Schlagwort: E

  • Zollgewerkschaft fordert intensivere Zigarettenschmuggel-Bekämpfung

    BERLIN (DTZ/pnf/fok). Die Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft BDZ hat angesichts des Rekordniveaus beim illegalen Handel mit unversteuerten Zigaretten in der EU erneut dazu aufgerufen, europaweit Kraftanstrengungen zur wirksamen Bekämpfung des Zigarettenschmuggels zu unternehmen.

    In ihrer Mitgliederzeitschrift BDZ Magazin weist die Gewerkschaft daraufhin, dass die durch verschiedene Studien im Auftrag von EU und OLAF sowie seitens der Zigarettenindustrie ermittelte Zunahme des Konsums von illegalen Zigaretten in der EU die Prognosen des BDZ voll bestätigten. Der EU-Schwarzmarkt, der laut einer KPMG-Studie in 2010 um 3,1 Mrd. auf 64 Mrd. Stück Zigaretten gewachsen ist, habe in den letzten 15 Jahren einen deutlichen Wandel durchgemacht.

    Handelte es sich in den ersten Jahren dieses Zeitraums weitgehend um Reimporte, wandelte sich die Lage in den Folgejahren durch legal in Osteuropa produzierte und nach Westeuropa geschmuggelte Ware. Ein weiterer Schwarzmarkt erschloss sich durch Markenfälschungen, die vor allem aus China stammen. Als jüngstes Feld des illegalen Zigarettengeschäfts nennt der BDZ in Osteuropa produzierten Billigzigaretten, allen voran die Jin Ling, die ausschließlich für den Schmuggel in die EU hergestellt werden. Mit den klassischen Methoden der Schmuggelverfolgung ließen sich diese Formen der organisierten Kriminalität nach Auffassung des BDZ nicht wirksam bekämpfen, nicht einmal eindämmen. So seien die Ermittlungen vor allem bei grenzüberschreitenden Ermittlungen zeit-, kosten- und personalaufwändig.

    Eine Verwaltung, die insbesondere im Vollzugsbereich nach den Grundsätzen der Kosten- und Leistungsrechnung gesteuert werde, müsse mit angelegten Fesseln arbeiten, da eine „freie Fahndung“ erschwert werde, klagt der BDZ. Weiter stellt die Gewerkschaft fest, dass einerseits der Schmuggel boome, andererseits die Zahl der in Deutschland sichergestellten Zigaretten von 415 Mio. Stück in 2006 auf 157 Mio. Stück in 2010 zurückgegangen sei.

    Dies lasse sich nicht pauschal damit erklären, dass sich die Aufklärungsraten innerhalb der EU verschoben hätten. So sei in Deutschland das eingesetzte Personal der Kontrolleinheiten Verkehrswege (früher Mobile Kontrollgruppen) von 1 587 im Jahr 2006 auf 1 237 in 2010 verringert worden. Die von diesen Einheiten durchgeführten Kontrollen reduzierten sich in diesem Zeitraum um 50 Prozent von 1 265 787 auf 747 201. Und die beschlagnahmten Mengen an Zigaretten lagen in 2006 bei 148 Mio. Stück, in 2008 bei 160 Mio. Stück, in 2010 aber nur noch bei 77,5 Mio. Stück.

    Angesichts der bestehenden Herausforderungen hält es der BDZ-Vorsitzende Klaus H. Leprich für unverzichtbar, dass sich das Bundesfinanzministerium mit einer eingehenden Analyse der eigenen statistischen Erhebungen befasse und die Bekämpfung von Zigarettenschmuggel und Zigarettenfälschungen intensiviere. Leprich zeigt sich davon überzeugt, dass es auch innerhalb der vorhandenen Struktur der Zollverwaltung erhebliche Verbesserungspotenziale gibt – von der Frage der Bündelung der Risikoanalyse unter einem Dach bis hin zur Frage, inwieweit die Arbeit der Vollzugsdienste überhaupt mit der in der Zollverwaltung praktizierten Kosten- und Leistungsplanung gesteuert werden könne.

    In diesem Zusammenhang äußert Leprich auch Skepsis gegenüber der politisch diskutierten „Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Zigaretten“ von Zollkriminalamt und Bundeskriminalamt. Das Kernproblem liege schon allein darin, so Leprich, dass das Zollkriminalamt in Zigarettenschmuggelfällen nicht selbst ermittle und das Bundeskriminalamt über keine Zuständigkeit zur Ermittlung von Steuerstraftaten und Steuerordnungswidrigkeiten verfüge, auch dann nicht, wenn diese in organisierter Form auftrete.

