Euro (exkl.Tabaksteuer). Damit übersprang das Unternehmen erstmals die Milliarden-Hürde (2010: 979 Mio. Euro) und erwirtschaftete einen Gewinn vor Steuern von 532 Mio. Euro (2010: 498 Mio. Euro).

    Der Gesamtmarktanteil (Zigarette + Feinschnitt) für den Geschäftszeitraum von 24,4 Prozent (2010: 24,9 Prozent) sicherte Reemtsma, das zur Imperial Tobacco Group, dem weltweit viertgrößten Tabakunternehmen gehört, unverändert seine Position als Nummer Zwei auf dem deutschen Tabakmarkt. Daran beteiligt waren wesentlich die großen Marken JPS, Gauloises, Davidoff und West.

    General Manager Marcus T. R. Schmidt, der Anfang August diese Position für Deutschland und die Schweiz übernahm und Anfang Oktober in den Vorstand berufen wurde, bezeichnete diese Entwicklung als Meilenstein der jüngeren Firmengeschichte und sieht die Gründe im ausgewogenen Marken-Angebot mit seiner differenzierten Preis- und Produktstrategie.

    Der deutsche Zigarettenmarkt ist im Zeitraum des Geschäftsjahres (1. Oktober 2010 bis 30. September 2011) auf 84,7 Mrd. Stück (2010: 84,1 Mrd.) leicht gewachsen. Der Markt für Stopf- und Drehtabake legte auf umgerechnet ca. 37,6 Mrd. Stück (2010: 35,3 Mrd.) ebenfalls leicht zu. Daraus errechnet sich für den Gesamtabsatz von Zigaretten und Feinschnitt in Deutschland ein Volumen von 122,3 Mrd. Stück (2010: 119,4 Mrd.)

    „Die Zigarette JPS ist unsere am stärksten wachsende Marke. Sie konnte auch im siebten Jahr der Marktpräsenz ihre Position ausbauen. Dieser Erfolg zeigt, dass wir mit der JPS bei Produktqualität und Markenpositionierung genau ins Schwarze getroffen haben. Ich bin mir sicher, dass noch Potenzial für weiteres Wachstum besteht,“ begründet Marcus T. R. Schmidt den sichtbaren Trend und hofft auf positive Weiterentwicklung.

    (DTZ 44/11)

  • Landkreis München jetzt Marlboro Country

    MÜNCHEN (DTZ/red). Am 31. Oktober 2011 hat die Philip Morris GmbH den Umzug ihrer Deutschlandzentrale von München-Sendling nach Gräfelfing im Landkreis München abgeschlossen und dieses Ereignis mit einem Einweihungsfest für Gäste und Mitarbeiter gefeiert. Mehr als 400 Mitarbeiter sind in den neuen Firmenkomplex tätig.

    Philip Morris ist in dem hochmodernen, nach den Vorgaben des „Green Building“ errichteten Neubau der Hauptmieter. Das unter dem Namen ICU („Intelligence Cube“) entstandene Gebäude wurde absolut planmäßig innerhalb von nur 19 Monaten fertig gestellt.

    Am alten Standort München Mitter-Sendling hatte Philip Morris seinen beeindruckenden Siegeszug zum Marktführer in Deutschland realisiert. Aber seit der Schließung der Produktionsstätte in München Anfang 2008 waren die Gebäude in der Sendlinger Fallstraße deutlich überproportioniert. Gründe für die Werksschließung waren die Volumenrückgänge im Markt nach den Tabaksteuererhöhungen der 2000er-Jahre und die Konzentration der Auslandsproduktion auf andere Standorte. Da zudem die Gemeinde Gräfelfing mit günstigen Rahmenbedingungen warb, war die Wahl auf diesen Standort gefallen.

    Die Telefon- und Faxnummern der Philip Morris GmbH ändern sich auch nach dem Umzug nicht, die Postanschrift lautet weiter: Philip Morris GmbH, 81367 München. Neu ist die Firmenadresse: Am Haag 14, 82166 Gräfelfing.

    (DTZ 44/11)

  • Hersteller beantworten Fragen zur Überwälzung des Steuerschritts

    Wenn es um das Thema nächster Tabaksteuerschritt und die daraus resultierenden Preisreaktionen der Zigaretten- und Feinschnitthersteller geht, waren letztere bisher alles andere als auskunftsfreudig. Denn bis zum Steuererhöhungsdatum 1. Januar 2012 sind es noch drei Monate, und jede individuelle Entscheidung der einzelnen Hersteller, ob, in welchem Maße und zu welchem Zeitpunkt eine solche Überwälzung auf die Kleinverkaufspreise stattfindet, ist sicherlich vor allem von der weiteren Marktentwicklung abhängig.

    Um so überraschender, dass bereits jetzt auf eine Anfrage der Tageszeitung „Die Welt“ eine erste Positionierung seitens der drei großen Zigarettenhersteller abgegeben wurde, allerdings noch in überwiegend recht vager Form. Dort wird BAT-Deutschlandchef Ad Schenk zitiert: „Die Steuererhöhung im Januar 2012, davon gehe ich aus, wird als Verbrauchssteuer an die Verbraucher weitergegeben. Die Anhebung der Steuer wird Zigaretten zwischen zehn und 20 Cent verteuern, je nachdem, ob es sich um Markenzigaretten oder Feinschnitt handelt.“ So weit die Sichtweise der BAT.