    Mit der geplanten Gemeinsamen Ermittlungsgruppe wäre aber nicht ein Kontrolleur oder Ermittler mehr auf der Straße, so Leprich. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit könne auch unterhalb der geplanten formalisierten Kooperation gewährleistet werden.

    (DTZ 32/11)

  • Personalien bei Pöschl

    GEISENHAUSEN (DTZ/fnf). Detlef Hoffmann (49) ist per 1. Juli 2011 zum Leiter der neu geschaffenen Abteilung „Produktmanagement/Kommunikation“ der Firma Pöschl Tabak ernannt worden.

    Dipl. Kfm. Uwe Glöckner (31) wurde Gruppenleiter Produktmanagement. Führungswechsel auch in der Pöschl-Abteilung „Verkauf International“, dessen Leitung Dipl. Oec. Rafal Rembowski (30) übernommen hat.

    (DTZ 31/11)

  • Inter-tabac 2011 ist bereits ausgebucht

    DORTMUND (DTZ/kh). Zwei Monate vor Beginn der Inter-tabac kann die Messe Westfalenhallen Dortmund GmbH ein erfreuliches Ergebnis vermelden: „Die Inter-tabac ist bis auf den letzten Platz ausgebucht. Wir führen zurzeit eine Warteliste“, sagt Geschäftsführer Stefan Baumann.

    Die Leitmesse der internationalen Tabakwarenbranche, die vom 23. bis 25. September 2011 zum 33. Mal in Dortmund stattfindet, wird 302 Aussteller aus insgesamt 40 Nationen präsentieren. Rund 10 600 Quadratmeter sind vermietet. Der Auslandsanteil der ausstellenden Unternehmen erreicht auch in diesem Jahr ein stabiles Niveau von 47 Prozent.

    Die Inter-tabac wächst kontinuierlich. In den letzten zehn Jahren hat sich die Anzahl der Aussteller verdoppelt, und die Zahl der Besucher konnte um mehr als 70 Prozent gesteigert werden. International gewinnt die Fachmesse für Tabakwaren und Raucherbedarf Jahr für Jahr an Bedeutung.

    Bis 2006 fand die Inter-tabac in den Hallen 4 und 7 statt. Im darauf folgenden Jahr wurde aufgrund der erhöhten Nachfrage erstmals die Halle 8 für die Inter-tabac geöffnet. Nun stößt auch diese Halle an ihre Kapazitäts-Grenzen. Sollte die Nachfrage weiter so kontinuierlich steigen, müsste man über die Öffnung einer weiteren Messehalle nachdenken. In Frage käme die Messehalle 6, die an Halle 8 und den Eingang Messe West grenzt und über das Messe-Forum mit Halle 4 verbunden ist.

    Die Inter-tabac ist Freitag und Samstag von 10 bis 18 Uhr, Sonntag bis 17 Uhr für Fachbesucher geöffnet. Weitere Infos unter [link|http://www.inter-tabac.de] inter-tabac.de
    [/link]

    (DTZ 31/11)

  • Auslieferungen im Juli deutlich auf Talfahrt

    MAINZ (DTZ/fok). Erwartungsgemäß sind die Auslieferungen der Zigaretten- und Feinschnitthersteller an den deutschen Handel im Juli niedriger ausgefallen. In diesem Monat kam der steuerbedingte Preisschritt voll zur Geltung, altpreisige Ware ist inzwischen abverkauft. Nach vorläufigen Schätzzahlen bezifferten sich die Auslieferungen bei der Fabrikzigarette auf ein Volumen von 6,924 Mrd. Stück. Das waren 10,9 Prozent weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres.

    Allerdings hatte der Juli im aktuellen Jahr auch einen Auslieferungstag weniger. Mit dem Juli wurde der im ersten Halbjahr 2011 aufgebaute Volumenüberhang wieder aufgebraucht. In den ersten sieben Monaten kumuliert ergab sich eine Auslieferungsmenge von 48,673 Mrd. Zigaretten, was gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum ein minimales Minus von 0,1 Prozent bedeutet.

    Die Industriemarken kamen im Juli auf ein Auslieferungsvolumen von 6,082 Mrd. Stück (minus 10,8 Prozent), die Handelsmarken auf ca. 842 Mio. Stück (minus 11,8 Prozent). Der Marktanteil der Handelsmarken lag damit bei 12,2 Prozent. In den ersten sieben Monaten kumuliert bezifferte sich der Industriemarkenabsatz auf 42,634 Mrd. Stück (minus 0,1 Prozent) und der Handelsmarkenabsatz auf 6,039 Mrd. Stück (minus 0,4 1,5 Prozent).

    Bei Zigarettensträngen wurden im Juli noch 30 Mio. versteuerte Stück Zigaretten ausgeliefert, in den ersten sieben Monaten waren es 451 Mio. Stück. Auch beim Feinschnitt gab es im Juli einen Rückbruch. Insgesamt wurden in diesem Monat 2 167 Tonnen ausgeliefert (minus 7,6 Prozent gegenüber Juli 2010). Auf den klassischen Feinschnitt entfielen 1 142 Tonnen (minus 13,5 Prozent), auf schnittoptimierten Tabak 619 Tonnen (minus 17,7 Prozent) und auf Volumentabak 406 Tonnen (plus 48,7 Prozent).

    Hierbei ist zu berücksichtigen, dass einige größere Marken inzwischen die Produktionsverfahren geändert haben und vom klassischen zum schnittoptimierten bzw. vom schnittoptimierten zum Volumentabak gewechselt sind. Für den Zeitraum Januar bis Juli 2011 kumuliert weist der Feinschnittmarkt ein Gesamtvolumen von 15 228 Tonnen (plus 2,8 Prozent) aus.

    Der klassische Feinschnitt blieb mit 8 475 Tonnen (minus 0,1 Prozent) stabil, schnittoptimierter Tabak kam auf 4 286 Tonnen (minus 6,7 Prozent) und Volumentabak auf 2 467 Tonnen (plus 42,0 Prozent). Bei Eco-Cigarillos wurden im Juli 234 Mio. Stück (minus 12,0 Prozent) ausgeliefert, in den ersten sieben Monaten 2011 waren es 1,667 Mrd. Stück (plus 3,2 Prozent).

    (DTZ 31/11)

  • Die große Mehrheit der EU-Bürger ist gegen Überregulierung durch TPD

    BRÜSSEL (DTZ/pnf/fok). Wenn es nach dem Willen der Bürger in der EU geht, wird es keine Verschärfung der Regulierungsmaßnahmen für Tabakprodukte durch die geplante Änderung der EU-Tabak-Produktrichtlinie (TPD) geben. Mitte letzter Woche veröffentlichte die Generaldirektion Gesundheit und Verbraucherschutz der Europäischen Kommission das Ergebnis der Mitte Dezember 2010 abgeschlossenen öffentlichen Konsultation zu den von der EU-Kommission vorgeschlagenen Regulierungsmaßnahmen.

    Beeindruckend war schon allein die Zahl der Einwendungen. Mit 85 513 Antworten signalisierte Bürger, Hersteller, Regierungen und NGOs ein massives Interesse und den Wunsch nach Mitsprache bei diesem Thema. Was dabei besonders überraschte, war der extrem hohe Anteil von 96 Prozent der Einwender bei der Konsultation, der auf die Bürger entfiel; von Industrievertretern stammten 2,7 Prozent der Einwendungen, jeweils knapp 1 Prozent kamen von NGOs und von Regierungsvertretern.

    Am regsten war die Beteiligung an der Konsultation in Polen und Italien. Deutschland steht mit 7 097 Eingaben an vierter Stelle. In dem aktuellen Bericht werden die verschiedenen Punkte der von der Kommission vorgeschlagenen Maßnahmenliste einzeln behandelt.

    Konkrete Voten zu den jeweiligen Alternativen werden jedoch weder inhalts- noch zahlenmäßig genannt, sondern nur die Mehrheiten innerhalb der jeweiligen Beteiligungsgruppe herausgestellt. In der folgenden Darstellung dieser Ergebnisse werden die Voten der Industrie (Tabak einerseits und Pharma andererseits) sowie der NGOs nicht aufgeführt, da sie gemäß der jeweiligen Interessenlage pro oder kontra harten Regulierungsmaßnahmen argumentiert haben. Die folgenden Aussagen über die Mehrheiten der Eingaben konzentrieren sich also auf die Stimmenverhältnisse bei den Regierungsvertretern (häufig aus den Gesundheitsministerien) und aus dem großen Kreis der Bürger:

    1. Geltungsbereich der Richtlinie
    Eine „beachtliche Mehrheit“ der teilnehmenden Mitgliedstaaten sprach sich entweder für eine Ausweitung des Geltungsbereichs der Richtlinie aus oder machte zu diesem Punkt keine Angaben. Eine „beachtliche Mehrheit“ der Bürger äußerte sich gegen eine Ausweitung.