    Bei Reemtsma formuliert man deutlich zurückhaltender: „Wir beobachten den Markt derzeit genau, auch vor dem Hintergrund, dass im Januar schon wieder die Steuer erhöht wird. Aber im Moment gibt es keinen Grund zu größerer Sorge“, so Marcus Schmidt, General Manager von Reemtsma Deutschland.

    Auch die Aussage von Werner Barth, Deutschlandchef von Philip Morris, zeigt Handlungspotenziale auf: „Fakt ist, dass wir jede Steuererhöhung zum Anlass nehmen, unsere Preisstrategien zu überdenken.“ Dabei werde Philip Morris das sensible Wettbewerbsumfeld anschauen. Gleichzeitig bleibe das Unternehmen bei der Strategie, in rückläufigen Märkten die Margen über die Preisgestaltung zu verbessern.

    DTZ 40/11

  • „Europa hat weit wichtigere und existenziellere Probleme“

    BONN (DTZ/vi/fok). Franz Peter Marx, Hauptgeschäftsführer des Verbands der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR), geht im DTZ-Interview auf Marktentwicklung und Besteuerung von Feinschnitt ein. Eine klare Absage erteilt er Überregulierungen.

    [pic|316|l|||Franz Peter Marx, Hauptgeschäftsführer des VdR.|||]

    DTZ: Die Steuererhöhung Anfang Mai hat den Feinschnitt höher belastet, vor allem in unteren und mittleren Preissegmenten. Wie hat sich dies auf das Marktgeschehen ausgewirkt ?
    Franz Peter Marx: Die Tabaksteuerbelastung für Feinschnitt wurde zum Start des Fünfstufen-Modells am 1. Mai 2011 erstmalig um den absolut gleich hohen Steuerbetrag wie für Zigaretten angehoben. Als einzig steuerlich zulässige Basis gilt die EU-Vorgabe (im Rahmen der EU-Tabaksteuerharmonisierung) 1 kg = 1 000 Stück. Die prozentuale Anhebung liegt mit rund vier Prozent je Stufe doppelt so hoch wie diejenige für Zigaretten. Dies gilt auch für die noch ausstehenden vier Steuerschritte vom 1. Januar 2012 bis zum 1. Januar 2015. Neu hinzugekommen ist ein Mindestgesamtsteuermodell für Feinschnitttabake zum 1. Mai 2011. Dies hat eine zusätzliche Tabaksteueranhebung für einen Großteil des Feinschnittmarktes, insbesondere im preisgünstigen Bereich, zur Folge. Jene müssen um bis zu 13 Euro/kg angehoben werden. Dieser Effekt ist seitens der Finanzpolitik mit Blick auf die große Preisspreizung bei Feinschnitt und dem besonders intensiven Preiswettbewerb gewollt, mit der Folge, dass Handelsmarken in der 40 g Pouch teilweise von 3,40 Euro/40 g auf 4,10 Euro/40 g angehoben wurden, was zu einer (im wesentlichen) steuerbedingten Preisanhebung um über 20 Prozent geführt hat.

    DTZ: Wie sieht die Feinschnitt-Absatzentwicklung im Zeitablauf aus (2004–2010)? Wie haben sich die Gewichte zwischen den Feinschnittvarianten verschoben?
    Franz Peter Marx: Seit 2004 hat sich der Feinschnittmarkt, mit einigen Schwankungen, nur geringfügig verändert. 2005 lag der Absatz laut Statistischem Bundesamt bei über 33 000 t, was natürlich zum Teil von vorportionierten Feinschnitttabaken (Sticks) geprägt war. Nach dem Urteil des EuGH zum „Aus“ der „Sticks“ suchten sich deren zumeist sehr preissensible Konsumenten neue Alternativen. Hier bieten sich viele Möglichkeiten: Preisgünstige Fabrikzigaretten, der Erwerb von günstigen Zigaretten aus den europäischen Nachbarländern im Rahmen der Freimengen (800 Stück) bzw. darüber hinaus, der Bezug aus illegalen Quellen als Schmuggelware oder als Produktfälschungen und natürlich auch ein Umstieg auf inländisch versteuerte Feinschnitttabake zum Drehen und Stopfen. Ein Zuwachs klassischer Drehtabake ist für viele Konsumenten hingegen keine Alternative, wie deren Marktentwicklung zeigt. Der Feinschnittmarkt ist in jüngster Zeit durch unterschiedliche Entwicklungen geprägt. Während der Markt für klassische Feinschnitttabake zum Drehen und/oder Stopfen allenfalls stabil ist, sind „schnittoptimierte Feinschnitttabake“ und „Volumentabake“ aktuell insgesamt wachsend.

    Lesen Sie das vollständige Interview in der aktuellen Print-Ausgabe DTZ 36/11.