    2. Rauchlose Tabakerzeugnisse
    Die „Mehrheit“ der Mitgliedstaaten sprach sich für ein Verbot sämtlicher rauchfreier Tabakprodukte aus, lediglich eine geringe Anzahl der Mitgliedstaaten plädierte für eine Aufhebung des Snus-Verbots. Eine „überwältigende Mehrheit“ der Bürger widersprach zum einen der Problemdefinition und sprach sich zum anderen für eine Aufhebung des Snus-Verbots aus.

    3. Verbraucherinformation (Warnhinweise, Plain Packaging)
    Die „meisten“ Mitgliedstaaten waren für eine verbesserte Konsumenteninformation. Fast die Hälfte sprach sich – mit Vorbehalten – für Plain Packaging aus. Eine „kleine Zahl“ von Mitgliedstaaten sprach sich für die Beibehaltung des Status Quo und deutlich gegen Plain Packaging aus. Die Bürger waren ebenfalls „mehrheitlich“ für die Beibehaltung des Status Quo. Als Grund nannten sie den Mangel an wissenschaftlichen Nachweisen, dass Bildwarnhinweise oder Plain Packaging die Raucherrate senkten oder Jugendliche vom Rauchen abhielten. Auch halten die Bürger Tabakprodukte, die sie legal kaufen können, schon derzeit für zu stark reguliert.

    4. Meldung und Registrierung von Zusatzstoffen

    Eine „Mehrheit“ der Mitgliedstaaten empfahl die Verwendung von EMTOC, einem europäisch harmonisierten Übermittlungssystem für die Verwendung von Zusatzstoffen in Tabakerzeugnissen. Von Seiten der Bürger wurde ebenfalls ein einheitliches Format befürwortet.


    5. Regulierung von Zusatzstoffen

    Die „Mehrheit“ der Mitgliedstaaten befürworten eine Regulierung von Zusatzstoffen, wobei Uneinigkeit hinsichtlich der verschiedenen angebotenen Politikoptionen bestand. Andere Staaten kritisierten jedoch den Vorschlag, die Regulierung der Zusatzstoffe an dem Begriff „Attraktivität“ festzumachen oder sie sprachen sich für eine Beibehaltung des Status Quos aus. Eine „beachtliche Mehrheit“ der Bürger sprach sich gegen eine Regulierung von Zusatzstoffen auf EU-Ebene aus.

    6. Zugang zu Tabakprodukten
    „Fast alle“ Mitgliedstaaten befürworteten eine stärkere Kontrolle zumindest in einem oder auch mehreren der drei Bereiche Internetverkäufe, Automaten und Präsentation am Verkaufsort. Eine „geringe Zahl“ von Mitgliedstaaten sah dies als nationalen Kompetenzbereich an. Eine „beachtliche Mehrheit“ der Bürger sprach sich gegen einen eingeschränkten Zugang zu Tabakprodukten aus. Dass die Ergebnisse des Konsultationsverfahren den Initiatoren der TPD-Änderungsvorschläge in der EU-Kommission nicht sonderlich willkommen sind, zeigt sich in der Formulierung der Pressemitteilung über diese Ergebnisse. Einerseits werden die Positionen gegen und für massive Regulierungen zwar kurz angerissen, aber nicht quantifiziert. Andererseits wird das Ziel, den Tabakkonsum in der EU zu reduzieren als oberste Priorität vorgegeben. Hier liegt die Gefahr einer nicht gerechtfertigten Diskriminierung legaler Produkte nahe.

    Und wie geht es weiter?
    Dazu sagt die Kommission: „Die Ergebnisse der Konsultation werden auch bei der laufenden Folgenabschätzung berücksichtigt, in der die wirtschaftlichen, sozialen und gesundheitlichen Auswirkungen, aber auch die Durchführbarkeit verschiedener strategischer Optionen behandelt werden. Das Ergebnis der Folgenabschätzung wird zusammen mit einem Legislativvorschlag im nächsten Jahr vorgelegt.“ Die Entscheidung über die Änderung der Richtlinie treffen die Mitgliedstaaten der EU im Ministerrat und das Europäische Parlament. Dieses sogenannte Mitentscheidungsverfahren kann bis zu zwei Jahre dauern. Mit einer neuen Tabak-Produktrichtlinie wird aller Voraussicht nach für 2013 gerechnet und mit einer Umsetzung in Deutschland frühestens in 2014.

    Tabakverbände begrüßen Votum der Bürger
    In ersten Stellungnahmen äußerten sich Verbände der Tabakwirtschaft positiv zu den Ergebnissen der Konsultation. Der Deutsche Zigarettenverband (DZV) hob hervor, dass ein Großteil der Bürger sich gegen Einheitspackungen und Warnbilder ausgesprochen habe, da diese kaum Einfluss auf das Rauchverhalten hätten. Eine überwältigende Mehrheit lehnten auch einen Display Ban und ein Verbot von Zigarettenautomaten ab.

    Viele Bürger fürchteten, dass solche geplanten EU-Maßnahmen auf andere Bereiche des täglichen Lebens übergreifen: „Einheitspackungen sind nur der Anfang. Andere Verbote werden folgen und den erwachsenen Bürger massiv in seiner Wahlfreiheit einschränken – ohne irgendeinen Nutzen zu bringen“, so DZV-Geschäftsführerin Marianne Tritz. Auch der Bundesverband der Zigarrenindustrie sieht in den Ergebnissen der öffentlichen Konsultation zur TPD-Änderung ein klares Votum der Verbraucher gegen weitere Bevormundung.

    Verbandsgeschäftsführer Bodo Mehrlein ist begeistert: „Die Genießer unserer Produkte haben ein eindeutiges Zeichen gegen Bevormundung und Verbote gesetzt. Es ist nun zu hoffen, dass die EU-Kommission Demokratie vorlebt und die Ergebnisse dieser Befragung in ihre Entscheidung einfließen lässt.“ Auch der BDZ-Vorsitzende Peter Wörmann wertet das Ergebnis positiv: „Wir sollten auf Basis dieser Stimmen der Bürger auf eine weitere Regulierung von Zigarren, Zigarillos und anderen Tabakprodukten verzichten.“

    Seitens des Verbandes der Deutschen Rauchtabakindustrie stellt dessen Vorsitzender Patrick Engels angesichts der hohen Beteiligung vor allem der Verbraucher an der Konsultation fest: „Dies zeigt, wie wichtig den EU-Bürgern eine Politik mit Augenmaß ist, die sich mit Sachargumenten auseinandersetzt anstatt staatlicher Überregulierung Tür und Tor zu öffnen.“

    Und der Hauptgeschäftsführer dieses Verbandes, Franz Peter Marx, ergänzt: „Die Verbraucher möchten nicht noch weiter seitens der EU bevormundet werden, sondern pochen auf das Recht des mündigen, erwachsenen Verbrauchers, der sich frei für oder gegen den legalen Konsum von Tabakwaren entscheidet. Der Schwerpunkt der Gesundheitspolitik muss stattdessen in der Präventionspolitik liegen.“ Proteste gegen überzogene EU-Regulierungen, wie Plain Packs und Display Ban, trugen dazu bei, die Bürger zu mobilisieren.

    (DTZ 31/11)

  • BAT steigert Gewinn im ersten Halbjahr

    LONDON (DTZ/red). Der Tabakkonzern British American Tobacco (BAT) hat im ersten Halbjahr eigenen Angaben nach weniger Zigaretten verkauft, dafür gelang es dem Unternehmen dennoch einen Umsatzsteigerung von zwei Prozent auf 7,44 Milliarden Pfund (rd. 8,4 Mrd. Euro) zu erreichen.

    Bereinigt bleibt ein Gewinn von 1,87 Mrd. Pfund (rd. 2,1 Mrd. Euro), informiert das Unternehmen. BAT sieht eigenen Angaben nach ein „weiteres sehr gutes Jahr“.

    (DTZ 30/11)

  • Warnhinweise ohne Einfluss auf das Rauchverhalten

    HAMBURG (DTZ/fnf). Das Rauchverhalten der meisten Raucher wird durch Warnhinweise auf Zigarettenpackungen nicht beeinflusst. Das hat eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag der Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH ergeben.

    Fast neun von zehn der befragten 1 007 Raucher (88 Prozent) gaben an, dass sich ihr Rauchverhalten seit Einführung schriftlicher Warnhinweise im Jahr 2003 nicht verändert hat. Lediglich zehn Prozent haben daraufhin ihren Tabakwarenkonsum reduziert. Auch als Informationsquelle leisten Warnhinweise offenbar keinen wirklichen Mehrwert: Nahezu alle Raucher (99 Prozent) fühlen sich ausreichend über die gesundheitlichen Risiken des Rauchens informiert. Mit 59 Prozent der Nennungen ist „Rauchen tötet/kann tödlich sein“ mit weitem Abstand der bekannteste Warnhinweistext.

    Ein Sechstel der Befragten kann allerdings spontan keinen konkreten Text einer der zurzeit verwendeten Warnhinweise nennen. Auch die Einführung größerer Warnhinweise hätte laut Emnid-Umfrage keine nennenswerten Auswirkungen auf das individuelle Rauchverhalten. So gaben 83 Prozent der Befragten an, ihr Konsumverhalten deswegen nicht zu ändern. Nur neun Prozent gehen davon aus, dass sie weniger rauchen würden. Selbst die Abbildung von Schockbildern wie beispielsweise von Raucherlungen oder Bilder von Kehlkopfkrebs hätte bei zwei Dritteln der Raucher keinerlei Effekt auf ihr Rauchverhalten.

    Lediglich jeder fünfte Raucher räumte ein, dass ihn dies dazu bewegen könnte, seinen Tabakkonsum zu reduzieren, und für jeden Zehnten könnte dies ein Grund sein, mit dem Rauchen aufzuhören. Der Umfrage zufolge werden wohl auch weitere Einschränkungen bei der Verpackungsgestaltung und Präsentation von Tabakprodukten im Handel kaum Einfluss auf die Konsumgewohnheiten haben. So würden bei 86 Prozent der befragten Raucher einheitliche schwarz-weiße Verpackungen nicht zu einer Reduzierung ihres Tabakkonsums führen. Das gilt für 82 Prozent der Befragten auch bei einer Verbannung von Zigaretten unter die Ladentheke.

    Diese Umfrage-Ergebnisse decken sich mit den Auswertungen der Auswirkungen von Warnhinweisen und Präsentationsverboten in Kanada. Die Canadian Tobacco Use Monitoring Survey im Auftrag des kanadischen Gesundheitsministeriums zeigt, dass die dortigen Regulierungsmaßnahmen zu keiner signifikanten Verringerung des Raucheranteils geführt haben.

    Doch gerade solche drastischen Regulierungsmaßnahmen werden zurzeit im Rahmen der Revision der europäischen Tabakproduktrichtlinie innerhalb der Europäischen Kommission diskutiert. „Die Emnid-Umfrage hat gezeigt, dass sich die EU in Sachen Tabakregulierung meilenweit von der Stimmung der Konsumenten entfernt hat. Die derzeit geplanten Regulierungen haben keinen Einfluss auf das Konsumverhalten der Verbraucher, verstoßen aber gegen elementare Marken- und Eigentumsrechte“, erklärt Sebastian Blohm, Leiter Kommunikation und Politik bei Reemtsma.

    (DTZ 30/11)

  • Gute Entwicklung bei DTV Tabak

    FRECHEN (DTZ/fnf). Nach dem deutlichen Plus von 5,5 Prozent im ersten Quartal legte DTV Tabak nochmals stark zu und kommt im Halbjahresergebnis 2011 beim Rechnungsumsatz auf fast 10 Prozent Plus zum Vorjahr.

    Die Spezialisierung auf Tabakwaren (91 Prozent des Umsatzes) zahlt sich nach Aussage der Gesellschaft aus. Allerdings weist auch das Prepaid-Geschäft ein deutliches Plus von 10,6 Prozent aus. Alle Zahlen in der Halbjahresbilanz 2011 von DTV Tabak bestätigen die günstigen Wachstumsprognosen, die sich das Unternehmen für das Jahr 2011 gestellt hat, so Geschäftsführer Bernd Eßer.

    Auch der Automat mache da mit einem Plus von 1,5 Prozent keine Ausnahme. Nicht zuletzt durch Strukturveränderung bei den Automatenstandorten sowie durch Erhöhung der Anzahl Wahlknöpfe pro Automat konnte ein durchschnittliches Umsatzplus von 7,3 Prozent pro Automat erreicht werden.

    Das Einzelhandels-Franchisesystem der Gruppe – „Tabac&co“ – meldet ebenfalls ein herausragendes Ergebnis für die erste Hälfte des Jahres. Mit einem Zuwachs von 9,43 Prozent liegt es weit über dem Markttrend. Den Erfolg in allen Bereichen führt die Gruppe unverändert auf ihre Spezialisierung zurück: „Tabak ist das Kerngeschäft. Hier soll höchste Kompetenz für maximale Ergebnisse sorgen.“

    Als Schlüssel dazu wird eine ausgeprägte erfolgsorientierte Zusammenarbeit mit dem Einzelhandel gesehen, was bei diesem wiederum zu besseren Erträgen führen soll. Als Beispiel nennt DTV Tabak flexible Angebote in der Warenversorgung, die für eine Reduzierung der Kapitalbindung sorgen und dem Einzelhändler die Führung eines breiten Sortiments ermöglichen. Mit fairen Konditionen und attraktiven monatlichen Aktionen will die Gruppe ihren Kunden zusätzliche Einnahmemöglichkeiten verschaffen.

    Mit der erneuten Umsatzsteigerung auf 9,89 Prozent zum Vorjahr sieht die DTV Tabak ihren Anspruch auf die Nummer 1 unter den nationalen Fachgroßhandelsgruppen bestätigt, sowohl als nationaler Anbieter wie auch für die Position der Gesellschafterbetriebe in den Märkten der Regionen.

    (DTZ 30/11)

  • Der Großteil der Kunden scheint die höheren Zigaretten- und Feinschnittpreise

    MAINZ (DTZ/fok). Ein massiver Einbruch der Verkaufszahlen nach den Steuer- und Preiserhöhungen für Zigaretten und Feinschnitt ist bisher ausgeblieben. Inzwischen ist die altpreisige Ware nahezu komplett ausverkauft, so dass sich die Verbraucherreaktion auf die neuen Preise relativ valide einschätzen lässt.

    Wie eine (nicht repräsentative) Umfrage im Tabakwaren-Einzelhandel zeigt, sind die Umsatzzahlen im Zeitraum Juni bis MitteJuli beim Großteil der Unternehmen gegenüber dem Vorjahr stabil, teils gilt diese Aussage auch für die Absatzzahlen. Vor allem bei der Zigarette setzte nach Aussage der Händler dieses Mal keine größere Wanderbewegung zu kostengünstigeren Alternativen wie dem Feinschnitt ein. Beim Feinschnitt melden die Befragten aber häufigere Wechsel zwischen den Preissegmenten zu den billigsten Produkten.

    Standort: Ein entscheidendes Kriterium

    Je nach Standort haben jedoch auch Grenzeinkäufe und Schmuggelware für besonders preissensible Kunden eine steigende Anziehungskraft. So stellte etwa Katharina Bentz, Fachhändlerin im saarländischen Bexbach, im Juli einen Rückgang des Feinschnittumsatzes von mehr als 10 Prozent fest, wobei sie in Gesprächen mit den Kunden hörte, dass diese den Ferienbeginn verstärkt nutzen, um im benachbarten Luxemburg einzukaufen.

    Das gipfelte in einer Szene, bei der eine Frau in ihrem Laden ganz offen Feinschnitt aus Luxemburg anderen Kunden zum Kauf anbot. Außerdem stellte Frau Bentz fest, dass Großdosen von Feinschnitt, die die 20-Euro-Preisschwelle überschritten hatten, deutlich weniger nachgefragt wurden. Das Interesse an kleineren Packungseinheiten sei dagegen gestiegen. „Der Preisschritt beim Feinschnitt war schon massiv, da gibt es vereinzelt sogar Kunden, die laut darüber nachdenken, ob sie nicht wieder zur Fabrikzigarette zurückkehren sollten“, konstatiert Frau Bentz.

    Hohe Akzeptanz

    Bei der Fabrikzigarette selbst wurden nach ihrer Erfahrung die neuen Preise sehr gut akzeptiert, der Absatz blieb zu den Vergleichsmonaten des Vorjahres stabil. Neben dem geringeren Preisschritt bei den Zigaretten sieht sie auch die große Packungsvielfalt mit ihrer nicht immer sehr hohen Preistransparenz als Ursache für die hohe Akzeptanz. Ärgerlich seien dagegen die ab und zu auftretenden Lieferprobleme der Hersteller für einige Produkte gewesen.

    Das Pech der anderen

    Und manchmal profitiert man auch vom Pech der anderen: Der Fall einer Bananenspinne im Bexbacher Real-Markt und die damit verbundene zeitweilige Marktschließung brachte dem Fachgeschäft von Katharina Bentz kurzfristig einen unerwarteten Umsatzschub. Zuweilen läuft das aber auch in die andere Richtung. So bei dem Oberhausener Fachhändler Helmut Hoesen, der seit der Schließung eines Discounters in der Nachbarschaft die Reduzierung der Kundenfrequenz auch im eigenen Geschäft spürt.

    Die Preiserhöhungen dagegen, so seine Feststellung, haben sich bisher bei ihm weder bei Zigaretten noch beim Feinschnittabsatz negativ ausgewirkt. Es habe auch keine nennenswerten Verschiebungen zwischen den beiden Segmenten gegeben. Ähnlich sieht es auch Lisa Büschke vom Fachgeschäft Georg van der Mee in Neuruppin: „Die Kunden murren etwas, finden sich dann aber mit den neuen Preisen ab. Der Umsatz blieb im wesentlichen stabil, preiswerte Tabake haben etwas zugelegt.“

    Umsätze stabil
    So schätzt auch Fred Puck, Fachhändler in Düsseldorf, die Situation ein: „Insgesamt sind die Umsätze stabil geblieben. Allerdings hat der Feinschnitt noch mal etwas zugelegt. Die Kundenreaktion war vielleicht auch deshalb nicht so ausgeprägt, weil die Preiserhöhung schon lange angekündigt war und als Ursache die Tabaksteueranhebung auszumachen war.“ Sorge bereitet ihm der hohe Anteil an Schmuggelzigaretten rund um seinen Standort, wo auch viele Russen wohnen. „Es ist schon erschreckend, dass die Leute bei uns ein Billig-Einwegfeuerzeug kaufen und dabei die Schmuggelmarke Jin Ling ohne Hemmungen offen in der Hand halten.“

    Standort Bahnhof ist differenziert
    Differenziert beobachtet Brigitte Schröder, Fachhändlerin am Oberhausener Bahnhof, die Entwicklung. Bei Stammkunden mit hohen Qualitätsansprüchen wirkten sich die höheren Preise nicht auf die Kaufbereitschaft aus. Anders dagegen bei Laufkundschaft, soweit sie die preiswerte Schiene bevorzuge: „Die suchen dann ganz gezielt nach den preisgünstigsten Angeboten, auch die Nachfrage nach altpreisiger Ware war hier sehr stark. Insgesamt entwickelte sich der Umsatz knapp stabil.“ Eine Rolle spielt dabei die Ferienzeit, die an einem Bahnhof mit sehr hohem Pendleranteil sich immer deutlich bemerkbar mache.

    Auch sie klagt über Lieferprobleme bei einigen Feinschnitt- und Zigarettenmarken. Über eine Umsatzdelle im Juni, ein Wiederansteigen im Juli bei insgesamt stabilen Umsätzen berichtet Ulrich Trumpff in seinem Fachgeschäft im Bochumer Bahnhof. Vor allem beim Feinschnitt gab es aufgrund des kräftigen Preisanstiegs erst einmal „allergische“ Reaktionen. Trumpff merkt außerdem an, dass die Kunden bei manchen Änderungen sehr stark ihr Kaufverhalten ändern.

    So etwa bei einer Zigarettenmarke, die bei der Big Pack bei gleichbleibendem KVP den Inhalt reduziert und gleichzeitig das Packungsformat verkleinert hatte. Da sackte der Absatz in seinem Laden für diese Packungsvariante um 30 Prozent nach unten, während die Maxi dieser Marke, aber auch Wettbewerbsprodukte deutlich zulegten.

    (DTZ 30/11)

  • BRÜSSEL Bevölkerung gegen EU-Pläne zur Verschärfung der Tabakproduktrichtlinie

    BRÜSSEL (DTZ/red). Mit großer Mehrheit haben sich die EU-Bürger gegen eine Verschärfung der Tabakproduktrichtlinie (TPD) ausgesprochen und damit den Plänen der EU-Kommission eine Absage erteilt.

    Das ist das Ergebnis der öffentlichen Konsulation zur geplanten Überarbeitung der Richtlinie, die vom 24. September bis 17. Dezember 2010 im Internet stand. Gesundheitskommissar John Dalli hat das Ergebnis diese Woche in Brüssel vorgestellt.

    Insgesamt wurden rund 85.000 abgegebene Antworten gezählt, wobei 96 Prozent der Beiträge von einzelnen EU-Bürgern stammen, informiert Dalli.

    Mehrheitlich stimmten die Beteiligten damit auch gegen ein Auslageverbot im Handel, gegen neutrale Einheitspackungen und gegen ein Zusatzstoffverbot.

    (DTZ 31/11)